Hauptstraße

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Straße in Gelsenkirchen

Hauptstraße

ehemaliger Name: bis 1928 Hochstraße, danach Hauptstraße, bis 15.06.1946 Adolf Hitler Straße
Hausnummern (ungerade): 1 - Ende
Hausnummern (gerade): 2 - Ende
Stadtteil: Altstadt
Postleitzahl: 45879
Bevölkerung
(Stand 31.12.2020 • Quelle: Stadt Gelsenkirchen )
Einwohner dieser Straße: 879
davon weiblich: 405
Lagekarte
 
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Die Hauptstraße ist eine Straße in Gelsenkirchen. Die Hauptstraße beginnt im Stadtteil Altstadt mit der Hausnummer 1 bzw. 2.

Die Hauptstraße hieß bis zum Zusammenschluss mit Buer im Jahr 1928 Hochstraße. Die Hochstraße war als Verbindungsweg zu dem Nachbardorf Wanne bis zur Anlage der Bahnhofstraße das wirtschaftliche Zentrum des Kirchspieles Gelsenkirchen. Ähnlich den Begriffen Hochzeit oder Hochaltar wurde damals „hoch" mit „bedeutend" gleichgesetzt.

Bebauung

Einen Eindruck vom Aussehen der früheren Bebauung vermittelt allein noch das Haus Hauptstraße 30. Es ist ein um 1810 entstandenes verschiefertes Fachwerkhaus mit einer schönen klassizistischen Haustüre und zeigt, wie stark Gelsenkirchen, zu der Zeit ein kleiner Ort im Landkreis Bochum, baulich und kulturell mit dem märkischen Land verflochten war. Das zweigeschossige Haus Hauptstraße 15 wurde 1869 für Julius von Oven gebaut; auch hier hat sich die schöne originale Haustüre erhalten. Sein Vater Ludwig von Oven unternahm ab 1840 am Wiehagen die ersten Bohrungen nach Steinkohle; ab 1854 konnte William Thomas Mulvany davon profitieren. Der Familie von Oven gehörte auch ein altes Fachwerkhaus auf dem linken Nachbargrundstück, das 1961 abgebrochen wurde. In der Gründerzeit um 1890 entstanden prächtige dreigeschossige Wohn- und Geschäftshäuser. Charakteristisch sind das Haus Nr. 12, gebaut 1890 für den Händler Heinrich Brinkmann und Nr. 16, gebaut 1893 für den Fleischermeister Abraham Vogelsang. Ein gutes Beispiel für die nachfolgende stilgeschichtliche Phase ist das Geschäftshaus Hauptstraße 7/9 der Firma Eisen-Kochs, das 1912/13 der Architekt Josef Franke entwarf. Dabei wurden zwei alte Parzellen zusammengefasst. Leider wurden die Erdgeschosse bei den meisten Häusern durch große Schaufenster gestalterisch verändert. Geschickt verbessert wurde die Fassade von Haus Nr. 17, wo der Kaufmann Meier Reichenstein 1928 dem 1907 errichteten Altbau eine expressionistische Putzfassade vorblenden ließ.

Haus Hauptstraße 50
Haus Hauptstraße 80

Häuser

Hauptstraße 80 / Bismarckstraße 49-51

Auf einem Eckgrundstück einer ursprünglich sechsstrahligen Kreuzung entwarf Theodor Waßer 1926/27 für den Bauunternehmer Fritz Friese das fünfgeschossige, teilweise verputzte, teilweise ziegelverkleidete Gebäude, wobei das sternförmige Dachgesims des Kopfbaus auch auf die Platzbezeichnung „Am Stern“ anspielt. Durch polygonale Erker, Lisenen und die Proportionen der Fenster findet eine starke Betonung der Vertikale statt. Als Ausgleich dominieren bei dem weit vorgezogenen eingeschossigen Ladenteil horizontale Elemente.

Hauptstraße 50 / Ringstraße

Der 1873 errichtete zweigeschossige, nachklassizistische Vorgängerbau mußte schon 1899 dem heute noch bestehenden Gebäude weichen. Der Schreinermeister E. Maschhop beauftragte den Architekten Fidel Kindle, ein Wohn- und Geschäftshaus mit „Läden", „Büffet", „Besserem Gast-Zimmer" und "Gewöhnlichem Gast-Zimmer" im Erdgeschoss zu erbauen. Der dreigeschossigen Putzbau wurde Neurenaissanceformen als Eckhaus von acht Achsen an der Ringstraße und sieben Achsen an der Hauptstraße unter einem hohen, pfannengedeckten Mansarddach mit kleinen Gauben erbaut. Die Eckachse beginnt im Erdgeschoss als einfache Eingangsschräge, wird darüber jedoch in Form eines vieleckigen Auslugerkers fortgesetzt, der im Dachbereich turmartig überhöht ist. Das Erdgeschoß gliedern Putzbänder und rechteckige (verkleinerte) Fenster. An der Hauptstraße ist ein Teil der Fassade störend verkleidet. Beide Obergeschosse haben Putzquaderung. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Fenster auf einem durchlaufenden Sohlbankgesims und sockelartigen Sohlbankfeldern mit Scheibenzier. Sie sind an beiden Straßenzügen in unterschiedlicher Weise abwechselnd dreieckig und halbrund bekrönt. An der Hauptstraße ist den mittleren drei Fenstern ein gemeinsam er Balkon auf Konsolen vorgebaut. Die beiden äußeren der drei Fenster werden durch wenig vortretende Putzvorsprünge, die sich im zweiten Obergeschoss fortsetzen, besonders betont. Im zweiten Obergeschoss sind die Fenster über einem Sohlbankgesims ausschließlich eckig umrahmt (mit' Scheitelsteinzier und Konsolen). Dort sind auf den Putzvorsprüngen einzelne Balkone mit Rautenzier angebracht. Das profilierte Dachgesims ist um die Vorsprünge verkröpft und ruht auf Konsolen über einer schmalen Gesimsleiste.

Hauptstraße 51-53

Das mit roten Ziegeln verblendete Gebäude mit einer Lochfensterreihe im 3. Obergeschoss und einer durchgehenden Schaufensterfront im Erdgeschoss, wäre vom Aussehen ein Nachkriegsbau wie viele andere, wenn nicht der Bielefelder Architekt Martin Korsten die Fenster des 1. und 2. Obergeschosses zu einem Block zusammengefasst hätte, der wie ein moderner breiter Erker schräg aus der Fläche herausragt und oben mit flachen Bögen abschließt - im Grunde wie eine zweite große Schaufensterreihe zur Warenpräsentation. Beim Baukörper ging der Architekt auf das benachbarte Straßenbahndepot des Architekten Josef Franke ein und übernahm dessen Geschosshöhen; selbst die Brüstung für das Staffelgeschoss wurde ähnlich gemauert.

Galerie

Quelle

  • Erinnerungstafel am Haus Hauptstraße 15
  • Stadtprofile Gelsenkirchen, Architektur der 1950er Jahre, zusammengestellt von Dr. Lutz Heidemann, Stadt Gelsenkirchen 2013

Weblinks

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