Heiko Westermann

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Heiko Westermann

Westermann in der Nationalmannschaft
Spielerinformationen
Geburtstag 14. August 1983
Geburtsort Alzenau, Deutschland
Position Innenverteidigung
Vereine in der Jugend
1988–1994
1994–1998
1998–2000
SG Schimborn
1. FC Hösbach
FC Bayern Alzenau
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
2000–2003
2002–2005
2005–2007
2007–2010
2010–2015
2015–2016
2016-2017
2016-2017
2017-2018
SpVgg Greuther Fürth Amat.
SpVgg Greuther Fürth
Arminia Bielefeld
FC Schalke 04
Hamburger SV
Betis Sevilla
Ajax Amsterdam
Jong Ajax
FK Austria Wien
37 0(1)
83 0(2)
67 0(5)
92 (12)
159 0(9)
20 0(1)
4 0(0)
4 0(0)
10 0(0)
Nationalmannschaft2
2003–2004
2008-2014
Deutschland U 21
Deutschland
2 0(0)
27 0(4)
Stationen als Trainer
2019–2020
2019-2020
2019–2020
2020–2021
2021–
Fortuna Düsseldorf U17 (CO-Trainer)
Deutschland U16 (Co-Trainer)
Deutschland U15 (Co-Trainer)
Deutschland U16 (Co-Trainer)
Deutschland U17 (Co-Trainer)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: April 2018
2Stand: 25. Juni 2015

Heiko Westermann (* 14. August 1983 in Alzenau) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger -trainer. Er wurde meist als Innenverteidiger eingesetzt, spielte jedoch auch als Außenverteidiger und im defensiven Mittelfeld. In seiner aktiven Karriere lief er unter anderem in der Bundesliga auf und absolvierte 312 Partien in der höchsten deutschen Spielklasse. Westermann spielte außerdem ab 2015 in den höchsten Ligen in Spanien, in den Niederlanden sowie in Österreich. Des Weiteren lief er 27-mal für die deutsche Nationalmannschaft auf und wurde mit ihr 2008 Vize-Europameister.

Karriere

Kindheit, Jugend und Anfänge

Westermann wurde in Wasserlos, einem Stadtteil von Alzenau in Unterfranken, geboren und besuchte die Grundschule in Schimborn. Er begann mit dem Fußballspielen 1988 bei der SG Schimborn. Über den 1. FC Hösbach und den FC Bayern Alzenau ging er 2000 zur SpVgg Greuther Fürth, bei der er seine Karriere im Seniorenbereich begann, als er einen Vertrag für die zweite Mannschaft erhielt. 2002 kam er in die Profimannschaft, die damals in der 2. Bundesliga spielte. Dort wurde er bald zum Stammspieler, bevor er zur Saison 2005/06 in die Bundesliga zu Arminia Bielefeld wechselte. Wegen einer Verletzung von Petr Gabriel war er von Beginn an Stammspieler. Am 9. Spieltag der Saison 2005/06 erzielte er im Heimspiel der Arminia gegen Hertha BSC (3:0) sein erstes Bundesligator.

FC Schalke 04 (2007–2010)

Zum 1. Juli 2007 wechselte Westermann zum FC Schalke 04. Er unterschrieb dort einen Vertrag bis zum 30. Juni 2011. Schon zu Beginn der Saison bestritt er nach einer Verletzung von Mladen Krstajić mehrere Spiele auf der Position des Innenverteidigers. Anschließend überzeugte er auch als Ersatz von Christian Pander als linker Außenverteidiger, unter anderem im Champions-League-Spiel gegen den FC Chelsea. Im Spiel bei Eintracht Frankfurt erzielte er am 8. Dezember 2007 seine ersten beiden Tore für seinen neuen Klub. Zu Beginn der Saison 2008/09 wurde er bei seinem Verein zunächst als Ersatz für Rafinha als rechter Verteidiger aufgeboten, ehe er im defensiven Mittelfeld eine Reihe von guten Spielen bestritt und dabei mehrfach auch als Torschütze hervortrat, was den Trainer dazu veranlasste, ihn seitdem dort spielen zu lassen. Sein erstes Tor in einem internationalen Spiel gelang ihm am 16. September 2008 im UEFA-Cup-Spiel bei APOEL Nikosia. Im März 2009 verlängerte Heiko Westermann seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2014. In der Saison 2009/10 ernannte Trainer Felix Magath Westermann zum Kapitän der Knappen. Dieses Amt hatte er ein Jahr inne, bis er zum Hamburger SV abgegeben wurde.

Hamburger SV (2010–2015)

In der Sommerpause 2010 wechselte Westermann zum Hamburger SV. Er unterschrieb einen bis 2015 laufenden Vertrag und ersetzte Jérôme Boateng. Beim HSV trug er das Trikot mit der Rückennummer 4. Am 13. August 2010 wurde er von Trainer Armin Veh als Mannschaftskapitän des HSV benannt und folgte David Jarolím nach. Am 11. Spieltag der Saison 2010/11 erzielte er beim 2:1-Sieg im Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit dem Treffer zum Ausgleich seinen ersten Pflichtspieltreffer für die Hamburger. Am 9. April 2013 löste ihn Rafael van der Vaart als Mannschaftskapitän ab. Nach der Saison 2014/15, in der der HSV wie im Vorjahr den Klassenerhalt erst in der Relegation sicherte, wurde seine Vertragslaufzeit nicht verlängert.

Westermann polarisierte gegen Ende seiner Zeit beim HSV durch individuelle Fehler, aber auch durch hohen Einsatz, Loyalität und Identifikation mit dem Verein. Dies brachte ihm bei den Fans – in Anlehnung an Cristiano Ronaldos Numeronym „CR7“ – infolge eines wichtigen Siegtreffers im Abstiegskampf 2014 gegen Bayer 04 Leverkusen den Spitznamen „HW4“ ein. Er absolvierte als Innenverteidiger, Außenverteidiger oder Sechser 159 Bundesligaspiele für den HSV, in denen er neun Tore erzielte. Hinzu kamen elf Pokalspiele (zwei Tore) und drei Relegationseinsätze (kein Tor). Er war dabei fast immer Stammspieler und wurde in nur 13 seiner insgesamt 173 Pflichtspieleinsätze eingewechselt.

Quer durch Europa

Zur Saison 2015/16 wechselte er zum spanischen Aufsteiger Betis Sevilla in die Primera División. Sein Ligadebüt für Betis absolvierte Westermann beim 1:0-Heimsieg gegen Real Sociedad San Sebastián am 12. September 2015. Am 4. Oktober 2015 schoss er sein erstes Tor für Betis beim Spiel bei Rayo Vallecano (2:0).

Nach einer Saison wechselte Westermann im Juli 2016 zum niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam, nachdem er in den Planungen des neuen Trainers von Betis Sevilla, Gustavo Poyet, keine Rolle mehr gespielt hatte. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag.

Nachdem er bei Ajax nur zu vier Ligaspielen gekommen war, wechselte Westermann im Juli 2017 zum österreichischen Bundesligisten FK Austria Wien, bei dem er einen bis Juni 2019 laufenden Vertrag erhielt. Im April 2018 beendete er wegen einer Knieverletzung seine Karriere als Fußballprofi; sein Vertrag wurde aufgelöst.

Nationalmannschaft

Sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft gab Heiko Westermann am 6. Februar 2008 beim 3:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Österreich in Wien. Er gehörte zum Kader des DFB für die EM 2008. Das erste Tor seiner Länderspielkarriere erzielte er am 6. September 2008 beim 6:0-Sieg in der WM-Qualifikation in Vaduz gegen Liechtenstein.

Am 6. Mai 2010 wurde er von Bundestrainer Joachim Löw in den erweiterten Kader für die Weltmeisterschaft 2010 berufen, konnte jedoch aufgrund eines Kahnbeinbruchs, den er sich wenige Wochen vor Beginn der WM in einem Freundschaftsspiel gegen Ungarn (3:0) kurz vor Ende der Partie zuzog, nicht an der Endrunde in Südafrika teilnehmen.[1]

Nachdem Westermann am 17. November 2010 beim 0:0 gegen Schweden zum Einsatz gekommen war und danach noch im Februar 2011 für das Freundschaftsspiel in Dortmund gegen Italien aufgeboten worden war, wurde er eineinhalb Jahre nicht mehr für die Nationalelf nominiert. So nahm er auch nicht an der EM 2012 teil. Am 8. Oktober 2012 wurde er erneut in die DFB-Elf als Ersatz für den verletzten Mats Hummels für die WM-Qualifikationsspiele gegen Irland und Schweden berufen.[2] Er kam allerdings in keinem der Spiele zum Einsatz. Sein erstes Spiel für die DFB-Auswahl seit November 2010 machte er am 30. Mai 2013 auf einer Amerikareise, als er beim 4:2-Sieg gegen Ecuador in der Startformation stand. Im folgenden Spiel gegen die Vereinigten Staaten erzielte er bei der 3:4-Niederlage sein viertes Länderspieltor zum 1:2. In den folgenden drei Spielen bis September 2013 wurde er nicht berücksichtigt, ehe er am 7. Oktober nachträglich für die letzten Qualifikationsspiele gegen Irland und Schweden nominiert wurde.[3] Er kam in beiden Spielen nicht zum Einsatz. Am 8. November 2013 wurde er von Löw für die Freundschaftsspiele gegen Italien und England berufen.[4] Beim Freundschaftsspiel im Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand gegen Italien wurde er nicht eingesetzt, im zweiten Freundschaftsspiel am 19. November 2013 im Wembley-Stadion in London gegen England stand er in der Anfangsformation und wurde nach 66 Minuten durch Julian Draxler ersetzt. Für die Weltmeisterschaft 2014 wurde er jedoch nicht berücksichtigt.

Trainerkarriere

Seit Februar 2019 ist Westermann Co-Trainer von Jens Langeneke bei der B-Jugend (U17) von Fortuna Düsseldorf.[5] Von 2019 bis 2020 war er zudem unter Marc-Patrick Meister Co-Trainer der deutschen U-15-Nationalmannschaft.[6] 2020/21 betreute er diesen Jahrgang auch als Co-Trainer der deutschen U-16-Nationalmannschaft und seit Juli 2021 als Co-Trainer der deutschen U-17-Nationalmannschaft.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Auch Westermann fällt aus, kicker.de vom 30. Mai 2010
  2. Vor der Partie in Dublin: Löw nominiert HSV-Kapitän nach. Westermann ersetzt den verletzten Hummels. kicker.de, 2012-10-08. Abgerufen am 2012-10-08.
  3. Benders und Reus fallen aus – Löw holt Westermann. kicker.de, 2013-10-03. Abgerufen am 2014-07-21.
  4. Weidenfeller debütiert beim DFB-Team. kicker online, 2013-11-08. Abgerufen am 2014-07-21.
  5. Fortuna Düsseldorf: Heiko Westermann neuer Co-Trainer von Fortunas U17, abgerufen am 1. Februar 2019
  6. focus.de: Heiko Westermann und Christian Wörns neue U-Nationaltrainer beim DFB (3. Mai 2019), abgerufen am 24. März 2020