Hermann Frost

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Hermann Frost

Hermann Frost (* 22. November 1881 in Sensburg (Ostpreußen); † 20. Oktober 1944 in München) war ein deutscher Bergmann. Er wurde als Unterstützer Franz Zielaskos als Opfer der NS-Justiz in München-Stadelheim hingerichtet.

Leben und Wirken

Hermann Frost lebte bis zu seinem 29. Lebensjahr in Ostpreußen und war in der Landwirtschaft tätig. Er war verheiratet mit Auguste, geborene Konietz. 1910 zogen sie nach Gelsenkirchen um, und er arbeitete im Steinkohlebergbau. Von 1914 bis 1917 diente er als Soldat im Ersten Weltkrieg und wurde durch Granatsplitter im Oberschenkel und an der rechten Hand verwundet.

Ungefähr ab 1920 wohnte Familie Frost in Schalke in der Schmiedestraße 7. Hermann Frost war von 1920 bis 1933 Mitglied im "Alten Bergarbeiterverband". Von 1930 bis 1933 war er Roter Betriebsrat auf der Zeche Wilhelmine Victoria. U.a. als Folge seiner Kriegsverletzungen wurde er 1935 Invalide und arbeitete fortan als Platzarbeiter auf der Zeche Graf Bismarck.

Als Franz Zielasko 1943 versuchte, im Ruhrgebiet ein Netzwerk aufzubauen und Widerstand gegen die Nazis zu organisieren, soll Hermann Frost zu dessen Unterstützern gezählt haben. Im August flog Zielasko und seine Gruppe auf, die von der Gestapo zerschlagen wurde. Eine Verhaftungswelle, die Zahlen schwanken zwischen 44 beziehungsweise 56 Verhafteten, in mehreren Städten des Ruhrgebiets war die Folge. Hermann Frost selbst wurde am 9. August 1943 "vorläufig festgenommen" (der Haftbefehl erging am 30. Mai 1944) und blieb bis zum 22. Februar 1944 im Polizei-Gefängnis in Buer.

Während Zielasko von der Gestapo während einer Folter ermordet wurde, wurden die weiteren Widerständler, Unterstützer und Verdächtigen vor Gericht gestellt. Im Gerichtsverfahren vor dem "Volksgerichtshof" wurde Hermann Frost vorgeworfen, er habe Franz Zielasko unterstützt. Aufgrund dieses "Verbrechens" wird Hermann Frost wegen "Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt und am 20. Oktober 1944 in München-Stadelheim enthauptet.

Mit ihm wurden Andreas Schillack jun., Andreas Schillack sen. aus Hamm, Karl Lomberg aus Essen, Fritz Struckmeier aus Herne, Emil Rattey, Leo Marek, Erich Porsch und Gerhard Possner (beide aus Gladbeck) ebenfalls in München-Stadelheim mit dem Fallbeil hingerichtet.[1]

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Irene Stuiber: Hingerichtet in München-Stadelheim, Landeshauptstadt München Kulturreferat, Books on Demand, München 2004, S. 43, ISBN 3-8334-0733-6. PDF-Datei, S. 43