Hermann Fuchslocher

Aus Gelsenkirchener Geschichten Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hermann Fuchslocher

Hermann Emil Fuchslocher (* 18. Juli 1889 in Esslingen; † 7. Mai 1964 in Gelsenkirchen.) war von 1923 bis 1954 Stadtbaurat, bzw. Baudezernent von Gelsenkirchen.

Leben

Fuchslocher war Sohn des Flaschnermeisters Theodor Fuchslocher (1843-1909), Inhaber eines Installationsgeschäftes in Esslingen, und Katherine Christiane Fuchslocher geb. Dreizler (1851-1915). Er besuchte die Oberrealschule und legte das Abitur ab. Nach dem Schulabschluss studierte Fuchslocher von 1907 bis 1911 an der Technischen Hochschule in Stuttgart und schloss sein Studium als Diplom-Ingenieur ab. Nach dem Militärdienst fand er ab 1. Juli 1914 eine Arbeitsstelle als Architekt und Bauleiter in Buer. Diese Tätigkeit wurde dann unterbrochen durch seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg, zu dem er bereits am 2. August 1914 einberufen wurde.

Bis Ende 1917 stand er im Feld; offiziell wurde er Anfang Januar 1919 als Leutnant der Reserve aus der Armee entlassen. In der Zwischenzeit, am 30. Januar 1918, legte er – aufbauend auf sein Diplom – das 2. Staatsexamen ab und führte fortan zusätzlich den Titel „Regierungsbaumeister“. Fuchslocher nahm seine Arbeit beim Hochbauamt der Stadt Buer wieder auf und wurde zum 1. April 1920 als Stadtbauinspektor ins Beamtenverhältnis übernommen. Zum 1. Mai 1923 wurde er zum Stadtbaurat und besoldeten Magistratsmitglied befördert.

Nach der Zusammenlegung von Gelsenkirchen, Buer und Horst im April 1928 wählte die Stadtverordnetenversammlung ihn am 27. Juni 1928 zum Beigeordneten für das Baudezernat der Gesamtstadt Gelsenkirchen. Der Gelsenkirchener Stadtbaurat und Beigeordnete Max Arendt ging bei dieser Gelegenheit mit knapp 62 Jahren in den Ruhestand. Fuchslocher konnte somit die Funktion des Stadtbaurates für die vergrößerte Kommune Gelsenkirchen übernehmen.

Unmittelbar nach seiner Wahl trat er der Deutschen Volkspartei (DVP) bei und blieb deren Mitglied bis 1933. 1931 entsandte der Stadtkreis Gelsenkirchen Fuchslocher als Abgeordneten zur Generalversammlung der Emschergenossenschaft und 1937 wurde er in dieser Funktion für weitere sechs Jahre bestätigt. Auch nach der »Machtergreifung« der Nationalsozialisten blieb Fuchslocher als Baudezernent, ab 1935 unter der Amtsbezeichnung Stadtbaurat, im Amt, obgleich die Nationalsozialisten bereits im August 1933 gegen ihn und den ehemaligen Oberbürgermeister Emil Zimmermann ein Dienststrafverfahren wegen angeblicher Pflichtwidrigkeiten im Amt eingeleitet hatten. Fuchslocher wurde 1936 zur Zahlung einer Geldstrafe von einhundert Reichsmark verurteilt. Der NSDAP trat Fuchslocher am 1. Mai 1937 unter der Mitgliedsnummer 5.296.348 bei.

Grabstätte der Familie Gerken / Fuchslocher

Am 13. Juni 1945 wurde Hermann Fuchslocher offiziell bis auf Weiteres beurlaubt. Die „Wiederzulassung“ erfolgte am 12. Februar 1946. Am 16. Juli 1947 beschloss die Gelsenkirchener Stadtverordnetenversammlung, seine Amtszeit um sechs Jahre bis zum 15. Juli 1953 zu verlängern. Am 31. Juni 1947 wurde er im Zuge des Entnazifizierungsverfahrens in die Kategorie IV eingeordnet.

Er wurde von der neuen Stadtverwaltung übernommen und blieb als Baudezernent im Dienst der Stadt Gelsenkirchen. Fuchslocher trat zum 1. August 1954 in den Ruhestand.

Fuchslocher heiratete am 13. März 1935 Anita Luise Gerken (* 1904; † 2003) geb. Usener, Witwe des Arztes Dr. med. Leo Gerken (* 1892; † 1933). Anita Luise brachte eine nicht ganz sechs Jahre alte Tochter mit in die Ehe. Im Mai 1945 brachte Anita Fuchslocher einen gemeinsamen Sohn zur Welt. Zu dieser Zeit hielt sich die Familie Fuchslocher in Dahlbruch auf, dem Geburtsort von Anita Fuchslocher.

Hermann Fuchslocher verstarb am 7. Mai 1964 in Gelsenkirchen. Die Grabstätte von Hermann und Anita, sowie von Dr. Gerken befindet sich auf dem Hauptfriedhof Buer.

Fuchslocher wohnte in der Erlestraße 9 in Buer. [1]

Werke

diverse kommunale Bauten in Buer

Quelle

Weblinks

GG-Icon.png Thematisch passender Thread im Forum

Einzelnachweise

  1. Adressbuch Gelsenkirchen 1951 u. 1961