Adelsgeschlecht von der Horst

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Wappen der von der Horst

Von der Horst ist der Name eines alten westfälischen Adelsgeschlechts des Fürstentums Osnabrück.

Es ist zu unterscheiden von dem Hannoverschen Adelsgeschlecht „von der Horst“, welches ebenfalls im Fürstentum Osnabrück lebte.

Geschichte

Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich mit Ruthger de Hurst im Jahr 1142. Mit Gyselbertus de Horst, miles (Ritter), urkundlich 1234 [1] beginnt die sichere Stammreihe.

Das Geschlecht stammte ursprünglich aus der Herrlichkeit Horst am Emscherbruch. Ein Teil der Familie siedelte später in der Grafschaft Vechta. Ein anderer zog an den Rhein. Als Stammsitz dieser Linie gilt Haus Horst bei Giesenkirchen am Niederrhein. Diese Linie teilte sich später in eine Linie im Kölner Raum und eine Linie im Klevisch-Bergischen Raum auf.[2] Zu ihren Liegenschaften gehörten auch Schloss Horst in Gelsenkirchen und Haus Horst in Essen.

Im Jahr 1180 war die Burg Hinckamp an der Haase im Besitz der Familie. Von dort aus verbreitete sie sich im Bistum Osnabrück. Burg Hinckamp blieb zunächst Hauptsitz der Familie, ehe sie um 1400 verkauft wurde. Seither hatte die Familie ihren Schwerpunkt im Bistum Minden. Dort hatte sie auch im 19. Jahrhundert noch mehrere Güter, unter diesen auch Schloss Hollwinkel. Dieses hatte der preußische Staatsminister Julius August von der Horst im Jahr 1776 erworben. Nach seinem Tod spaltete sich die Familie in eine ältere Linie zu Hollwinkel und Ellerburg und eine jüngere Linie auf.[3] Einzelne Familienmitglieder leben heute in Teilen Süd- und Ostwestfalens. Durch die Adoption des Dipl.-Ing. agr. Berthold von Eichel gen. Streiber am 30. August 1974 wird auch die ältere Linie zu "Hollwinkel" weiter fortgeführt.

Adelsanerkennung

  • Preußische Anerkennung des Freiherrnstandes am 11. Mai 1844 in Potsdam für alle Nachkommen des Julius August von der Horst (1723–1791), königlich preußischer Wirklicher Geheimer Staatsminister, Gutsherr auf Haldem, Steinlacke, Hollwinkel und anderen.
  • Preußische Namenvereinigung mit dem der „von Neumann“ aus dem Haus Auer als „Freiherr von der Horst von Neumann-Auer“, geknüpft an den Besitz des Fideikommiss Auer (Ostpreußen) am 18. Februar 1881 in Berlin für den königlich preußischen Major z.D. Rudolf Freiherr von der Horst, vermählt mit Bertha von Neumann, in den preußischen Adelsstand erhoben am 4. April 1863 in Berlin, Fideikommissherrin auf Auer.

Wappen

  • Ältestes Siegel von 1273: Ein mit zwölf Pfauenfedern besteckter Topfhelm auf der Teillinie eines Dreieckschildes.
  • Das spätere Stammwappen ist von Silber und Rot gespalten. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken sieben Straußenfedern, die rechte Hälfte silbern, die linke rot. – Wahlspruch: Gottesförchtig und driest.[4] - Nach Spießen in der linken Schildhälfte ein schräges silbernes Gitter aus sechs Stäben.[5]

Namensträger

  • Adolf von der Horst (1806-1880), deutscher Regierungsbeamter und Abgeordneter
  • Julius August von der Horst (1723–1791), preußischer Beamter und Minister
  • Karl Freiherr von der Horst (1780–1861), preußischer Politiker und Regierungsbeamter, erster Regierungspräsident des preußischen Regierungsbezirks Minden (Westfalen)
  • Ulrich Angelbert Freiherr von der Horst (1793–1867), schleswig-holsteinischer General
  • Wilhelm von der Horst (1786–1874), preußischer Generalleutnant

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band V, Seite 369, Band 84 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984
  • Von der Horst. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 8, Altenburg 1859, S. 549 (Online bei zeno.org).
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band V, Seite 371, Band 84 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984

Einzelnachweise

  1. Domarchiv zu Osnabrück, bei Möser III, Nr 163
  2. %20Haus%20Horst.pdf Haus Horst in Giesenkirchen (pdf)
  3. Von der Horst. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 8, Altenburg 1859, S. 549 (Online bei zeno.org).
  4. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band V, Seite 369
  5. Max von Spießen: Wappenbuch des westfälischen Adels, mit Zeichnungen von Professor Ad. M. Hildebrandt, S. 74, 1. Band, Görlitz 1901-1903 Digitalisat