Jefferson Farfán
Jefferson Farfán | ||
![]() | ||
Spielerinformationen | ||
---|---|---|
Voller Name | Jéfferson Agustín Farfán Guadalupe | |
Geburtstag | 26. Oktober 1984 | |
Geburtsort | Lima, Peru | |
Position | Sturm | |
Vereine in der Jugend | ||
1993–1999 1999–2001 |
Deportivo Municipal Alianza Lima | |
Vereine als Aktiver | ||
Jahre | Verein | Spiele (Tore)1 |
2001–2004 2004–2008 2008–2015 2015–2016 2017–2020 2021–2022 |
Alianza Lima PSV Eindhoven FC Schalke 04 Al-Jazira Lokomotiv Moskau Alianza Lima |
77 (28) 118 (57) 170 (39) 12 (3) 48 (19) 3 (0) |
Nationalmannschaft | ||
2002–2003 2003–2022 |
Peru U-20 Peru |
7 102 (27) | (1)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
|
Jefferson Agustín Farfán Guadalupe (* 26. Oktober 1984 in Lima) ist ein ehemaliger peruanischer Fußballspieler.
Karriere
Vereine
Zeit in Peru
Farfán wurde im Stadtteil Villa El Salvador in Lima geboren. Er wuchs bei seiner Mutter auf, da sein Vater als Kaufmann arbeitete und oft auf Geschäftsreisen war. Sein erster Verein war Deportivo Municipal, dem er mit neun Jahren beitrat. Mit 14 Jahren ging er 1999 in die Jugendabteilung des größten Fußballvereins in Lima, Alianza Lima. Sein Profi-Debüt absolvierte er am 28. Juli 2001 gegen Deportivo Wanka mit 16 Jahren. In den folgenden Spielen entwickelte sich Farfán zu einem wichtigen Spieler im Kader von Alianza und wurde 2002 zum Spieler des Jahres gewählt. Farfán gewann 2003 und 2004 die peruanische Meisterschaft und wurde 2004 zum besten Spieler des Turniers gewählt.
PSV Eindhoven
Im Juni 2004 wechselte er für geschätzte 3,5 Mio. Euro zum PSV Eindhoven und unterschrieb einen Vertrag bis 2010. Sein erstes Pflichtspiel für seinen neuen Verein bestritt er am 14. August 2004 im Ligaspiel gegen den RBC Roosendaal, in dem er in der 78. Minute für DaMarcus Beasley eingewechselt wurde. Sein erstes Liga-Tor erzielte er am 6. Spieltag beim 4:0-Sieg gegen den SC Heerenveen. Für den PSV erzielte er wichtige Tore in der niederländischen Liga und in der UEFA Champions League, in der man das Halbfinale in der Saison 2004/2005 erreichte. Sein erstes Champions League-Spiel absolvierte er bei der 1:0-Auswärtsniederlage gegen den FC Arsenal. Einen Monat später erzielte er sein erstes Champions League-Tor beim 2:1-Auswärtssieg gegen den Rosenborg BK. Im Laufe der vier Jahre erzielte er wettbewerbsübergreifend 61 Tore für den PSV. Von 2005 bis 2008 wurde er viermal in Folge niederländischer Meister und 2005 gewann er auch den KNVB-Pokal.
FC Schalke 04
Zur Saison 2008/09 wechselte er für 11,9 Millionen Euro zum FC Schalke 04, was ihn damals zum teuersten Transfer der Vereinsgeschichte machte. Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag.[1] In seinem ersten Bundesligaeinsatz am 13. September 2008 im Revierderby bei Borussia Dortmund erzielte er per Handelfmeter sein erstes Ligator für Schalke. Farfán etablierte sich als einer der führenden Leistungsträger des Vereins und gehörte zu den wenigen Spielern, welche konstant gute Leistungen brachten.
In der Saison 2011/12 absolvierte Farfán am 23. Oktober 2011 im Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen seinen 100. Bundesligaeinsatz, bei dem er auch das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg erzielte. Im April 2012 verlängerte Farfán seinen Vertrag um vier Jahre bis 2016.
Trotz seiner spielerischen Qualität und großer Beliebtheit in der Fangemeinschaft sorgte Farfán des Öfteren abseits des Platzes für Aufsehen. So verlängerte er mehrmals ohne Absprache mit dem Verein seinen Urlaub, kam verspätet von Länderspielreisen zurück oder drohte seinen Vertrag bei Ausbleiben einer Gehaltserhöhung nicht zu verlängern, was ihm den Ruf eines Abzockers und Söldners in der Boulevard-Presse einbrachte.
Abgesehen von einem Kurzeinsatz am 30. Spieltag der Saison 2013/14 kam Farfán aufgrund von anhaltenden Problemen mit seinem rechten Knie bereits seit Anfang März 2014 nicht mehr zum Einsatz. Nachdem eine konservative Behandlung seiner Beschwerden ohne Erfolg geblieben war, entschied er sich zu einer Operation. Er stand bis mindestens zum Herbst 2014 nicht zur Verfügung und verpasste dadurch den Start der Saison 2014/15.[2] Nach langer Verletzungspause feierte Jefferson Farfán im März 2015 gegen Bayer Leverkusen sein Comeback, als er in der 78. Minute für Max Meyer ins Spiel kam.
Al-Jazira
Im August 2015 verpflichtete der Erstligist al-Jazira aus Abu Dhabi Farfán und stattete ihn mit einem Dreijahresvertrag aus.[3] Im Oktober 2016 wurde der Vertrag zwischen Farfan und dem Verein aufgelöst.
Lokomotiv Moskau
Am 1. April 2017 absolvierte Farfán seine erste Partie in der russischen Premjer-Liga für Lokomotive Moskau, bei der er auch das entscheidende Tor zum 1:0-Auswärtssieg erzielte. Am 5. Mai 2018 gewann er mit dem Team 1:0 gegen Zenit Sankt Petersburg und sicherte sich somit den Meistertitel in Russland. Farfáns Vertrag lief im August 2020 aus, seitdem war der Spieler vereinslos.
Alianza Lima
Nach einem halben Jahr der Vereinslosigkeit gab sein ehemaliger Verein Alianza Lima am 23. März 2021 die Rückkehr des Offensivspielers bekannt. Nach zwei Spielzeiten, in denen er – einschließlich des in Hin- und Rückspiel ausgetragenen Finales gegen Sporting Cristal – 17 Ligaspiele bestritten und zweimal die Meisterschaft gewonnen hatte, verkündete er am 16. Dezember 2022 sein Karriereende.[4]
Nationalmannschaft
Farfán gehörte dem peruanischen Aufgebot bei der U-20-Südamerikameisterschaft 2003 in Uruguay an. Sein erstes A-Länderspiel für Peru bestritt er am 23. Februar 2003 gegen Haiti. Der peruanische Fußballverband gab am 9. Dezember 2007 bekannt, dass Farfán mit drei weiteren Spielern (darunter auch Claudio Pizarro, damals FC Chelsea) bis auf Weiteres aus der Nationalmannschaft suspendiert wurde. Hintergrund dieser Entscheidung ist der erhärtete Verdacht, dass sich diese Spieler nach einem WM-Qualifikationsspiel gegen Brasilien nicht an verbandsinterne Vereinbarungen gehalten und unerlaubt Alkohol zu sich genommen haben sollen. Im Sommer 2008 begnadigte der peruanische Fußballverband die Spieler jedoch; sie dürfen seit dem 6. Juli 2008 wieder für die Nationalmannschaft auflaufen. Sein Comeback gab Farfán am 4. September 2010 beim 2:0-Auswärtssieg gegen Kanada, bei dem er beide Tore vorbereitete. Im Sommer 2011 sollte er zum Kader der Peruaner zur Copa América gehören, zog sich jedoch im Training der Nationalmannschaft vor dem Wettbewerb einen Muskelfaserriss zu und musste auf die Teilnahme verzichten. Bedingt durch seine Serie an Verletzungen wurde er seit Herbst 2013 zunächst nicht mehr zu Spielen der Nationalmannschaft eingeladen, feierte jedoch am 3. Juni 2015 sein Comeback in einem Freundschaftsspiel gegen Mexiko. Bei der Copa América 2015, bei der Peru den dritten Platz gewann, war er wieder Teil des peruanischen Turnierkaders und wurde in vier Partien eingesetzt.
In dem Internationalen Play-off Rückspiel gegen Neuseeland erzielte er das erste Tor beim 2:0 Sieg, wodurch Peru (zuletzt bei der WM 1982) zum fünften Mal an einer Fußball- Weltmeisterschaft teilnehmen kann. Er stand dann auch im Aufgebot Perus für die WM, bei der Peru nach zwei 0:1-Niederlagen gegen Dänemark und Frankreich und einem 2:0-Sieg gegen Australien als Dritter der Gruppe C jedoch noch in der Gruppenphase ausschied. Farfán stand gegen Dänemark in der Startelf und wurde gegen Frankreich eingewechselt. Gegen Australien fehlte er wegen einer Gehirnerschütterung, die er sich in einem Trainingsspiel zugezogen hatte.
Spielweise
Farfán galt als sehr schneller Flügelspieler. Er galt weniger als Vollstrecker, sondern viel mehr als ein Vorbereiter. Unzählige Flanken, Ecken oder Pässe hatte er zu Schalker Toren beigesteuert, vor allem auf internationalem Parkett.[5] Er arbeitete häufig mit nach hinten und unterstützte so seine Außenverteidiger in der Defensivarbeit. Weitere Stärken lagen in seinen Dribblings und seinen Standards. Er war ein sicherer Elfmeterschütze und Freistoßschütze. Als einer der wenigen Spieler in der Bundesliga verminderte sich seine Geschwindigkeit kaum, wenn er den Ball am Fuß führte.
Privates
Am 16. Mai 2012 wurde Farfáns drittes Kind geboren. Bei der Entbindung in Lima war er anwesend und filmte die Geburt. Er und seine langjährige Lebensgefährtin waren zuvor bereits 2007 Eltern eines gemeinsamen Sohnes geworden.
Auf der rechten Wade hat Farfán einen Seehund tätowiert. In Peru lautet sein Spitzname Foquita, was als „kleine Robbe" übersetzt werden kann.
Erfolge
- Peruanischer Meister 2003, 2004, 2021, 2022
- Niederländischer Meister 2005, 2006, 2007, 2008
- KNVB-Pokal-Sieger 2005
- Zweiter Deutsche Meisterschaft 2010
- DFB-Pokal-Sieger 2011
- Deutscher Supercupsieger 2010
- Russischer Meister 2018
- Russischer Pokal-Sieger 2019
Auszeichnungen
- Peruanischer Fußballspieler 2002, 2003, 2004, 2005, 2007, 2008, 2009, 2011, 2012 und 2014
Weblinks
Thematisch passender Thread im Forum
- Wikipedia
- Jefferson Farfán Farfán in der Datenbank von kicker.de
- Farfán in der Datenbank von transfermarkt.de
- Jefferson Farfáns Karriere in Bildern auf 11freunde.de
Einzelnachweise
- ↑ Farfan unterschreibt bei Schalke bis 2012 auf Fußball24.de vom 16. Juni 2008
- ↑ Bitter für Schalke – Jefferson Farfan fällt monatelang aus, DerWesten.de vom 1. Juli 2014
- ↑ Bis 2018: Farfan unterschreibt monströsen Vertrag - kicker online. Abgerufen am 2015-07-27.
- ↑ Farfán macht Schluss
- ↑ Jefferson Farfan: Von der Skandalnudel zum Musterprofi, goal.com vom 21. November 2012
Personendaten | |
---|---|
NAME | Farfán, Jefferson |
ALTERNATIVNAMEN | Farfán Guadalupe, Jefferson Agustín (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | peruanischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 26. Oktober 1984 |
GEBURTSORT | Lima, Peru |
Spielerdaten | |
---|---|
Spielzeit | 2008-2015 |
Spiele insgesamt | 228 |
Tore insgesamt | 53 |
Erstligaspiele | 170 |
Erstligatore | 39 |
Pokalspiele | 17 |
Pokaltore | 8 |
Europapokalspiele | 40 |
Europapokaltore | 6 |
Länderspiele | 102 |
Länderspieltore | 27 |
Größe | 174 |
Position | Sturm |