Johann Urban von Vorst

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Johann Urban von Vorst (* 1. Mai 1863 in Buer, † 15. August 1926 ebenda ) war ein deutscher Organist, Kommunalpolitiker und Verleger.

Johann Urban von Vorst

Leben

Johann Urban von Vorst wird am 1. Mai 1863 als Sohn des Gastwirts und Küsters Heinrich von Vorst (1817-1879) und dessen Frau Helene, geb. Erbeling (1825-1897) geboren. Die beiden Familien waren seit Jahrhunderten in Buer ansässig, und zwar in der Marienstraße; noch im Siebenjährigen Krieg wohnen die Erbelings in der „Märkenpuorte" und sind deren Torwächter.

Seine erste musikalische Ausbildung erhält von Vorst von dem Organisten an Sankt Urbanus, Josef Breil. Alsbald aber wird seine kleinbürgerliche Enge gesprengt, und ein Pfarrer in Wermelskirchen bildet ihn auf wissenschaftlichem und musikalischem Gebiet weiter. In Münster erhält er später bei dem bekannten Domchordirektor Friedrich Schmidt die eigentliche Organistenausbildung, und anschließend geht er nach Köln zum dortigen Konservatorium. Nach Breils Tod wird von Vorst, erst siebzehn Jahre alt, Organist und Dirigent des Cäcilienchores. 1904 tritt Urban von Vorst von diesem Amt zurück.

Um die Jahrhundertwende gibt es in Buer eine einzige bürgerliche Partei, das Zentrum, und für längere Zeit ist Urban von Vorst deren Vorsitzender und als solcher auch von 1900 bis 1911 Mitglied des Gemeindeparlaments. In dieser Zeit entstehen unter seiner Initiative der Bahnhof Buer-Nord der Bahnstrecke Oberhausen-Osterfeld Süd–Hamm und das Rathaus Buer. Nachdem Buer 1911 Stadt wurde legt von Vorst seine Ämter nieder.

Im Jahre 1881 war der Buchdrucker Franz Otto Theben von Borken nach Buer gekommen, gründete eine kleine Druckerei und gab ein Wochenblättchen heraus. Längere Zeit ist von Vorst wohl der einzige Mitarbeiter bei dieser „Zeitung", die er erwirbt. Das Unternehmen heißt alsbald „Vestische Verlagsdruckerei G.m.b.H", und von Vorst wird deren Beteiligter und Geschäftsführer. Man erwirbt ein Grundstück an der De-la-Chevallerie-Straße und errichtet darauf ein ansehnliches Verlags- und Druckeigebäude. Nachdem das Unternehmen in "Buersche Druckerei G.m.b.H.” umbenannt wird, bleibt von Vorst beteiligt und wird 1904 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt, in dem er bis 1926 verbleibt.

Die Zeitung bestand als Buersche Zeitung bis 2006.

Urban von Vorst gehörte auch zu 1890 zu den Mitgründern des Heimatverein, zu denen u.a. August de la Chevallerie gehörte.

Grabstein der Familie von Vorst

Johann Urban von Vorst stirbt am 15. 8. 1926. Die Familiengruft ist noch heute an der Westseite des Alten Friedhofs an der Mühlenstraße vorhanden.

Ehrung

Nach ihm wurde der Urban-von-Vorst-Weg benannt.

Quelle

Beiträge zur Stadtgeschichte, Band 15, Verein für Orts- und Heimatkunde Buer , 1989