Josef Arens

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Josef Arens (* 24. April 1901 in Oedingen; † 2. November 1979 in Unkel/Rhein.) war ein deutscher Maler und Mitbegründer der Künstlersiedlung Halfmannshof.

Josef Arens

Leben

Josef Arens wurde 1901 in Oedingen im Kreis Meschede geboren, wuchs aber ab 1902 in Gelsenkirchen in der Hammerschmidtstraße in Bulmke auf. Sein Vater war Hausmeister am Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium.[1]

Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule Gelsenkirchen und einer Fortbildung zum Gebrauchsgrafiker, wo er schon Maschinenteile zeichnen musste, studierte er Kunst in Wiesbaden und Münster bis 1926 bei Wolfgang Zeller in Übersee (Chiemsee).

Er unternahm zahlreiche Reisen durch Europa. Er brachte ein Reisetagebuch mit dem Titel: „Auf den Spuren des Zaren Dusan“ heraus (Verlag B. Fischer, Buer) und schuf eine Reihe von Grafik-Mappen, z.B: „Jagd“ oder „Leben und Sterben der Süd-Serben“ (1935). 1942 erhielt er als erster den Kulturpreis Westfalen. Arens war mit Berta Obertüschen verheiratet, die als Weberin in der Künstlersiedlung Halfmannshof arbeitete. Nach der Kriegs-Zerstörung seines Halfmannshöfer Ateliers 1943 ging er nach Unkel am Rhein. Dort verstarb er 1979 und nach seinem Tod wurde ein Gedenkstein für ihn am Rheinufer in Unkel erstellt.

Schaffen

Arens war vielseitig tätig: als Grafiker, Portraitmaler, Lithograf, Zeichner und auch noch als Schriftsteller.

Im 2. Weltrieg wurde er zusammen mit anderen Halfmannshöfer Künstlern als Maler in Uniform in eine Propaganda-Kompanie eingezogen. Mit seiner Genauigkeit bei der Darstellung von Menschen und technischen Maschinen wurde er in der NS-Zeit bekannt und geschätzt, schon 1935 für seine Lithografien zur Produktpalette „Kruppsche Geschütze", später für seine Sammelmappe „Männer und Waffen des Deutschen Heeres" (1941) mit 40 Lithografien (Steinzeichnungen in Kupfertief-Druck auf Kunstdruckpapier), was ihm große Popularität als Waffenmaler einbrachte. Schon 1937 gab es im Halfmannshof eine eigene Ausstellung von Arens über Flakgeschütze, bei der auch hohe Militärs anwesend waren. 1940 hatte Hitler ihn persönlich empfangen und sich die Skizzen mit großem Interesse zeigen lassen. Zwei Jahre später folgte dann die Verleihung des Gaukulturpreises.

Nach dem Krieg erhielt er Aufträge für präzise Industriegrafik in mehr als 30 repräsentativen Sammelmappen, z.B. für die Gelsenkirchener Gussstahl- und Eisenwerke, für Thyssen-Bornemisza, den Eschweiler Bergwerksverein oder die Deutsche Industrie, aber auch für die Bundeswehr und die NATO.

1981 zeigte das Deutsche Bergbau Museum Bochum in der Ausstellung „Mensch und Arbeitsplatz" posthum 120 Bilder von Arens.

Meistens sind seine Drucke in schwarz-weiß sehr präzise gezeichnet, sie bilden Personen individuell ab und zeigen Werkzeuge und Zechengebäude sehr exakt.

Veröffentlichungen

  • Führer durch Gelsenkirchen. Hg. vom Gelsenkirchener Verkehrsverein. Gelsenkirchen 1925 [Fotogr., Zeichn.]
  • Auf den Spuren des Zaren Dusan. Reisetagebuch eines Malers. Büren: Fischer 1936
  • Männer und Waffen des deutschen Heeres, mit einem Geleitwort von Generalfeldmarschall List und einer Einführung von Otto Brües[2]
  • Gelsenguss. Die Geschichte des Gußstahlwerks Gelsenkirchen. Aktiengesellsch. Gelsenkirchen. Neuwied: Strüder 1953
  • Luft in der Geschichte der Technik. Bochum: Flottmann [1962)
  • Ziehen, Schleifen und Polieren in der Geschichte der Technik. Aachen: Schumag [1963]; engl., frz. Übers.
  • Der Alta-Quarzit. Ein Wunder d. nord. Natur. Mit e. Betrachtung über d. Naturstein in d. Kultur- u. Baugeschichte. Bochum: Natursteinwerke T. Imberg 1966
  • Deutsche Industrie. Dinslaken: Kahlert 1972

Literatur

  • Davidson, Mortimer G. (1992): Kunst in Deutschland 1933-1945 [Bd. 2/2. Malerei]; Tübingen: Grabert; S.247-248
  • Meißner, Günther: Arens, Josef, in: „Allgemeines Künstlerlexikon (AKL)“, Onlineversion, Künstler-ID: 10092217
  • Schmidt, Christoph (2006): Nationalsozialistische Kulturpolitik im Gau Westfalen-Nord; Schöningh: Paderborn et al.; S. 204-205

Quellen

  • Spiegelungen - Bildende Kunst in und aus Gelsenkirchen,Hans-Rudolf Thiel, 1993
  • Hildegard Schneiders in: Kunst über Tage - Bergbaumotive in Gelsenkirchen (Heimatbund Gelsenkirchen)
  • Holger Germann, Stefan Goch (Hrsg.), Künstler und Kunst im Nationalsozialismus, Eine Diskussion um die Gelsenkirchener Künstlersiedlung Halfmannshof, Essen 2013 (Schriftenreihe des Institut für Stadtgeschichte, Beiträge, Bd. 15), S. 79–91

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Adressbuch Gelsenkirchen 1927
  2. Berlin: Grote 1941