Judith Neuwald-Tasbach

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Judith Neuwald-Tasbach (* 1959 in Gelsenkirchen[1][2]) ist die Vorsitzende der Jüdische Gemeinde in Gelsenkirchen.

Judith Neuwald-Tasbach 2022

Leben

Judith Neuwald-Tasbach wuchs als Kind von Holocaust-Überlebenden in Gelsenkirchen auf. Ihr Vater, Kurt Neuwald, war in den 1950er Jahren Gründer und bis 2001 Vorsitzender und später Vorstandsmitglied der „Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen“. Seit vielen Jahren ist Judith Neuwald-Tasbach in der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen aktiv und unterstützte die Fortführung der Arbeit ihres Vaters.

Seit 2007 war sie ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende der Gemeinde, die zunächst nur aus wenigen Holocaust-Überlebenden bestand. Durch die Zuwanderung von Juden aus Osteuropa wuchs die Gemeinde Gelsenkirchen (die auch zuständig für Gladbeck und Bottrop ist) auf aktuell etwa 400 Mitglieder an. Die Gemeinde lebt nach traditionell-orthodoxem Ritus.

Judith Neuwald-Tasbach fördert jüdisches Leben in vielfältiger Weise: Neben der Religion, jüdischen Feiertagen und koscherer Küche gehören dazu auch Gesänge, Tänze und die vielen alten Riten und Traditionen. Die Menschen der Region nehmen regen Anteil daran. Mehr als 40.000 Menschen informierten sich seit der Eröffnung der Neuen Synagoge und des Zentrums der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen im Jahr 2007 über Geschichte und Gegenwart des Judentums.

Auf Initiative von Judith Neuwald-Tasbach entstanden zahlreiche Veranstaltungen für verschiedene Personengruppen, die von ihr organisiert, unterstützt und gepflegt werden. Mit Führungen durch die Neue Synagoge, Vermittlungen von Kenntnissen zur Geschichte des deutschen Judentums, zur Judenverfolgung und zur gegenwärtigen jüdischen Kultur macht sie jüdisches Leben in der Region sichtbar. Maßgeblich beteiligt war sie am Ausbau des „Alten Jüdischen Betsaals“ in der Nachkriegssynagoge zu einer Begegnungsstätte mit einer kleinen Dauerausstellung. Auch als Vorstandsmitglied der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e.V.“ und des „Förderverein Neue Synagoge e.V.“ trägt sie zur interreligiösen Verständigung bei.

Außerhalb der religiösen Themen ist sie auch als Rotarierin tätig.

Seit 2011 ist sie stellvertretende Delegierte im Direktorium des „Zentralrats der Juden in Deutschland“. 2012 wurde der „Bund traditioneller Juden in Deutschland e.V.“ innerhalb des Zentralrats der Juden Deutschlands von ihr mitbegründet und seither von ihr unterstützt.

Ehrungen

Im Jahr 2004 erhielt sie den CDU-Bürgerpreis der Stadt Gelsenkirchen und 2013 wurde sie mit der Ehrenplakette der Stadt Gladbeck ausgezeichnet. Im Januar 2017 wurde ihr die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Quelle

Weblinks

Einzelnachweise