Küppersbusch

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Dieser Artikel beschreibt den deutschen Küchengerätehersteller Küppersbusch. Für weitere gleichnamige Personen oder Firmen siehe Küppersbusch (Begriffsklärung).
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Verwaltung von Küpperbusch in der Küppersbuschstraße

Die Küppersbusch Hausgeräte AG und deren Schwestergesellschaft Küppersbusch Großküchentechnik GmbH sind deutsche Küchengerätehersteller mit Sitz in Gelsenkirchen. Beide Unternehmen werden von der spanischen Teka Gruppe gehalten.

Geschichte

Am 15. Mai 1875 eröffnete Friedrich Küppersbusch an der Kaiserstraße 55 in Schalke ein Eisen- und Haushaltswarengeschäft, verbunden mit einer Schlosserei. Anfangs wurden Gitter, Baubeschläge und Tore hergestellt. Hier begann er, zusammen mit seinen beiden Söhnen, Karl Küppersbusch (* 29. Januar 1858; † 3. Februar 1922 auf seinem Gut Haus Gudenhagen) und Robert Küppersbusch (* 1. Juli 1859; † 1944), mit der handwerklichen Fertigung von Kohleherden und Kohleöfen. 1883 begann man mit der serienmäßigen Herstellung von Kohleherden.

Werbeanzeige 1939

Im Jahr 1885 wurde die Firma als oHG geführt, und die beiden Söhne waren Teilhaber. Am 1. August 1880 erfolgt der Eintritt des Schwiegersohnes, Georg von Oerdingen, in die Geschäftsleitung. Im Juli 1889 erfolgte der Umzug in die neu erbauten Werkshallen an der Gewerkenstraße. 1895 wurde ein Gelände an der damaligen Rotthauser Straße, der heutigen Küppersbuschstraße, erworben und bereits ein Jahr später begann man dort mit der Produktion. Am 1. Januar 1895 zog sich Friedrich Küppersbusch aus dem Unternehmen zurück und sein jüngster Sohn Otto Küppersbusch (* 11. Januar 1869; † 1940) trat in die Firma ein.

Am 22. April 1898 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1899 waren in den zwei Werken schon 1.400 Mitarbeiter beschäftigt und die Jahresproduktion auf 70.000 gestiegen.

Im selben Jahr begann der Start der Fertigung von Großküchengeräten. 1907 war die F. Küppersbusch & Söhne AG mit 2.000 Mitarbeitern „die größte Spezialfabrik für Kochapparate aller Art in Deutschland“. Ab 1925 wurden auch Elektroherde gefertigt. Für die Industrie gehörten auch Hochleistungsbrenner, z.B. zum Trocknen von Giesserei-Formen, zum Lieferprogramm [1]. 1939 hatte der Betrieb ca. 3.000 Beschäftigte. Bei Bombenangriffen am 6. November 1944 und am 5. März 1945 wurde das Werk I in der Fürstinnenstraße total zerstört und das Werk II stark beschädigt. 1945 übernahm Dr. Adolf Küppersbusch, der bereits seit 1929 im Werk tätig war, die kaufmännische Leitung.

Die Möbelfabrik und die Herd- und Ofenfabrik befanden sich an der Gewerkenstraße und der Herdstraße.[2].

1954 wurde die Vereinigte Herd- und Ofenfabrik C. Woeste in Hamm i.W. übernommen. 1956 war Küppersbusch mit 3500 Beschäftigten die größte Herdfabrik der Welt. Ab 1953 wurden auch Kühlschränke gebaut, ab 1961 Küchenmöbel und Spülen, später zudem Wasch- und Geschirrspülmaschinen.

Gleichzeitig baute die AEG ihre Beteiligung immer weiter aus und hielt Mitte der 70er Jahre über 95 % der Aktien. Im August 1982 meldete die damalige Küppersbusch AG als Tochtergesellschaft der AEG Vergleich zur Vermeidung des Konkurses an.

Ab 1986 übernahmen Mitglieder der Familie Vaillant fast alle Aktien des bis heute erfolgreichen Herstellers von Wärmetechnik, Hausgeräten und Großküchentechnik.

1999 übernahm die Teka Gruppe den Geschäftsbetrieb und gründete die heutigen operativen Gesellschaften. Der ehemalige Gesellschaftsmantel mit dem Immobilienbesitz der Küppersbusch AG lebt als Colonia Real Estate fort.

Literatur

  • Heimatbund Gelsenkirchen: Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit, Band II, 1949
  • Heimatbund Gelsenkirchen-Heft 34: Hans-Joachim Koenen: Küppersbusch - Chronik der ersten 50 Jahre, 2022
  • Hans C. Barkow: Die Entwicklung der F. Küppersbusch & Söhne A. G., Gelsenkirchen. Gelsenkirchen, ca. 1927.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Anzeige mit Bild und Markenzeichen im Giesserei-Lexikon, Schiele&Schön Verlag, Berlin 1958 S.834
  2. Adressbücher Gelsenkirchen