Kampfbahn Glückauf

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Glückauf-Kampfbahn
Schalke GlueckaufKampfbahn1.jpg
Die denkmalgeschützte Haupttribüne
Daten
Ort Ernst-Kuzorra-Platz Schalke, Gelsenkirchen
Eigentümer Grundstück: Mannesmann Röhrenwerke, Bauten incl. Stadion: bis 1965 Schalke 04, dann Stadt Gelsenkirchen
Verein FC Schalke 04, DJK Teutonia Schalke Nord
Eröffnung 25. August 1928
Erstes Spiel FC Schalke 04 - SV Köln-Sülz
Kapazität ursprünglich 34.000

heute 11.000 Plätze

Oberfläche Kunstrasen
Sanierungen 1946, 1989

Die Glückauf-Kampfbahn (offiziell Kampfbahn Glückauf) ist ein Fußballstadion in Schalke. Sie wurde auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Consolidation bzw. der Mannesmann Röhrenwerke nach Plänen des Bauzeichners Fritz Lader errichtet und am 25. August 1928 mit einem Freundschaftsspiel des FC Schalke 04 gegen den SV Köln-Sülz[1] eröffnet. Bis zum Bau des Parkstadions 1973 diente die Kampfbahn als Heimspielstätte der Gelsenkirchener.

Geschichte

Am Tag der Einweihung gab es diverse Attraktionen, darunter ein Feldhandballspiel der Handballabteilung der Gelsenkirchener gegen den Kölner Club für Rasenspiele, einen Leichtathletikwettbewerb und ein Fußballspiel gegen Tennis Borussia Berlin, das Schalke 04 mit 3:2 gewann. Zuvor hatte es in der Kampfbahn bereits am 25. August 1928 ein Freundschaftsspiel der Schalker gegen den amtierenden Westdeutschen Meister SpVgg Sülz 07 gegeben, das Unentschieden 3:3 endete.

Ursprünglich war die mitten in Schalke gelegene Kampfbahn als reines Stehplatzstadion geplant, wenige Wochen vor der Eröffnung wurden jedoch 1.200 zusätzliche Sitzplätze eingerichtet. Dies war für einen Arbeiterclub wie Schalke ungewöhnlich, bis weit in die 1930er hinein galten Sitzplatztribünen als Privileg von Stadien der bürgerlichen „Lackschuhvereine“. Bereits 1931 strömten 70.000 Zuschauer zum Freundschaftsspiel des FC Schalke 04 gegen Fortuna Düsseldorf - diese Zahl gilt bis heute als Zuschauerrekord bei Spielen in der Kampfbahn[2]. Da das Stadion jedoch nur für 34.000 Anhänger ausgelegt war, wurde es 1936 um die 114 Meter lange Haupttribüne erweitert, blieb aber dennoch zu klein für die Zuschauermassen.

im Januar 2019
Eingangsbereich im März 2020

Nach dem Krieg wurde das Stadion, das Ende 1944 fast vollständig zerstört wurde, wieder hergerichtet und blieb auch in der Folgezeit trotz vorhandener Erweiterungspläne bis auf kleinere bauliche Veränderungen unverändert; 1950 wurden Kassenhäuschen errichtet, 1956 folgte eine Flutlichtanlage. Letzte in der Kampfbahn ausgetragene Bundesligapartie der Schalker war ein 2:0-Erfolg gegen den Hamburger SV am letzten Spieltag der Saison 1972/73. In den späten 1980ern wurden die Stehplatzränge bis auf die mittlerweile denkmalgeschützte Haupttribüne abgetragen, sodass das Stadion heute nunmehr nur noch etwa 11.000 Zuschauer fasst. Bis zum Januar 2006 wurde das Stadion noch durch die Schalker Nachwuchsmannschaften genutzt, heute spielt nur noch DJK Teutonia Schalke Nord hier.

Während der WM 2006 fand hier das Gelsenkirchener Fan-Fest statt. Das Stadion war im Juni 2006 Denkmal des Monats in Westfalen-Lippe.

Nach knapp fünf Monaten Bauzeit wurde der ursprüngliche Eingangsbereich, der im Krieg zerstört wurde und später recht schmucklos wieder aufgebaut wurde, wiederhergestellt. Am 26. Februar 2020 wurde das durch die „Stiftung Schalker Markt“ und die „Brost-Stiftung“ eingeweiht.

Chronologie

  • 19.06.1927: Die Versammlung des FC Schalke 04 beschließt den Bau eines neuen eigenen Stadions
  • 01.08.1927: Erster Spatenstich
  • 08.08.1927: Grundsteinlegung
  • Juni 1928: Eine Mitgliederversammlung einigt sich auf den Namen "Kampfbahn Glückauf"
  • 25.08.-02.09.1928: Sportwoche zur Eröffnung des Stadions
  • 25.08.1928: Beim Eröffnungsspiel spielt Schalke gegen die SV Köln Sülz (3:3)
  • 02.09.1928: Offizielle Eröffnungsfeier mit 20.000 Zuschauern
  • 1933: Trainingsplätze werden fertiggestellt
  • 1936: Haupttribüne mit 2.700 Sitzplätzen erbaut, mit 114 Metern die größte ihrer Art in Deutschland
  • 1944/45: Das Stadion wird bei Bombenangriffen großteils zerstört
  • 07.07.1946: Die "Kampfbahn Glückauf" wird wieder für den Spielbetrieb freigegeben
  • 1948: Ein provisorischer Eingangsbereich wird gebaut
  • 1953: Die Tribüne wird erweitert
  • 1956: Die "Kampfbahn Glückauf" bekommt Flutlicht
  • 1958: Der Eingangsbereich wird neu gestaltet
  • 1965: Wegen Finanzproblemen wird die "Kampfbahn Glückauf" an die Stadt Gelsenkirchen verkauft
  • 1965: In das Tribünendach wird eine Arbeitsbühne für das Fernsehen eingebaut
  • 1969: Zusätzliche Stahlrohrtribünen für 1.800 Zuschauer werden errichtet
  • 06.07.1973: Letztes Bundesligaspiel des FC Schalke 04 in der "Kampfbahn Glückauf"
  • 21.07.1973: Abschiedsspiel des FC Schalke 04 in der "Kampfbahn Glückauf"
  • 07.07.1986: Die Tribünenanlage der "Kampfbahn Glückauf" wird unter Denkmalschutz gestellt
  • 1989: Nach einer Komplettsanierung wird die "Kampfbahn Glückauf" wieder der Öffentlichkeit übergeben
  • 1994: Der Platz vor dem Haupteingang wird zum "Ernst-Kuzorra-Platz"
  • 2020: Der ursprüngliche Eingangsbereich wurde wieder hergestellt

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Königsblau-Die Geschichte des FC Schalke 04, ISBN 978-3-7307-0204-8
  2. Zum Spiel des SV Sodingen gegen den 1. FC Kaiserslautern in der Endrunde zur deutschen Meisterschaft 1955 sollen über 80.000 Zuschauer in die Kampfbahn gepilgert sein – in beiden Fällen fehlen jedoch offizielle Angaben über die Anzahl derer, die tatsächlich den Weg ins Stadion gefunden haben.