Kokerei Hassel
Verwaltungs-, Kauen- u. Laborgebäude mit dem Wandrelief Prometheus, Fahrradhalle und Schlauchturm | |
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Art des Denkmals: | Baudenkmal |
Standort: | Marler Straße 100, 102, 104 |
Stadtteil: | Hassel |
Baujahr: | 1953 |
Seit wann in Denkmalliste: | 28.09.2001 |
Bemerkung: | Relief Prometheus von Robert Propf |
Dokument der Denkmalbehörde: | A318.pdf |
Forum: | ![]() |
Lagekarte
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Die Kokerei Hassel wurde von 1952 bis 1953 in Gelsenkirchen-Hassel auf dem ehemaligen Gelände des Kraftwerk Westerholt an der Marler Straße errichtet.
Als eine Zentralkokerei der Zechen der Hibernia AG wurde die Anlage 1952/1953 mit 110 Öfen und einer Benzol- und Ammoniakfabrik errichtet. Am 17. September 1953 wurde der erste Koks gedrückt.
Sie war der erste Kokereineubau in der BRD und ersetzte zugleich die östlich der Zeche Westerholt gelegene veraltete Vorgängeranlage. Bis 1957 erfolgte eine Erweiterung auf 260 Öfen mit einer Gesamtkapazität von 1,6 Mio. t Koks pro Jahr. Damals hatte die Kokerei 656 Beschäftigte. Produziert wurde Hochofenkoks für die Eisen- und Stahlerzeugung, Gießereikoks, Brechkoks für Kraftwerke, Koksofengas, Teer, Rohbenzol, Ammoniumsulfat, Schwefelsäure u.a.m. In den großen auf über 1.000 Grad aufgeheizten Ofen-Batterien wurden der Steinkohle die gasförmigen Bestandteile entzogen und weiterverarbeitet. Wenn der so entstandene Koks aus den Öfen herausgedrückt und mit Wasser gelöscht wurde, färbte sich der Himmel rot, und es stiegen große weiße Wolken auf. Das trug dazu bei, dass Gelsenkirchen sich lange Zeit mit dem Beinamen Stadt der 1.000 Feuer schmückte.
Wiederholt kam es zu grundlegenden Neuerungen und Umbauten, um mit der wirtschaftlich-technischen Entwicklung Schritt zu halten, aber auch um die Umweltbelastungen, die eine Gefahr für die Menschen darstellte und zahlreiche Nachbarschaftskonflikte auslösten, zu reduzieren. So wurde 1992 z.b. eine Entstaubungsanlage in Betrieb genommen. Dennoch musste 1993 wegen des damaligen Überangebots an Koks einzelne Produktionsbereiche stillgelegt werde. 1999 erfolgte die Schließung der gesamten Anlage. Obwohl die Werksdirektion Kokereien der Ruhrkohle AG zunächst hier verblieb, war der völlige Abbruch der letzten von einstmals mehr als 15 Kokereien in Gelsenkirchen nicht aufzuhalten. Damit verbunden war eine Bodensanierung und eine Neuerschließung für Wohnbebauung und Gewerbebetriebe.
Erhalten blieben die Eingangsgebäude, in denen u.a. die Verwaltung untergebracht war. Das Relief des Bildhauers Robert Propf verweist darauf, dass Prometheus den Menschen (verbildlich durch Mann und Frau) das Feuer und damit die Zivilisation (Dargestellt durch eine Eule) gebracht hat. Verwaltungs-, Kauen- u. Laborgebäude mit dem Wandrelief Prometheus, Fahrradhalle und Schlauchturm stehen seit dem 28. September 2001 auf der Denkmalliste der Stadt Gelsenkirchen.
Quelle
- Informationstafel Erinnerungsorte
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