Kopf eines jungen Mannes

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Kopf eines jungen Mannes
Kopf eines jungen Mannes.JPG
Künstler: Hubert Nietsch
Entstehungsjahr: unbekannt
Art: Skulptur
Bemerkung: 1967 gestiftet von Joachim Wüstenberg
Ort nicht öffentlich
Forum: GG-Icon.png Thematisch passender Beitrag in den Gelsenkirchener Geschichten


Stadtteil: Altstadt
    
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Nietsch schuf eine Gruppe von drei überdimensionalen Knaben-Köpfen im arischen Stil für die Kaserne Bielefeld. Eine Nachbildung der Büste „Kopf eines jungen Mannes“ steht heute an einem halböffentlichen Raum in Gelsenkirchen.

  • Die Nationalzeitung vom 20.6. 1937 schreibt:
  • Arbeiter, Bauer und Soldat
  • Drei neue Plastiken des heimischen Bildhauers Nietsch / Ein wirkungsvoller Schmuck am Bahnhofsvorplatz während des Gautreffens
  • Erst kürzlich berichteten wir über ein neues Werk des Gelsenkirchener Bildhauers Pg. Nietsch von der Künstlersiedlung Halfmannshof, das einen zwei Meter großen knienden Bogenschützen im Anschlag darstellt, der für die Jägerkaserne in Arnsberg bestimmt ist. Heute können wir weitere interessante Einzelheiten aus dem emsigen Schaffen dieses Gelsenkirchener Bildhauers mitteilen, der in den letzten Jahren vornehmlich durch die künstlerische Ausgestaltung Kasernenbauten des neuen Deutschland bekannt geworden ist. Bei Bildhauer Nietsch wird ein Wort Dr. Goebbels in sichtbarer Weise Wahrheit, dass der Staat der wohlwollende Mäzen aller Künstler sein müsse. Kunst kann weder befohlen noch in starre Formen gepresst werden. Das schließt jedoch nicht aus, sondern bedeutet sogar die Forderung, dass den jungen Künstlern Aufgaben gestellt werden, mit deren Lösung Verwirklichung sie den Geist und die Haltung der Epoche gestalten, in der sie leben.
  • So erhielt der Bildhauer Nietsch vor einiger Zeit einen neuen ehrenvollen Auftrag. Es handelt sich bei diesen neuen Arbeiten um die künstlerische Ausgestaltung der Kasernen für die Nachrichtentruppen. So hat der Gelsenkirchener Künstler für das Wirtschaftsgebäude dieser Kasernen in der Werkstatt der Westfalia-Keramik, Inhaber Carl B. Schmitz-Hohenschutz, Dessauerstraße, drei Plastiken hergestellt, den Kopf eines Arbeiters, Bauern und Soldaten.
  • Arbeiter, Bauer und Soldat, das sind die Grundpfeiler des neuen Staates, die der Nationalsozialismus zu gemeinsamem Schaffen für Deutschland auf einer Ebene zusammengeführt hat. Der Arbeiter trägt als Symbol einen Hammer, der Bauer als Zeichen der Fruchtbarkeit einer Ähre und zwischen diesen beiden steht als beider Schutz der deutsche Soldat.
  • In technischer Hinsicht mögen über die Anfertigung der drei Plastiken folgende Einzelheiten von Interesse sein. Die Köpfe wurden zunächst modelliert. Danach erfolgte die Anfertigung einer negativen Keilform. Auf diese Keilform wurde das Positiv ausgedrückt. Der aus Klinkerton fertig ausgeformte Kopf wurde dann bei einer Hitze von 1300 Grad im Ofen gebrannt. Jeder Kopf hat das respektable Gewicht von etwa zwei Zentner.
  • Die Plastiken sind jetzt fertiggestellt und werden demnächst an ihrem Bestimmungsort abgeliefert. Das Heeresbauamt Bielefeld hat sich in liebenswürdiger Weise bereit erklärt, die Köpfe noch bis nach dem Gautreffen in Gelsenkirchen zu belassen.
  • Wie wir hierzu von unterrichteter Seite erfahren, sollen die Plastiken am kommenden Samstag und Sonntag auf 1,60 Meter großen Holzpostabenden auf der Grünanlage vor unserem Bahnhof aufgestellt werden.
  • Wir sind gewiß, dass sie gerade hier während des Gautreffens einen wirkungsvollen Schmuck abgeben werden und die besondere Aufmerksamkeit der Zehntausenden von Gästen aus dem gesamten Gaugebiet Westfalen-Nord finden sollten. Neben der brennenden Grubenlampe als Wahrzeichen der größten Kohlenstadt des Kontinents die mit künstlerischem Können gestalteten Köpfe des Arbeiters, Bauern und Soldaten, drei verschiedene Begriffe, aber eine mit Kraft geballte Einheit, die zusammen das neue Deutschland verkörpern. Arbeiter, Bauern und Soldaten, von ihren Schritten werden die Straßen unserer Stadt der Arbeit am Gautreffen widerhallen.