Kurt-Schumacher-Straße

Aus Gelsenkirchener Geschichten Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Straße in Gelsenkirchen

Kurt-Schumacher-Straße

ehemaliger Name: Kaiserstraße (von Florastraße bis Schalker Markt)
König-Wilhelm-Straße (vom Schalker Markt bis Bahnhof Schalke-Nord)
Sutumer Straße (Bahnhof Schalke-Nord bis Rhein-Herne-Kanal)
Hamburger Straße (Schalke)
Gelsenkirchener Straße (ab Kanal)
Breddestraße (zwischen Vinckestraße und Zur Lohmühle)
Hausnummern (ungerade): 1 - 95
Hausnummern (gerade): 2 - 98
Stadtteil: Schalke
Postleitzahl: 45881
Hausnummern (ungerade): 97 - 199
Hausnummern (gerade): 100 - 206
Stadtteil: Schalke-Nord
Postleitzahl: 45881
Hausnummern (ungerade): 0 - 0
Hausnummern (gerade): 208 - 284
Stadtteil: Erle
Postleitzahl: 45891
Hausnummern (ungerade): 285 - Ende
Hausnummern (gerade): 286 - Ende
Stadtteil: Buer
Bevölkerung
(Stand 31.12.2020 • Quelle: Stadt Gelsenkirchen )
Einwohner dieser Straße: 2250
davon weiblich: 1116
Lagekarte
 
Die Karte wird geladen …


Die Kurt-Schumacher-Straße ist eine Straße in Gelsenkirchen. Die Kurt-Schumacher-Straße beginnt im Stadtteil Schalke mit der Hausnummer 1 bzw. 2. Die Kurt-Schumacher-Straße verbindet die Ortsteile Altstadt, Schalke, Schalke-Nord, Beckhausen, Erle und Buer und ist damit die längste Straße im Stadtgebiet.

Namensdeutung

Die Straße wurde am 9. Februar 1966 nach Kurt Schumacher Wikipedia-Link benannt.

Verschiedene Namen der Straße

  • ab 1. April 1903: z.T. König-Wilhelm-Straße, z.T. Sutumer Straße. Die König-Wilhelm-Straße, benannt nach König Wilhelm I. (1797-1888), umfaßte den Straßenverlauf zwischen Schalker Markt und Bahnhof Schalke Nord; zur Braubauerschaft gehörte das Stück von der Gasstraße bis Schalke-Nord. Das Stück vom Bahnhof Schalke-Nord bis zur Emscher hieß weiterhin Sutumer Straße.
  • Mitte der 1950er Jahre: Nachdem die Hamburger Straße eingezogen wurde, erhielten die restlich verbliebenen Gebäude die Anschrift Sutumer Straße.

Heute verläuft die Kurt-Schumacher-Straße vom Kennedyplatz bis zum Rathaus Buer.

Kurt-Schumacher-Straße

Geschichte

An der Straße lagen früher die Bauernhöfe Schulte am Hülse (nördlich der Glückauf-Kampfbahn) und Löchtermann (auf dem Gelände des Schalker Sportpark). An der König-Wilhelm-Straße 55 (heute Kurt-Schumacher-Str. 125) befand sich die evangelische Bismarckschule I, die 1882 bezogen wurde und nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut wurde. Die heutige Gemeinschaftsgrundschule Kurt-Schumacher-Straße 148 geht auf die katholische Annaschule zurück, die 1883 mit vier Klassenzimmern errichtet worden ist. Im Jahre 1906 erhielt sie einen Neubau mit acht Klassenräumen, der 1944 zerstört wurde. Das neue, heute bestehende Schulgebäude datiert aus den Jahren 1961/62.

An der Kurt-Schumacher-Straße liegt seit 1928 die Glückauf-Kampfbahn des FC Schalke 04. Die Berliner Brücke am Schalker Markt wurde 1962-1964 gebaut und in einem Festakt durch den damaligen Regierenden Bürgermeister von West-Berlin, Willy Brandt, eingeweiht.

Die heutige Kurt-Schumacher-Straße, die in der Gelsenkirchener Innenstadt von der Florastraße Richtung Buer abzweigt und in Buer-Mitte am Rathausplatz in die De-la-Chevallerie-Straße mündet, trägt diesen Namen erst seit 1966. In der vorherigen Zeit setzte sich der Straßenverlauf aus vier Straßennamen zusammen. Offiziell beurkundet sind die Namen der Kaiserstraße, seit 1904, der König-Wilhelm-Straße (1899), der Sutumer Straße (1910), und seit 1925 der Gelsenkirchener Straße. Die 8 km lange Verbindungsstraße, beginnend am Kaiserplatz (heute Kennedyplatz), führt bis zum heutigen Rathausplatz in Buer. Als 1965 Bestrebungen des Rates der Stadt Gelsenkirchen bekannt wurden, die vier Straßennamen in Kurt-Schumacher-Straße abzuändern, enstand eine sehr heftig geführte Diskussion zwischen der anliegenden Bürgerschaft und dem Stadtrat. Während die eine Seite u.a. die Verbindung der Straßennamen mit der Stadtgeschichte betonte, verfolgte der Rat die Idee, durch die Umbenennung auch eine symbolische Verknüpfung von Gelsenkirchen und Buer herzustellen. Obwohl die Bürgerproteste zur Gründung einer Initiative und zu Unterschriftensammlungen gegen das Ratsvorhaben führten, wurde die Umbenennung 1966 vollzogen. Darauf verweisend, daß zwei der vormaligen Namensgeber (König und Kaiser Wilhelm) für ein längst untergegangenes, monarchistisch geprägtes Deutschland stünden, verfolgte der Stadtrat sein Anliegen, den sozialdemokratischen Politiker Kurt Schumacher für seine oppositionelle Haltung gegen das nationalsozialistische Regime zu ehren.

Am 18. November 2011 wurde der Bereich zwischen der Caubstraße und der Berliner Brücke zur "Schalker Meile–Die Meile der Traditionen".

Häuser

Zeitgleich mit der in Sichtweise gelegenen Filiale der ehemaligen Landeszentralbank erfolgte 1950/51 der Neubau des Gesundheitsamtes, , Kurt-Schumacher-Straße 4, - nicht zuletzt, weil die damalige Kaiserstraße deutlich verbreitert werden sollte. Das viergeschossige städtische Verwaltungsgebäude (Entwurf: Erwin Büsselberg, Hochbauamt) wirkt auf den ersten Blick unauffällig. Doch mit seiner großen Höhe und mit Details wie den profilierten Fensterumrahmungen aus Sandstein und dem mit Steinplatten verkleideten Erdgeschoss markiert es baulich den Übergang zum Stadtzentrum. Es war eines der ersten neuen städtischen Verwaltungsgebäude. Mit verschiedenen Details, besonders dem Konsolengesims, wirkt es rückwärtsgewandt und traditionalistisch, doch in der Gleichförmigkeit der Fensterreihung und der Geschosse ist es ein typisches „Kind“ der Nachkriegszeit.

Häuser der Straße in dem Bereich Schalke-Nord → siehe Schalke-Nord

Weblinks

GG-Icon.png Thematisch passender Thread im Forum (Kurt-Schumacher-Straße)
GG-Icon.png Thematisch passender Thread im Forum (Trotzdem: Kaiserstraße)
GG-Icon.png Thematisch passender Thread im Forum (König-Wilhelm-Straße, heutige Kurt-Schumacher-Straße Schalke)
GG-Icon.png Thematisch passender Thread im Forum (1888...an der Kaiserstraße )
GG-Icon.png Thematisch passender Thread im Forum (Sutumer Straße Schalke-Nord)

Literatur

  • Karlheinz Weichelt: Schalke, erschienen im Suttonverlag, ISBN 978-3-86680-624-5
  • Karlheinz Weichelt: Schalke, Alte Bilder erzählen, Suttonverlag, ISBN 978-3-95400-278-8

Quellen

  • Die Straßen in der Braubauerschaft im Wandel der Zeit, Herausgeber: Geschichtskreis Gelsenkirchen-Bismarck. 1993
  • Max Westermann: Straßennamenverzeichnis
  • Ludger Breitbach (Institut für Stadtgeschichte: Historische Spuren vor Ort – Gelsenkirchen im Nationalsozialismus. Klartext Verlag, Essen 1998
  • Stadtprofile Gelsenkirchen,Architektur der 1950er Jahre, zusammengestellt von Dr. Lutz Heidemann, Stadt Gelsenkirchen 2013