Kurt Janitzki
Kurt Janitzki (* 9. März 1916 in Gelsenkirchen; † 11. November 1977 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben und Wirken
Kurt Janitzki wurde 1916 in Gelsenkirchen als Sohn des Apothekers Max Janitzki geboren. Er besuchte ein Gymnasium und sollte anschließend die Apotheke am Neumarkt 3 übernehmen. [1]
Nach seiner Schulausbildung schloss er sich dem Reichsarbeitsdienst und dem Wehrdienst an. Im Krieg wurde er an der Ostfront eingesetzt, wo er auch als Kriegszeichner und Frontmaler tätig war. In dieser Zeit entstanden Werke mit Landschaften, Bilder der Landbevölkerung und immer wieder ein Kinderporträt, Naojia. Die Menschendarstellung ist bewusst naturnah, auf Wiedererkennbarkeit angelegt. Die Landschaften zeigen die Weite der russischen Landschaft, oft sind es Bilder von schneebedeckten Feldern mit kleinen, kauernden Hütten.
Noch 1945 kehrte Janitzki nach Gelsenkirchen zurück. Die kriegszerstörte Stadt hielt er in zahlreichen Zeichnungen fest. Bilder wie die der Altstadt oder der Neustadt sind nicht nur künstlerische, sondern auch historische Zeugnisse aus dieser Zeit.
Ein Treck von Kriegsflüchtlingen, ausgeführt als Lithografie, waren Motive für Kurt Janitzki im Jahr 1947. Später widmete er sich dem neu erwachenden Leben im Ruhrgebiet. Anfang der 1950er Jahre beginnt Janitzki ein Malerei- und Grafikstudium an der Kunstakademie Düsseldorf, wo Otto Pankok und Ewald Mataré seine Lehrer waren. Weitere Professoren, Heinrich Kamps, Werner Heuser und Otto Coaster, zählten ebenfalls zu seinen Ausbildern an der Akademie.
Besonders der Bergbau bemühte sich um die Kultur: 1947 wurde die "Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur im Bergbau e. V." gegründet und ab 1948 versuchte die Revierarbeitsgemeinschaft für kulturelle Bergarbeiterbetreuung (ab 1951 Bergmannsbetreuung) mit Zeichen- und Malkursen, Chorgemeinschaften und Kapellen, Kultur in das Arbeitsleben auf der Zeche zu bringen. Janitzki erhielt einen Vertrag von der Bergwerksgesellschaft Hibernia AG. Aus dieser Zeit sind Lithografien der Zeche General Blumenthal und der Zeche Zweckel in der Sammlung des Bergbaumuseums erhalten.
Darüber hinaus gibt es noch Bilder, die Bergleute von der Schicht kommend darstellen, und eine detailgetreue Darstellung eines Bergmanns vor Ort, die als Vorlage für eine „Hauerurkunde" gedient haben kann.
Kurt Janitzki war in dieser Nachkriegszeit ein recht gut bezahlter Auftragsmaler für Industrieunternehmen als auch ein angesehener Porträtist. Hinzu kamen etliche Aufträge, die im Zuge der Bautätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg zur Ausstattung der Neubauten dienten. „Kunst am Bau" brachte auch für Janitzki eine Zeitlang ein zusätzliches Einkommen. Hier sind als Beispiel die Wandmalereien der Emscherbruchschule in der Resser Mark zu nennen. Er nahm auch am Wettbewerb für die Ausgestaltung des Musiktheater im Revier teil. 1958 gestalte er zusammen mit Hans Rahn ein Mosaik für die Milchbar im Hallenbad Buer.[2]
In den 1950er Jahren begann er damit, um die Welt zu reisen: Den Anfang bildete Europa, dann zog es ihn nach Afrika und schließlich nach Südamerika. Zu seinen Stationen zählten Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz und Italien. 1953 führte ihn eine sechsmonatige Reise nach Brasilien. Später führte ihn dann sein Weg nach Marokko und Tunesien, ab 1958 jährlich nach Mallorca und 1967 nach Mexiko.
Neben seiner eigenen künstlerischen Tätigkeit war Janitzki auch Kunstpädagoge. Von 1958 bis 1976 arbeitete er als Dozent an der Volkshochschule Wanne-Eickel und an der Volkshochschule Gelsenkirchen.
Janitzki war langjähriger Vorsitzender des Bundes Gelsenkirchener Künstler und wohnte in der Altstadt, Kirchstraße 6. [3]
Weblinks
Quelle
Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch 1927
- ↑ Gelsenkirchener Blätter 1958
- ↑ Adressbuch 1974
Personendaten | |
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NAME | Janitzki, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Künstler |
GEBURTSDATUM | 09. März 1916 |
GEBURTSORT | Gelsenkirchen |
STERBEDATUM | 11. November 1977 |
STERBEORT | Gelsenkirchen |