Kurt Rossa

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Kurt Rossa (* 13. Februar 1930 in Gelsenkirchen; † 1. April 1998 bei Winnerath) war ein deutscher Politiker (SPD) und Oberstadtdirektor von Köln.

Leben

Kurt Rossa wuchs zusammen mit seinem Bruder Egon in Buer in der Drechslerstraße 1 auf. Sein Vater Stanislaus war von Beruf Bergmann[1]. Nach der Realschule absolvierte Rossa eine Lehre als Elektriker. Auf dem zweiten Bildungsweg machte er das Abitur. Er absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaft an der Westfälische Wilhelms-Universität Münster und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie anschließend ein Studium an der Bundesfinanzakademie in Siegburg.

Rossa wurde danach Mitarbeiter der Finanzverwaltung in Nordrhein-Westfalen. Bis 1969 war er Sprecher des Finanzministeriums NRW und persönlicher Referent des Finanzministers Hans Wertz (SPD). Von 1970 bis 1973 war er Direktor der Landesfinanzschule NRW.

Rossa wurde 1973 zum Senatsdirektor für Finanzen (Staatssekretär) beim Senator für Finanzen der Freien und Hansestadt Bremen berufen. 1976 wurde zum er Staatsrat und zum Chef der Staatskanzlei (CdS) ernannt.

Grab auf Melaten-Friedhof

1977 wurde Rossa für zwölf Jahre zum Oberstadtdirektor (Leiter der Stadtverwaltung) der Stadt Köln gewählt. In seine Amtszeit als Oberstadtdirektor von 1977 bis 1989 fielen einige für Köln wichtige Projekte, so das Dom/Rhein-Projekt mit Neubau der Philharmonie und dem Wallraf-Richartz-Museum und Museum Ludwig, die Sanierung des Severinviertels, die Errichtung des Media-Parks und die Einrichtung der Frauengleichstellungsstelle – später Frauenamt – der Stadtverwaltung Köln.

Rossa engagierte sich besonders für die freie Kulturszene in Köln. In seiner Freizeit spielte er Cello und war als Schriftsteller tätig. Er war Vorsitzender des Literaturrats NRW.

Von ihm soll die Definition stammen: „Kölscher Klüngel heißt ‚dienstliche Probleme privat klären‘.“ Sicher belegt ist das Zitat aus dem Jahre 1977, als er sich dem Rat der Stadt Köln mit den Worten vorstellte: „Nehmt mich auf in Euren Klüngel!“ Nicht nur der Rat, sondern die ganze Stadt war begeistert.[2]

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Kölner Melaten-Friedhof (HWG zwischen Lit. K und L).

Ehrungen

  • 1983 Bundesverdienstkreuz am Bande[3]
  • 2019 wurde im Kölner Stadtteil Altstadt-Nord der Kurt-Rossa-Platz nach ihm benannt.[4]

Trivia

In der Kölner Bevölkerung wurde Kurt Rossa als „Kojak von Köln“ bezeichnet, wegen seiner optischen Ähnlichkeit zu Telly Savalas (beide Glatzenträger).

Schriften

  • Todesstrafen. Ihre Wirklichkeit in drei Jahrtausenden. Stalling, Oldenburg 1966.
  • Ein Fisch in Opas Bett. Romanzen, sanfte Satiren und sehr weltliche Predigten zum Schmunzeln und Träumen. Gerstenberg, Hildesheim 1985.
  • Kurt's Geschichten gegen Traurigkeit. Lübbe, Bergisch Gladbach 1992.
  • Rossas Miniaturen. Thouet, Aachen 1996.
  • Lesebuch für Mitmenschen. Thouet, Aachen 1997.
  • Vorsicht, ich liebe Dich! / Alle Macht den Mittelmäßigen. Teiresias, Köln 2002.
  • Zudem sind von Rossa einige Kinderbücher veröffentlicht.

Literatur

  • Gerd Huppertz, Axel Pollheim (Hrsg.): 100 Kölner Köpfe. Köln 1995.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Adressbuch 1939-1951
  2. Zander, Hans Conrad.: Lob der Dummheit : 15 Reportagen mit Sinn. Lit, Münster 2005.
  3. Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 36, Nr. 8, 12. Januar 1984.
  4. Zentrales Namensarchiv