Luftsportclub Gelsenkirchen & Buer

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Luftsportclub Gelsenkirchen & Buer
Zweck: Sportverein
Vorsitz: Werner Albring
Gründungsdatum: 1950/1951
Sitz: LSC Gelsenkirchen & Buer e.V. Am Flugplatz Borkenberge
Anschrift: Leversum 86
59348 Lüdinghausen
Website: http://www.luftsportclub-gelsenkirchen.de/

Der Luftsportclub Gelsenkirchen & Buer e.V. ist ein Segelsport-Verein. Gegründet wurde der Verein 1950/1951.

Die Entwicklung des Luftsport-Clubs bzw. des Luftsportes in Gelsenkirchen hängt eng zusammen mit der Gesamtentwicklung des Fluggedankens in Deutschland. Einer der ersten Flugplätze entstand in Gelsenkirchen-Rotthausen, der 1911 nach manchen kleinen Reibereien mit den Städten Essen, Wanne und Herten auf dem Gelände der heutigen Trabrennbahn Nienhausen erstellt wurde und der erste kommunale Flugplatz überhaupt war. Die damalige Ortsgruppe Gelsenkirchen des Niederrheinischen Vereins für Luftschiffahrt hatte in seinem Präsidenten, Oberbürgermeister Theodor Machens, den rechten Mann gefunden, den Fluggedanken in der Bevölkerung durch Großveranstaltungen zu wecken.

1914 gegann der erste Weltkrieg, als dessen Folge 1918 der Flugplatz Rotthausen der Entente unterstellt wurde. Jeder Flugbetrieb wurde verboten, und der Platz 1920 anderen Zwecken zugeführt. 1924 wurde wieder eine Ortsgruppe Gelsenkirchen der Sektion Industriegebiet des Niederrheinischen Vereins für Luftschiffahrt gegründet, der nach dem Zusammenschluß mit der Stadt Buer in Westfalen rund 250 Mitglieder zählte. Es wurden große Werbeveranstaltungen durchgeführt, so z.B. 1925 der "Befreiungsflugtag" auf dem notdürftig instandgesetzten Flugplatz Rotthausen mit anschließendem "Fliegerball", 1926 wieder ein "Großflugball mit Ball". 1927 war die Taufe des 1. Freiballons "Gelsenkirchen-Buer".

Eine Jungfliegergruppe, die 1926 schon Flugmodellbau betrieb, fuhr schon häufig in die Borkenberge zu Modell-Flugversuchen und führte dann im Frühjahr 1928, mit selbstgebauten Gleitflugzeugen vom Typ "Zögling" und "Prüfling" die ersten Segelflugversuche im Heidegelände durch, das damals Besitz der Grafen von Westerholt war. Dieser Jugendgruppe unter Leitung des Gewerbelehrers Ismer schloß sich im Frühjahr 1929 eine Gruppe der höheren Schulen der Stadt Gelsenkirchen an. Zu diesen ersten gehörte der spätere General der Flieger, Adolf Galland. Mit der "Machtübernahme 1933" wurde der Fluggedanke dem "Großdeutschen Volk" eingehämmert, was manchen sonst begeisterten Flieger austreten ließ, und oft mit Verächtlichmachung der Betreffenden und in Schikanen endete. In dieser Zeit entstand auch das Fluggelände Berger Feld in Erle. 1945 war infolge des verlorenen Krieges jeglicher Luftsport in Deutschland verboten. 1950/51 gründeten sich wieder die ersten luftfahrttreibenden Vereine, so u.a. auch Gelsenkirchen-Buer, Wanne, Bochum, Herne usw. und viele kleine Einzelgruppen Modellbau, Motorflug Segelflug, Ballonfahrt usw.

Einer der größeren Zusammenschlüsse mit fast 150 Mitgliedern war der Luftsport-Club Gelsenkirchen, von dem schon bald eine große Gruppe als "Segelflugvereinigung" abzweigte. Ebenso machten sich bald die Motorflug- und die Modellbaugruppen selbständig. Diesen Aderlaß überstand der Verein schon recht schnell durch den Zusammenschluß mit dem Luftfahrtverein Buer unter der neuen Bezeichnung "Luftsport-Club Gelsenkirchen und Buer e.V.". An Flugzeugen standen damals zur Verfügung: 2 Schulgleiter, 2 Grunau-Baby, 1 Condor IV und ein Bergfalke II. Aus gemeinsamen Spenden wurde noch dazu ein Motorflugzeug "Tigermoth" beschafft. Das Leistungsbild des Clubs stieg rapide an mit einer Reihe Silber-C und Luftfahrerscheine beider Klassen. Mehrere Male wurde der Club 1. Sieger in den "Borkenberge-Wettbewerben".

Heute verfügt der Club zwar nicht mehr über eine so große Zahl von Mitgliedern, hat aber einen Bestand von 3 Segelflugzeugen und eine eigene Flugzeughalle am Flugplatz Borkenberge in Leversum.

Quelle

Carl Fredrich (Artikel aus der Festschrift "50 Jahre Flugplatz Borkenberge" von 1977)

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