Martin Kremmer
Martin Kremmer (* 7. August 1894[1] in Posen; † 25. April 1945 in Berlin-Dahlem[2]) war ein deutscher Architekt.
Er gilt zusammen mit seinem Büropartner Fritz Schupp als einer der bedeutendsten Architekten von Bergwerksanlagen des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Aber er erbaute nicht nur Industriebauten, sondern auch die Martin-Luther-Kirche in Berlin-Steglitz[3].
Im Dezember 1937 legte die Architektengemeinschaft Schupp und Kremmer, wie auch die Architekten Emil Rudolf Mewes und Karl Kohlbecker, einen Entwurf zur Erstellung des Volkswagen-Werkes in Wolfsburg vor. Schließlich wurden die Architekten mit einer gemeinsamen Bauausführung beauftragt. Schupp und Kremmer oblag die Planung und Bauausführung der umfangreichen Sozial- und Freizeiteinrichtungen. Allerdings kam ein Großteil davon nicht zur Ausführung.[4]
Schupp und Kremmer zählten zu den Vertretern der Neuen Sachlichkeit. Die von ihnen entworfene Schachtanlage der Zeche Zollverein 12 wurde im Dezember 2001 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Martin Kremmer kam bei einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg ums Leben. Der Nachlass des Architekturbüros wird heute vom Bergbau-Archiv des Deutschen Bergbaumuseums verwaltet.
Bauten in Gelsenkirchen
- 1919 — 1920: Planung von Bergarbeiterwohnungen und Ledigenheimen für Zeche Nordstern
- 1920 - 1962: Zeche Holland, Bochum-Wattenscheid
- 1922 - 1962: Zeche Nordstern, Gelsenkirchen-Horst
- 1927– 1954: Zeche Alma, Gelsenkirchen
- 1927– 1955: Kokerei Alma, Gelsenkirchen
- 1927 - 1962: Zentralkokerei Nordstern, Gelsenkirchen
- 1929: Siedlung Zum Bauverein, Gelsenkirchen-Horst
- 1933: Projekt Zeche Hugo Ost, Gelsenkirchen-Buer (nicht ausgeführt)
- 1937 - 1942: Kraftwerk Horst (Gelsenberg Benzin AG), Gelsenkirchen-Horst , Gesamtplanung in Zusammenhang mit dem Hydrierwerk Gelsenberg Benzin AG
- 1938 - 1939: Hydrierwerk der Gelsenberg Benzin AG, Gelsenkirchen-Horst
- 1938 - 1939: Kraftwerk Hibernia Benzin (Scholven III), Gelsenkirchen-Buer (nicht ausgeführt)
- 1938 - 1942: Kokerei und Chemische Werke Hassel, Gelsenkirchen-Hassel (?) Gesamtplanung
- 1940: Kraftwerk Hibernia Westerholt , Erweiterung des Kraftwerks
- 1941 - 1944: Kokerei und Kraftwerk Linnenbrink, Gelsenkirchen (nicht ausgeführt)
- 1942 - 1962: Zeche Rheinelbe, Gelsenkirchen-Ückendorf
- Anmerkung: Alle Bauten vor 1945 stammen von Fritz Schupp und Martin Kremmer, alle Bauten nach 1945 von Fritz Schupp.
- → siehe auch Fritz Schupp: dort aufgeführt: alle Bauten von 1920 bis 1974
Quelle
- Der zeichnerische Nachlass der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer-Inventar und Bestandskatalog, Selbstverlag des Bergbau-Museums Bochum, 2011, ISBN 3-937203-56-7
Literatur
- Wilhelm Busch: F. Schupp, M. Kremmer. Bergbauarchitektur 1919–1974. Rheinland-Verlag, Köln 1980, ISBN 3-7927-0568-0.
Weblinks
Thematisch passender Thread im Forum ( Zentralkokerei Nordstern, Seite 2)
Einzelnachweise
- ↑ Geburtsdatum nach Eintrag zu Martin Kremmer im historischen Architektenregister „archthek“, abgerufen am 17. Juli 2010
- ↑ Sterberegister des Standesamtes Zehlendorf von Berlin Nr. 1261/1945.
- ↑ Muhs, Ulrich: Die evangelische Kirchengemeinde Berlin-Lichterfelde in den letzten vierzig Jahren, Berlin 1938. S. 52f
- ↑ Hans Mommsen, Manfred Grieger: Das Volkswagenwerk und seine Arbeiter im Dritten Reich, S. 253
Personendaten | |
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NAME | Kremmer, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 7. August 1894 |
GEBURTSORT | Posen |
STERBEDATUM | 25. April 1945 |
STERBEORT | Berlin-Dahlem |