Martin Max

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Martin Max
Martin Max 2012.jpg
Martin Max 2012
Spielerinformationen
Geburtstag 7. August 1968
Geburtsort Tarnowskie Góry, Polen
Größe 182 cm
Position Stürmer
Vereine in der Jugend
0000–1982
1982–1985
1985–1987
Rodło Górniki Bytom
Blau Weiß Post Recklinghausen
FC Recklinghausen
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1987–1989
1986–1989
1989–1995
1995–1999
1999–2003
2003–2004
FC Recklinghausen
Borussia Mönchengladbach II
Borussia Mönchengladbach
FC Schalke 04
TSV 1860 München
Hansa Rostock

142 (22)
109 (33)
112 (51)
33 (20)
Nationalmannschaft2
2002 Deutschland 1 0(0)
Stationen als Trainer
2007-2010
2022-
TSV Grafing
FC Schalke 04 U23 (Stürmertrainer)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 31. März 2008
2Stand: 31. März 2008

Martin Max (* 7. August 1968 in Tarnowskie Góry, Polen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Biographie

Kindheit und Jugend

Max wurde in Tarnowskie Góry geboren und begann mit dem Fußballspielen in der Jugendmannschaft von Rodło Górniki Bytom aus Bytom. Ende der 1970er Jahre zog er mit seiner oberschlesischen Familie als Aussiedler nach Deutschland[1] und spielte für Blau Weiß Post Recklinghausen. Dort war Kurt Meyer sein erster Trainer. Ab 1985 spielte er für die Jugend- und später für die Verbandsligamannschaft des 1. FC Recklinghausen.

Oliver Reck, Youri Mulder, Martin Max im September 1998

Erste Jahre als Profi

Erste Profistation war Borussia Mönchengladbach, für die Max zwischen 1989 und 1995 aktiv war. Sein Debüt gab der Stürmer am 1. Spieltag der Saison 1989/90, dem 28. Juli 1989, gegen den 1. FC Kaiserslautern. Er stand dabei in der Startformation seiner Mannschaft und absolvierte die volle Spielzeit.[2] Bis zum 4. Spieltag gehörte Max immer zur Anfangself. Erst im Laufe der Saison fand er sich öfter auf der Ersatzbank wieder. Insgesamt elf Partien bestritt Max in seinem ersten Profijahr, dabei wurde er zehnmal ein- bzw. ausgewechselt.[3] Um den Platz neben Hans-Jörg Criens, der im Sturm gesetzt war, konkurrierte Max mit Igor Belanow, Oliver Bierhoff und Christoph Budde.

Seinen Durchbruch schaffte Max im Folgejahr bei der Borussia. Am 6. Spieltag der Saison 1990/91 erzielte er seinen ersten Bundesligatreffer beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt. Mit 30 absolvierten Begegnungen hatte er so viele wie kein weiterer Stürmer der Borussen. Dabei erzielte er sieben Tore und war zweitbester Schütze seiner Mannschaft.[4]

Größter Erfolg seiner Gladbacher Zeit war der Gewinn des DFB-Pokals 1995. Im Finalspiel sowie im Verlauf des Wettbewerbs und der Liga war Max aber nicht mehr erste Wahl. Im ganzen Saison erzielte er keinen einzigen Treffer. Stattdessen machten ihm Spieler wie Heiko Herrlich, Martin Dahlin und Bachirou Salou den Platz streitig.[5]

Martin Max im Oktober 2015

FC Schalke 04

Im Sommer 1995 entschied sich Max deshalb zum Wechsel zum FC Schalke 04. Hier wurde er 1997 UEFA-Pokal-Sieger. In seinen ersten beiden Jahren bei Schalke spielte er zusammen mit Youri Mulder im Sturmzentrum und wurde jeweils bester Torschütze der Gelsenkirchener.[6][7] Beim Gewinn des UEFA-Cups lief Max in beiden Endspielen gegen Inter Mailand auf. Nachdem er beim 1:0-Hinspielsieg erst zur 65. Minute eingewechselt worden war, stand er im Rückspiel am 21. Mai 1997 in der Startelf. Im Elfmeterschießen traf Max zum zwischenzeitlichen 3:1, ehe Marc Wilmots den entscheidenden Elfmeter verwandelte.[8]

Torschützenkönig in München und Karriereausklang in Rostock

Nachdem Max in den beiden Folgejahren nicht mehr so treffsicher gewesen war, wechselte er 1999 zum TSV 1860 München und wurde dort in den Jahren 2000 und 2002 Torschützenkönig. In der Saison 2002/03 verlor er seinen Stammplatz an Benjamin Lauth.

Im Sommer 2003 wechselte er zu Hansa Rostock[9] und war in der Saison 2003/04 bester deutscher Torjäger mit 20 Toren in 33 Bundesligaspielen. Nach der Saison 2003/04 beendete er seine Karriere.

Max absolvierte zwischen 1989 und 2004 396 Bundesligaeinsätze und erzielte dabei 126 Tore.[10]

Nationalmannschaft

Als Torschützenkönig der Bundesliga wurde er von Medien für das Aufgebot der Nationalmannschaft Deutschlands zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002 gefordert. Max absolvierte am 17. April 2002 seinen Einstand für die DFB-Auswahl,[11] als er bei der 0:1-Niederlage im Gottlieb-Daimler-Stadion in Stuttgart gegen Argentinien acht Minuten vor Schluss für Torsten Frings eingewechselt wurde.[12] Trotz dieses Einsatzes und auch nachdem er Torschützenkönig der Bundesliga geworden war, wurde Max vom damaligen Teamchef Rudi Völler nicht zur WM nominiert. Nachdem er auch 2003/04 erfolgreichster deutscher Angreifer war, kam es erneut zu Diskussionen um den bald 36-jährigen, ob er für die Fußball-Europameisterschaft 2004 in Portugal nominiert werden solle. Da Völler ihn aber 2002 nicht berücksichtigt hatte, lehnte Max ein Comeback in der Nationalmannschaft ab.[13]

Erfolge als Spieler

Verein

  • DFB-Pokal mit Borussia Mönchengladbach: 1995
  • UEFA-Pokal mit dem FC Schalke 04: 1997

Individuell

  • Torschützenkönig der 1. Bundesliga: 2000, 2002

Nach der aktiven Karriere

Heute engagiert sich Martin Max für den Jugendfußball in seinem Martin-Max-Camp. Zudem ist er hinter Olaf Thon stellvertretender Abteilungsleiter der Schalke-Traditionself.

Trainerkarriere

Von November 2007 bis 2010 war Martin Max zusammen mit Daniel Hoffmann Trainer beim Bezirksligisten TSV Grafing.[14]

Im Sommer 2010 machte er seine Trainer-A-Lizenz.[15]

Sonstiges

In Deutschland absolvierte Max eine Lehre als Schlosser auf einer Zeche.[16] Er ist verheiratet, Vater eines Sohnes und lebt im Ruhrgebiet,[17] in Haltern am See.[18][19] Sein Sohn Philipp (* 1993) ist auch Fußballspieler und spielt beim FC Augsburg.

Einzelnachweise

  1. Thomas Urban "Schwarze Adler, Weiße Adler. Deutsche und polnische Fußballer im Räderwerk der Politik". Göttingen: Die Werkstatt, 2011, S. 161.
  2. Spielstatistik 1. FC Kaiserslautern gegen Borussia Mönchengladbach 2:1 (2:0) - Bundesliga 1989/1990 - Der 1. Spieltag. In: fussballdaten.de. 1989-07-28. Abgerufen am 2015-06-03.
  3. Martin Max - Spieler bei Borussia Mönchengladbach - Bundesliga 1989/1990. In: fussballdaten.de. 1968-08-07. Abgerufen am 2015-06-03.
  4. Borussia Mönchengladbach - Bundesliga 1990/1991. In: fussballdaten.de. Abgerufen am 2015-06-03.
  5. Borussia Mönchengladbach - Bundesliga 1994/1995. In: fussballdaten.de. Abgerufen am 2015-06-03.
  6. FC Schalke 04 - Bundesliga 1995/1996. In: fussballdaten.de. Abgerufen am 2015-06-03.
  7. FC Schalke 04 - Bundesliga 1996/1997. In: fussballdaten.de. Abgerufen am 2015-06-03.
  8. Spielstatistik Inter Mailand gegen FC Schalke 04 1:4 i.E. - UEFA-Cup 1996/1997 - Endrunde - Finale. In: DFB-Datencenter. 1997-05-21. Abgerufen am 2015-06-03.
  9. Hansa Rostock: Torjäger Martin Max kommt. In: Spiegel Online. 2003-06-06. Abgerufen am 2015-06-03.
  10. Matthias Arnhold (1. Oktober 2015). Martin Max - Matches and Goals in Bundesliga. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation. Abgerufen am 9. Oktober 2015.
  11. Matthias Arnhold (1. Oktober 2015). Martin Max - International Appearances. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation. Abgerufen am 9. Oktober 2015.
  12. Deutschland - Argentinien 0:1 (Freundschaft 2002, April). In: weltfussball.de. 2002-04-17. Abgerufen am 2015-06-03.
  13. Martin Max: 'Hat Michael Skibbe noch alle Tassen im Schrank?'. In: stern.de. 6. Mai 2004. Abgerufen am 2015-06-03.
  14. Ex-Löwen geben in Grafing den Ton an – Landkreis Ebersberg. In: merkur-online.de. 2008-10-10. Abgerufen am 2015-06-03.
  15. Fabian Hollenhorst: Der Torriecher - Ex-Profi Martin Max zurück in Recklinghausen. In: derwesten.de. 2010-11-09. Abgerufen am 2015-06-03.
  16. Peter Müller: Schalke-Talent Max kämpft für den nächsten großen Schritt. In: derwesten.de. 2014-04-03. Abgerufen am 2015-06-03.
  17. Oliver Griss: Das machen die Helden von 1999 heute: Häßler im Iran – Fußball-Gott Riedl als Trainer beurlaubt. In: dieblaue24. Herzblut Sports&Media, 2014-11-27. Abgerufen am 2015-01-10.
  18. Stefan Bunse: Königsblaue "Babytruppe" mit Qualität. In: RevierSport. RevierSport online GmbH, 2010-07-18. Abgerufen am 2015-05-22.
  19. Fabian Hollenhorst: Der Torriecher. In: WAZ (Der Westen). FUNKE MEDIEN NRW GmbH (früher FUNKE MEDIEN DIGITAL GmbH & Co. KG), 2010-11-09. Abgerufen am 2015-05-22.

Weblinks