Matthäuskirche

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Matthäuskirche
Matthäuskirche 2021 03 01.JPG
Art des Denkmals: Baudenkmal
Standort: Cranger Straße 81
Stadtteil: Erle
Baujahr: 1959
Seit wann in Denkmalliste: 23.2.2023
Dokument der Denkmalbehörde: A355.pdf
Lagekarte
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Die Matthäuskirche ist eine evangelische Kirche in Erle. Die Kirche steht seit dem 23. Februar 2023 auf der Denkmalliste der Stadt Gelsenkirchen.

Geschichte

Planung

Anfang 1956 begangen die Planung zum Baus einer Kirche. Als Standort kam das Gelände an der Ecke Cranger-/Haunerfeldstraße in Frage, welches der Stadt Gelsenkirchen gehörte. Im September 1956 konnten die mit dem Bau beauftragten Gelsenkirchener Architekten Ernst Otto Glasmeier und Egbert Drengwitz einen Planungsentwurf vorlegen, und im Februar 1958 wurde dann ein Kirchbauverein gegründet.

Innenaufnahme der Kirche 2010

Nach den Plänen der Architekten sollte neben der Kirche ein Jugendheim entstehen, was die Stadt aber nicht genehmigte. Die Pläne wurden daraufhin dahingehend geändert, dass ein weniger aufwändiges Jugendheim unter der Kirche entstehen sollte.

Bau

Am 10. Juni 1959 erfolgte der erste Spatenstich und am 20. September 1959 fand die feierliche Grundsteinlegung statt. Der Grundstein war von der Zeche Graf Bismarck, die auch 100.000 Steine zum Bau beisteuerte. Am 20. November 1959 wurde Richtfest gefeiert.

Am 17. Oktober 1960 wurden die vier Glocken feierlich eingeholt. Sie hatten einen Elektromotorenantrieb und wogen zusammen vier Tonnen und kosteten 19.000 DM. Jede Glocke ist mit einer Inschrift versehen. Glaube - Liebe - Hoffnung und -Christus spricht: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden"

Am 6. November 1960 wurde die Kirche nach einem Abschiedsgottesdienst in der alten Predigtstätte an der Surressestraße feierlich eingeweiht.

Ausgestaltung

Die Kirche besteht zu ebener Erde aus einem ca. 22 x 22 m großen achteckigen Raum ohne Empore und Nebenräume und das Kirchenschiff hatte 450 Sitzplätze. Die Fenster, die eine Glasfläche von ca. 100 m2 umfassen, sind aus 22 mm starkem, lichtbrechendem Glas hergestellt worden. Der Altar war aus dem Holz einer angeblich 10.000 Jahre alten Mooreiche gefertigt worden, das Taufbecken aus geflecktem Kupfer.

Unter dem Kirchenschiff befanden sich Jugend- und Konfirmandenräume, Tee- und Kaffeeküche, Abstellräume und Toiletten.

Die Stirnwand hinter dem Altar schmückte anfangs ein schlichtes Holzkreuz.

Als architektonische Besonderheit gilt der 20 m lange überdachte Gang ("Pergola") von der Cranger Straße zur Eingangstür bzw. zum vorgelagerten Vorraum.

1962 wurde das einfache Holzkreuz hinter dem Altar durch die noch heute dort hängende "Christusfigur" aus Bronze ersetzt, die von Professor Kurt Lehmann von der TH Hannover entworfen wurde. Erst am 23. Mai 1963 konnte die von der "Berliner Orgelbauwerkstatt" Schuke gebaute Orgel ihrer Bestimmung übergeben werden.

Denkmalumfang

Kirche mit nachstehend aufgeführter wandfester und liturgischer Ausstattung (Holzdecke, Treppe zum Untergeschoss, Bronzekruzifix, Schuke-Orgel), dem gläsernen Eingangsbau, Untergeschoss (Raumstrukturen) sowie überdachtem Gang, Campanile und Platz vor den Gemeinderäumen (in Richtung Grünzug). Mit dem Anbau eines eingeschossigen, polygonalen Gemeindesaales 1981 und jüngeren Baumaßnahmen wurden Ausstattung und Funktion der Gemeinderàume wesentlich verändert. Das Untergeschoß trägt daher nur mit seinen konstruktiven Elementen (Wände, Decke, Boden) zum Denkmalwert der Matthäuskirche bei. Dem Anbau mit zugehörigem Verbindungsbau kann aus fachlicher Sicht keine Bedeutung als zugewachsene denkmalwerte Schicht zugeschrieben werden, da er nicht in ausreichendem Maße architektonische Entwicklungen und Tendenzen der 1980er Jahre dokumentiert. Seine Bedeutung für die Geschichte und Entwicklung der Kirchengemeinde allein reicht nicht aus, um einen Denkrnalwert begründen zu können.

Weblinks