Neustadt

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Wappen von Gelsenkirchen

Neustadt
Stadtteil von Gelsenkirchen

Höhe 44 m über NN
Fläche 0,63 km²
Einwohner 4878 [1](31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte 7731 Einwohner/km²
Ausländeranteil 44,7 %
Postleitzahl 458..
Vorwahl 0209
Gliederung
Stadtbezirk Süd
Stadtteile

Neustadt, Rotthausen, Ückendorf

Politik
Bezirksbürgermeister Michael Thomas Fath (SPD)
Quelle: Statistikamt Gelsenkirchen
Satellitenbild
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Die Lage der Neustadt in Gelsenkirchen

Die Neustadt ist mit einer Fläche von 0,63 km² der kleinste Stadtteil von Gelsenkirchen. Zusammen mit Rotthausen und Ückendorf bildet die Neustadt den Stadtbezirk Gelsenkirchen-Süd.

Geografie

Der Stadtteil Neustadt wird umgrenzt im Westen zu Rotthausen durch die Bahnlinie Richtung Essen, im Norden zur Altstadt durch die Bahnlinie Richtung Oberhausen (Köln-Mindener Strecke), im Osten durch die Wickingstraße und Südosten durch den Junkerweg und die Hattinger Straße zu Ückendorf, im Südwesten durch den Schwarzbach und den Wiehagen zu Rotthausen.

Geschichte

Liebfrauenkirche am Neustadtplatz

Die Geschichte des Stadtteiles Neustadt geht zurück auf die Errichtung eines Platzes im Jahr 1875 auf dem Gebiet der Flur „Wiehagen“. „Wiehagen“ bedeutet so viel wie Weidehecke und war ein Weideplatz zwischen Haus Leithe und der heutigen Wickingstraße (s. auch Wiehagen).

Nur etwa ein Viertel der Häuser wurde nach 1918 gebaut. Nicht einmal die Hälfte der Wohnungen hatte ein eigenes WC. Unschöne Häuser und Höfe prägten das Bild.

Der heutige Neustadtplatz wurde möglich durch die großzügigen Spenden einiger Fabrikanten und Kaufleute wie z. B. des Ölmüllers Josef Dinnendahl, des Seifenfabrikbesitzers Fritz Schmidt und des Fabrikanten Wilhelm Munscheid. Zu Ehren des Generalfeldmarschalls Graf von Moltke wurde der Platz „Moltkeplatz“ benannt. Vorbei an diesem Platz führte ein Fußweg als Verlängerung der heutigen Bahnhofstraße durch den Wiehagen bis nach Wattenscheid. Durch die Ansiedlung von Bürgern, Geschäftsleuten und Gastwirten in den Folgejahren entwickelte sich der Fußweg zur Chaussee, dem Beginn der Bochumer Straße. Aus dieser Entwicklung resultierte 1888 der Name Neustadt.

Wiehagenschule
Portal der Auferstehungskirche

Der westliche Teil des Platzes wurde nach dem Tod von Josef Dinnendahl zu dessen Ehren in Josefstraße umbenannt. In den Jahren 1890 bis 1910 bildete sich mit dem Bau der kath. Liebfrauenkirche 1894 bis 1896, der ev. Auferstehungskirche 1910/1911 und der Wiehagenschule 1900/1908 um den Neustadtplatz das Zentrum des Stadtteiles Neustadt.

In den Folgejahren bis zum 2. Weltkrieg ist der Stadtteil insbesondere durch weitere Wohnbebauung gewachsen, um den Arbeitern, die in unmittelbarer Nachbarschaft im Gussstahlwerk, auf den Zechen Hibernia, Dahlbusch und Rheinelbe sowie in der Glasproduktion der DELOG (Deutsche Libbey-Owens-Gesellschaft) der Lohnarbeit nachgingen, eine Bleibe zu bieten. In direkter Nachbarschaft zum gleichnamigen Herrensitz wurde in den Jahren 1919/1920 nach Plänen des Stadtbaurates Max Arendt die Siedlung Haus Leithe [1] mit den Straßen Wedelstaedtstraße, Arendtstraße sowie Teilen der heutigen Schwarzbachstraße und Mühlenbruchstraße erstellt.

Von Schäden durch Bomben im 2. Weltkrieg weitestgehend verschont, behielt die Neustadt ihr ursprüngliches Stadtbild bis zum Ende der 60er Jahre. Frühzeitige Investitionen und notwendige Sanierungsmaßnahmen, besonders in den reinen Wohngebieten, wurden durch die erst 1975 vollzogene „Kommunale Neugliederung“ blockiert. Die sich anschließende großflächige Neugestaltung der Bochumer Straße zwischen dem Hauptbahnhof Gelsenkirchen und dem Junkerweg wird im Rückblick mittlerweile als Planungsfehler angesehen.

Träger des ersten Sanierungsabschnittes für die Neustadt war die Westfälisch-Lippische Heimstätten GmbH Dortmund. Es handelte sich um eine gemeinnützige Gesellschaft, die als Treuhänder fungierte und sowohl die von der Stadt vorgesehene Finanzierung als auch die privatwirtschaftlichen Interessen vertrat. Die Sanierung sollte in drei Phasen vorgenommen werden: 1. Planung mit dem Ziel das Anerkennungsverfahren beim Land einzuleiten. 2. Bodenordnung und 3. Wiederaufbau im privaten Bereich.

Im Bereich der Peterstraße, wo die Grundstücksnutzung bei bester Lage besonders unzulänglich war, sollten weitere 16 Häuser mit 75 Wohnungen für einen Bürokomplex geopfert werden. Die Verkehrsstruktur der Neustadt änderte sich total, wenn der Durchgangsverkehr, der bis dahin das Straßenbild prägte, aus der Bochumer Straße, dem Neustadtplatz, der Wilhelm-Busch-Straße und Johanniterstraße verschwindet. Plätze und Straßenflächen sollten dann mehr als bis dahin dem Fußgänger gewidmet werden. Eine Promenade mit Bäumen, Ruheplätzen, Bänken und Spielplätzen, vom Neustadtplatz über die Josefstraße und deren spätere Verlängerung jenseits der Bokermühlstraße, sollte das verbindende Element längs durch die Neustadt werden. Geplant war eine neue Ladenfront den Häuserrückfronten vorgelagert, eine neue hohe Wohnbebauung mit Läden auf der westlichen Seite dieser Ladenstraße, die von der Promenade Josefstraße - Neustadtplatz frei vom Fahrverkehr zum Bahnhof führt und durch die bisherige, dann fußläufige Unterführung der Bochumer Straße den Anschluss an die Bahnhofstraße finden sollte.

Schulen

ehemalige Schulen

Vereine

Bevölkerung

Zum 31. Dezember 2021 lebten 4.761 Einwohner in Gelsenkirchen-Neustadt.

  • Anteil der weiblichen Bevölkerung: 49,8 % (Gelsenkirchener Durchschnitt: 50,3 %)
  • Anteil der männlichen Bevölkerung: 50,3 % (Gelsenkirchener Durchschnitt: 49,7 %)
  • Ausländeranteil: 43,1 % (Gelsenkirchener Durchschnitt: 23,5 %)

Einzelnachweise

Weblinks

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