Otto Tietmann

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Otto Ludger Tietmann (* 15. November 1893 in Gelsenkirchen; † 9. September 1983 in Wesseling bei Köln) war ein deutscher Landwirt und Ministerialbeamter.

Leben

Otto Tietmann war ein Sohn von Johannes Tietmann und besuchte ein Realgymnasium. Johannes Tietmann war Geschäftsführer bei dem Holzgroßhändler Friedrich Vohwinkel. Die Familie lebte in der Luisenstraße 15[1].

Für Otto Tietmann schloss sich eine landwirtschaftliche Lehre an. Er studierte - unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg - Staats-, Verwaltungsrecht, Volkswirtschaftslehre und Geschichte an der Universität Jena. Seit 1913 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Bavaria Bonn im CV.

1922 promovierte er an der Universität Jena mit dem Thema Die Entwicklung der Grundstückspreise unter dem Einfluss der Geldentwertung unter besonderer Berücksichtigung der rheinischen Verhältnisse zum Dr. rer. pol.

Im selben Jahr kam er als Referent in das Preußische Ministerium für Landwirtschaft, wurde hier Oberregierungsrat und Landesökonomierat. Bis 1929 war er Stellvertreter des Staatskommissars zur Stützung des ostpreußischen Gütermarktes. Von 1930 bis 1933 war er stellvertretender Kommissar für Osthilfe und Leiter der Landstelle Oppeln/Oberschlesien. Ab 1933 war er Referent bei der Landeskulturverwaltung Westfalen im Ministerium für Landwirtschaft. 1936 erfolgte seine Zwangspensionierung. Daraufhin war er in der Privatwirtschaft aktiv.

1940 wurde er erneut in den Staatsdienst berufen und war mit der Abgeltung der Westwallschäden beauftragt. Von 1945 bis 1948 war er Leiter der Landeskulturverwaltung Nordrheinprovinz.

Ab 1946 war er als Ministerialdirektor im Zentralamt für Ernährung und Landwirtschaft der britischen Zone, Ernährungs- und Landwirtschaftsrat für die amerikanische und britische Besatzungszone. Ab dem 1. Januar 1948 war er als Abteilungsleiter in der Verwaltung für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Vereinigten Wirtschaftsgebietes (VELF).[2]

Am 29. November 1959 trat er als Leiter der Abteilung I (Allgemeine Verwaltung) des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in den Ruhestand und erhielt im Zuge dessen durch Bundespräsident Heinrich Lübke das Große Verdienstkreuz verliehen.[3]

1970 war er Geschäftsführer der Salzgitter Güterverwaltung GmbH.

1960 veröffentlichte er im Selbstverlag ein Buch mit dem Titel Der Ankauf des Klostergutes Marienthal a. d. Ahr durch den preußischen Staat und sein erstmaliger Ausbau zur Preußischen Staats-Weinbau-Domäne.

Otto Tietmann war Mitglied in verschiedenen Aufsichtsräten und war mit Christel, geb. Axer verheiratet.

Literatur

  • Wer ist wer? Band 16, 1970, S. 1330.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Adressbuch Gelsenkirchen 1896
  2. Christoph Weisz, Hans-Dieter Kreikamp, Bernd Steger: Januar 1948 - Dezember 1948. Walter de Gruyter, ISBN 978-3-486-71838-6, S. 304.
  3. Technik und Landwirtschaft: Landtechnischer Ratgeber. S. 24.