Paul Große-Boymann

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Dr. jur. Dr. rer. pol. Paul Große-Boymann ( * 3. September 1897 in Oberhausen-Sterkrade, † 7. Januar 1958 in Essen) war ein Stadtrat von Gelsenkirchen.

Wohnhaus in der Hermann-Löns-Straße 11

Leben

Große-Boymann`s Vater war in Sterkrade Metzgermeister. Als Kind erkrankte Paul an Kinderlähmung und konnte sich später nur noch an zwei Krücken fortbewegen. Nach dem Besuch eines Oberhausener Realgymnasiums hatte er sein Jurastudium im Juli 1920 in Marburg mit dem Staatsexamen und einer Promotion abgeschlossen. Zunächst arbeitete er kostenlos bei der Handelskammer in Essen, dann als Richter am Amtsgericht Gelsenkirchen-Buer in der Westerholter Straße. 1925 heiratete er Erna Aengenheyster und das Paar bekam fünf Kinder.

1922 trat er als Magistratsassessor in die Verwaltung der Stadt Buer ein, wo ihm schon bald verschiedene umfangreiche Aufgabenbereiche übertragen wurden. Im März 1927 wurde er für sechs Jahre zum Magistratsrat der Stadt Buer gewählt und im Folgejahr in den Dienst der Gesamtstadt Gelsenkirchen übernommen. Von da an verwaltete er nicht nur die Abteilung IX D2, sondern leitete auch das Oberbürgermeister Emil Zimmermann unterstehende Verkehrs- und Presseamt sowie das Hafenamt. Von 1931 bis 1932 gehörte er der Zentrums Partei an. Als zuständiger Verwaltungsbeamter für fast alle kulturellen Belange der Stadt leitete Große-Boymann auch die spezielleren Ausschüsse für kulturelle Angelegenheiten, von denen als dauerhafte Institutionen dm Volksbildungsausschuss und dem Museumsausschuss besondere Bedeutung zukamen.

Sein Dienstverhältnis, das regulär am 31. März 1933 endete, wurde mit Hinweis auf laufende Dienstgeschäfte provisorisch bis zum 31.März 1934 verlängert. Danach schied er offiziell mit aus dem städtischen Dienst aus. Am 3. September 1934 wurde er als Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter mit einem erheblich niedrigeren Gehalt wieder eingestellt.

In den Folgejahren leitete Große-Boymann verschiedene Ämter (Verkehrsamt, Statistisches Amt, Hafenbetriebs-GmbH, kurzfristig auch wieder das Stadtarchiv und das Museum), 1938 trat er der NSDAP bei und 1943 als Leiter des „Statistischen- und Ernährungsamtes' wieder verbeamtet. 1945 wurde er als nicht belastet eingestuft.

Zu dieser Zeit wohnte er in der Hermann-Löns-Straße11.[1]

1946 schied er freiwillig aus dem Dienst der Stadt Gelsenkirchen aus und wurde in den Vorstand der Essener Verkehrs AG berufen.

Auszeichnung

1957 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Veröffentlichung

  • Buer, die ideale Siedlungsstadt, Verlag für Architektur-Industie-und Stadt Werke Düsseldorf, Herausgegeben im Auftrag des Migistrats der Stadt Buer Dr. Grosse-Boymann, 1926
  • Gelsenkirchen: Die Stadt und ihre Lebensgesetze. Die Geschichte Groß-Gelsenkirchens seit der Industrialisierung, Gladbeck 1939

Weblinks

Quelle

Einzelnachweise

  1. Adressbuch Gelsenkirchen 1939