Robert Geritzmann

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Robert Geritzmann (* 9. Februar 1893 in Essen-Überruhr; † 12. September 1969 in Gelsenkirchen) war ein deutscher Politiker der SPD.

Robert Geritzmann

Leben und Beruf

Geritzmann wurde als Sohn des Bergarbeiters Gottlieb-Heinrich (* 1869 in Gelsenkirchen) und dessen Ehefrau Regina Wüllner (* 1872 in Überruhr) geboren. Die Eltern ziehen schon sehr früh nach Gelsenkirchen in den Ortsteil Feldmark.

Nach dem Volksschulabschluß arbeitete Geritzmann von 1907 an als Metallarbeiter bei Küppersbusch. 1913 verpflichtete er sich beim Heer und war auch im gesamten Ersten Weltkrieg sowie danach bis 1919 Soldat. In den letzten Kriegswochen wurde er noch schwer verwundet, wobei er sein linkes Bein verlor.

Nach dem Krieg wurde er Geschäftsführer und Gastwirt im Gewerkschaftshaus in der Feldmarkstraße, Ecke Overwegstraße. Von 1919 bis 1933 war er örtlicher Vorsitzender des Arbeitersportbundes.

Am 27. Februar 1945 wurde seine Ehefrau Luise bei einem Bombenangriff während des 2. Weltkriegs getötet.

Partei

Seit 1910 war Geritzmann Mitglied der SPD und in der Gewerkschaft. Am 12. April 1945 stellt er bei der britischen Kommandantur den Antrag auf Wiederaufbau der SPD. Kurz darauf wurde er Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Gelsenkirchen.

Am 15. März 1946 wurde Robert Geritzmann zum ersten Bürgermeister der Stadt Gelsenkirchen nach dem Krieg gewählt, und am 25. Oktober wählt der Rat der Stadt Gelsenkirchen ihn zum Oberbürgermeister. Erst nach der ersten Kommunalwahl vom Oktober 1946, die der SPD aufgrund des von den Briten verordneten Mehrheitswahlrechts eine übergroße Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung brachte, war Robert Geritzmann wirklich durch Wahlen legitimiert.

Das Amt des Oberbürgermeister bekleidete er bis zum 17. April 1963.

Grabstelle der Familie Geritzmann auf dem Westfriedhof

Abgeordneter

Geritzmann gehörte dem Deutschen Bundestag seit dessen erster Wahl 1949 bis 1961 an. Er wurde stets im Wahlkreis Gelsenkirchen direkt gewählt.

Ehrungen

1961 erhielt Geritzmann das große Bundesverdienstkreuz und am 17. April 1963 verlieh ihm die Stadt Gelsenkirchen die Ehrenbürgerwürde. Nach ihm ist die Straße Robert-Geritzmann-Höfe in der Feldmark benannt.

Geritzmann lebte bis zu seinem Tod in der Fürstinnenstraße 73 und wurde auf dem Westfriedhof beigesetzt.

Weblinks

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Quelle

  • Hans-Joachim Koenen in: Heimatbund Gelsenkirchen - Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit - Heft 5 - Fürstinnenstraße, Geschichte(n) einer alter Straße in der Feldmark