Schievenviertel
Schievenviertel | |
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Art des Denkmals: | Baudenkmal |
Standort: | Alleestraße 1, 2, 9, 31, 33 Middelicher Straße 77 Schievenstraße 28, 30, 32, 34 Steigerstraße 2 |
Stadtteil: | Erle |
Baujahr: | 1910 - 1913 |
Bemerkung: | Bauherr: Zeche Graf Bismarck nach Plänen des Zechenbaumeisters Hachmann |
Dokument der Denkmalbehörde: | A260.pdf |
Das Schievenviertel ist ein Stadtbereich von Mehrfamilienhäusern und Arbeiterwohnungen für Schacht 3/5 der Zeche Graf Bismarck. Es setzt sich aus der Alleestraße, der Schievenstraße, der Steigerstraße, dem Wetterweg und Teilen der Middelicher Straße zusammen.
Geschichte
Für die Beschäftigten der Zeche Graf Bismarck entstand in den Jahren 1912-1914 des Zechenbaumeisters Ernst Hachmann eine Gartenstadt-Siedlung. Die Siedlung hat ihren besonderen Wert durch unterschiedliche Straßenräume, eine Allee, einen zentralen Platz und einen Anger sowie den Wechsel von ein- und zweigeschossig bebauten Straßen. Die große Freifläche hinter den Häusern Schievenstraße und Steigerstraße war ursprünglich Gartenland. Zu fast jedem Haus existieren auch noch die ursprünglichen Ställe. Eine Besonderheit der Siedlung ist das Torhaus an der Schievenstraße. Auch im Inneren bilden Häuser mit Zierfachwerk Blickfänge. Liebevoll wurde auch die Hausgruppe an der Ecke Middelicher Straße/Alleestraße ausgestaltet. Ein Relief von einem Bienenkorb mit ein- und ausfliegenden Bienen könnte als Allegorie auf den „Bienenfleiß“ der ursprünglich hier ein und aus gehenden Bergleute gedeutet werden.
1978 erwarb das Essener Wohnungsbauunternehmen Langenbrahm AG die mehrgeschossigen Teile der Siedlung. Bei einer umfassenden, öffentlich geförderten Modernisierung in den Jahren 1983 - 1986 wurden bei einigen Häusern die Sprossenfenster und die Bemalung sorgfältig rekonstruiert. Ein anderer Teil der Siedlung wurde damals einzeln privatisiert, aber zuvor wurden auch dort die Dächer mit roten Dachpfannen neu gedeckt, was zu dem bis heute bewahrten einheitlichen Gesamtbild beitrug. 1987 übernahm die städtische GGW die Mietwohnungen und führte die Modernisierung zu Ende. Sie führte dort von 2015 bis 2022 ein Projekt zur Revitalisierung[1] durch, welches durch das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW mit 20 Mio. Euro gefördert wurde. Dabei wurden die Häuser energetisch saniert, Balkone vor die Fassaden gesetzt, Grundrisse in den Wohnungen verändert, die Hauseingänge barrierearm gestaltet.[2]
Die Häuser der Alleestraße 1, 2, 9, 31, 33, der Middelicher Straße 77, der Schievenstraße 28, 30, 32, 34 und der Steigerstraße 2 stehen seit dem 01. April 1992 auf der Denkmalliste.
Lagekarte
Quelle
- Stadtprofile Gelsenkirchen, Dr. Lutz Heidemann
Einzelnachweise