St. Konrad

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Bau der Kirchen 1937 - 1938

Die St.-Konrad-Kirche war eine katholische Kirche in Middelich, Hausfeld 4. Sie war zuletzt Filialkirche der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt in der Propsteipfarrei St. Urbanus in Buer.

Geschichte

Pfarrer Heinrich Steinhaus trat am 17. Dezember 1933 sein Amt in der Sankt Barbara Gemeinde an. Der atheistische Nationalsozialismus bestimmt den Alltag und versucht, das kirchliche Leben aus der Öffentlichkeit zu verdrängen. Aber die Erler Katholiken leisten aktiven und passiven Widerstand.

In die Zeit von Pfarrer Steinhaus fallen auch zwei Gemeindegründungen: Neben der St. Ida Kirche in der Resser Mark existierte im Schievenviertel und im Haunerfeld ein "St. Marien-Kirchbauverein Erle Resse".

Pfarrer Steinhaus ergriff die Initiative und die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte am 17. November 1937. Nach der Machtergreifung 1933 verzögerte sich zunächst das Bauvorhaben. Die Bauarbeiten wurden dann Ende 1938 abgeschlossen.

Am 17. April 1939 wurde die nach den Plänen des Architekten Josef Franke errichtete St.-Konrad-Kirche von Weihbischof Dr. Heinrich Roleff konsekriert und dem Hl. Konrad geweiht.

Erster Geistlicher war Theodor Püntmann und die Erhebung zur selbständigen Gemeinde geschah am 15. Februar 1948.

1976 bis 1980 wurde die gesamte Kirche aufgrund von Berg- und Umweltschäden durchgreifenden Restaurierung innen und außen un­terzogen. Außen durch den Architekten Karl Heinz Rotthoff aus Ückendorf, und in­nen durch den Bochumer Architekten Link.

Eine Anbetungskapelle befindet sich im Untergeschoss des Turmes. Die drei Stahlglocken goss der Bochumer Verein im Jahre 1953; eine neue Orgel wurde von der Firma Euler aus Hofgeismar im Jahre 1973 erbaut.

Auf dem Holzbalken im Eingangsbereich der Kirche stehen die Worte: „Hier ist Gottes Haus und des Himmels Pforte“.

Die letzte Messe wurde am 21. Juni 2020 gefeiert und die Kirche wurde aufgegeben. Nach der Schließung der Kirche soll das Gebäude vermarktet werden.[1]

Innenausstattung

Architektur

Außen

Das 18 m breite und 36 m lange Kirchengebäude ist dem umgebenden Siedlungsstil angepasst und entspricht dem offenen Stil der Moderne. Die Fassade ist verschiefert. Der neu gestaltete, 30 m hohe Kirchturm mit dem beleuchteten Dachgestühl ist weithin sichtbar. Das Wegekreuz vor dem Kircheneingang schuf Krautwald aus Rheine.

Innen

Die Saalkirche ist durch die zehn 1,20 m breiten und 4,00 m hohen expressionistischen „Marienfenster“ hell und weich ausgeleuchtet. Im Jahr 1980 wurde eine strukturierte Holzdecke eingepasst. Die zweimanualige Orgel, die 1973 von der Orgelbaufirma Euler aus Hofgeismar gebaut wurde, verfügt über 18 Register und 1300 Pfeifen, verteilt auf zwei Manuale und Pedal.

Rosenkranzgebet

Das Rosenkranzgebet wurde hier zum ersten Mal in der Stilrichtung der Moderne bildlich von Willi Dirx dargestellt. Es besteht aus drei Hauptteilen, „Geheimnisse“ genannt, die sich in fünf Unterteilungen, „Gesätze“ genannt, gliedern. Das Rosenkranzgebet besteht damit aus 15 Einzelkunstwerken.

Die fünf Buntglasfenster auf der linken Seite bebildern das erste Geheimnis, den „Freudenreichen Rosenkranz“, die auf der rechten Seite dem dritten Geheimnis, den „Glorreichen Rosenkranz“.

Das Auferstehungskreuz mit den vier Bildtafeln, 1,00 m auf 1,00 groß, an der Altarwand bebildern das zweite Geheimnis, den „Schmerzhaften Rosenkranz“.

Die Pietá stammte von Lore Friedrich-Gronau. [2]

Kreuzweg

Der von Herrmann Schilcher, Oberammergau, in Bronze gegossene, als Silhouette gestaltete Kreuzweg mit 15 Stationen wurde 1993 im Verlauf einer weiteren, durch Bergschäden bedingten Renovierung, installiert.

Glocken

Im Turm hängt ein dreistimmiges Gussstahlgeläut. Bis zum Zweiten Weltkrieg besaß St. Konrad drei Glocken aus Bronze, welche in verschiedenen Jahren von der Glockengießerei Otto aus Bremen-Hemelingen gegossen wurden. Dabei handelte es sich um ein Sammelsurium aus gebrauchten Glocken unbekannter Herkunft. Die beiden größeren sind 1942 eingeschmolzen worden. Erst 1953 wurden drei neue Gussstahlglocken gekauft. Die kleine Bronzeglocke wurde hierfür in Zahlung gegeben.

  • Michaelsglocke, Schlagton a-8, Gewicht ca. 360 kg, Durchmesser 968 mm
  • Marienglocke, Schlagton c-6, Gewicht ca. 220 kg, Durchmesser 820 mm
  • Konradsglocke, Schlagton d-8, Gewicht ca. 165 kg, Durchmesser 739 mm

Gegossen wurden die Glocken 1953 vom Bochumer Verein.

Quellen

Weblinks

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Einzelnachweise