St. Laurentius
St. Laurentius | |
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Art des Denkmals: | Baudenkmal |
Standort: | Zum Bauverein 34 |
Stadtteil: | Horst |
Baujahr: | 1953/54 |
Seit wann in Denkmalliste: | 06.07.2004 |
Bemerkung: | Architekt: Wilhelm Seidensticker - Wandbild, Verglasungen und Gittertor der Taufkapelle von Ludwig Baur, Anfang der 1970er Jahre im Inneren umgestaltet. |
Dokument der Denkmalbehörde: | A328.pdf |
Lagekarte
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St. Laurentius war eine Katholische Kirche im Ortsteil Horst, Zum Bauverein 34 .
Vorgeschichte
- 27. Mai 1906: Der Kirchenvorstand der Muttergemeinde St. Hippolytus beschließt, in der Horster Mark ein Grundstück für den Bau einer neuen Kirche zu kaufen und die Horster Mark südlich des Schleusengrabens, also Horst-Süd, von der Pfarre Horst abzutrennen.
- 4. August 1907: Grundsteinlegung
- 22. Dezember 1907: Die neue Pfarrkirche wird durch den Bischof Dingelstad aus Münster konsekriert.
- 1925 - 1938: Die Pfarrgemeinde entwickelt sich und die Bautätigkeiten nehmen zu. Man begann mit Haus- und Kirchensammlungen, um Geld für die Gemeinde zu erhalten. Eine Heizung war 1926 die erste große Anschaffung. Anschließend erhielt die Kirche eine große, neue Orgel. 1928 kamen neue Bänke hinzu.
- 1931: erhielt die Jugend endlich ihr Jugendheim. Das Jugendheim enthielt einen Festsaal, zwei Gruppenräume, Bücherei, Kegelbahn und die Hausmeisterwohnung.
- 1945: wird die Kirche vollkommen zerstört.
- 1949: Der Architekt Dr. Paul Günther baut eine Notkirche mit 200 Plätzen an der Straße Zum Bauverein.
Geschichte
Am 17. Januar 1952 beschließt der Kirchenvorstand eine Denkschrift, den Kirchbau betreffend; Generalvikar Dr. Pohlschneider soll diese dem Diözesanbischof Dr. Michael Keller vorlegen. Der Essener Architekt Dr. Wilhelm Seidensticker bekommt den Auftrag; sein Entwurf ist städtebaulich orientiert und hält eine gewisse Nähe zu benachbarten Industriearchitekturen. Der 1. Mai 1953 bringt den „ersten Spatenstich"; am 15. August 1953 erfolgt die Grundsteinlegung, und am 18./19. September 1954 kann Weihbischof Baaken, Münster, das neue Gotteshaus konsekrieren. Erstellt wurde der Bau durch die Firma Heinrich Meese zu Buer.
Ausstattung
Der Turm steht an der Südostecke und korrespondiert mit dem weiter östlich gelegenen Förderturm der Zeche Nordstern. Auf der gesamten Breite des Kirchenschiffs befinden sich Fenster mit dem Thema „Letztes Gericht“ und „Ende der Welt“ von Ludwig Baur, Telgte. Das neue Bronzeportal wird 1983 gesegnet. Es stammt von dem Bildhauer Helmut Schlüter aus Haltern und zeigt (von links) in der oberen Reihe vier Heilige mit Bezug auf Horst: Barbara als Patronin der Bergleute, Laurentius als Hauptpatron der Kirche, die Gottesmutter wegen ihrer besonderen Verehrung in dieser Pfarre und Theresia als Zweitpatronin der Kirche. Im Innern finden sich Patroziniumsfiguren (Laurentius und Theresia) des Bottroper Meisters Fischedick. Hinter der Kirche befindet sich der aus der alten Dorstener Franziskanerkirche stammenden Kreuzweg von Professor Sutor, dessen Gekreuzigter (12. Station) noch aus der alten Kirche, die Gruppe Johannes und Maria aber von der Hand des niederrheinischen Bildhauers Jan Tefert stammen. Das den Raum beherrschende Mosaik hinter dem Hochaltar mit der Erwählung Mariens gestaltete Ludwig Baur, von dem auch die Entwürfe von Ambo und Tabernakelstele stammen. Am Gang zur Krypta steht eine alte Madonna mit Kind (klassisch-barock, um 1630) von einem süddeutschen Meister. In der an der Straßenseite liegenden Taufkapelle ein Mosaik mit dem Schlangenmotiv und einem Gipsschnitt an der Rückwand; letzterer zeigt die im Gottesgeist sich prägende Dynamik in einer eher nicht gegenständlichen Stilart. In der Krypta ein Wandbehang des Baur-Schülers Josef Diekmann. Die Fenster im Obergaden der Kirche, ebenfalls von Ludwig Baur, zeigen in je sieben Beispielen die Sakramente und ihre Entsprechungen im Alten Testament. Draußen im Innenhof eine „Via dolorosa" mit Bronzen des Rheiner Bildhauers Krautwald.
Pfarrer
- Bernhard Heckmann (seit 1907 Rektor; Pfarrer 1911 bis 1915)
- Pfarrer Hermann Leugers (1915 bis 1923)
- Pfarrer Josef Hörsting (1923 bis 1934)
- Pfarrer Johannes Pooth (1934 bis 1943)
- Pfarrer Philipp Halbeisen (1943 bis 1948)
- Pfarrer Heinrich Oenning (1948 bis 1951)
- Pfarrer und Dechant Josef Dördelmann (1951 bis 1968)
- Pfarrer Leonhard Haddick
Heutiger Zustand
Seit dem Jahre 2007 gehört die Gemeinde St. Laurentius in Gelsenkirchen Horst mit ihrer Filialkirche St. Marien in Essen-Karnap zur neu gegründeten Pfarrgemeinde St. Hippolytus in Gelsenkirchen.
Die Kath. Pfarrkirche St. Laurentius mit Krypta, Kapelle, Turm und anderem steht seit dem 6. Juli 2004 auf der Denkmalliste.
Am 3. Februar 2019 wurde die letzte Messe in der Kirche gefeiert. Wie bei Kirchenschließungen üblich wurden am Ende des Gottesdienstes die Kerzen im Altarraum gelöscht. In einem silbernen Gefäß wurde das geweihte Brot – das Allerheiligste – auf den Altar gestellt und anschließend von Bischof Overbeck, Pfarrer Pingel und vielen Messdienern und Bannerträgern aus St. Laurentius in das benachbarte Haus Marienfried getragen.
Nach den Plänen der Pfarrei soll die Kirche in eine Wohnanlage für seniorengerechtes Wohnen umgebaut werden – hierfür sucht die Pfarrei noch einen Investor.[1]
Quellen
- Kirchen gaben der Stadt den Namen - Katholisches Stadtsekretariat Gelsenkirchen - 1986
- Homepage der Gemeinde
Weblinks
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Einzelnachweise