Stadthafen
Der Stadthafen liegt am Rhein-Herne-Kanal. Er ist ein bedeutender Umschlagplatz für Mineralölprodukte und zweitwichtigster Binnenhafen für Getreide in Nordrhein-Westfalen. Der Gesamtumschlag betrug in den letzten zehn Jahren durchschnittlich über 2 Mio. t pro Jahr (davon ca. 1,2 Mio. t Wasserumschlag). Betrieben wird er von der Gelsen-LOG (Gelsenkirchener Logistik-, Hafen- und Servicegesellschaft), einem Tochterunternehmen der Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW).
Geschichte
Der Antrag zum Bau eines Hafens in Gelsenkirchen wurde am 9. November 1911 genehmigt. Das Gelände für den Bau wurde auf dem Gut Haus Goor gefunden, und konnte im Austausch mit einem ebenso großen Gelände erworben werden. Am 28. August 1912 erfolgte der erste Spatenstich durch den damaligen Bürgermeister von Gelsenkirchen, Theodor Machens. Die Bauarbeiten wurden von der Vereinigten Eisenbahn-, Bau- und Betriebsgesellschaft Berlin durchgeführt. Eröffnet wurde der Hafen am 13. Juli 1914. Drei Tage später legte der Motorsegler "Elisabeth" als erstes Schiff am Hafen an und löschte 200 Tonnen Zucker. Zu den ersten Unternehmen die sich am Hafen ansiedelten gehörte die Müller & Co. KG, die Kalthoff & Söhne KG sowie die Rhenania Schifffahrts- und Speditions AG. 1927 wurde eine öffentliche Zollniederlage (Zollamt) errichtet. Am 27. April 1932 unterzeichneten Vertreter der Stadt Gelsenkirchen und Vertreter der Speditionen und Reederei aus Gelsenkirchen einen Gesellschaftervertrag und gründeten damit die Gelsenkirchener Hafenbetriebsgesellschaft mgH, heute eine eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Gelsenkirchen.[1]
Güterumschlag von 1946-1993
Jahr | Schiffe | Wasserumschlag t | Gesamtumschlag
Schiff u. Bahn t |
---|---|---|---|
1946 | 172 | 61.751 | 180.267 |
1948 | 340 | 89.600 | 237.320 |
1950 | 494 | 169.003 | 323.553 |
1952 | 619 | 229.275 | 416.821 |
1954 | 1.156 | 441.306 | 709.250 |
1956 | 1.949 | 856.296 | 1.428.228 |
1958 | 2.365 | 1.185.210 | 1.798.865 |
1960 | 2.039 | 1.018.443 | 1.870.564 |
1962 | 1.728 | 860.120 | 1.618.091 |
1964 | 1.789 | 866.175 | 1.543.660 |
1966 | 1.376 | 741.947 | 1.223.270 |
1968 | 2.o66 | 1.257.744 | 1.671.752 |
1970 | 2.034 | 1.295.794 | 1.814.861 |
1972 | 2.063 | 1.269.799 | 2.177.733 |
1974 | 2.429 | 1.489.259 | 2.297.233 |
1976 | 2.017 | 1.098.310 | 1.681.586 |
1978 | 1.927 | 1.129.271 | 1.642.475 |
1980 | 1.763 | 1.175.413 | 1.675.206 |
1982 | 1.948 | 1.391.656 | 1.800.939 |
1984 | 1.663 | 1.149.086 | 1.745.210 |
1986 | 1.886 | 1.428.948 | 2.086.998 |
1988 | 2.256 | 1.734.083 | 2.442.188 |
1989 | 2.342 | 1.866.941 | 2.592.752 |
1990 | 2.038 | 1.608.497 | 2.522.721 |
1991 | 1.942 | 1.560.384 | 2.480.255 |
1992 | 2.272 | 2.066.668 | 3.148.845 |
1993 | 1.993 | 1.819.502 | 2.891.661 |
Heutiger Zustand
Heute umfasst das Hafengebiet 1,2 Mio m² Gesamtfläche und zwei Hafenbecken (Handels- und Industriehafen) mit einer Wasserfläche von 117 800 m². Es können Koppel und 2-er Schubverbände oder größere Motorschiffe mit einer Abladetiefe von bis zu 2,8 m bzw. mit einer Ladefähigkeit von bis zu 4 800 t gelöscht werden. Angeschlossen ist das Hafengebiet an das Schienennetz der DB Netz. Außerdem existiert eine nichtöffentlich betriebene Eisenbahn mit 18,4 km Gleisnetz die einen Jahresumschlag von ca. 1 Mio. Tonnen erreicht.
Für die Zukunft wird die Errichtung eines Containerterminals geprüft und die Möglichkeit in Kooperation mit anderen Binnenhäfen Containerzugverbindungen zu deutschen Seehäfen aufzubauen.
Übersicht für den Güterumschlag im Jahr 2002:
Güterbereich |
Güterumschlag
in 1 000 t |
Landw. Erzeugnisse | 195
|
Nahrungs- und Futtermittel | 57
|
Kohle | 52
|
Mineralölprodukte | 265
|
Schrott, NE-Metallerze | 110
|
Eisen, Stahl und NE-Metalle | 313
|
Steine und Erden | 50
|
Chemische Erzeugnisse | 219
|
Investitionsgüter | 7
|
Verbrauchsgüter | 1
|
Summe | 1.269
|
Einzelnachweise
Weblinks
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