Still-Leben Ruhrschnellweg
Still-Leben Ruhrschnellweg ist ein Leitprojekt der RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas im Themenfeld „Feste feiern“.
Am 18. Juli 2010 (Sonntag) wurde die Bundesautobahn 40 und Teile der Bundesstraße 1 von Duisburg (Abfahrt Duisburg-Häfen) bis Dortmund (Abfahrt Märkische Straße) für den motorisierten Verkehr gesperrt und für Besucher freigeben. Die insgesamt ca. 60 Kilometer lange Strecke verläuft außerdem noch durch die Städte Oberhausen, Mülheim an der Ruhr, Essen, Gelsenkirchen und Bochum.
In Fahrtrichtung Duisburg wurden etwa 20.000 Tischen aufgestellt, an denen sich Gruppen, Vereine, Familien, Nachbarschaften, Institutionen, usw. mit einem eigenen Programm präsentierten. Auf dieser Seite war das Flanieren zu Fuß möglich. Auf den Fahrspuren in Richtung Dortmund waren alle Arten von nichtmotorisierten Fahrzeugen (Fahrräder, Roller, Inliner, usw.) erlaubt. Hier präsentierte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) NRW an sieben Stationen das längste Fahrradmuseum der Welt, das an der ersten Station in Duisburg mit einem Blick auf die Anfänge des Fahrrades begann und in Dortmund mit einem Blick in die Zukunft des elektromobilen Radfahrens schloss.[1]
Die Sperrung der Strecke für den Kfz-Verkehr galt vom Vorabend bis zum frühen Morgen des Folgetages für insgesamt 31 Stunden. Der Besuch der Strecke ist für jedermann von 11 bis 17 Uhr ohne Anmeldung oder Kosten möglich, erste Schätzungen gehen von 3 Mio Besuchern aus. Für die Benutzung eines Tisches gab es ein mehrstufiges Anmeldeverfahren mit Losentscheid und einer Gebühr für die Tischnutzung. Die erste Verlosung lief bis zum 1. Oktober 2009, aus den circa 6.000 Bewerbungen wurden 2.010 Tische vergeben.[2] Im Bewerbungsverfahren musste das eigene Programm vorgestellt werden. Ergänzt wurde dieses von den Anrainerstädten, die sich auf eigenen Bühnen präsentierten und von Aktionen des LandesSportBundes NRW mit den Stadt- und Kreissportbünden, die auf sogenannten Sportinseln zum sportlichen Mitmachen anregten. Weitere Kooperationspartner waren der ADFC, das Technische Hilfswerk (THW), Straßen NRW und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.
Finanziert wird die Aktion durch die Einnahmen aus der Tischvergabe sowie durch die Sponsoren DB Schenker, Edeka Rhein-Ruhr und die Baumarktkette Hellweg. Letztere vertreibt auch die gebrauchten Tischsets als Andenken.
Kritisch wird der Effekt einer Verharmlosung der Belastungen durch den viel befahrenen Ruhrschnellweg gesehen.[3] Außerdem wird die Kritik an den benötigten Umleitungen und Parkplätzen am Aktionstag festgemacht. Ein Bauprojekt an einer Stelle der A 40 zeigt bereits die Verkehrsprobleme auf, die in einem kleinen Bereich entstehen, eine Vollsperrung der gesamten Strecke zeitgleich mit dem Ansturm der Tischbenutzer und Besucher soll – so die Befürchtungen – zu erheblich mehr Verkehrsproblemen führen. Des Weiteren war bis Ende 2009 die Finanzierung der Straßenreinigung nach Ende der Aktion noch nicht geklärt.[4]
Weblinks
Thematisch passender Thread im Forum
Einzelnachweise
- ↑ ADFC – Das längste Fahrradmuseum der Welt
- ↑ Gewinner stehen fest, Pressemitteilung der Ruhr2010.de vom 27. Oktober 2009
- ↑ dazzledorf.net
- ↑ Wer kehrt die Autobahn nach Ruhr2010-Spektakel?, Der Westen, 25. November 2009