Textilhaus Strangemann
Hermann Strangemann (* 8. Mai 1912 in Gelsenkirchen-Erle; † 16. Juli 1985 ebenda) war ein deutscher Kaufmann und von 1898 bis 1982 Inhaber des Textilhaus Strangemann auf der Cranger Straße 304. Er bekleidete zahlreiche Ehrenämter und wurde dafür mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
1898 wurde das erste Textilhaus an der damaligen Bismarck Straße durch Hermann Strangemann sen.(*4. März 1868; †12. Mai 1936) eröffnete, das zur damaligen Zeit nicht nur das größte seiner Art in Erle, sondern in ganz Buer war. Strangemann war Mitbegründer der Vereinigten Kaufmannschaft Buer und gehörte dem Magistrat der Stadt Buer an. Das Textilhaus wurde 1927 nach Erwerb des Nachbarhauses erweitert.
Leben
Hermann Strangemann war Sohn des Textilkaufmanns und Magistratsmitglieds von Gelsenkirchen-Buer Hermann Strangemann sen. Die Familiengeschichte ist eng verbunden mit dem Hof Strangemann in Scholven. Seine Kindheit verbrachte Hermann Strangemann, jun. in Erle. Später besuchte er das Schloss-Gymnasium in Düsseldorf-Benrath. Danach absolvierte er eine Lehre als Textilkaufmann bei der Firma Gebr. Leffers (später Sinn-Leffers) in Delmenhorst. Als 24-Jähriger übernahm er nach dem Tod des Vaters 1936 das elterliche Geschäft. Unter seiner Regie wurde das Textilhaus umgebaut und im Jahre 1972 nochmals erweitert.
Hermann Strangemann war verheiratet mit der Schneidermeisterin Margarete geb. Albers. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.
1982 zog sich Hermann Strangemann mit 70 Jahren aus der Geschäftswelt zurück und verstarb 1985 nach drei Jahren Ruhestand.
Nach der Schließung des Textilhaus Strangemann übernahm zunächst das Kaufhaus Weiser die Geschäftsräume. Heute sind dort eine Filiale der Firma Deichmann Schuhe und Zeemann Textilien ansässig.
Engagement und Ehrenämter
Ab 1934 gehörte Hermann Strangemann jun. jahrzehntelang dem Prüfungsausschuss für Textilhandel der Industrie- und Handelskammer-Münster an.
Seit 1945 war er mehrere Jahrzehnte lang Aufsichtsratsmitglied des Einkaufsverbandes HADEKA (Handelszentrale deutscher Kaufhäuser) in Frankfurt.
Seit 1955 war er Mitglied und ab 1975 mehrere Jahre Vorsitzender des Bewilligungsausschusses der Kreditgarantiegemeinschaft des Einzelhandels in NRW (später Bürgschaftsbank).
1969 gründete Hermann Strangemann zusammen mit anderen Kaufleuten die Werbegemeinschaft-Erle. Mehrere Jahre war er deren Vorsitzender und später auch Ehrenvorsitzender.
1979 setzte sich Hermann Strangemann als Vorsitzender der Bürgerinitiative „Rettet das Erler Krankenhaus“ für den Erhalt des Krankenhauses in Gelsenkirchen-Erle ein. In dieser Funktion führte er unter anderem Gespräche mit Sozialminister Friedhelm Farthmann in Düsseldorf. Das Elisabeth-Krankenhaus blieb erhalten.
Mehrere Jahre war Hermann Strangemann beisitzender Richter an den Sozialgerichten Gelsenkirchen und Münster.
Er war Protektor des MGV 1887 Heideblümchen. Unter seiner Schirmherrschaft feierte der örtliche Bürgerschützenverein Schützenfeste.
Ehrungen
- 1963: Ehrenplakette der Industrie- und Handelskammer-Münster
- 1977: Bundesverdienstkreuz am Bande
- ab 1980: Ehrenvorsitzender der Werbegemeinschaft-Erle
Literatur
- Anzeiger für Erle vom 12. Januar 1978 und 5. Mai 1982
Weblinks
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Personendaten | |
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NAME | Strangemann, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kaufmann |
GEBURTSDATUM | 08. Mai 1912 |
GEBURTSORT | Gelsenkirchen-Erle |
STERBEDATUM | 16. Juli 1985 |
STERBEORT | Gelsenkirchen-Erle |