Theodor Waßer
Theodor Waßer[1] (oder andere Schreibweise: Wasser) (* 23. Mai 1875 in Kirchheim am Ries; † 23. Juli 1952 in Gelsenkirchen) war ein deutscher Architekt, der in Gelsenkirchen lebte und arbeitete.
Leben
Nach ersten beruflichen Stationen in Stuttgart, Berlin und Hamburg beim städtischen Hochbauamt wurde Theodor Waßer 1907 Leiter der Entwurfsabteilung des Hochbauamtes der Stadt Gelsenkirchen. 1912 verließ er die kommunale Bauverwaltung und arbeitete als freier Architekt. Er schuf zahlreiche stadtbildprägende Bauten; in den 1920er Jahren war er neben Josef Franke ein führender Vertreter des regionalen Backsteinexpressionismus.
Waßer entwarf als städtischer Beamter u.a. das Grillo-Gymnasium und 1908-1910 das Schalker Gymnasium.
Sein eigenes Büro befand sich seit ca. 1920 in der Schultestraße 4, und er wohnte seit 1924 in Buer, Am Stadtwald 1.[2]
In den 1930er Jahren führte er gemeinsam mit Wilhelm Quick die Büro-Gemeinschaft Waßer und Quick. Quick wohnte im Jahr 1939 im Haus Margaretenhof 23.
Theodor Waßer war der Vater von Reinhart Waßer, mit dem er bis 1952 ein gemeinsames Büro führte.
Anmerkung
Die Schreibweise des Nachnamens ist nicht sicher (siehe:Todesanzeige Reinhart Wasser und Grabstein)
Bauten und Entwürfe (Auswahl)
- 1880 - 1890: Gebäude der Städtischen Gaswerke (ehem. Kokerei Rheinelbe) , Leithestraße, (siehe Denkmalliste)
- Schalker Gymnasium (in Zusammenarbeit mit Max Arendt) [3]
- 1914: Wohn- und Geschäftshaus (ehem. Café Nase), Bahnhofstraße 46
- 1914: Uechtingstraße 1, Umbau Direktorenhaus der Glas- und Spiegel-Manufactur
- 1916–1919: Verwaltungsgebäude der Gussstahl Thyssen, Bochumer Straße 86 (heute: Arbeitsgericht), (siehe Denkmalliste)
- 1921: Dürerstraße 5, Umbau für Max Adler
- 1921: Wettbewerbsentwurf für das Hans-Sachs-Haus[4]
- 1921: Verwaltungsgebäude der Chemische Industrie Schalke, Uechtingstraße, (nicht mehr vorhanden)
- 1922: Wohnhaus für den Verleger Carl Bertenburg, Zeppelinallee 54[5]
- 1922: Doppel-Wohnhaus für leitende Angestellte der Chemische Industrie Schalke, Wiesmannstraße 68/70, (abgebrochen um 1950)
- 1923–1924: Wohnhaus für R. Schütz, Prinzenhöhe 22 in Mülheim an der Ruhr[5]
- 1923–1924: Wohnhaus für August Beckbauer, Cranger Straße 51, (siehe Denkmalliste)[6]
- 1923–1924: Geschäftshaus für den Kaufmann Isidor Goldblum, Bahnhofstraße 62
- 1924: eigenes Wohnhaus, Am Stadtwald 1 in Buer
- 1924: Wohnhaus Börstinghaus, Dürerstraße 33
- 1925: Regler-Anlage der Städtischen Gaswerke in Gelsenkirchen[5]
- 1925: Umbau der Konditorei Posch an der Bahnhofstraße[5]
- 1923–1925: Handelsschule an der Augustastraße 52-54, (siehe Denkmalliste)[6]
- 1926–1927: Wohnhaus für den Beamtenwohnungsverein Buer, Erlestraße 77-81 in Buer
- 1926–1927: Wohn- und Geschäftshaus für den Bauunternehmer Fritz Friese, Hauptstraße 80 / Bismarckstraße 49/51 (am Stern) in Gelsenkirchen, siehe Denkmalliste[5]
- 1926-1927: Wildenbruchstraße 20/ 22, für den Kaufmann Wilh. Lappe
- 1927: Theodorstraße 27-29, für den städt. Beamten Heiderich und dem Lehrer Schwarz
- 1927: Geschäftshaus an der Ringstraße in Gelsenkirchen (zerstört)[7]
- 1927: Wohn- und Geschäftshaus für den Kaufmann Willy Borchers, Hohenzollernstraße 90 / Bulmker Straße
- 1927: Wohnhaus für E. Goldschmidt, Zeppelinallee 58[5]
- 1927: Erlestraße 77-81, Häusergruppe für 6 Familien (Beamtenbauverein Buer)
- 1927: Wohnhaus Dürerstraße für Börstinghaus
- 1928: Wohn- und Geschäftshaus für die Fa. Egon und Otto Silberberg, Weberstraße 21[6]
- Ausstellungsgebäude der Firma F. Küppersbusch & Söhne AG, Gewerkenstraße in Schalke
- Wohn- und Geschäftshaus Bartsch, Florastraße / Schalker Straße
- 1928: Geschäftshaus Ringstraße 46-48, (nicht mehr vorhanden, um 1955 abgebrochen)
- 1929: Am Stadtwald 2, für Lehrer A. Happe
- 1930: Schernerweg 2, für die Knappschaft
- 1931: Auf dem Bettau 8-10, für Bernh. Schmedeshagen
- 1934: Akazienstraße 12, für den Malermeister W. Böhning
- 1936: Auf Böhlingshof 21, für den Bauunternehmer P. Behr
- 1936: Auf Böhlingshof 23, für Heinrich Wiegers
- 1936: Boniverstraße 62, für Maria Gille
- 1936: Im Mühlenfeld 13-15, für die Rhein. Westf. Werkswohnungs AG
- 1936: Bunker Wanner Straße 102/104, für die Rhein. Westf. Wohnstätten AG
- Haus Dauber in Winterberg
- Wahrscheinlich um 1927 auch Häuser in der Heßlerstraße und Moorkampstraße
Literatur
- Reinhart Waßer (Hrsg.): Theodor und Reinhart Waßer. Gelsenkirchen 1975.
Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Gelsenkirchen 1951
- ↑ Adressbuch Gelsenkirchen 1951
- ↑ Der Neubau des Städtischen Gymnasiums in Gelsenkirchen : errichtet 1908 - 1910
- ↑ http://www.hsh-ge.de/bau-1arch.htm
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 Neue Baukunst, Heft 18/1927
- ↑ 6,0 6,1 6,2 BDA-Kreisgruppe Gelsenkirchen (Hrsg.): Gelsenkirchen. Klartext, Essen 1998. (= Architektur im Ruhrgebiet.)
- ↑ Erwin Stein (Hrsg.): Gelsenkirchen. (= Monographien deutscher Städte, Band XX.) Berlin 1927.
Quelle
- Dr. Lutz Heidemann
Weblinks
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Personendaten | |
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NAME | Waßer, Theodor |
ALTERNATIVNAMEN | Wasser, Theodor |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 23. Mai 1875 |
GEBURTSORT | Kirchheim am Ries |
STERBEDATUM | 23. Juli 1952 |
STERBEORT | Gelsenkirchen |