Uechtingstraße

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Straße in Gelsenkirchen

Uechtingstraße

ehemaliger Name: 1895 Bismarckstraße
1904 Luisenstraße (zum Teil)
Hausnummern (ungerade): 1 - 95
Hausnummern (gerade): 2 - Ende
Stadtteil: Schalke-Nord
Postleitzahl: 45881
Hausnummern (ungerade): 97 - Ende
Hausnummern (gerade): 0 - 0
Stadtteil: Bismarck
Postleitzahl: 45889
Bevölkerung
(Stand 31.12.2020 • Quelle: Stadt Gelsenkirchen )
Einwohner dieser Straße: 816
davon weiblich: 381
Lagekarte
 
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Die Uechtingstraße ist eine Straße in Gelsenkirchen. Die Uechtingstraße beginnt im Stadtteil Schalke-Nord mit der Hausnummer 1 bzw. 2.

Geschichte

Frühere Bezeichnungen: 1895 Bismarckstraße. Diese Bismarckstraße verlief von der damaligen Roonstraße/heutigen Kurt-Schumacher-Straße bis zur ehemaligen Brücke über die Bahnlinien an der heutigen Parallelstraße; weiter 1895 Luisenstraße von heutiger Parallelstraße bis zum Zechenplatz der Zeche Graf Bismarck. 1904 Luisenstraße. Die Luisenstraße führte von der Roon-/späteren Kurt-Schumacher-Straße bis auf das Zechengelände Graf Bismarck.

Die Uechtingstraße verläuft von der Kurt-Schumacher- bis zur Emscherstraße. Am Rhein-Herne-Kanal endete das Gebiet der ehemaligen Braubauerschaft. An der Straße haben sich neben der Wohnbebauung Gewerbe- und Industriebetriebe angesiedelt. Früher lagen hier die Zeche Graf Bismarck Schacht I/IV, die Aktiengesellschaft für Chemische Industrie Schalke (von 1872 bis 1973) und die Glas- und Spiegel-Manufactur (von 1873 bis 1985). Im Haus Uechtingstraße 80 befand sich ehemals ein Eiskeller, in dem Eis lagerte, das im Winter im Kinnbach und im Kanal gewonnen wurde. Gegenwärtig stehen hier noch, mit den Hausnummern 3,9,13,15,25a und 27, über einhundert Jahre alte Wohnhäuser einer von der Glas- und Spiegel-Manufactur AG errichteten Werkssiedlung. In den Wohn- und Betriebsgebäuden der ehemaligen Zeche Graf Bismarck befinden sich heute Wohnungen des Sozialwerk St. Georg. Das Haus Uechtingstraße 18 ist das restaurierte Wohnhaus des ehemaligen Bauernhofes Hülsmann.

auf der Preußischen Uraufnahme von 1836

Namensherkunft

In dieser Gegend wohnte um das Jahr 1027 ein Bauer Namens Huchto. Im Laufe der Zeit wandelte sich der Name über Huchting in Uchting und später dann in Uechting. Der Bauernhof ist „die älteste urkundlich belegte Behausung im gesamten Stadtgebiet Alt-Gelsenkirchens“ (damals ohne Buer und Horst).

Häuser

Uechtingstraße 1

Ehemaliges Beamtenwohnhaus der Glas- und Spiegel-Manufactur. Der Ursprungsbau von ca. 1885/1890 wurde 1914 durch den Architekten Theodor Waßer für den langjährigen Direktor Moritz Großbüning [1] mit neuer Fassade. Treppenhaus und Innenausbau umgestaltet. Die neoklassizistische Putzfassade wird von flachen, kannelierten Pilastern mit Ionischen Kapitellen beherrscht. Das Haus steht auf der Denkmalliste der Stadt.

Uechtingstraße 2

Das den Straßenraum beherrschende Eckhaus zur Uechtingstraße ließ 1887/1888 August Unterberg bauen, er war aus Essen-Überruhr zugezogen. Der Entwurf stammt von Architekt Fidel Kindle. Das Haus weist eine reichgeschmückte gründerzeitliche Putzfassade auf. Leider fehlt über dem Eckgiebel die Figurengruppe mit einer stehenden geflügelten Viktoria in der Mitte, die dem Haus den Beinamen "Engelsburg" einbrachte. Im veränderten Erdgeschoss betrieb in den 1920er Jahren Samuel Hertz, der 1874 in einem ungarischen Dorf geboren wurde und 1910 nach Gelsenkirchen umzog und 1942 nach Polen verschleppt wurde, einen Laden.

Uechtingstraße 5

Ehemaliges Beamtenhaus der Glas- und Spiegel-Manufactur. Nach Abbruch eines Vorgängergebäudes 1911 Neubau nach Entwurf des Architekten Albert Schüler, qualitätvolle neohistoristische, zurückhaltend gegliederte Fassade.

Uechtingstraße 10

Wohnhaus. Erbaut 1906 durch den Bauunternehmer Alex Hohmann. Fassade mit Jugendstil-Elementen, teilweise entstellt.

Uechtingstraße 18

Stelle des bis ins 15. Jahrhundert nachweisbaren Hülsmann-Hofes. Der Kern des bestehenden Gebäudes ist ein 1868 von Wilhelm Hülsmann und seiner Frau Elisabeth Schalke errichtetes Bauernhaus mit Deele. Viele Umbauten ab 1888. Von den 1920er Jahren bis zur Nachkriegszeit Schwesternhaus und Kindergarten der katholischen Kirchengemeinde St. Anna. Durch Umbauten und Fassadenverkleidung stark verändert.

Uechtingstraße 24

Gründerzeitliches Wohn- und Geschäftshaus, bemerkenswerte Farbigkeit der Fassade durch gelbe Klinker und rote Formsteine für Schmuckelemente an den Fensterumrahmungen und Gesimsen. Gebaut 1896 als erstes Gebäude an der neu erschlossenen Bebauung Hülsmannstraße durch den Bauunternehmer Anton Runte für den Schreinermeister Michael Dorsch.

Uechtingstraße 38

Wohnhaus mit neohistoristischen und Jugendstil-Schmuckformen an der Putzfassade. Gebaut 1906 für den Stationsassistenten Friedrich Bölicke, Entwurf Architekt Ernst Kraushaar.

Uechtingstraße 71-73

Ehemalige Arbeiterhäuser der Zeche Graf Bismarck, die vor 1900 entstanden. Sichtziegelmauerwerk mit sparsamen Zierformen.

Uechtingstraße 76-78

Zweigeschossiges Wohnhaus, klinkerverkleidet. Ein gutes Beispiel für 1950er-Jahre-Architektur.

Uechtingstraße 98

Gaststätte und Wohnhaus. Stattliches gründerzeitliches Ziegelgebäude, teilweise verputzt. Giebel zur Uechtingstraße, gebaut 1891 für den Gastwirt und späteren Tiefbauunternehmer Heinrich Grewen. Entwurf Architekt Heinrich Hellhammer aus Bochum.

Uechtingstraße 102

Wohn- und Geschäftshaus. Plastische Fassade mit expressionistischen Details (Stufengiebel, Doppelerker), gebaut 1927 für den Kaufmann Wilhelm Frodermann, Architekt Josef Klitzko.

Uechtingstraße 104/106

Wohn- und Geschäftshaus. Ziegelfassaden mit charakteristischen gründerzeitlichen Details, mehrfache Umbauten im Erdgeschoss. Nr. 104 wurde im Jahr 1893 durch den Bauunternehmer Josef Pinnekamp, Nr. 106 Im Jahr 1899 durch das Baugeschäft Ernst Kraushaar für den Wirt August Frodermann errichtet.

Uechtingstraße 116

Wohn- und Geschäftshaus. Erdgeschoss verändert. Obergeschossfassade mit charakteristischen gründerzeitlichen Details.

Quellen

Weblinks

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GG-Icon.png Thematisch passender Thread im Forum (Engelsburg)
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Einzelnachweise