Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) ist die größte Regionalzeitung Deutschlands. Sie wurde am 3. April 1948 gegründet und hat ihren Sitz in Essen. Die WAZ erscheint mit 28 Lokalausgaben im gesamten Kern-Ruhrgebiet. Die Auflage wird innerhalb der Zeitungen, die in Nordrhein-Westfalen zur Funke Mediengruppe gehören, nicht gesondert ausgewiesen. Einem Medienbericht zufolge lag die verkaufte Auflage im Juli 2009 bei 397.145 Exemplaren, dürfte aber angesichts des weit überdurchschnittlichen Auflagenrückgangs der gesamten Gruppe 2015 wesentlich niedriger liegen.[1][2]
Chefredakteur ist seit Juli 2014 Andreas Tyrock.[3] Er übernahm den Posten von Ulrich Reitz, der diesen seit Juli 2005 innehatte. Insgesamt arbeiten etwa 320 Redakteure und Fotografen in unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen bei der WAZ. Neben der Zentralredaktion in Essen gibt es 23 Lokalredaktionen.
Gründungsherausgeber der Tageszeitung waren Erich Brost und Jakob Funke. Die Zeitung erscheint in der Zeitungsverlag Ruhrgebiet GmbH & Co. Essen KG.[4] Aus der Keimzelle WAZ wuchs in Jahrzehnten die international tätige WAZ-Mediengruppe, die nach mehrheitlicher Übernahme durch die Familie Funke seit 2013 als Funke Mediengruppe firmiert. Geschäftsführer des Verlags wie des gesamten Konzerns sind Manfred Braun und Michael Wüller.
Die WAZ hat ihren Auftritt über die Jahre stark verändert. So war zu beobachten, dass die Titelseite sowie die zweite Seite der WAZ im Zuge einer Umstrukturierung mit einer ständigen Prominenten-Spalte erweitert worden war. Außerdem nahm der gesellschaftliche Teil zu, während wissenschaftliche und politische Inhalte teilweise gekürzt wurden.
Auflage
Die Auflage der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung wird von der Funke Mediengruppe nur gemeinsam mit der Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung (NRZ), Westfalenpost (WP) und der Westfälischen Rundschau (WR) ausgewiesen. In den vergangenen Jahren haben die Zeitungen erheblich an Auflage eingebüßt; der jährliche Auflagenrückgang der Vierergruppe ist mit 4–5 Prozent doppelt so hoch wie im Marktdurchschnitt.[2]
Lokalredaktionen
Die WAZ verfügt derzeit über 31 Lokalredaktionen in Nordrhein-Westfalen:[5]
- Bochum, Wattenscheid
- Bottrop
- Castrop-Rauxel
- Dortmund
- Duisburg, Duisburg-Hamborn, Duisburg-West, Duisburg-Süd
- Essen, Essen-Kettwig
- Gelsenkirchen, Buer
- Gladbeck
- Hattingen
- Heiligenhaus
- Herne, Wanne-Eickel
- Kamen
- Lünen
- Moers
- Mülheim
- Oberhausen, Sterkrade
- Rheinberg / Xanten
- Sprockhövel
- Unna
- Velbert
- Langenberg
- Vest Recklinghausen
- Witten
Manche der oben genannten Redaktionen sitzen nicht in der genannten Stadt selbst, sondern in einer Nachbarstadt, die als eigenständige Redaktion über die jeweils genannte Stadt berichtet.[5]
Zusätzlich erscheinen Lokalteile der folgenden Städte[6]:
Alpen, Arnsberg, Attendorn, Bad Berleburg, Bad Laasphe, Balve, Bedburg-Hau, Bestwig, Breckerfeld, Brilon, Datteln, Dinslaken, Drolshagen, Düsseldorf, Emmerich, Ennepetal, Erndtebrück, Eslohe, Finnentrop, Freudenberg, Gevelsberg, Goch, Hagen, Hallenberg, Haltern am See, Hamminkeln, Hemer, Herdecke, Herten, Hilchenbach, Hohenlimburg, Hünxe, Iserlohn, Isselburg, Issum, Kalkar, Kamp-Lintfort, Kevelaer, Kirchhundem, Kleve, Kranenburg, Kreuztal, Lennestadt, Letmathe, Lippstadt, Marl, Marsberg, Medebach, Menden, Meschede, Möhnesee, Neheim-Hüsten, Netphen, Neukirchen-Vluyn, Neunkirchen, Oer-Erkenschwick, Olpe, Olsberg, Recklinghausen, Rees, Rheurdt, Rüthen, Schermbeck, Schmallenberg, Schwelm, Schwerte, Siegen, Soest, Sonsbeck, Sundern, Uedem, Voerde, Waltrop, Warstein, Weeze, Wenden, Wesel, Wetter, Wilnsdorf und Winterberg.
Gelsenkirchener Lokalredaktionen
In Gelsenkirchen betreibt die WAZ zwei Lokalredaktionen. Einmal die im Stadtteil Buer in der ehemaligen Villa Hölscher auf der Hochstraße 68 und einmal in der Gelsenkirchener City auf der Ahstraße 12.
Die WAZ-Lokalredaktion Gelsenkirchen-Buer ist in den letzten Jahrzehnten mehrfach in Buer umgezogen.
Die WAZ besaß zunächst keine besonderen Gelsenkirchener Lokalausgaben. Mit den Ausgaben vom 22. Oktober 1949 gab es erstmals eine getrennte Gelsenkirchener Ausgabe und eine Lokalausgabe von Buer, Horst und Westerholt. Die Lokalausgabe Buer enthält auch den Gelsenkirchener Lokalteil. Die Stadtausgabe Gelsenkirchen berichtet einmal aus der Gesamtstadt inklusive Sport, sowie aus den Stadtteilen Buer, Horst und Westerholt bzw. Herten.
Kritik
Zum Ende des Jahres 2006 und im Jahr 2014 schloss die WAZ einige Lokalredaktionen im Ruhrgebiet. Da im Gegenzug auch andere Zeitungshäuser, wie das Medienhaus Lensing und die Recklinghäuser Zeitung, Lokalredaktionen in Städten geschlossen haben, wo es WAZ-Redaktionen gibt, kam die Kritik auf, dass sich die Verlage die Erscheinungsgebiete aufteilen würden. Dies würde die Zeitungsvielfalt in den einzelnen Städten erheblich reduzieren. Die WAZ dementierte Gebietsabsprachen.[7] Journalisten der WAZ und der anderen betroffenen Verlage demonstrierten gegen diese Pläne, über diese Demonstrationen wurde jedoch in der WAZ nicht berichtet.
Weblinks
Thematisch passender Thread im Forum
Einzelnachweise
- ↑ Funke-Mediengruppe Funke-Medien-G 850 (WAZ+NRZ+WP+WR)+IKZ (Mo-Sa), abgerufen am 6. Februar 2015
- ↑ 2,0 2,1 Frankfurter Allgemeine Zeitung: WAZ-Gruppe. Nach den Zechen sterben die Zeitungen, 28. Januar 2013, abgerufen am 6. Februar 2015: „Während die deutschen Tageszeitungen im Schnitt einen Rückgang von 2,2 Prozent im Jahr beklagen, beträgt er bei den Zeitungen der WAZ-Gruppe vier bis fünf Prozent.
- ↑ Funke Mediengruppe: Andreas Tyrock wird "WAZ"-Chefredakteur. Abgerufen am 2015-07-17.
- ↑ Datenbankeintrag im Institut für Medien- und Kommunikationspolitik, siehe unter Basisdaten/Rechtsform bzw. Tageszeitungen, 18. August 2009
- ↑ 5,0 5,1 [1], Auflistung aller WAZ-Redaktionen.
- ↑ [2], Lokalseitenübersicht
- ↑ Boris R. Rosenkranz: WAZ baut ab. Am 30. Juni 2006 auf taz.de