Wilhelm Munscheid

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Wilhelm Munscheid (* 15. Februar 1893 in Bochum-Weitmar, † 8. Dezember 1913 in Düsseldorf) war ein deutscher Unternehmer und Gemeinderat. Er war zur Zeit der Industrialisierung an der Entwicklung der Gemeinden Essen-Kray und Leithe, seit 1929 Stadtteile von Essen, beteiligt.

Leben

Wilhelm Munscheid wuchs in der Grafenberger Allee 80 in Weitmar auf. Dort besuchte er auch die Gewerbeschule. Im Anschluss daran war er fünf Jahre lang Mitarbeiter der Schiffswerft und Maschinenfabrik H. Gruson in Magdeburg.

Munscheid war mit Christine Lambert (* 1847, † 1937 in Düsseldorf) verheiratet und hatte zwei Kinder: Mathilde (* 1872 in Essen, † 1912 in Düsseldorf) und Wilhelm Peter Robert (* 1875 in Gelsenkirchen, † 1975). Wilhelm Peter Robert war Fabrikbesitzer und Staatsanwalt in Köln.

Unternehmer

1865 trat Wilhelm Munscheid als Kaufmann und Geldgeber in das Unternehmen ein, das von den Gebrüdern Hermann Strassburger und Johann Strassburger als Schlosserei und Eisengießerei in Gelsenkirchen-Ückendorf betrieben wurde. Das Unternehmen hieß nun Handelsgesellschaft Gebrüder Strassburger & Co., aus der 1885 die Wilhelm Munscheid, Eisengießerei und Maschinenfabrik wurde und deren Inhaber Wilhelm Munscheid war.

1874 gründeten Wilhelm Munscheid und Hermann Strassburger ein neues Werk, das Gussstahlwerk Munscheid & Co.

1889 erfolgte die Gründung der Gelsenkirchener Gussstahl- und Eisenwerke AG, vormals Munscheid & Co., zu dem Zweck, die beiden Firmen Wilhelm Munscheid & Co. (früher Gebrüder Strassburger & Co.) und das Gussstahlwerk Munscheid & Co. zu erwerben und die Betriebe weiterzuführen.

Gemeinderat

Wilhelm Munscheid war zudem langjähriges Mitglied des Gemeinderates in Kray. Im benachbarten Leithe unterstützte er durch Grundstückskäufe den Straßen- und Wohnungsbau. Der war durch die Einwanderung von Arbeitern für die expandierende Kohle- und Stahlindustrie von enormer Bedeutung. Munscheid erwarb unter anderem die Höfe Grahmann und Klüver und stellte die Grundstücke für Schulen und Kirchen unentgeltlich zur Verfügung. Er trug weiter zur Entwicklung des benachbarten Leithe bei, indem er unter anderem 1896 den Hof Brüning erwarb. Hier übernahm er die Erschließungskosten und verkaufte 1912 das Gelände an die Gemeinde, die ein Jahr später dort den Volksgarten Kray eröffnete. Außerdem betrieb er die Errichtung der Stern-Brauerei, die 1898 als Sternbrauerei Kray AG in Kray ihren Anfang nahm.

Kray, das mit der Nachbargemeinde Leithe seit 1815 zur Bürgermeisterei Essen-Altenessen gehörte, schloss sich 1906 mit der zur eigenständigen Bürgermeisterei Kray-Leithe zusammen. Beide Gemeinden wurden als je eigenständige Stadtteile 1929 in die Stadt Essen eingemeindet.

Ehrungen

Wilhelm Munscheid wurde auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof beigesetzt. Die Grabstätte der Familie ist als typisches Denkmal eines Industrieellengrabes erhalten.

In Gelsenkirchen wurde 1946 die Munscheidstraße, die sich in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Gussstahlwerke befindet, nach ihm benannt. Am 11. Mai 1903 wurde in Kray die Munscheidstraße nach Wilhelm Munscheid benannt, die weiter nach Leithe führt. [1]

Quelle

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Erwin Dickhoff; Stadt Essen–Historischer Verein für Stadt und Stift Essen (Hrsg.): Essener Straßen. Klartext-Verlag, Essen 2015, ISBN 9783837512311.