Zeche Bergmannsglück

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Fördermaschinenhaus Schacht 2 der Zeche Bergmannsglück
Zeche Bergmannsglück 10 E9.jpg
Art des Denkmals: Baudenkmal
Standort: Bergmannsglückstraße
Stadtteil: Hassel
Baujahr: 1903
Seit wann in Denkmalliste: 29.01.2014
Bemerkung: Denkmalschutz betrifft das Fördermaschinenhaus Schacht 2 mit der Zwillingsdampffördermaschine (III) und Treibscheibe
Dokument der Denkmalbehörde: A340.pdf
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Zeche Bergmannsglück Gelsenkirchen-Buer, 1959

Die Zeche Bergmannsglück ist ein stillgelegtes Steinkohlen-Bergwerk in Hassel.

Geschichte

Zechentor mit Turmbauten, 1912

Der preußische Staat erwarb zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere große Grubenfeldbesitze im Bereich des nördlichen Ruhrgebietes und südlichen Münsterlandes. Es wurde die Bergwerks-AG Recklinghausen gegründet, deren Aktienmehrheit in Staatsbesitz war. Diese wurde ab 1905 in Personalunion von der Hibernia AG geleitet.

Im Jahre 1902 wurden die Grubenfeldbesitze unter Buer und Westerholt zum Steinkohlenbergwerk Buer konsolidiert. 1903 wurde nördlich von Buer mit dem Abteufen der Doppelschachtanlage Bergmannsglück 1/2 begonnen, welche 1905 in Betrieb ging. Sie wurde mit identischen deutschen Strebengerüsten mit Doppelförderung ausgestattet.

1905 wurden die fiskalischen Grubenfeldbesitze in Berginspektionen aufgeteilt. Dem Steinkohlenbergwerk Buer wurde der Name Berginspektion 3 zugewiesen.

1907 wurde im östlichen Feldesteil der Berginspektion 3 mit dem Abteufen der eigenständigen Förderschachtanlage Westerholt begonnen, da der preußische Staat grundsätzlich jede fiskalische Berginspektion mit zwei Förderanlagen ausstatten wollte (siehe Zeche Scholven).

1909 wurde auf Bergmanssglück 1/2 eine Kokerei in Betrieb genommen.

1925 erfolgte die Rückbenennung der Berginspektion 3 in Steinkohlenbergwerk Buer. 1927 wurde die Aktienmehrheit der Bergwerks-AG Recklinghausen von der Hibernia AG übernommen. Das Bergwerk Buer wurde in die eigenständigen Förderzechen Bergmannsglück und Westerholt aufgespalten.

Die folgende Weltwirtschaftskrise führte zu Rationalisierungsmaßnahmen seitens der Hibernia AG. 1929 wurde die Kokerei Bergmannsglück zugunsten der Kokerei Westerholt stillgelegt.

Da aber beide Schachtanlagen mit einer jeweiligen Jahresförderung von 1 Mio. t Fett- und Gaskohle als sehr leistungsfähig anzusehen waren, wurde von einer kompletten Zusammenlegung Abstand genommen. Die Absatzkrise wurde durch Feierschichtbetrieb überwunden.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Schachtanlage Bergmannsglück 1/2, welche mittlerweile im geschlossenen Stadtgebiet von Buer lag, sehr stark beschädigt. Die Förderung musste bis 1952 von der Nachbarzeche Westerholt übernommen werden.

Stilllegung

Mit einsetzender Kohlenkrise Ende der 1950er Jahre fasste die Hibernia AG die Förderung der ehemaligen fiskalischen Anlagen auf einige wenige leistungsfähige Schachtanlagen zusammen. Nachdem auf Westerholt ein neuer Zentralförderschacht geteuft worden war, wurde die komplette fördertechnische Zusammenlegung von Bergmannsglück und Westerholt durchgeführt.

1961 wurde die Zeche Bergmannsglück aus der Förderung genommen, und künftig wurde sie als Außenschachtanlage der Zeche Westerholt betrieben.

Heutiger Zustand

Nach Abwurf der Bergmannsglückschächte in den 1970er und 1980er Jahren sind die Förderanlagen komplett abgebrochen worden. Einige Nebengebäude nebst Torgebäuden sind zunächst erhalten geblieben. Auf dem Gelände befindet sich heute ein Zentrallager der HVG Grünflächenmanagement GmbH.[1]

Im März 2014 wurden die Übertage-Gebäude abgerissen. Auf dem Gelände befand sich bis 2008 ein Zentrallager der RAG Deutsche Steinkohle AG Wikipedia-Link. Zudem werden die Häuser an der Bergmannsglückstraße seit Anfang der 1980er Jahre künstlerisch genutzt. Unter anderem lebten und arbeiteten hier der Untertage-Zeichner Alfred Schmidt und der Künstler Werner Thiel.

Auf dem Gelände der einstigen Kokerei Hassel wurde 2020 der Glückauf Park Hassel - Park des Wandels fertiggestellt.[2]

Das Fördermaschinenhaus von Schacht 2 mit der Zwillingsdampffördermaschine (III) und der Treibscheibe stehen seit Januar 2014 auf der Denkmalliste der Stadt Gelsenkirchen.

Literatur

  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3784569943

Weblinks

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Einzelnachweise