Zeche Rheinelbe

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Die Zeche Rheinelbe war ein Steinkohlen-Bergwerk in Ückendorf.

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Geschichte

Die ersten Mutungen im Bereich der Gemarkung Ückendorf erfolgten im Jahre 1848.

1854 erwarb die Société des mines et fonderies du Rhin Détillieux et. Cie. den Grubenfeldbesitz und schloss ihn in der Gewerkschaft Rheinelbe zusammen. Der Name wurde aus den Grubenfeldern gewählt, die früher in Hand hamburgischer und rheinischer Kapitalgeber standen. 1855 wurde mit dem Abteufen des Schachtes Meyer sowie eines direkt daneben liegenden Wetterschachtes begonnen. Umfangreiche Wasserzuflüsse behinderten die Abteufarbeiten erheblich; sie mussten zeitweise für Monate ausgesetzt werden.

1861 konnte der Schacht Meyer die Förderung aufnehmen. Der benachbart liegende Wetterschacht blieb einstweilen gestundet, er ging dann 1863 in Betrieb. Die aufwendigen Abteufarbeiten hatten die Kapitaldeckung des Unternehmens erheblich geschwächt. In der Gründerkrise nach 1873 war die junge Zeche fortwährend in ihrer Existenz bedroht, Schacht 2 musste 1876 erneut gestundet werden.

Auf Initiative von Friedrich Grillo und Emil Kirdorf wurde 1877 die Gelsenkirchener Bergwerks-AG gegründet, um die in der Emschermulde fördernden Schachtanlagen unter deutscher Geschäftsführung zusammenzufassen.

Die Gewerkschaft Rheinelbe wurde zusammen mit der benachbart liegenden Gewerkschaft Alma als erster Bergwerksbesitz im Jahre 1878 übernommen. Die beiden Zechen wurden zusammengefasst und fortan als Zeche Vereinigte Rheinelbe & Alma weiterbetrieben.

Schlagzeile

Im Rahmen des achten Allgemeinen Deutschen Bergmannstages findet 1901 auf der Zeche Rheinelbe eine Übung der Zechenfeuerwehr statt. Die modern ausgerüstete Feuerwehr der Schachtanlage verfügt um die Jahrhundertwende über mehrere Mannschafts- und Gerätewagen sowie 14 Feuerspritzen und eine eigene Telegrafenstation.

Während Grubenbrände in der Zeit bis 1900 selten auftreten, ist die Feuergefahr auf den Übertageanlagen weitaus größer. Zum einen stellen die häufig aus Holz errichteten Tagesanlagen der Zechen eine ständige Brandgefahr dar, zum anderen sind die Einrichtungen zur Nebenproduktgewinnung (Koks, Teer), aber auch die Füll- und Reinigungsräume für Benzinsicherheitslampen, gefährliche Brandherde.

Heutiger Zustand

Die Rheinelbe-Schächte blieben bis in die 1960er Jahre in Betrieb. Die Schachtgelände sind nach und nach überbaut worden. Das Gelände Rheinelbe 1/2/6 an der Rheinelbestraße ist anhand einiger Gebäude noch erkennbar.

Von der Zeche übriggeblieben sind die als Weiterbildungseinrichtung Lichthof umgenutzte Maschinenhalle[1] sowie die ehemaligen Werkstätten, in denen sich Ateliers und Firmensitze befinden. Die ehemaligen Schachtöffnungen sind mit Schildern gekennzeichnet. Das Werksgelände überzieht heutzutage der von Herman Prigann gestaltete Skulpturenwald Rheinelbe. Weiter südlich schließt sich die Halde Rheinelbe an, die mit ihrer Kunstinstallation Himmelstreppe als Landmarke für das Ruhrgebiet steht. Weiter nördlich liegt der Wissenschaftspark Gelsenkirchen, der zunächst auch nach der Zeche Rheinelbe benannt war.

Bilder

Literatur

  • Gerhard Gebhardt: Ruhrbergbau. Geschichte, Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen, unter Mitwirkung der Gesellschaften des Ruhrbergbaus. Glückauf, Essen.
  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3-7845-6994-3.

Weblinks

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Einzelnachweise