Fritz Duda (1904 in Horst-Emscher - 1991 Berlin)

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rabe489
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Fritz Duda (1904 in Horst-Emscher - 1991 Berlin)

Beitrag von rabe489 »

30.1.1904
geboren in Horst-Emscher (Gelsenkirchen)
1922-24
Kunstgewerbeschule Essen (Folkwangschule)
1924-33
Hochschule für freie und angewandte Kunst Berlin.
Student und Meisterschüler bei Karl Hofer und Paul
Plontke
1928
Mitglied der ARBKD (ASSO) in Berlin
1929
Mitglied der KPD
1933-1939
Freischaffend in Berlin tätig
1933-1945
Illegale antifaschistische Tätigkeit, Kontakt zur
Gruppe Schulze-Boysen
(Medaille für Kampfer gegen den Faschismus 1933-
1945)
Bis 1939
Studienreisen: Österreich, Dänemark, CSFR und
Schweiz
1939-1944
Modellbauer und später Zeichner in einem
Architekturbüro
1944
Vernichtung durch Bombenangriff aller im Atelier
gelagerten Arbeiten
Seit 1945
Freischaffend in Berlin tätig
1945/1946
Aufbau des Schutzverbandes Bildender Künstler
Berlin im FDGB 1946
Aufbau der Arbeitsgemeinschaft sozialistischer
Künstler
1946/50
Leitende Mitarbeit im Schutzverband und in der
Gewerkschaft Kunst (Berlin und DDR), seit 1952
Funktionär des VBKD
1948-1952
Mitbegründer von "Bild der Zeit" GmbH
1950
Mitbegründer der "kleinen galerie pankow", 1965-


1969 Vorsitzender
Ab 1958
Studienreisen: Bulgarien, Moskau, mittelasiatische
Sowjetrepubliken, Krakow, Colmar
1965
Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste
1969
Vaterländischer Verdienstorden
1974
Kunstpreis der DDR
1982
Grundig-Medaille
1991
Verstorben in Berlin
Ausstellungen:
Bis 1933
Beteiligungen an Ausstellungen in Berlin, Essen,
Münster, Kassel, Dortmund u.a.
1935
Kollektivausstellung "Ruhrgebiet" in der Galerie
Gurlitt, Berlin
1936
Der Versuch, in der Galerie van derHeydein Berlin
mit anderen Kollegen auszustellen, scheiterte. Die
Ausstellung wurde sofort geschlossen.
1936-1945
Keine Ausstellungen
Ab 1945
Beteiligung an allen wichtigen Ausstellungen des
Magistrats, des Verbandes Bildender Künstler
Deutschland (VBK), der Deutschen Akademie der
Künste (Ad K), des Ministeriums für Kultur und
anderer gesellschaftlicher Organisationen in den
Städten Berlin, Dresden, Magdeburg, Erfurt,
Rostock, Essen (Ruhr), Baden-Baden, Zürich,
London, Stockholm, Helsinki, Moskau, Prag, Peking,
Ulan-Bator, Bagdad, Havanna, Jerewan und in
China, in der Mongolei, im Irak, in Mali, Kuba usw.
Mai 1946
Im Zeughaus l. Kunstausstellung der Deutschen
Zentralverwaltung für Volksbildung in der
Sowjetischen Besatzungszone

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rabe489
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Beitrag von rabe489 »

Bild
Fritz Duda,Zechenkolonie 1935
Bild
Fritz Duda, Bahnübergang bei Buer 1932

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Beitrag von Verwaltung »


gast 25
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Beitrag von gast 25 »

aus der o.g. Website:
HSH-Galerie stellt Fritz Duda aus Freund der Blumen und Anwalt der Menschenrechte, in Ruhr Nachrichten 29. Nov 1995

Rolf Becker, Eine Wiederentdeckung, Buersche Zeitung 29. Nov 1995

HJL, Der Künstler und die Revolution, WAZ von 30. Nov 1995

Kommunale Galerie entdeckt den Maler Fritz Duda, Der politische Aufschrei neben Blumenstücken, WAZ Zeitung von 30. Nov 1995

Fritz Duda - Ein Maler Kehrt Heim, Ausstellung zum 100. Geburtstag von Fritz Duda, in der Kundenhalle der Sparkasse, Gelsenkirchen, Neumarkt, 10. Sep. bis 18. Okt. 2004 (Kunsthistorikerin, Jutta Kabuth, Galerie Kabuth, 45879 Gelsenkirchen, Wannerstr.4)
Die Galeristin Jutta Kabuth hat wohl mal mit dem Gedanken gespielt, über Duda zu promovieren. Auf jeden Fall sollte bei ihr noch einiges an Material zu finden sein.

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heen
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Re: Fritz Duda (1904 in Horst-Emscher - 1991 Berlin)

Beitrag von heen »

Gruppe Arbeiterpolitik, Berlin 2023 hat geschrieben: "... und irgendwo die schwarze Kontur einer Kohlenhalde. Abfallgruben, Bahnübergänge, Telegraphenmasten und über allem ein milchig- oder schiefergrauer Himmel. Das war die Landschaft und die Welt des jungen Malers, die er liebte und haßte und die es zu verändern galt."
Fritz Cremer, 1962
Gruppe Arbeiterpolitik, Berlin 2023 hat geschrieben: Siebzehn Jahre ist Fritz Duda alt, als er in der Zechensiedlung Horst-Emscher (Gelsenkirchen) – sein Vater ist Bergarbeiter – Zeuge der Kämpfe zwischen den klassenbewussten Arbeitern und den Kapp-Putschisten wird. Er kommt darauf zu, als ein Offizier der Putschisten vor dem Haus seiner Eltern einen entwaffneten Arbeiter erschießen lässt. Er will zu Hilfe eilen – der Arbeiter lebt nach den ersten Schüssen noch. Angehörige reißen ihn zurück, denn der Offizier droht, auch ihn zu erschießen. So muss er erleben, wie der Arbeiter mit Pistolenschüssen in den Kopf getötet wird.
Mehr als zwanzig Jahre trägt Fritz Duda das Erlebte mit sich herum, erst 1947 ist er in der Lage, sich malend von der Last zu befreien – mit der stummen Anklage, die das Bild wiedergibt, »Erschießung« (1947).
Bild
Zu Fritz Duda gibt es, anlässig des Todes von Werner Röhr von der Gruppe Arbeiterpolitik, Berlin einen Sonderdruck.
In diesem Sonderdruck wabbert auch immer Fritz Duda durch.
Auf Seite 2 gibt es das Bild "Erschießung" (1947) und auf Seite 11 die Bilder "Kohlehalde" (ca. 1927) und "Fischerboote in Koserow" (1948/49).
Dazu zwei Artikel explizit zu Fritz Duda (Seite 7, "Nachruf von Werner Röhr" und Seite 8 - 10 "Werner Röhr - Rede am Grab von Fritz Duda"

Zum "Arbeiterpolitik - Sonderdruck Berlin": https://arbeiterpolitik.de/wp-content/u ... in-Web.pdf

Weitere Bilder im kleinen Format:
Staatliche Museen zu Berlin: https://recherche.smb.museum/?language= ... trols=none
Bildindex (Bilder in s/w und nochmal auf die Suchelupe klicken): https://www.bildindex.de/ete?action=que ... ex=obj-all
artnet: http://www.artnet.de/künstler/fritz-duda/

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Prömmel
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Re: Fritz Duda (1904 in Horst-Emscher - 1991 Berlin)

Beitrag von Prömmel »

Gruppe Arbeiterpolitik, Berlin 2023 hat geschrieben: Siebzehn Jahre ist Fritz Duda alt, als er in der Zechensiedlung Horst-Emscher (Gelsenkirchen) – sein Vater ist Bergarbeiter – Zeuge der Kämpfe zwischen den klassenbewussten Arbeitern und den Kapp-Putschisten wird.
Da wurde offensichtlich - auch in den diversen Artikeln, z.B. in Wikipedia - falsch gerechnet (oder übernommen):
Der Kapp-Putsch gegann am 13. März 1920 und die blutigen Kämpfe zwischen der Arbeiterbewegung und den Putschisten (bzw. dem Militär - ab Karfreitag, 2. April 1920) fanden in Horst in den folgenden Tagen statt (ab 19. März, etwa bis Ostermontag, 4. April 1920). Daher kann Fritz Duda erst sechzehn Jahre alt gewesen sein, als er Tatzeuge der erwähnten Erschießung wurde.
Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß. der weiß mehr
als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.

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heen
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Re: Fritz Duda (1904 in Horst-Emscher - 1991 Berlin)

Beitrag von heen »

Der Hinweis auf das Alter (17 Jahre) und die erlebte Erschießung taucht nur in dem Artikel "Nachruf auf Fritz Duda" von Werner Röhr in der "Arbeiterpolitik, 1991, Heft 5" (https://archiv.arbeiterpolitik.de/Zeitu ... 5-1991.pdf) und im Nachdruck im oben verlinkten Heft "Arbeiterpolitik - Sonderdruck - Zum Tod von Werner Röhr" auf.
Werner Röhr traf während der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts auf Fritz Duda, der ein Freund seiner Eltern war.
Der Fehler beim Alter liegt wohl bei Röhr, oder Duda selbst.
Im Artikel "Rede am Grabe von Fritz Duda" in beiden Heften, wird der Name des Vaters von Fritz Duda mit Adam Duda angegeben.

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Prömmel
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Re: Fritz Duda (1904 in Horst-Emscher - 1991 Berlin)

Beitrag von Prömmel »

heen hat geschrieben:
09.11.2023, 15:55
Der Hinweis auf das Alter (17 Jahre) und die erlebte Erschießung taucht nur in dem Artikel "Nachruf auf Fritz Duda" von Werner Röhr in der "Arbeiterpolitik, 1991, Heft 5" (https://archiv.arbeiterpolitik.de/Zeitu ... 5-1991.pdf) und im Nachdruck im oben verlinkten Heft "Arbeiterpolitik - Sonderdruck - Zum Tod von Werner Röhr" auf.
Da hab ich mich wohl vertan. :oops:
Nachdem ich die verschiedenen Beiträge/Artikel gelesen hatte, bin ich wohl etwas durcheinander gekommen und hab gedacht, ich hätte das so auch in Wikipedia gelesen.
Asche auf mein Haupt!
heen hat geschrieben:
09.11.2023, 15:55
Im Artikel "Rede am Grabe von Fritz Duda" in beiden Heften, wird der Name des Vaters von Fritz Duda mit Adam Duda angegeben.
Das hatte ich auch gelesen und hatte daher den Artikel in unserem Wiki entsprechend berichtigt.
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die Familie Duda damals auf der Koststraße wohnte. Dort gab es eine typische Bergarbeitersiedlung.
Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß. der weiß mehr
als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.

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