War Schalke ein "Polenverein"?
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- Heinz O.
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War Schalke ein "Polenverein"?
Schalke 04 bekam schon vor dem Ersten Weltkrieg den abwertend gemeinten Namen "Polackenverein". Ein Großteil der Spieler der Mannschaft, die in den dreißiger Jahren zum stärksten Verein im Deutschen Reich machten, hatte polnisch klingende Familiennamen. Als Schalke 1934 erstmals deutscher Fußballmeister geworden war, machte die Warschauer Sportzeitung "Przeglad Sportowy" mit der Schlagzeile auf: „Die deutsche Meisterschaft in den Händen von Polen. Triumph der Spieler von Schalke 04, der Mannschaft unserer Landsleute." In dem Bericht hieß es, dass Schalke bislang wegen der „polnischen Nationalität“ der Spieler vom Deutschen Fußballbund benachteiligt wurde, nun aber allen Widerständen zum Trotz doch Fußballmeister geworden sei. Das Warschauer Blatt berichtete weiter, dass u.a. die Spieler Emil Czerwinski, Ernst Kalwitzki, Ernst Kuzorra, Hermann Mellage, Fritz Szepan, Otto Tibulski, Adolf Urban und Ferdinand Zajons Polen seien, „Söhne von nach Westfalen ausgewanderten polnischen Bergleuten". Außerdem hieß es, die Namen der "einst wegen ihrer Herkunft verhassten Fußballspieler" würden nun verehrt.
Andere polnische Zeitungen zogen nach und stellten die Leistungen der Landsleute heraus, ohne die der Gelsenkirchener Verein nicht deutscher Meister geworden wäre. Der Kicker veröffentlichte einige dieser polnischen Pressestimmen.
Die Schalker Vereinsführung verschickte daraufhin einen Offenen Brief an den „Kicker“ sowie an mehrere Zeitungen im Ruhrgebiet. Die „Buersche Zeitung“ gab dem Brief die Überschrift „Alle deutsche Jungen“, in der Unterzeile war von „unbegründeten Gerüchten“ die Rede. In dem Brief wurden die elf Spieler der Meisterschaft und zwei Reservisten namentlich mit ihren Geburtsorten aufgeführt, sowie auch ihre Eltern mit den Geburtsorten. Sämtliche 13 Spieler waren demnach im Ruhrgebiet geboren, acht der Elternpaare stammten aus Masuren, dem protestantischen Teil Ostpreußens, wie der Vater von Kuzorra. Zwei Elternpaare waren Einheimische, je eines stammte aus Oberschlesien, aus der Posener Gegend und aus Ostfriesland, nämlich die Familie des Torwarts Hermann Mellage. Przybylskis Vater, gebürtig aus dem Kreis Schrimm, war aus der preußischen Provinz Posen ins Ruhrgebiet übergesiedelt. Anfang der 1930er Jahre legte Valentin seinen polnischen Nachnamen ab und ließ sich nur noch beim Vornamen nennen.
In der Tat waren fast alle Leistungsträger des Clubs evangelisch. Masuren war im 16. Jahrhundert als Teil Preußens lutherisch geworden. Die Bevölkerung orientierte sich daher nicht am katholischen Polen, sondern am fernen Berlin und Potsdam. Dort wurde sie auch die „altpreußische Bevölkerung“ genannt. Es war kein Zufall, dass unter den Masuren der Vorname Fritz besonders beliebt war – nach dem „alten Fritz“, dem – in Polen verhassten - Preußenkönig Friedrich II., wurde auch z.b. Fritz Szepan (richtig: Sczepan) getauft. Nirgendwo im Deutschen Reich war die Stimmung antipolnischer als in Masuren und unter den masurischen Einanderern im Ruhrgebiet. Dass die Nationalsozialisten in den zwanziger Jahren die Verteidigung Ostpreußens vor polnischen Ansprüchen propagierten, brachte ihnen unter den Masuren zahlreiche Anhänger ein. Auch Kuzorra und Szepan traten der NSDAP bei und ließen sich von der NS-Propaganda instrumentalisieren.
Um sich von polnischen Einwanderern abzugrenzen, nutzten viele der preußisch geprägten Einwanderer aus Masuren die von den Behörden angebotene Möglichkeit, ihre westslawischen Familiennamen zu germanisieren. Auch bei Schalke sind einige Fälle belegt: Zurawski wurde zu Zurner, Regelski zu Reckmann, Zembrzycki zu Zeidler. Emil Czerwinski, änderte seinen Familiennamen gar in Rothardt, was eine sinngemäße Übersetzung darstellt – „czerwony“ heißt auf deutsch „rot“.
Andere polnische Zeitungen zogen nach und stellten die Leistungen der Landsleute heraus, ohne die der Gelsenkirchener Verein nicht deutscher Meister geworden wäre. Der Kicker veröffentlichte einige dieser polnischen Pressestimmen.
Die Schalker Vereinsführung verschickte daraufhin einen Offenen Brief an den „Kicker“ sowie an mehrere Zeitungen im Ruhrgebiet. Die „Buersche Zeitung“ gab dem Brief die Überschrift „Alle deutsche Jungen“, in der Unterzeile war von „unbegründeten Gerüchten“ die Rede. In dem Brief wurden die elf Spieler der Meisterschaft und zwei Reservisten namentlich mit ihren Geburtsorten aufgeführt, sowie auch ihre Eltern mit den Geburtsorten. Sämtliche 13 Spieler waren demnach im Ruhrgebiet geboren, acht der Elternpaare stammten aus Masuren, dem protestantischen Teil Ostpreußens, wie der Vater von Kuzorra. Zwei Elternpaare waren Einheimische, je eines stammte aus Oberschlesien, aus der Posener Gegend und aus Ostfriesland, nämlich die Familie des Torwarts Hermann Mellage. Przybylskis Vater, gebürtig aus dem Kreis Schrimm, war aus der preußischen Provinz Posen ins Ruhrgebiet übergesiedelt. Anfang der 1930er Jahre legte Valentin seinen polnischen Nachnamen ab und ließ sich nur noch beim Vornamen nennen.
In der Tat waren fast alle Leistungsträger des Clubs evangelisch. Masuren war im 16. Jahrhundert als Teil Preußens lutherisch geworden. Die Bevölkerung orientierte sich daher nicht am katholischen Polen, sondern am fernen Berlin und Potsdam. Dort wurde sie auch die „altpreußische Bevölkerung“ genannt. Es war kein Zufall, dass unter den Masuren der Vorname Fritz besonders beliebt war – nach dem „alten Fritz“, dem – in Polen verhassten - Preußenkönig Friedrich II., wurde auch z.b. Fritz Szepan (richtig: Sczepan) getauft. Nirgendwo im Deutschen Reich war die Stimmung antipolnischer als in Masuren und unter den masurischen Einanderern im Ruhrgebiet. Dass die Nationalsozialisten in den zwanziger Jahren die Verteidigung Ostpreußens vor polnischen Ansprüchen propagierten, brachte ihnen unter den Masuren zahlreiche Anhänger ein. Auch Kuzorra und Szepan traten der NSDAP bei und ließen sich von der NS-Propaganda instrumentalisieren.
Um sich von polnischen Einwanderern abzugrenzen, nutzten viele der preußisch geprägten Einwanderer aus Masuren die von den Behörden angebotene Möglichkeit, ihre westslawischen Familiennamen zu germanisieren. Auch bei Schalke sind einige Fälle belegt: Zurawski wurde zu Zurner, Regelski zu Reckmann, Zembrzycki zu Zeidler. Emil Czerwinski, änderte seinen Familiennamen gar in Rothardt, was eine sinngemäße Übersetzung darstellt – „czerwony“ heißt auf deutsch „rot“.
Zuletzt geändert von Heinz O. am 30.10.2011, 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter
überalteter Sittenwächter
na, ich glaube 'mal, der Eröffnungsbeitrag hier zeigt deutlich, daß es hier nicht um Diskrimierung von Nationalitäten geht.
Ich finde es aber ganz interessant, wie hier das "Gelsenkirchener Heiligtum", Schalke 04, in der Form betrachtet wird/wurde.
Ich verfolge das Thema eigentlich schon länger, weil für mich das inzwischen perfekte Zusammenleben der polnischstämmigen Ruhrpottler mit denen anderen Ursprungs für mich die große Hoffnung zeigt, die wir möglicherweise haben, einmal konfliktfrei mit Mitbürgern jüngeren Migrationshintergrundes zusammenzuleben.
Gerade was die in den Pott eingewanderten Polen angeht, gilt ja, daß nicht nur sie sich angepaßt haben....sie haben ja auch ihre neue Heimat geprägt. Denken wir doch nur einmal an die für die Region so typische (und übrigens leider immer seltener werdende) Sprache....die ist von ihrer Lautbildung her ohne die polnischen Einflüsse so nicht denkbar.
Na, und wenn man in fünfzig Jahren (ich dann im jugendlichen Alter von 102 Jahren) den Namen des deutschen Nachbarn Yildirim ebenso selbstverständlich zur Kenntnis nimmt wie den des anderen deutschen Nachbarn Gramatzki, dann ist das doch eine tolle Sache.
Ich sehe die Geschichte der polnischstämmigen Ruhrpottbürger als eine tolle Erfolgsstory in Sachen "zusammenwachsen". Und sie macht mir richtig Mut hinsichtlich des Zusammenwachsens mit anderen. Es will zwar offiziell nicht wahrgehabt werden,aber es erfordert noch viel gemeinsame Arbeit, bis das soweit abgeschlossen ist.
Von daher: eine Erinnerung an eine gewisse Polenfeindlichkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehe ich nicht diskriminierend, und auch nicht, daß sie offensichtlich gegenseitig war.
Ich sehe es ausschließlich ermutigend, was meinen Blick auf unsere Zukunft angeht.
Ich finde es aber ganz interessant, wie hier das "Gelsenkirchener Heiligtum", Schalke 04, in der Form betrachtet wird/wurde.
Ich verfolge das Thema eigentlich schon länger, weil für mich das inzwischen perfekte Zusammenleben der polnischstämmigen Ruhrpottler mit denen anderen Ursprungs für mich die große Hoffnung zeigt, die wir möglicherweise haben, einmal konfliktfrei mit Mitbürgern jüngeren Migrationshintergrundes zusammenzuleben.
Gerade was die in den Pott eingewanderten Polen angeht, gilt ja, daß nicht nur sie sich angepaßt haben....sie haben ja auch ihre neue Heimat geprägt. Denken wir doch nur einmal an die für die Region so typische (und übrigens leider immer seltener werdende) Sprache....die ist von ihrer Lautbildung her ohne die polnischen Einflüsse so nicht denkbar.
Na, und wenn man in fünfzig Jahren (ich dann im jugendlichen Alter von 102 Jahren) den Namen des deutschen Nachbarn Yildirim ebenso selbstverständlich zur Kenntnis nimmt wie den des anderen deutschen Nachbarn Gramatzki, dann ist das doch eine tolle Sache.
Ich sehe die Geschichte der polnischstämmigen Ruhrpottbürger als eine tolle Erfolgsstory in Sachen "zusammenwachsen". Und sie macht mir richtig Mut hinsichtlich des Zusammenwachsens mit anderen. Es will zwar offiziell nicht wahrgehabt werden,aber es erfordert noch viel gemeinsame Arbeit, bis das soweit abgeschlossen ist.
Von daher: eine Erinnerung an eine gewisse Polenfeindlichkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehe ich nicht diskriminierend, und auch nicht, daß sie offensichtlich gegenseitig war.
Ich sehe es ausschließlich ermutigend, was meinen Blick auf unsere Zukunft angeht.
und wenn alle einmal nur Gutes über mich reden, dann weiß ich, daß ich tot bin
- Lorbass43
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- Wohnort: Früher Scholven - heute Herzogenrath
Heinz O. ja so war es.
Viele sind ins Ruhrgebiet gegangen. Das gewaltige Anwachsen der Industrie in jenem Teil Deutschlands rief nach vielen Arbeitskräften, zog sie an, und gerade viele Masuren, denen bis dahin nur eine Landarbeiter-Existenz möglich gewesen war oder bestenfalls die eines Handwerkers, reihten sich in das Industrie-Proletariat ein, was wohl meistens hieß: Sie machten die Drecksarbeit in Gruben und Fabriken. In ihrer Freizeit haben sie gepöhlt.
Anfang 1900 sollen rund sechzigtausend Masuren im Ruhrgebiet gezählt worden sein, davon über ein Viertel in Gelsenkirchen. Und sie hatten es außerordentlich schwer,
es “zu etwas zu bringen”.
Was Wunder! Wollte man sie doch nicht einmal so richtig als Deutsche anerkennen. Und wer je im Westen Deutschlands später beobachtet hat, wie verächtlich ein Westfale oder Niedersachse das Wort Flüchtlinge in “ Flichtlinge” entstellte oder dann mit manchem Gastarbeiter umsprang, vermag sich vorzustellen, was das bedeutete.
Und “ Gastarbeiter” ihrer Zeit: das waren im 19. und frühen 20. Jahrhundert eben auch und nicht als letzte die Masuren.
Letztendlich haben wir sogar die Vereinsfarben von den Masuren
Ein Masur ( alle meine Vorfahren stammen aus Masuren) erklärt die Landesfarben wie folgt:
“ Die Augen blau vom Raufen -
Die Nase rot vom Saufen -
Die Haare weiß vom Huren -
Das sind die Farben der Masuren.
Viele sind ins Ruhrgebiet gegangen. Das gewaltige Anwachsen der Industrie in jenem Teil Deutschlands rief nach vielen Arbeitskräften, zog sie an, und gerade viele Masuren, denen bis dahin nur eine Landarbeiter-Existenz möglich gewesen war oder bestenfalls die eines Handwerkers, reihten sich in das Industrie-Proletariat ein, was wohl meistens hieß: Sie machten die Drecksarbeit in Gruben und Fabriken. In ihrer Freizeit haben sie gepöhlt.
Anfang 1900 sollen rund sechzigtausend Masuren im Ruhrgebiet gezählt worden sein, davon über ein Viertel in Gelsenkirchen. Und sie hatten es außerordentlich schwer,
es “zu etwas zu bringen”.
Was Wunder! Wollte man sie doch nicht einmal so richtig als Deutsche anerkennen. Und wer je im Westen Deutschlands später beobachtet hat, wie verächtlich ein Westfale oder Niedersachse das Wort Flüchtlinge in “ Flichtlinge” entstellte oder dann mit manchem Gastarbeiter umsprang, vermag sich vorzustellen, was das bedeutete.
Und “ Gastarbeiter” ihrer Zeit: das waren im 19. und frühen 20. Jahrhundert eben auch und nicht als letzte die Masuren.
Letztendlich haben wir sogar die Vereinsfarben von den Masuren
Ein Masur ( alle meine Vorfahren stammen aus Masuren) erklärt die Landesfarben wie folgt:
“ Die Augen blau vom Raufen -
Die Nase rot vom Saufen -
Die Haare weiß vom Huren -
Das sind die Farben der Masuren.
- Detlef Aghte
- † 18. 01. 2023
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- Registriert: 13.02.2007, 13:44
- Wohnort: 45891 Gelsenkirchen
Der Eröffungsartikel man unter "Ruhrpolen" bei wiki - "Kontroverse um den FC Schalke 04" unter http://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrpolen
Mein Oppa hieß Stanislaus Nowaczyk, lange dachte ich an polnische Abstammung, waren aber auch "nur" deutsche Vorfahren.
Glückauf
Mein Oppa hieß Stanislaus Nowaczyk, lange dachte ich an polnische Abstammung, waren aber auch "nur" deutsche Vorfahren.
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Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
-
- Abgemeldet
Mein angeheirateter Name ist Bechmann, so aber früher von Papajewski umgeschrieben worden sein. Wegen der Integration. Schlag das heute mal vor, da biste gleich Ausländerfeind und Faschist oder Nazi.
Mir würde es nicht viel ausmachen, meinen Namen anzupassen, ist doch nur ein Name. lautet
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- Stephan1970
- Beiträge: 60
- Registriert: 14.06.2008, 22:46
- Wohnort: Bochum
Gehört wohl zum Schmelztiegel unserer heutigen multikulturellen Gesellschaft im Ruhrgebiet dazu. Warum diese Frage stellen?
"Es gibt überhaupt keinen Grund, warum irgendjemand einen Computer bei sich zu Hause haben will."
Ken Olson, Präsident, Vorsitzender und Gründer von Digital Equipment Corp., 1977
Ken Olson, Präsident, Vorsitzender und Gründer von Digital Equipment Corp., 1977
Ihre Eltern kamen aus Masuren - Kuzorra, Szepan und das goldene Jahrzehnt des FC Schalke 04
Ausstellung in Herne vom 14.06.-13.07.12 MO - DO 10 - 18 Uhr
Weiter Informationen:
http://www.martin-opitz-bibliothek.de/d ... lender/223
Ausstellung in Herne vom 14.06.-13.07.12 MO - DO 10 - 18 Uhr
Weiter Informationen:
http://www.martin-opitz-bibliothek.de/d ... lender/223
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- Abgemeldet
Die damals aus Polen Zugewanderten waren integrationsbegierig. Sie änderten ihre Namen, gaben ihren Kindern die hier gängigen Vornamen. Bis etwa 1914 waren sie staalicherseits Repressalien und Schikanen ausgesetzt. Aktuell ist die Situation umgekehrt. Die Zugewanderten zeigen wenig Neigung, sich zu intergrieren, während staalicherseits die Integration forciert wird. Habt ihr je in der Zeitung eine Geburtsanzeige eines Bürgers türkischer Herkunft mit einem hier gägnigen Vornamen gesehen? Nicht auszudenken, wenn Staat und Migranten mal am gleichen Ende des Integrationsstrangs zögen.
- Lorbass43
- Beiträge: 2080
- Registriert: 11.02.2009, 10:49
- Wohnort: Früher Scholven - heute Herzogenrath
Masuren wird als das Land der Seen und dunklen Wälder beschrieben. Es läst sich etwas grob mit folgenden Eckpunkten eines Sechseck definieren Ełk (Lyck), Pisz (Johannisburg/mit Johannisburger Heide), Mrągowo (Sensburg), Kętrzyn (Rastenburg), Węgorzewo (Angerburg), Olecko (Treuburg) mit den innerhalb liegenden Orten Giżycko (Lötzen) und Mikołajki (Nikolaiken) an der masurischen Seenplatte.
Richtigerweise spricht man „von Masuren“ und nicht, wie es oft geschieht, von den Masuren, also kommt man „aus Masuren“ und man fährt „nach Masuren“ und nicht in die Masuren.
Die Bewohner Masurens waren seit der Reformation bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs mehrheitlich Lutheraner (anders als im benachbarten Ermland). Die Masuren waren schon immer ein besonderes Völkchen. Masuren galten seit alters her als dickköpfig, konservativ und jeder Veränderung abgeneigt. Meine Vorfahren war evangelische Christen und kamen als Exkulanten aus dem Berchtesgadener Land und wurden von Friedrich dem Grossen in Masuren angesiedelt. Schon bald wurde der Familienname dem Sprachgebrauch vor Ort angepasst.Ich kann heute folgende Versionen liefern: Ursprung, Masurisch, Polnisch nach 1945 und Deutsch.
Im katholischen Teil Ostpreussens, dem Ermland kamen viele ursprünglich aus Schlesien was sich auch in der Sprache widerspiegelte.Schon nach dem ersten Weltkrieg gab es Ostpreusser- und Schlesiervereine in Gelsenkirchenin jedem Stadtteil.
Denen hätte man aber nie sagen dürfen sie wären Polen. Natürlich gab es auch Zuwanderer aus Polen die sich in ihren eigenen Vereinen trafen. In der Gegen um Hasselt (B) war auch Steinkohlebergbau, da haben ich noch vor 15 Jahren einen rein polnische Heimatverein mit gelebter Brauchstumspflege die Bühnenreif war erlebt. Nach 1945 wurde das rege Vereinsleben durch die Vertriebenen noch einmal belebt. Heute sind die Nachfahren fester Bestandteil vom Pott. Namensänderungen waren so ab Mitte der fünfziger Jahre, wie selbst erlebt, gängige Praxis.
Richtigerweise spricht man „von Masuren“ und nicht, wie es oft geschieht, von den Masuren, also kommt man „aus Masuren“ und man fährt „nach Masuren“ und nicht in die Masuren.
Die Bewohner Masurens waren seit der Reformation bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs mehrheitlich Lutheraner (anders als im benachbarten Ermland). Die Masuren waren schon immer ein besonderes Völkchen. Masuren galten seit alters her als dickköpfig, konservativ und jeder Veränderung abgeneigt. Meine Vorfahren war evangelische Christen und kamen als Exkulanten aus dem Berchtesgadener Land und wurden von Friedrich dem Grossen in Masuren angesiedelt. Schon bald wurde der Familienname dem Sprachgebrauch vor Ort angepasst.Ich kann heute folgende Versionen liefern: Ursprung, Masurisch, Polnisch nach 1945 und Deutsch.
Im katholischen Teil Ostpreussens, dem Ermland kamen viele ursprünglich aus Schlesien was sich auch in der Sprache widerspiegelte.Schon nach dem ersten Weltkrieg gab es Ostpreusser- und Schlesiervereine in Gelsenkirchenin jedem Stadtteil.
Denen hätte man aber nie sagen dürfen sie wären Polen. Natürlich gab es auch Zuwanderer aus Polen die sich in ihren eigenen Vereinen trafen. In der Gegen um Hasselt (B) war auch Steinkohlebergbau, da haben ich noch vor 15 Jahren einen rein polnische Heimatverein mit gelebter Brauchstumspflege die Bühnenreif war erlebt. Nach 1945 wurde das rege Vereinsleben durch die Vertriebenen noch einmal belebt. Heute sind die Nachfahren fester Bestandteil vom Pott. Namensänderungen waren so ab Mitte der fünfziger Jahre, wie selbst erlebt, gängige Praxis.