Integration- Was bedeutet das?

[Jazzam]

Integriert?

In Bielefeld gibt es eine große Gemeinschaft von Mennoniten
http://de.wikipedia.org/wiki/Mennoniten
Im Zuge der Aussiedlerströme kamen sie als oft stigmatisierte Deutsche aus Russland nach Deutschland.

Es sind Christen.
Sie sehen allesamt geradezu "mustergültig deutsch" aus, es sind direkte Nachfahren der unter Katharina der Großen nach Russland ausgewanderten Deutschen.
Sie sprechen alle Deutsch.
Sie gehen arbeiten, bauen Häuser, die wie sie extrem sauber und gepflegt daherkommen.

Aber:

Die Frauen dürfen nur Röcke tragen.
Manchmal muss noch ein durchscheinendes Kopftuch getragen werden.
Die Familienstruktur ist streng patriachalisch aufgebaut.
Und es darf nicht verhütet werden, so dass zehn Kinder pro Familie die Regel sind.
Ich weiß nicht, wie viele Glückwunschschreiben des Bundespräsidenten zum 7. Kind nach Bielefeld gegangen sind.-

Amdyas Frage ist also genau so zu verstehen - woran bemisst sich und wer bemisst Integration.

Gibt es eine Norm, einen Gradmesser?

1. Sprache

2. ......

3. .......

[-Locke-]

Integration bedeutet möglicherweise auch, Verzweiflung zu teilen.

Damit bleibt sie UTOPIE.

http://betreuer.blogger.de/stories/1849576/

Die beiden letzten Sätze bringen es eigentlich auf den Punkt.

[Fuchs]

Kommt mal weg von euren Teppichstangen und Schuhen (is ja nicht auszuhalten).

Integration ist doch nicht ausschliesslich ein Vorgang zwischen Menschen von woanders und von hier!

Was ist zum Beispiel mit der Integration von behinderten/kranken Menschen (danke, Baumschüler für deinen link).

[Querulant]

Ist ja schön kontrovers und provokant...aber was hat das mit GE zu tun???

[timo]

Ist ja schön kontrovers und provokant...aber was hat das mit GE zu tun???

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 309#301309

[Semmel]

Was mich interessiert:
Was ist Integration eurer Meinung nach?

Nachdem ich hier nun 3 Seiten durchgelesen habe sage ich mal folgendes:

Liebe Herta, DU bist ein Beispiel für gelungene Integration!

Du bist hier angemeldet und schreibst auch mit, gibst Denkanstösse usw.
Auf dem letzten Usertreffen im Schloss Horst haben wir uns ja mal kurz getroffen (brauchst nicht so schüchtern sein ).
Du sprichst deutsch, gehst auf alle möglichen Veranstaltungen, hast hier Deinen Beruf abgeschlossen, deutsche Freunde/innen gefunden usw.
DAS ist für mich Integration.

EDIT: Guck mal:
Ohne deutschkenntnisse hättest Du hier auch nicht Unterstützung zu Deinem "Projekt Kparatao - Zukunft für Kinder" finden können.
Wer aber versteht hilft natürlich gerne im Rahmen der Möglichkeiten.
Bei dem Text und der Erklärung auf englisch wär der Erfolg wohl um 50% zurückgegangen
Kann ja nicht jeder englisch...

Man muss ja nicht dadurch seine eigene Sprache oder Sitten verlieren, es ist eher ein anpassen an das Land in dem man gerade lebt.
Wenn ich in anderen Ländern bin versuche ich auch immer mich anzupassen und nach möglichkeit auch kein deutsch zu reden (sofern möglich, gut das ich halbwegs englisch kann).
Habe oft genug deutsche Touristen im Ausland erlebt die sich dort wie die Axt im Walde benommen haben.
Hab ich mich dann richtig geschämt für die und später kamen Einheimische zu mir die das mitbekommen hatten und sagten mir "Ja, die waren schlimm, aber da kannst Du ja nichts für. Sind ja nicht alle so, Du bist O.K.".
Ist hier ja nicht grossartig anders, ein paar Prolls versauen das Image eines ganzen Volkes.
Da hab ich aber auch kein Gegenmittel für

Hier im Haus komme ich auf jeden Fall wunderbar klar, egal ob Türkisch, Syrisch oder sonst was an Familie, es wird gegrüsst wenn man sich begegnet (ja, auf deutsch, und wenn auch nur "Hallo" kommt), man hält sich auch schon mal die Tür auf wenn man vollgepackt ist oder packt mit an.
Davon ab, hier stehen auch Schuhe im Treppenhaus rum, aber die liegen nicht im Weg rum sondern stehen meistens in kleinen Ständern und miefen tun se auch nicht (auf jeden Fall war ich nich so nah mit der Nase dran).

So, wollte ich mal gesagt haben...

[Querulant]

Ist ja schön kontrovers und provokant...aber was hat das mit GE zu tun???

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 309#301309

Na dann mach ich gleich mal ´n Fred über Münchens gescheiterte Olympiabewerbung auf oder sowas....

[Semmel]

Ist ja schön kontrovers und provokant...aber was hat das mit GE zu tun???

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 309#301309

Na dann mach ich gleich mal ´n Fred über Münchens gescheiterte Olympiabewerbung auf oder sowas....

Es hat sehr wohl was mit GE zu tun:
1. Herta lebt in GE
2. hat hier den Aufruf "Projekt Kparatao - Zukunft für Kinder" gegründet, Zentrale natürlich in GE
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=9488

Da Sie ein wenig dunkler als wir ist kann ich Ihre Frage zum Integrationsthema sehr gut verstehen....

Noch Fragen?

[Querulant]

Ist ja schön kontrovers und provokant...aber was hat das mit GE zu tun???

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 309#301309

Na dann mach ich gleich mal ´n Fred über Münchens gescheiterte Olympiabewerbung auf oder sowas....

Es hat sehr wohl was mit GE zu tun:
1. Amdya lebt in GE
2. hat hier den Aufruf "Projekt Kparatao - Zukunft für Kinder" gegründet, Zentrale natürlich in GE
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=9488

Da Sie ein wenig dunkler als wir ist kann ich Ihre Frage zum Integrationsthema sehr gut verstehen....

Noch Fragen?

Ich lebe auch in GE. Kann also kein Argu für den Fred sein. Den zweiten Hinweis kannte ich nicht. Interessant.Vielen Dank.

[WildeHilde]

@Querulant

Wenn Du Dir die Bevölkerungsstruktur ansiehst, wirst Du ganz von allein darauf kommen, was das mit Gelsenkirchen zu tun hat. Rund 15 % der Gelsenkirchener Bevölkerung kommt aus anderen Ländern. Mich stört es nicht. Ich habe keine Probleme damit neutral umzugehen, unabhängig von Nationalität oder Religion.

@semmel

Du schriebst „Da Sie ein wenig dunkler als wir ist kann ich Ihre Frage zum Integrationsthema sehr gut verstehen.... „.

So denke ich gar nicht. Ich halte es eher mit der aus dem Lied von Ton-Steine-Scherben – Ich bin über zehn tausend Jahre alt und mein mein Name ist - Mensch

http://www.youtube.com/watch?v=iRRnioXUTfk

Ich mag den Begriff Integration nicht. Er beinhaltet für mich immer fremd in der Fremde zu sein. Also so was wie zwar die Sprache sprechen, aber ansonsten abgeschottet in eigenen Strukturen zu leben, manchmal herauskommend. Wenn man es mal genau betrachtet, sind wir selbst noch nicht mal „integriert“. Mir wäre ein wirklich bunter Haufen mit gegenseitiger Akzeptanz, gleichwertig gewichtet, aber Rücksicht nehmend, am liebsten. Ja, Ja, die Utopie.

Gruß WildeHilde

[Semmel]

@semmel

Du schriebst „Da Sie ein wenig dunkler als wir ist kann ich Ihre Frage zum Integrationsthema sehr gut verstehen.... „.

So denke ich gar nicht. Ich halte es eher mit der aus dem Lied von Ton-Steine-Scherben – Ich bin über zehn tausend Jahre alt und mein mein Name ist - Mensch

Huhu Hildchen, anders meine ich das doch auch gar nicht.
Bloss erfährt Sie dadurch vieleicht manchmal andere Situationen....

[Herta]

Hallo ihr Lieben,

Dankeschön für eure Antworten zum Thema Integration!!!

Ausländer sind nicht ganz integriert.

Als Beispiel erzähle ich von mir selbst:
In meinem Fall war es so, dass 2008 die Arge gesagt hat, dass ich, wenn ich nichts kann, zum Arbeitsvermittler für Menschen mit Behinderungen gehöre !!!
Die Ausbildungsvermittler beim IAG haben sich nicht darum gekümmert, dass sie mich integrieren. Ich bin mit 13 Jahren alleine ohne meine Mutter nach Deutschland gekommen, seitdem muss ich mehr oder weniger alleine klar kommen.
Manchmal saß ich vor meinen Heften und wusste nicht, wie ich meine Aufgaben lösen soll, da ich ja noch die Sprache lernen musste.

[Troy]

[Behrens]

"

Es ist aber in der Tat so, dass nicht alle Menschen die gleiche Sprachgewandtheit zum Erlernen besitzen, unabhängig vom Erlernenwollen --> mal kurz anmerke ...."

Diese "kurze Anmerkung" finde ich sehr wichtig. Es gibt Menschen, die nun mal trotz allen Bemühens eine fremde Sprache nur sehr schwer erlernen. Mein Lebensgefährte gehört dazu. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit "nicht Wollen". Ich selbst tue mich nicht sehr schwer mit fremden Sprachen, habe aber auch günstigere Voraussetzungen gehabt, denn mein Vater hat mir schon als ich sehr klein war vermittelt, wie wichtig das Erlernen fremder Sprachen ist. Und ich hatte auch die Möglichkeit aufs Gymnasium zu gehen (ein paar Jahre zuvor war das noch keine Selbstverständlichkeit). Während ich schon in der Grundschule dazu angehalten wurde, Fremdwörter nicht deutsch sondern ihrem Ursprungsland ensprechend, auszusprechen, war das bei meinem französischen Lebensgefährten undenkbar. Und so hat er dann auch nie eine fremde Phonetik kennengelernt. Und seine Mutter hat alles getan, damit das so bleibt, sie ist jetzt noch entrüstet, wenn ich z.B. das Wort "Miami" englisch ausspreche (also mit "ei") und nicht französisch.
Ganz schwierig ist es auch für Menschen, die gar nicht lesen und schreiben können. Wenn die dann in einen Alphabetisierungskurs gesteckt werden, ist vorprogrammiert, dass es nicht klappen kann.
Und last-not-least: die deutsche Sprache ist auch verdammt schwierig! Mark Twain hat sich mal darüber amusiert, dass bei uns eine Mohrrübe im Feminum steht, aber ein Mädchen im Neutrum. Und das ist auch dämlich!

Vielleicht einfach mal ein wenig Geduld haben, wenn jemand nicht gleich alles versteht.

[timo]

Und last-not-least: die deutsche Sprache ist auch verdammt schwierig! Mark Twain hat sich mal darüber amusiert, dass bei uns eine Mohrrübe im Feminum steht, aber ein Mädchen im Neutrum. Und das ist auch dämlich!

Ob er mir nachvollziehbar erklären könnte, warum man in seiner Muttersprache das Wort "word" als "wörd" ausspricht, aber "sword" als "sord"?