Integration- Was bedeutet das?

Menschen vieler Nationen leben in Gelsenkirchen friedlich zusammen. Erzählt aus eurem multikulturellen Alltag.

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von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

Jazzam hat geschrieben:@vw:

Ich habe Dich erstens auf Deinen Satz hingewiesen, der sinngemäß besagt, dass mangelnde Sprachkenntnisse zur Integration führen.

Zweitens habe ich das Recht nachzufragen, wen Du meinst!

An Deiner Stelle würde ich mich hier nicht so aus dem Fenster hängen, es gibt ein PN - Archiv......
Mein Satz,
von waldbröl hat geschrieben: Sie haben einfach kein Interesse die deutsche Sprache zu lernen, was natürlich die beste Voraussetzung für eine Integration ist.

Wolle
bezog sich darauf, dass das Erlernen der deutschen Sprache zur Integration beiträgt. Man kann diesen Satz natürlich so intrepretieren bzw, passend machen wie es einem gerade gefällt. Komischerweise haben fast alle ihn verstanden.
Hätte ich anders formulieren sollen, hab ich die Zeichensetzung vernachlässigt, ich glaube nicht.

Zu Zweitens habe ich geschrieben und eindeutig betitelt wer " er ist und wer sie sind "

So und jetzt mach ich das Fenster zu, damit ich mich nicht mehr zu weit raushänge.

Wolle

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pixxel
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Beitrag von pixxel »

Integration heißt Miteinander, und nicht Nebeneinander oder sogar Gegeneinander.
Ein funktionierendes Miteinander geht bekanntlich nur, wenn alle dieselbe Sprache sprechen. Integrationswillige haben in unserem Land jede Menge Anspruch auf Förderung und Unterstützung. Leider ist die Bereitschaft sich zu integrieren nicht immer gegeben und somit gibt es statt sozialer Gemeinschaft Parallelgesellschaften.
Zuletzt geändert von pixxel am 08.07.2011, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.
LG pixxel

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-Locke-
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Beitrag von -Locke- »

Es ist aber in der Tat so, dass nicht alle Menschen die gleiche Sprachgewandtheit zum Erlernen besitzen, unabhängig vom Erlernenwollen --> mal kurz anmerke ....
... Für mich ist Jemand integriert, wenn er sich in der Gemeinschaft in der er sich bewegt wohl fühlt... Beiderseits ein Anerkenntnis des Gegenübers als das was er ist erkennt, nämlich als Mensch wie Du und ich, mit seinen Stärken, Schwächen, Ängsten, Bedürfnissen, unabhängig von Religionszugehörigkeit und seiner Wurzeln.... was noch mal extra ein Thema für sich wäre, ebenso wie das Thema Zwiespalt in dem Bezug.

Ich muß nochmal editieren:
"Wohnkultur" --- Natürlich hat jeder seine Prioritäten was wichtig erscheint...
nix für ungut... - ich kann damit nix anfangen...
Zuletzt geändert von -Locke- am 08.07.2011, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.

von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

-Locke- hat geschrieben:Es ist aber in der Tat so, dass nicht alle Menschen die gleiche Sprachgewandtheit zum Erlernen besitzen, unabhängig vom Erlernenwollen --> mal kurz anmerke ....
... Für mich ist Jemand intergriert, wenn er sich in der Gemeinschaft in der er sich bewegt wohl fühlt... Beiderseits ein Anerkenntnis des Gegenübers als das was er ist erkennt, nämlich als Mensch wie Du und ich, mit seinen Stärken, Schwächen, Ängsten, Bedürfnissen, unabhängig von Religionszugehörigkeit und seiner Wurzeln.... was noch mal extra ein Thema für sich wäre, ebenso wie das Thema Zwiespalt in dem Bezug.
@ Locke, natürlich hast du im ersten Teil deines Postings recht, nicht jeder kann es erlernen, weil die deutsche Grammatik ja nicht einfach ist. Aber mit dem Sprechen im täglichen Umgang ist es doch nicht so schwer zumindest eine einfache Unterhaltung hinzukriegen. Zumal man ja bemüht sein müßte, egal ob auf der Arbeitsstelle oder Sonstwo sich artikulieren zu können.

Wolle

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-Locke-
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Beitrag von -Locke- »

@wolle
Ist schon richtig... und ich halte es wie der Fux ...die Sprache zu erlernen ist enorm wichtig für das Zusammenleben...
ich weiß aus Erfahrung, dass es aber nunmal auch so aussieht, dass gerade Ältere sich damit ungleich mehr oder minder schwer tun ein Gefühl für die Sprachmelodie zu entwickeln oder ein Vermögen besteht es zu erlernen... ---- ich denk mal, ich könnte etliche Sprachen nicht erlernen .... japanisch würde weh tun und ich würde an meine Grenzen stoßen.

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

Menschen die mittlerweile in der 3. Generation hier leben und immer noch kein Deutsch sprechen, mögen doch bitte Ihre Heimat wieder aufsuchen. Dort können sie dann auch nicht erzählen sie seien benachteiligt. Sprache ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. Wer die deutsche Sprache lernt, hat eine Chance, wer sie nicht lernt, hat keine Chance. Die Sprache des Gastlandes anzunehmen vereinfacht vieles, insbesondere den Schulbesuch. Wer nicht am Schulbesuch teilnimmt oder nur durch Stören auffällt - da gibt es eben kein Kindergeld. Dieses "Sprechen" wird garantiert sofort verstanden.

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rapor
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Beitrag von rapor »

pixxel schrieb:
Während die einen Nachbarn seit Jahren ihr Mietshaus in Ordnung halten, sodass es auch optisch einen gepflegten Eindruck macht, geben die zugezogenen Nachbarn aus dem anderen Kulturkreis ihr Bestes um dagegen zu arbeiten.

Jeder kennt das, Berge von getragenen, müffelnden Schuhen türmen sich im Hausflur vor den Wohnungstüren.. Es interessiert nicht ob evtl. andere Mitbewohner daran Anstoß nehmen oder sogar darüber stolpern könnten. Ignoranz pur.
Äh, bei uns gibt es Türkinnen die die Straße fegen, den Spielplatz sauber halten, um die Mülltonnen herum fegn usw.
Die Schuhe im Flur stammen von echten Deutschen, die lassen auch "entliehene" Einkaufswagen vor der Tür stehen, sind schon morgens besoffen.
Die auffälligen Kinder sind blond, die kleinen Türken wohlerzogen und höflich!

Watt nu?

Ich kenne es aber auch, von Menschen herablassend behandelt zu werden, weil ich nur ein Ungläubiger bin. Die darf man ja eigentlich sogar töten. Auch die Aussage, uns Ureinwohner mengenmässig einfach platt zu machen, kenne ich seit den 70ern!

Deshalb bitte keine Verallgemeinerungen.

Bemüht, aber oft ratlos
rapor
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

Netty
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Beitrag von Netty »

Die älteren (Ü60) Migranten sind lieber unter sich!Sie haben ihre Gemüsegärten,ihre eigenen Geschäfte,ihre Ärzte usw. und wenn es irgendwas amtliches zu regeln gibt,machen es die jüngeren Familienmitglieder.So ähnlich wurde es ja hier schon richtig beschrieben.Daher bin ich der Meinung,dass jeder,der hier Geld verdienen oder vom Staat erhalten will,der deutschen Sprache mächtig sein muss! Zur Integration gehört für mich auch,dass ich in einem türkischen Gemüsegeschäft mit dem Personal sprechen kann und nicht alles per Handzeichen abläuft! Ich habe es selbst so schon oft genug erlebt! Leider!

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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

Ich habe keine Ahnung was Integration bedeutet, ich habe aber Augen und Ohren, ein gewisses Mass an Emphatie, ein wenig Interesse und ansonsten nur meine eigene Art und Weise mit Menschen umzugehen.
Manchmal fluche ich innerlich, denn es ist verdammt nicht einfach immer freundlich zu bleiben ... oder gelassen alles auf mich zukommen zu lassen.
Die große Politik ist noch nie etwas für mich gewesen, da kann ich nicht mitreden und mir auch keine Meinung bilden.
Ich krame im Kleinen.
... und sei es nur die Bitte, solange ich mich unter (meist) türkischstämmigen Mitgelsenkirchener aufhalte, daß sie in meiner Gegenwart deutsch miteinander reden, sofern es möglich ist.
"Es macht mich traurig, daß ich mich nicht mich euch unterhalten kann, denn ich verstehe euch nicht."
Hat ne Zeit gedauert bis die einen oder anderen dies dann auch gemacht haben, aber als es dann soweit war, wußte ich, daß sie es quasi mir zuliebe machen.
Das könnte sich aber vervielfältigen!
Seltsames Gefühl, wenn ich auf ausländische Mitbürger treffe, die von sich aus deutsch miteinander reden, wohl wahr.
Aber, und das ist meine Erfahrung im Kleinen: Ich kann nur Kontakt finden und knüpfen, wenn ich teil nehmen kann. Dazu gehört die deutsche Sprache.
Verstehe ich was geredet wird, kann ich mich einbringen und nur dann.
Und das Beste an der Geschichte: man kann dann auch miteinander scherzen und Spaß haben.
Ist das nen Stück Integration? Ich hoffe es.
Vielleicht arbeite ich mit Tricks, bei Symphatie funzen sie aber irgendwann.
So richtige Freundschaften haben sich nie gebildet, aber ich bin eh nicht der Typ fürs enge Zusammenleben.

Jazzam
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Re: Integration- Was bedeutet das?

Beitrag von Jazzam »

Herta hat geschrieben:Was ist Integration eurer Meinung nach?
hatte Herta zu Beginn des Freds gefragt.

Als Antwort gab es häufig das, was es eben wohl nicht ist:

tropfende Teppiche
stinkende Schuhe
und vieles mehr.
Ich verrate sicher nicht zuviel, wenn ich anmerke, dass Herta keine tropfenden Teppiche hinaushängt und sie auch keine Schuhe vor der Tür stehen hat.

Was soll sie aus den Antworten erlesen - den Frust über Rücksichtslosigkeiten?

Aus eigener Erfahrung kenne ich fast alle der hier geschilderten negativen Situationen.

Aus eigenem Miterleben kenne ich Dutzende von Integrationsgeschichten - seit Ende der 80er als die ersten Aussiedler aus Polen und der UdSSR kamen - und komischerweise würde ich mindestens 90% dieser Fälle als gelungene Integration bezeichnen.

Was die Hardcore-Integrationsverweigerer betrifft - darf ich die wie auch die in einschlägigen Privatsendern dokumentierten Hardcore - Deutschen aus meinem Erfahrungsschatz ausnehmen? Ich denke, so lange diese Gruppen nicht erreicht werden können (von sich aus werden sie kaum um Hilfe bitten), wird die Diskussion immer unsachlich und schief sein.

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timo
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Re: Integration- Was bedeutet das?

Beitrag von timo »

Jazzam hat geschrieben:wird die Diskussion immer unsachlich und schief sein.
Objektivität scheitert doch bei solchen Themen immer schon an den Tücken der menschlichen Wahrnehmung. Der Eindruck von Migranten in Deutschland wird durch diejenigen geprägt, die negativ auffallen. Der rücksichtslose Nachbar, der einem mit Gepolter und seinen lautstarken Unterhaltungen den Nachtschlaf raubt, ist immer präsenter als diejenigen, die sich unauffällig verhalten oder positive Beiträge zum Zusammenleben leisten.

Soll keine quantitative Aussage sein. Ich traue mir kein Urteil darüber zu, welche von beiden Gruppen in unserem Land stärker vertreten ist. Gelsenkirchen ist ja auch nicht unbedingt repräsentativ für's Bundesgebiet.
Und was hat das mit Gelsenkirchen zu tun?

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Beitrag von kleinegemeine01 »

naja, bedeutet halt für jeden etwas anderes
tropfende Teppiche
da war ich die Tage übrigens in einem Altbau, herrlicher Flur, herrliche Aufnahme für den Fred "Treppenhäuser"

damit das klar ist, ich meine nun nix Böses, denn ich war vom Anblick fasziniert

das großzügige Treppenhaus mit zig Metern freistehenden Geländer war überall mit Teppichen belegt
von der 1. Etage bis rauf zur 4. Etage

was denke ich dabei?

an Sauberkeit
genauso wie bei stinkenden Schuhen vor der Wohnungstür
stinkende Schuhe
Straßen-Schuhe haben in der Wohnung nix zu suchen
sie stinken ja nicht nur wegen Fußschweiß, sondern auch wegen Hundekacke beispielsweise
Ich verrate sicher nicht zuviel, wenn ich anmerke, dass Amdya keine tropfenden Teppiche hinaushängt und sie auch keine Schuhe vor der Tür stehen hat.
albern, was soll diese Rechtfertigung?
ich habe nix gegen vor der Tür stehenden Schuhe
mache ich ja auch und der Schuhschrank im Hausflur wird nicht immer sofort bestückt

deutscher Ordnungssinn= Integration?

ich verstehe all das nicht
ich kann mich doch nicht auf alles einstellen, wenn ich in einem anderen Land leben möchte oder muß
das Thema ist so vielfältig, denn ich denke gerade auch an Religion, Verfolgung, Krieg, Folter
und das blöde dabei
ich denke kaum an nen Deutschen der in Spanien, Afrika oder sonstwo Fuß fassen muß oder möchte

Wir, also alle, auch die in Deutschland lebenden Ausländer sind befangen in unseren/ihren Ansichten.
Das ist das eigentliche Übel.

ne, ich bin raus
ich bin und bleibe Kleinkrämer vor der eigenen Hautür.

Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

..es ist ja auch nicht so, dass diejenigen, die hier ohne Rücksicht sind, sich in ihrem Heimatland besser benähmen!

Das ist ein Aspekt, der in Gesprächen immer wieder auftaucht, wenn man mit Migranten über ihre Herkunftsländer spricht, die dort gelebte Unachtsamkeit dem anderen oder sogar dem Leben gegenüber.

Nicht umsonst gibt es politische Flüchtlinge, arabische Revolutionen und vieles andere mehr.

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Paul Herbstwald
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Beitrag von Paul Herbstwald »

Integration bedeutet möglicherweise auch, Verzweiflung zu teilen.

Damit bleibt sie UTOPIE.

http://betreuer.blogger.de/stories/1849576/

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

muß ich mich nicht , auch als Deutscher, hier tagtäglich irgendwie und irgendwo integrieren :?:

Toleranz sollte hier immer das Stichwort sein. Von beiden Seiten :!:
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter

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