Jüdischer Kulturverein KINOR

Die Kulturvereine in Gelsenkirchen und ihre Arbeit.

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Wie DerChaim schon schrieb, wenn es eine Lebenshaltung ist und nichts, was nur auf dem Papier steht, bekommt man das zwangsläufig mit. Natürlich nur, wenn einen der Mensch auch wirklich interessiert. :roll:

GELSENZENTRUM
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2. Sarah-Hagar-Tag 2009

Beitrag von GELSENZENTRUM »

Nachtrag zum 2. Sarah-Hagar-Tag 2009:

Für Frauen aller Religionen und ohne Religion

Zunehmend hängen sozialer Status, Berufschancen und Lebenszufriedenheit vom Zugang zu Bildung ab. Bildung trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei wie auch zur gesellschaftlichen Teilhabe. Welchen Stellenwert hat Frauen- und Mädchenbildung in Judentum, Christentum und Islam? Wie begegnen die drei Religionen dem Bildungsbegehren von Frauen und Mädchen? Welchen Beitrag können sie leisten, um die Bildungschancen von Frauen und Mädchen zu erhöhen?

Sarah-Hagar Ruhrgebiet ist eine Initiative von jüdischen, christlichen und muslimischen Frauen. Sie ist ein Netzwerk für frauenpolitische Fragestellungen in Verbindung mit interreligiöser und interkultureller Verständigung.
Wir meinen, dass kulturelle und religiöse Unterschiede nicht als Gefährdung der Beziehungen untereinander, sondern vielmehr als Bereicherung verstanden werden können. So wollen wir Teilhabe, Einfluss und Gestaltungsmöglichkeiten von Frauen in ihren jeweiligen religiösen, kulturellen und politischen Umfeldern erweitern.

Der Sarah-Hagar-Tag lädt ein zu Begegnung, Diskussion, Vernetzung!

Namensgeberinnen des Projektes sind Sarah und Hagar, die Frauen des Stammvaters Abraham, auf den Judentum, Christentum und Islam berufen. Sarah und Hagar gelten in ihnen als Stammmütter.

Frauen anderer Religionen oder ohne religiöse Zugehörigkeit sind ebenfalls herzlich eingeladen!

Zum Ablauf:

10.00 Uhr Ankommen bei Stehkaffee und –tee
10.30 Uhr Begrüßung von Dr. Ottilie Scholz, Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum
10.45 Uhr Interreligiöse Feier
11.15 Uhr Einführung in das Thema mit jüdischen, christlichen und muslimischen Referentinnen
12.45 Uhr Mittagessen
13.30 Uhr Zeit zum Gebet
14.00 Uhr Workshops:
1. Gender im Kindergarten
2. Meine Religion stärkt mein Selbst!
3. Die Möglichkeiten der Schule
4. Kunstworkshop
5. Musikworkshop
16.00 Uhr Auswertung, Verabredungen und Abschluss
17.00 Uhr Ende der Veranstaltung bei Kaffee, Tee und Kuchen

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kinor
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Beitrag von kinor »

zuzu hat geschrieben:Elena schreibt:
Nennt bitte die Namen von GE Juden, die Ihr kennt.
Gibt es Juden in eurer Nachbarschaft, in eurem Bekanntenkreis?
Was wisst Ihr über sie?


zuzu:
Mich interessieren erstmal alle Menschen, aber welcher Religion sie angehören ist für mich nicht wichtig. Wahrscheinlich kenne ich Juden in Ge aber für mich sind die Menschen nicht in erster Linie Juden oder Muslime oder Katholiken usw... sondern "nur" Menschen.
@zuzu
Erstmal danke für die Rückmeldung.

Zur Sache. Einerseits ist das gut, sich über alle Menschen zu interessieren. Ich interessiere mir auch über verschiedene Menschen. Nur besteht das richtige Interesse darin, meiner Meinung nach, konkrete Menschen in ihren konkreten Lebenssituationen zu sehen.

Alle Menschen sind unterschiedlich. Diese Unterschiede, Besonderheiten wahrzunehmen, zu akzeptiern - so verstehe ich das wahre, tiefe Interesse und die richtige Aufmerksamkeit zu den Nächstenlieben.

Das ist aber gar nicht einfach. Der Betrachter ist oft ein Gefangener von eigenen Klischees, dogmatischen stereotypischen Einstellungen und Vorstellungen. Um diese zu überwinden, braucht man gerade einen Dialog. Man spricht heute so viel über den interkulturellen Dialog. Man spricht, spricht darüber, veranstaltet Folklore-Veranstaltungen, versteht einander trotzdem nicht. Man soll einfach den anderen HÖREN wollen, die Sicht der Dinge des anderen verstehen, wahrnehmen und akzeptieren wollen.

Ein Beispiel. Identifizierung einer Gemeinschaft von anderen Menschen und Selbstidentifizierung unterscheiden sich manchmal grundsätzlich. Heute (dazu gehört auch das 20. Jahrhundert) identifizieren sich viele Juden in der Welt und in Deutschland als Juden nicht durch Religion, weil sie überhaupt nicht gläubig sind.

Albert Einstein war nicht religiös, war er deswegen kein Jude? Heinrich Heine wurde in Christentum konvertiert, hat sich trotzdem als Jude betrachtet und gefühlt. Viele von 6 Mio. vernichteten während des 2. Weltkrieges Juden waren nicht gläubig. Wenn man dann Juden nur als eine Glaubensgemeinschaft wahrnimt, ist das etwa nicht eine Respektlosigkeit gegenüber diesen Menschen?!

Das sind nur einige meiner Gedanken zu Deiner Aussage. Bis später.

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kinor
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Beitrag von kinor »

Hallo, möchte Euch auf eine Befragung aufmerksam machen:

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 672#141672

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kinor
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Elternseminar des Elternnetzwerkes NRW

Beitrag von kinor »

KINOR als Mitglied des Elternnetzwerks NRW letiet diese Einladung weiter:

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit möchten wir Sie herzlich zum 20. Elternseminar des Elternnetzwerkes NRW einladen. Die Veranstaltung findet statt:

am 06. Juni 2009
von 10.00-15.30 Uhr
in Remscheid.


Der Veranstaltungsort ist der
Türkische Elternverein e.V. Remscheid
Industriestraße 25b
42859 Remscheid

Es werden die Themen: „Interkulturelle Zusammenarbeit mit Vätern“ und „Das deutsche Bildungssystem“ vorgestellt.

Wir bedanken uns für Ihr Interesse.
Freundliche Grüße
i. A. Zehra Alparslan

Postanschrift:
Elternnetzwerk NRW. Integration miteinander
Postfach 13 24 01
42051 Wuppertal

Adresse:
Elternnetzwerk NRW. Integration miteinander
Integrationsbeauftragter der Landesregierung NRW
Horionplatz 1
40213 Düsseldorf
www.elternnetzwerk.nrw.de

AlterMann
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Beitrag von AlterMann »

Wo ich diese Anfrage unterbringen soll, weiß ich nicht so richtig. Ich versuch's mal hier (sie ist nur anfangs geographisch).

Gesucht wird der Rhein-Elbe-Platz, den ich in keinem Straßenverzeichnis und Stadtplan bisher gefunden habe. Allzu viel weiß ich nicht mehr. Erreichen konnte man ihn über die Rhein-Elbe-Straße, Häuser gab es nur an einer Seite. An der Ecke gab es die Kneipe "Glückauf-Keller". Diese wurde in den 30-er Jahren von (Max?) Winnefeld übernommen. Alles paßt gut zu dem Platz am Halfmannsweg, zwischen Filchnerstraße und Nattmannsweg. Ich habe gelernt, daß gelegentlich alte Namen an neuen Orten zu finden sind und frage deshalb nach. Der Grund meiner Anfrage ist der: Mein Vater hatte mich in der Dunkelheit zu diesem Platz mitgenommen. Auf dem Platz war ein in meiner Erinnerung riesiges Feuer, viele Menschen mit Fackeln standen um des Feuer herum. Es war laut. Was das Ganze zu bedeuten hatte, habe ich nicht begriffen, weiß ich auch heute nicht. Aus datierten Bildern und Berichten in den Gelsenkirchener Geschichten weiß ich, daß meine Erinnerungen in einigen Fällen bis in das Jahr 1933 zurückreichen. Es könnte sich um eine der damals inszenierten Bücherverbrennungen gehandelt haben – das ist aber nur eine Vermutung!!!
Daß es Bücherverbrennungen in Gelsenkirchen gegeben hat, wird in einem Artikel bei Kinor bestätigt, über das Wo und Wie schweigt er sich aus. Ich wüßte es gern genauer! Weiß man etwas?
AlterMann

pito
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Beitrag von pito »

AlterMann hat geschrieben:... Daß es Bücherverbrennungen in Gelsenkirchen gegeben hat, wird in einem Artikel bei Kinor bestätigt ...
Wo steht das?
Nach meiner Kenntnis gab es in GE keine öffentlichen Bücherverbrennungen. Die Büchern wurden intern im Heizungsofen der Stadtbücherei verbrannt. Ausführend war deren Leiter Otto Wohlgemuth.

Passt aber so gar nicht in diesen Fred. ;-)

AlterMann
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Beitrag von AlterMann »

pito hat geschrieben:
AlterMann hat geschrieben:... Daß es Bücherverbrennungen in Gelsenkirchen gegeben hat, wird in einem Artikel bei Kinor bestätigt ...
Wo steht das?
Nach meiner Kenntnis gab es in GE keine öffentlichen Bücherverbrennungen. Die Büchern wurden intern im Heizungsofen der Stadtbücherei verbrannt. Ausführend war deren Leiter Otto Wohlgemuth.

Passt aber so gar nicht in diesen Fred. ;-)
Hallo Pito!

Der Satz, auf den ich mich beziehe, lautet (wörtlich):

Am 10. Mai 1933 drangen SA-Männer, NS-Studenten und Polizisten in öffentliche und private Bibliotheken in Deutschland ein, schleppten die von Hitler verteufelten Bücher auf die Straße und warfen sie auf Scheiterhaufen: 25.000 Bücher wurden in Berlin und anderen deutschen Hochschulstädten verbrannt, so auch in Gelsenkirchen.

Nachzulesen bei:
http://www.gelsenzentrum.de/buecherverbrennung.htm

Im weiteren befaßt sich der Artikel mit der Stadtbibliothek, nicht aber mit Schulbibliotheken, privaten Bibliotheken, kleineren privaten Bücherbeständen, die es ja schließlich auch gab.
Einen Hinweis, daß es nachweislich keine öffentliche Bücherverbrennung in Gelsenkirchen gegeben hat, habe ich bisher nicht entdecken können.
Daß es eine Bücherverbrennung an dem genannten Ort gegeben hat, habe ich nicht behauptet – ich frage nach.
AlterMann
Zuletzt geändert von AlterMann am 05.07.2009, 22:34, insgesamt 1-mal geändert.

pito
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Beitrag von pito »

AlterMann hat geschrieben:Einen Hinweis, daß es nachweislich keine öffentliche Bücherverbrennung in Gelsenkirchen gegeben hat, habe ich bisher nicht entdecken können.
Wohl war. Wäre interessant, darüber Klarheit zu bekommen.

KarlB
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Beitrag von KarlB »

Hallo,

von Bücherverbrennungen in Buer hat Vadder mir auch früher erzählt. Waren aber wohl keine großartigen Ereignesse sondern eher "Schaubrennungen".

Auch wenn ich lese, 25 000 Bücher in Berlin und allen Hochschulstädten. Sind wohl einzeln eher kleine Häufchen gewesen.
Ob überall grosse Mengen Bücher inoffiziell verbrannt worden sind bezweifele ich.

pito
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Beitrag von pito »

Übrigens: Es ist ein großer Gewinn, hier im Forum so einen "AltenMann" dabei zu haben, dessen Erinnerungen so weit zurückreichen. Zumal ja nicht eben viele deiner Generation im Netz so aktiv sind. :up: :)

GELSENZENTRUM
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Buchvorstellung

Beitrag von GELSENZENTRUM »

KINOR stellt Buch vor

Der Jüdische Kulturverein KINOR in Gelsenkirchen stellt sein neues Buch “Jüdisches Leben in Gelsenkirchen mal anders” vor. Hier ist er, der Kulturverein KINOR in Fakten und Daten - eine einmalige Erscheinung im jüdischen Kulturleben Deutschlands!

Download als EBook: http://www.gelsenzentrum.de/kinor/buch_kinor.pdf

HelmutW
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Beitrag von HelmutW »

Ich weis, daß man auf jüdischen Gräbern Kieselsteine ablegt. Kann mir jemand die genaue Bedeutung und die Geschichte dieser Tradition erklären......?
Achtung..........
Sie verlassen gerade das Foto......
Für alle weiteren Schritte wird keine Haftung mehr
übernommen.......

yüuser
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Beitrag von yüuser »

HelmutW hat geschrieben:Ich weis, daß man auf jüdischen Gräbern Kieselsteine ablegt. Kann mir jemand die genaue Bedeutung und die Geschichte dieser Tradition erklären......?
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 024#150024

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kinor
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Beitrag von kinor »

Besucher legen Kieselsteine auf den Grabstein als Zeichen, dass der Tote nicht vergessen wurde und das Grab noch besucht wird (evtl. Anlehnung an Wüstenbestattungen).
http://www.2-hands.de/dominik/homepage/ ... e_jfhk.htm

Beim Besuch des Grabes werden Steine auf dem Grabmal hinterlassen. Dieser Brauch entstand in einer Zeit, als die Grabhügel aus Steinen aufgeschichtet wurden. Wer einen Stein mitbrachte, wirkte an der Erhaltung des Grabes mit. Heute zeigt man, der Tote hat Freunde und Familie hinterlassen, er ist nicht vergessen. […] Es ist üblich, bei einem Grabbesuch einen Kieselstein auf den Grabstein zu legen.
http://bestatterweblog.de/archives/Best ... Kulturkrei sen/460

Warum legen Besucher jüdischer Gräber einen Kiesel auf den Grabstein?
Grundsätzlich wird die Sitte, über dem Grab einen Grabstein zu errichten, auf 1. Mose 35,19-20 zurückgeführt: „Rahel starb und wurde begraben ... . Jakob richtete über ihrem Grab einen Gedenkstein auf, das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag.“ Steine werden abgelegt als Ausdruck des Gedenkens. Man sagt damit etwa: „Ich denke an dich. Die Erinnerung an dich möge so beständig sein wie ein Stein.“ Als Josua mit dem Volk durch den Jordan zog, wurde auch ein Steinhaufen errichtet. Dieser sollte „den Kindern Israels ein ewiges Gedächtnis sein“ (Jos. 4,7). In Gilead richteten Jakob und Laban einen Steinhaufen auf als Zeuge für ihren Bund (1. Mo. 31,4).
Warum man heute die Tradition pflegt, kleine Steine auf ein jüdisches Grab zu legen, ist nicht ganz klar. Einige sehen darin eine Anknüpfung an die Bestattung in der Wüste. Diejenigen, die dort starben, wurden beerdigt, wobei man auf die Grabstelle Steine legte, um diese als solche kenntlich zu machen. Andere sind sogar der Überzeugung, man habe so versucht, die Leiche des Verstorbenen vor Aasfressern zu schützen, indem man die Grabstelle mit Steinen bedeckte. Wer dieser Person nahe stand, habe bei diesem „Liebesdienst“ geholfen. Diese Aussage ist umstritten. Plausibler erscheint, dass eine Grabstätte einfach durch Steine gekennzeichnet wurde. Dazu gibt es auch eine praktische Erklärung. Den Priestern war es nicht gestattet, einen Friedhof oder eine Grabstätte zu besuchen, da sie der Kontakt mit Toten unrein machte. In 3. Mose 21,1 steht: „Der HERR sprach zu Mose: Sage den Priestern, Aarons Söhnen, und sprich zu ihnen: Ein Priester soll sich an keinem Toten seines Volkes verunreinigen.“ Deshalb muss jede Grabstätte markiert sein.
http://www.amzi.org/html/fragen.html
.
„Wenn nicht ich, wer dann?! Wenn nicht jetzt, wann dann?!“ - Talmud
“Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.”- Voltaire

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