...muss ich den flüssig lesen können...Pedder vonne Emscher hat geschrieben: ↑20.07.2020, 23:02Das hatte ich im Juni 2019 geschrieben.Pedder vonne Emscher hat geschrieben: ↑22.06.2019, 21:18Nach dem ganzen Hype hier um Klaus-Peter Wolf hatte ich mich entschieden, auch mal ein Werk von ihm zu lesen. Das war vor zwei Jahren. Da kaufte ich mir "Ostfriesentod".
Das Buch hat mich nicht vom Hocker gerissen. Der Schreibstil gefiel mir nicht. Wenn ich einen Kriminalroman lese, muß ich den flüssig durchlesen können. Bei "Ostfriesentod" ging das nicht.
Deshalb werde ich weitere Romane von Klaus-Peter Wolf erstmal meiden.
Nachdem was ich hier lese, scheint meine Entscheidung richtig gewesen zu sein. Nicht alles was im Fernsehen an Kriminalromanen verfilmt wird, hat eine Qualität.
Das ist bei den Ostfriesenkrimis tatsächlich nicht möglich. Und zwar, weil man fast auf jeder Seite über irgendwas stolpert, was nicht sein kann oder völlig seltsam wirkt. Ich beschäftige mich dann mehr damit, was das jetzt wieder soll als mit dem Fall.
Das wirkt dann irgendwie wie eine Parallelwelt, wo Leute sich komisch verhalten, aber es keinem aufzufallen scheint.
Eine Frau kommt ins Büro und findet den Kollegen tot. Sie erschreckt sich nicht, sie wundert sich nicht, sie ist nicht nervös, aufgeregt oder traurig. Sie ruft immerhin einen Rettungswagen und räumt dann erstmal auf.
Weller findet eine Tote blutüberströmt auf. Er stellt fest, dass es im Raum angenehm kühl ist, fürchtet aber trotzdem, sein Eis könne schmelzen, und schleckt es erstmal weiter. Derselbe Typ reagiert panisch, als ihm jemand sagt, das Brötchen, das er gerade gegessen hat, könnte theoretisch vergiftet gewesen sein.
Weller beobachtet mit wachsamen Augen die Gegend und checkt jeden ab, damit seiner Ann Kathrin nix passiert. Und zwar auf dem Deich. Da sind nur Schafe.
Die Kommissare verabreden sich mit einem Krankenhausarzt in der Cafeteria. Dieser kommt direkt auf Weller zu und begrüßt ihn als Kommissar. Obwohl der zwei Gipsarme hat! Im Krankenhaus. Warum hat er ihn nicht für einen Patienten gehalten? Warum fragt überhaupt keiner nach den Gipsarmen?
Eine Frau kommt in die Notaufnahme. Sie befürchtet, schwer krank zu sein. Der behandelnde Arzt erzählt ihr erstmal, er sei kürzlich bei einer Lesung von Klaus Peter Wolf gewesen und wie toll das war.
"Seinem obersten Dienstherrn Handschellen anzulegen, das gelang nicht jedem Fahnder im Laufe seines Lebens." Vielleicht nicht jedem, aber doch fast jedem? Sollen wir glauben, dass alle Innenminister grundsätzlich Berufsverbrecher sind? Wohl kaum.
Und dann die kleinen Dinge. KPW erwähnt Modern Talking und Depeche Mode in einem Satz. Will er Leser beleidigen?
Ein Ermittler telefoniert mit seinem Handy und wirkt damit irgendwie anachronistisch. Steht da. Aber warum? Anachronistisch wäre es vielleicht, wenn er ein Telegramm bekommen hätte? Oder ein berittener Bote erschienen wäre?
Er erwähnt eine Autorin namens Beryl Brainbridge. Ich kenne sie nicht, aber das ist ein echter Zungenbrecher. Und jeder, der die Drei ??? kennt, kennt doch den Namen Madeleine Bainbridge - aus Die Drei ??? und der magische Kreis. Ich google den Namen - und tatsächlich heißt die Dame Bainbridge.