Hallo lieber ehemaliger Gelsenkirchener und Ex-Bulmker,
der letzte Gottesdienst zum 12. Juni 2022 hat mich auch aus der Ferne ( ich lebe seit 1986 nicht mehr in Gelsenkirchen) an dem Tag nach Bulmke geführt.
Durch freundschaftliche und Familäre Kontake bin ich immer noch mit meiner Heimatstadt vernetzt und werde zum Ende des Jahres auf Grund meines Voruhestandes in Richtng Dorsten
ziehen um wieder im Ruhrgebiet ( meiner Heimat) zu leben.
Aber nun mal zu Ihrer Frage des Aufschreies zum Abriss. Ja,den hat es gegeben und es gab einiges an Diskussionen. Wo war denn Ihr Aufschrei ? , Ihre Petion? und Ihre kritischen Fragen? hierzu.
Wer so provokant nach einem Aufschrei fordern fragt, der darf sich die Frage stellen lassen, was persönlich er dazu eingebracht hat. ?
Wo waren denn Ihre Eingaben?? Bitte jetzt nicht antworten, ich wusste das nicht, dass zählt bei so einer provokanten Anfrage nicht.
Es gab einiges an Proteste und leider sind durch die vielen Kirchenschließungen in Gelsenkirchen nun auch die Heilige Familie mit der Bulmker Kirche betroffen.
Selbst kann ich mir diesen Stadtteil mit der imposanten Kirchen auch nicht vorstellen, es wird im Stadtbild eine große Lücke reissen.
Das gesamte Areal, Bulkmer KIrche, Pfarrhaus auf der Hohenzollernstraße ( wer kannte Frau Kassner als Pfarrsekretärin nicht?) , der moderne Anbau des Kindergarten Im Mühlenfeld,
wird geopfert um für das Gauss- Gymnasium eine Sportmehrzeweckkalle zu Verfügun stellen.
Das musste ich auch erst einmal verdauen, wenn man sich das in Real vorstellt.
Ich habe einige Gespräche mit Bulmkern und Ex-Bulmkern geführt, teilweise emotional und mitnehmen dürfen dass das für den Stadtteil ein derber Verlust darstellt.
Kettlerhaus und Klösterchen bleiben und werden etwas an Tradition noch darstellen und erhalten bleiben.
Jedoch war ich bei dem Besuch der Messe etwas endtäuscht , da ich glaubte, selber bin ich Jahrgang 1962, viel mehr bekannte Gesichter wieder zu sehen. FEHLANZEIGE!
Als sich Gesellschaft am Klösterchen auflöste nutzte ich ein großzügigen Rundgang durch Bulmke. Bulmer Straße, Wanner Straße, Stück Hertastraße, Hohenzollernstraße, Hammerschmidtstraße Hohenstaufenallee, Elfenstraße, Bronner Straße, Heinrichsplatz und Auf dem Graßkamp. Meine Eindrücke waren zum teil sehr erschreckend. Von dem Bulmke was ich kannte ist sehr sehr wenig übrig geblieben. Ich war entsetzt wie manche bürgerlichen Wohnhäusern meiner Kindheit und Jugend richtig runtergekommen und verwohnt sind. In vielen ehemaligen Ladenlokalen ( ex Blumen Voss, Früchtehaus Becher, Westring und Ladenstein und Stroband ( eine Institution in Bulmke) sind Dinge beherbergt, da möchte ich mich hierzu nicht näher zu äußern, souvärene Geschäfte sehen anders aus. Im Mühlenfeld zwischen Hammerschmidtstraße/Pauluskirchplatz und Hohenzollernstraße ist ein Netto-Markt angesiedelt, der in den 80 iger Jahren als Plus Filiale gebaut wurde. Der ganze Müll liegt verstreut herum und ziert die Vorgärten und Straßen. Bei dem Rundgang auf der Bulkmer Straße Straße wurde aus dem Haus No. 59, wo früher die Gaststätte Volkmar angesiedelt war, aus dem Fesnster eine volle Mülltüte geworfen. Fenster auf, Müll heraus, Fenster zu, damit scheint man im Hause Bulkmer Straße 59, fertig zu sein. In einigen Teilen hat dieser noch heute wohnliche Stadtteil ein sozialen Abstieg hinter sich gebracht. Das spiegt sich wohl auch im Gemeideleben nieder.
Nach Rücksprache mit einem aktiven KIrchenmitglied waren zu Gottesdiensten an Sonntagen 40-50 Teilnehmer, was für ein so großen Stadtteil sehr sehr dünn ist. Die Geselschaftpolitische Lage und die Stellung der Kirche im Wandel wurde bei letzten Gottesdienst in der Predigt ungeschönt angesprochen , was mutig war jedoch kontruktiv von den Zuhörern aufgenommen wurde.
Ja, es ist bitter dieses Kapitel Heilige Familie in Gelsenkirchen Bulmke mit abzuschließen, aber Ihre Frage nach dem Aufschrei frage ich mich, WO WAR IHRER ?
Liebe Grüße und vor allem Glück Auf!
Lucasdakar
schnuffelhund hat geschrieben: ↑13.06.2022, 15:20
brucki hat geschrieben: ↑10.04.2022, 12:19
Mit einem Schreiben der "Mitglieder der Arbeitsgruppe der Gemeinde" vom 16.03.2022 wurden die Mitglieder der Gemeinde "Heilige Familie" darüber informiert, dass das Kirchgrundstück im Laufe diesen Jahres an die Stadt Gelsenkirchen verkauft werden wird. Die Stadt plant das Kirchgebäude niederzulegen und an gleicher Stelle eine Sporthalle für das Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium errichten.
Der letzte Gottesdienst wird am 12. Juni 2022 um 15 Uhr stattfinden.
Die weiteren Gottesdienste sollen in der Klosterkirche an der Wanner Str. 42 stattfinden, das Gemeindeleben wie bisher im Kettelerhaus.
Nach längerer Zeit habe ich (Ex-Bulmker im norddeutschen Flachland) mal wieder ins GE-Forum geschaut und las mit Erschrecken diesen Beitrag.
Verstehe ich das jetzt richtig, dass „meine“, das Stadtbild prägende, Kirche Hl. Familie zu Bulmke abgerissen werden soll???
Geht es der katholischen Kirche wirklich so schlecht, dass sich der Unterhalt dieses imposanten Gebäudes nicht mehr bezahlen lässt? Ich habe viele schöne – auch weniger schöne - Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend in Bulmke, quasi im Schatten dieses Wahrzeichens des Stadtteils. Da ich über den aktuellen Stand der Stadtentwicklung nicht auf dem Laufenden bin, würde es mich mal interessieren, ob nicht ein Aufschrei durch die Stadt ging, als der Abriss beschlossen und bekannt wurde. Oder wurde das einfach hingenommen, wie bei so vielen anderen Entscheidungen, mehr oder weniger historische Gebäude platt zu machen?
Liebe Grüße aus dem Speckgürtel von Bremen