Gedenkt der Opfer des linken Terrors 1977!

Erste Anfänge der APO in Gelsenkirchen (1967 -1969)

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Benutzeravatar
rabe489
† 22.11.2011
Beiträge: 6706
Registriert: 21.01.2007, 10:42
Kontaktdaten:

Gedenkt der Opfer des linken Terrors 1977!

Beitrag von rabe489 »

Das Terrorjahr 77 - die Geschichte der RA

Der Beginn des blutigen Terrorjahrs


Minutiöse Vorbereitung: Der Sozius schoss mit einer Maschinenpistole in den Wagen, Buback starb noch am Tatort

Der Anschlag war minutiös vorbereitet. Als Wolfgang Göbel den Dienstwagen von Generalbundesanwalt Siegfried Buback gegen 9.15 Uhr an einer Ampel stoppte, hielt nebenan ein Motorrad. Der Sozius schoss mit einer Maschinenpistole in den Wagen, Buback und Göbel starben noch am Tatort, ein weiterer Beamter, Georg Wurster, erlag wenige Tage später seinen Verletzungen. Ins kollektive Gedächtnis der Bundesrepublik hat sich jener 7. April, der Gründonnerstag des Jahres 1977, als Beginn des blutigsten Terrorjahrs in ihrer Geschichte eingeschrieben.

Die RAF hält die Republik in Atem
Zwar hatte es schon in den Jahren zuvor Terroranschläge gegeben. 1974 war der Berliner Kammergerichtspräsident Günter von Drenkmann ermordet worden, wenig später forderte die Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm vier Menschenleben. Doch in den Monaten nach dem Buback-Attentat hielt die "Rote Armee Fraktion" (RAF) die Bundesrepublik mit einer beispiellosen Serie von Anschlägen in Atem: Am 30. Juli wurde Jürgen Ponto, Chef der Dresdner Bank, erschossen. Am 5. September entführte die RAF den Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer und tötete vier seiner Begleiter.

Kurz darauf kaperten vier palästinensische Terroristen die mit 82 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern besetzte Boeing 737 "Landshut" auf ihrem Weg von Mallorca nach Frankfurt/Main und töteten deren Kapitän Jürgen Schumann, um den Forderungen nach Freilassung von elf inhaftierten RAF-Terroristen Nachdruck zu verleihen. Der Plan scheiterte. Die Passagiere wurden in Mogadischu (Somalia) von der deutschen Anti-Terroreinheit GSG 9 befreit, die Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe begingen im Gefängnis Stuttgart-Stammheim Selbstmord. Am 19. Oktober schließlich setzten die RAF-Terroristen einen makabren Schlusspunkt im Terrorjahr: Sie töteten die nutzlos gewordene Geisel - Schleyers Leiche wurde im Elsass in einem Kofferraum gefunden.

Welche Atmosphäre damals in der linken Sympathisantenszene der RAF herrschte, verdeutlichte der kurz nach Bubacks Tod in einer Göttinger Studentenzeitung veröffentlichte "Mescalero"-Nachruf: "Meine unmittelbare Reaktion, meine Betroffenheit nach dem Abschuss von Buback ist schnell geschildert: Ich konnte und wollte (und will) meine klammheimliche Freude nicht verhehlen", schrieb der anonyme Autor. Erst im vergangenen Jahr gab sich der einstige Göttinger Student zu erkennen und entschuldigte sich bei Bubacks Sohn Michael.

Hoffnungsträger im Kampf gegen den Terrorismus
Siegfried Buback galt in den 70er Jahren als Hoffnungsträger im Kampf gegen den Terrorismus. Der 1920 in Sachsen geborene Beamtensohn galt schon vor seiner Zeit an der Spitze der Karlsruher Ermittlungsbehörde als der Mann für die schwierigen Fälle. Als Oberstaatsanwalt leitete er unter anderem heikle Spionageverfahren - ein Thema, das ihn auch kurz nach seiner Berufung zum Generalbundesanwalt am 1. Mai 1974 beschäftigen sollte: Damals ermittelte die Bundesanwaltschaft im Spionagefall Guillaume, der zum Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) geführt hatte. Buback warnte immer wieder vor der Bedrohung, die der Terrorismus für Deutschland bedeutete - und nahm gleichzeitig sein persönliches Risiko in Kauf: Auf den Schutz durch ständige Begleiter hatte er verzichtet.

Von den Beteiligten am Buback-Attentat sitzen Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar bis heute hinter Gittern - Klar kann nicht vor 2009 mit einer Entlassung rechnen. Die beiden anderen Mittäter sind inzwischen auf freiem Fuß: Günter Sonnenberg wurde 1992 nach 15 Jahren und Knut Folkerts 1995 nach 18 Jahren Haft entlassen. Auch daran zeigt sich, dass der RAF-Terror Geschichte ist: Von den 26 deutschen Linksterroristen, die seit Mitte der 70er Jahre zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt wurden, sitzen nur noch fünf im Gefängnis.
.
.


Wolfgang Janisch

Gast
Abgemeldet

Beitrag von Gast »

Würdest du bitte den Gelsenkirchener
Bezug ein wenig deutlicher erläutern?
:?

Falls es einen Bezug gibt, könntest du
ja auch gleich die Quelle mit angeben.
:idea:


Benutzeravatar
Detlef Aghte
† 18. 01. 2023
Beiträge: 4780
Registriert: 13.02.2007, 13:44
Wohnort: 45891 Gelsenkirchen

Beitrag von Detlef Aghte »

Ich war einige Zeit vor dem Attentat auf Schleyer ,in der Daimler-Benz Niederlassung Köln für 2 Wochen tätig.
Ich sollte so eine Art Revisor machen,weil der Kollege zuviel Geld ausgab.

Da lernte ich den Fahrer des Herrn Schleyer kennen , da hat man auf einmal nen Bezug, wo man vorher noch klammheimlich Symphatisant war, dachte ich nun, die Drecksäue töten Malocher.

Ich glaube so geht es jeden, auch bei Delikten gegenüber Kindern. Todesstrafe,um Himmelswillen, hat er meinem Kind was angetan ,,mach ich ich ihn alle.
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

Heinz
Abgemeldet

Beitrag von Heinz »

Weißt du Rabe,
Helmut Schmidt, Gerhart Baum und andere handelnden Personen aus der Zeit haben ein differenzierteres Bild dieser Jahre als du. Dein ausgewählter Text sagt doch nur die halbe Wahrheit. Ich hätte dir mehr zugetraut.
Reißerische Bildzeitungsüberschrift als Grundlage eines Gedenkens.
Na ja, wenn du sonst nichts zu tun hast.

Benutzeravatar
rabe489
† 22.11.2011
Beiträge: 6706
Registriert: 21.01.2007, 10:42
Kontaktdaten:

Beitrag von rabe489 »

Ihr seid auf einem Auge blind. Ich glaube nicht, das ich hier noch was zu suchen habe. Rotfront Detlef Aghte

Gast
Abgemeldet

Beitrag von Gast »

rabe489 hat geschrieben:Ihr seid auf einem Auge blind. Ich glaube nicht, das ich hier noch was zu suchen habe. Rotfront Detlef Aghte
Stadtgartenteichwasser oder Rotkäppchen?
:roll:

Benutzeravatar
rabe489
† 22.11.2011
Beiträge: 6706
Registriert: 21.01.2007, 10:42
Kontaktdaten:

Beitrag von rabe489 »

Das ist typisch: sobald man in diesen Kreisen Emotionen zeigt, ist man geisteskrank oder besoffen. Gast, Deine Anonymität passt wie die Faust auf's Auge...

Benutzeravatar
Detlef Aghte
† 18. 01. 2023
Beiträge: 4780
Registriert: 13.02.2007, 13:44
Wohnort: 45891 Gelsenkirchen

Beitrag von Detlef Aghte »

@ Rabe,
da hab ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt.meine klammheimliche Sympathie,galt den Studenten, die ruckzucki hre Universitäten umkrempelten und nun glaubten,die Revulution der kompletten Gesellschaft auf die Beine zustellen
Als sich die hoffnungen als nicht realisierbar rausstellten,ging ein Teil von Ihnen in den Untergrund.
Solange es gegen Springer ging und nicht gemordet wurde , hatte ich Sympathie.
Aber als sie ,nach Art der Bolivanischen Stadtguerillas loslegten, und ein jeden als potentiellen Feind sahen,verebbte das sehr schnell.
möchte ausdrücklich kundtun,das mir das Töten von Menschen,zum Zwecke der Erreichens dubioser Ziele,zutiefst zuwider ist ist

detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

Heinz
Abgemeldet

Beitrag von Heinz »

@Detlef

das war auch nicht misszuverstehen, schon nicht in deinem ersten Text. Nur wer sich gerade die Augen oder sonst was geblendet hat, kann dir ein "Rotfront .. " entgegen schleudern. Den zweiten Teil hat er ja zum Glück weg gelassen. :evil:

Emotional.. :wink: :D :D :D

Gast
Abgemeldet

Beitrag von Gast »

rabe489 hat geschrieben:Das ist typisch: sobald man in diesen Kreisen Emotionen zeigt, ist man geisteskrank oder besoffen. Gast, Deine Anonymität passt wie die Faust auf's Auge...
In welchen Kreisen?
Was für Emotionen meinst du?

Ich möchte auch gar nicht darüber nachdenken,
welche Faust auf welches Auge passt.
Ob du hier noch was zu suchen hast, musst
du schon selber wissen.


Weniger peinliche Beiträge von dir würde ich aber sehr begrüßen!

Benutzeravatar
JürgenB
Beiträge: 1498
Registriert: 25.11.2006, 10:57
Wohnort: Entrecasteaux
Kontaktdaten:

Beitrag von JürgenB »

rabe489 hat geschrieben:Ihr seid auf einem Auge blind. Ich glaube nicht, das ich hier noch was zu suchen habe. Rotfront Detlef Aghte
So ist das mit den stalinistischen Renegaten. Schuld sind immer nur die anderen.

Solche Art von Artikel konnte ich schon vor 25, 20, 15, 5 Jahren lesen. Sie werden damit auch nicht viel mehr zur Erkenntnis beitragen.

Allein schon der Absatz über den Mescalero ist - was ich als in gewisser Hinsicht Beteiligter wohl einschätzen kann - herrschende Geschichtsschreibung, bzw. seit '77 tausendmal wiederholte Geschichtsschreibung von oben. Mescalero hat genau in seinem Artikel angefangen von Gewaltphantasien herunterzukommen und vielleicht - damals noch nicht Trauer aber Verstörung zum Ausdruck gebracht und zu einem Umdenken in der studentischen Szene beigetragen. Und er berief sich dabei sogar auf einen stalinistischen Renegaten, auf André Glucksmann - solltest du kennen, Rabe - stell dir vor.

Ich bekenne im Übrigen hier an dieser Stelle, am 5. September 1977 um ca. 18.28 Uhr kam ich ins KOMIC und wurde da von meinem alten Kumpel Wowang empfangen. Der verkündete mir die die Nachricht aus Köln und darauf haben wir erst mal ein Bier getrunken, denn dass die RAF es noch geschafft hat, den verhaßten Schleyer hops zu nehmen, das hätten wir nicht für möglich gehalten (und ehrlich: wer in den Tagen danach in der Nachbarschaft sich umgehört hatte, der hat oft genug leise Bewunderung auch von den Normalos gehört. Waren das alles Sympathisanten der RAF.) An die sonstigen Opfer haben wir da nicht gedacht, denn die waren usn ja auch noch nicht bekannt, als wir mit der Pulle anstießen.

Natürlich sind wir wieder alle zur Besinnung gekommen und die RAF hat mit ihrer Idiotie im September/Oktober '77 den reinen Offenbarungseid geleistet, auch wenn sie weitere 20 Jahre vor sich hingeröchelt hat.
Geboren im Jahre der Meisterschaft - nicht wie ihr alle denkt, sondern 3 Jahre früher!

Benutzeravatar
rm
Beiträge: 405
Registriert: 20.01.2007, 00:50

Beitrag von rm »

Hey Rabe, Emotionen habe ich so deutlich gar nicht gefunden, aber auf dieser Ebene bin ich ganz aufmerksam: Anstatt dich so empört abzuwenden, vielleicht schaust du noch mal hin und verdeutlichst deine Aussage? ich wäre gespannt, hätte sicher auch eigene Erfahrungen mit dieser bleiernen Zeit, mit den eigenen Suchbewegungen und Beobachtungen zum Vergleich!
Vielleicht tuts ein nüchterner Abstand?

Benutzeravatar
rabe489
† 22.11.2011
Beiträge: 6706
Registriert: 21.01.2007, 10:42
Kontaktdaten:

Beitrag von rabe489 »

Ach mir ist garnicht nach Theorie. Ich bin aufgehoben (lacht nur) bei den Cocteau Twins: (der Jürgen B. ist nicht empfindlich, sondern ein Holzstück):

Benutzeravatar
JürgenB
Beiträge: 1498
Registriert: 25.11.2006, 10:57
Wohnort: Entrecasteaux
Kontaktdaten:

Beitrag von JürgenB »

rabe489 hat geschrieben:Ach mir ist garnicht nach Theorie. Ich bin aufgehoben (lacht nur) bei den Cocteau Twins: (der Jürgen B. ist nicht empfindlich, sondern ein Holzstück)
Warum sollte ich nicht empfindlich sein? Ich war ganz anders betroffen.: Hausdurchsuchungen wegen nix, blödsinnige Grenzkontrollen (immer auf der Suche nach Sprengstoff in meiner Unterhose). und und und...

Und ich hab mich nur immer gefragt, wie empfindlich Hanns-Martin Schleyer denn gewesen ist in seiner Funktion beim Zentralverband der Industrie in Böhmen und Mähren und frühes SS-Mitglied.
Aber die Karriere, die der kneipenselige Jura-Student und unmilitärische NS-Eleve Schleyer inmitten all dieser aufstrebenden jungen Regimegrößen machte, blieb eher glanzlos. Er wurde fest bestallter Funktionär der mit Millionensummen, Häusern und Beziehungen ausgestatteten Studentenwerke, zuerst 1937 in Heidelberg, nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 in Innsbruck und schließlich, nach der Zerschlagung und Einverleibung der Tschechoslowakei, 1941 in Prag. Das waren allerdings auch keine harm- und einflusslosen Versorgungsposten, sondern immer Teil einer Politik der ideologischen "Säuberung" und völkischen "Auslese", die vor allem in Prag dann Züge eines brutalen und mörderischen "Volkstumskampfs" annahm.
(http://www.welt.de/print-welt/article32 ... riere.html).

Allerdings: in der Tat habe ich im Laufe der Entführung Mitleid mit Schleyer als Menschen bekommen. Die RAF hätte ihn laufen lassen sollen. Dann wäre er uns in Erinnerung geblieben als das, was er eigentlich immer war: ein auf Funktionärsposten von Sesselfurzen aufgeblasenes, lächerliches kleines Würstchen.
Geboren im Jahre der Meisterschaft - nicht wie ihr alle denkt, sondern 3 Jahre früher!

Antworten