Gerade wollte ich einfach so ein beim Spaziergang gemachtes Foto von der vorgenannten Stützmauer posten, da fiel mir ein nachzuschauen, ob das Teil nicht schon längst hier verewigt ist. Und? Isses! Von Piratenauge im Jahr 2009. Nur sein Kommentar ist nicht korrekt: Die Mauer wurde bereits Mitte der 1960er Jahre verstärkt. Der Grund war nicht das Alter, sondern die unvorstellbar voluminösen Kohlenhalden (Kohle! nicht Berge!), die dort und an anderen Stellen gelagert waren, welche die Mauer zur Straße hin drückten. Ihr müsst Euch das vorstellen, dass gut 2x so hoch wie die Mauer dahinter die Kohlenberge aufragten. Für uns Rotthauser Kinder einfach nur faszinierend. Unsere Väter waren alles andere als begeistert. Die Mauer war kurz vor dem Einsturz und wurde im letzten Moment mit den Strebepfeilern gerettet.piratenauge hat geschrieben: ↑12.08.2009, 17:15Achternbergstr.- so alt, dass sie gestützt werden muss.
Es war die Zeit einer gigantischen Absatzkrise im deutschen Steinkohlenbergbau. Zig Millionen Tonnen Kohle waren auf Lager und es gab staatliche Prämien für die Reduzierung der Förderkapazität bis hin zu den kurz darauf folgenden ersten Zechenstilllegungen. Wer mehr darüber wissen will, findet hier einen SPIEGEL-Artikel aus der Zeit https://www.spiegel.de/politik/visier-1 ... 0046175087
Gelsenkirchen ist leider voll von solchen "Baudenkmälern", die nur noch den Älteren was über diese schlimme Zeit erzählen. Aber was rede ich da, es gibt doch genügend Leute, die uns plausibel erklären, dass wir momentan in den schlimmsten aller Zeiten leben, und dass Krieg, Kohlenkrise, Ölkrise usw. alles nur Pipifax war. Damals - sagen diese klugen Krisenlöser - konnte sich noch jeder seinen Malediven-Urlaub und sein freistehendes EFH leisten, heute kann sich gar keiner mehr Urlaub leisten, wie die total leeren Flughäfen zeigen... . Unten ein Foto aus jüngster Zeit. Die Mauer steht wie beim S04.
MK