Entwicklung des Schienenverkehrs in Gelsenkirchen bis 1969

Eisenbahnen für Personen und Güter, Werks- und Zechenbahnen

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pito
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Entwicklung des Schienenverkehrs in Gelsenkirchen bis 1969

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  • Eisenbahnverkehr
    Quelle: Generalverkehrsplan der Stadt Gelsenkirchen, 1969


    Der Gelsenkirchener Raum war über lange Zeit durch die wenigen vorhandenen Verkehrswege in sehr unzureichendem Maße erschlossen. Dies hatte zur Folge, daß die Besiedlung und die wirtschaftliche Entwicklung sich nur sehr langsam vollzogen.

    Mit dem Bau der Köln-Mindener Eisenbahnlinie durch die Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft im Jahre 1847 wurde eine wesentliche Voraussetzung für den erst später einsetzenden Kohleabbau im Gelsenkirchener Raum südlich der Emscher geschaffen. Wegen der geringeren Steigungen wurde diese Bahnlinie auf dem Abschnitt Duisburg - Dortmund nicht über die bereits vom Bergbau erfaßten alten Hellwegstädte Mülheim, Essen und Bochum, sondern in der Emscherniederung über die damals noch unbedeutenden und noch außerhalb des Kohleabbaubereiches liegenden Orte Oberhausen, Altenessen, Gelsenkirchen, Wanne, Herne und Rauxel geführt.
    Die Köln-Mindener Eisenbahn sollte ursprünglich von Köln über Elberfeld nach Minden verlaufen. Für diese Linie war der „Rhein-Weser-Eisenbahn-Gesellschaft“ bereits eine Konzession erteilt worden. Der Bau der Eisenbahnlinie scheiterte aber an der Zahlungsunfähigkeit dieser Gesellschaft. Gegen die Vorstellungen Harkorts, eines Vorkämpfers für den Bau von Eisenbahnlinien in Westdeutschland, und gegen den Widerstand der Regierung setzte dann der spätere preußische Finanzminister Hansemann die Führung der ersten Eisenbahnlinie des Ruhrgebietes über Duisburg - Gelsenkirchen - Hamm durch. Die Städte Essen und Bochum hatten sich bei der Regierung für eine Streckenführung über Duisburg - Essen - Bochum - Soest eingesetzt. Von dem damaligen Dorf Gelsenkirchen ging keine besondere Initiative aus.

    Durch diese Bahnlinie von Köln über Düsseldorf - Duisburg - Oberhausen - Gelsenkirchen - Dortmund - Hamm nach der damaligen Preußischen Grenzstadt Minden und der Weiterführung über Hannover nach Berlin erhielt Gelsenkirchen einen bedeutungsvollen Anschluß an das damals noch weitmaschige Eisenbahnnetz. Die Bahnstation lag etwa 700 m südlich des Dorfes und wurde am 15. 5. 1847 eröffnet. Das Dorf war durch einen unbefestigten Feldweg mit dem Bahnhof verbunden. Die zentrale Bedeutung der Gemeinde Gelsenkirchen innerhalb der relativ selbständigen umliegenden Bauernschaften südlich der Emscher wurde zwar durch diese Bahnstation stark gefördert. Als Stadt hat Gelsenkirchen aber auf Grund seiner Lage an dieser Bahnlinie keine außergewöhnlichen Impulse erhalten. Der Bahnhof konnte sich nicht zu einem Verkehrsknotenpunkt entwickeln, da in Gelsenkirchen-Hbf später nur die im Nahverkehr bedeutungsvolle Strecke nach Essen Hbf von der Köln-Mindener-Strecke abzweigte.

    Bild 1875
Zuletzt geändert von pito am 07.09.2009, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.

pito
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Beitrag von pito »

  • Die Inbetriebnahme der Köln-Mindener-Eisenbahn war dennoch eine wesentliche Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Gelsenkirchener Raumes. Erst im Jahre 1862 wurde die Bergisch-Märkische-Bahn eröffnet, die von Duisburg und Oberhausen über Essen, Kray-Süd, Wattenscheid, Bochum nach Dortmund geht. Inzwischen ist die Köln-Mindener Bahn in ihrer Bedeutung allerdings von dieser jüngeren, über die gegenüber Oberhausen und Gelsenkirchen regional bedeutsameren Zentren Essen und Bochum führenden Bergisch-Märkischen Bahn übertroffen worden. Im Jahre 1867 erhielt Gelsenkirchen mit der Inbetriebnahme der Rheinischen Eisenbahn einen weiteren Bahnanschluß. Die Linie führt von Opladen über Essen-Nord, Gelsenkirchen-Wattenscheid, Bochum-Nord, Langendreer, Dort -mund-Süd nach Welver und tangiert das Stadtgebiet im Süden.

    Die stetige Verdichtung des Eisenbahnnetzes war für die weitere Entfaltung der Schwerindustrie eine wesentliche Voraussetzung. Mit der Köln-Mindener Bahn und der Rheinischen Bahn waren bereits zwei wichtige Verkehrswege geschaffen. Ein schneller Ausbau weiterer Bahnlinien im Stadtgebiet von Gelsenkirchen erfolgte im wesentlichen nach dem Kriege 1870/71. Im Jahre 1872 wurde der Hauptbahnhof Gelsenkirchen über Rotthausen und Kray-Nord mit Essen-Hauptbahnhof durch eine Linie der Rheinischen Bahngesellschaft verbunden. Die Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft baute im Jahre 1874/75 die Emschertalbahn, die von Dortmund über Dortmund-Marten, Castrop, Herne, Wanne-Eickel, Gelsenkirchen-Schalke, Gelsenkirchen-Horst-Süd, Osterfeld-Süd nach Oberhausen-Sterkrade geführt wurde. Die Rheinische Eisenbahngesellschaft stellte im Jahre 1875 eine direkte Verbindung zwischen den Bahnhöfen Kray-Nord und Wanne-Eickel her. Diese Bahnlinie verläuft südlich von Rotthausen und durchquert den ganzen Stadtbezirk Ückendorf. Die Strecke wurde nach der Verstaatlichung der Eisenbahnen im Jahre 1882 nur noch als Zechenbahn weiterbetrieben. Im Jahre 1876 wurde von der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft die Strecke Wanne-Eickel - Gelsenkirchen-Bismarck - Gelsenkirchen-Schalke-Nord - Gelsenkirchen-Heßler - Katernberg-Nord eröffnet. Diese Linie wurde später über Essen-Stoppenberg bis Essen-Hauptbahnhof verlängert. Im Jahre 1968 ist für den Teilabschnitt Gelsenkirchen – Zoo - Essen-Hbf die Stillegung beantragt worden. In den Jahren 1879 bis 1881 wurde von der Westfälischen Eisenbahngesellschaft eine Verbindung zwischen Wanne-Eickel, Gelsenkirchen-Bismarck, Horst-Nord und Oberhausen hergestellt. Durch die im Jahre 1880 eröffnete Verbindung von Gelsenkirchen-Bismarck über Gelsenkirchen-Buer-Süd; Borken und Dorsten nach Winterswijk ist von der Niederländisch-Westfälischen Eisenbahngesellschaft auch ein Anschluß zu den Niederlanden geschaffen worden.

pito
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Beitrag von pito »

  • Durch diese fast verwirrende Zahl von Eisenbahnlinien, die noch durch zahlreiche Zechen- und Werksbahnen vermehrt wurde, war das Stadtgebiet im südlichen und mittleren Bereich vom Eisenbahnverkehr in vielfältiger Weise erschlossen (siehe Anlage 5). Die Vielzahl der am Bau der Eisenbahnlinien beteiligten Gesellschaften hatte eine oft verworrene und wenig planvolle Führung der einzelnen Linien zur Folge. Allein in Gelsenkirchen waren fünf Gesellschaften an dem Ausbau des Eisenbahnnetzes beteiligt. Es waren das die Köln-Mindener-Eisenbahngesellschaft, die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft, die Rheinische Eisenbahngesellschaft, die Westfälische Eisenbahngesellschaft und die Niederländisch-Westfälische Eisenbahngesellschaft.

    Die Gemeinde Horst wurde im Jahre 1873 durch den Bau der in einem Abstand von etwa 1 km am Dorf Horst vorbeigeführten Emschertalbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die im Jahre 1879 eröffnete und von der Westfälischen Eisenbahngesellschaft erbaute Bahnlinie Dortmund-Bodelschwingh - Pöppinghausen - Crange - Gelsenkirchen-Bismarck - Horst-Nord - Bottrop - Sterkrade (sogenannte Ekert-Bahn) wurde beim Bau des Rhein-Herne-Kanals zwischen Bodelschwingh und Crange wieder aufgehoben. Die Reststrecken dienen heute nur noch dem Güterverkehr.

    Durch den Bau der Eisenbahnlinie von Osterfeld über Bottrop, Gladbeck, Recklinghausen, Lünen nach Hamm, die im Jahre 1905 in Betrieb genommen werden konnte, wurde schließlich auch der dringend erforderliche Anschluß der Stadt Buer an das Eisenbahnnetz geschaffen. Die bereits beim Bau dieser Bahnlinie geforderte natürliche Weiterführung nach Westen durch den Bau einer Rhein-Brücke Ruhrort-Homberg und dem Anschluß an die Bahnlinie Homberg - Krefeld ist bis heute unterblieben. Die Stadt Buer hat im Eisenbahnnetz nie eine besondere Bedeutung erlangt. Bereits bei der Zusammenlegung mit der Stadt Gelsenkirchen und der Gemeinde Horst im Jahre 1928 war zwar von der Stadt Buer der Ausbau einer Bahnlinie Essen - Buer -Marl - Haltern - Münster - Hamburg mit einem Abzweig von Buer-Süd über Gelsenkirchen nach Bochum gefordert worden. Die Linie Essen - Hamburg (Industriegebiet - Seehäfen) sollte zu einer Fernverbindung ausgebaut werden und der sich in dem Raum zwischen Emscher und Lippe immer stärker entwickelnden Industrie den erforderlichen Verkehrsanschluß bringen. Für die Stadt Buer war diese Linie durch den günstigen Anschluß an die beiden Bahnhöfe Buer-Nord und Buer-Süd sowohl für den Güterfernverkehr als auch für den Personennahverkehr bedeutungsvoll. Der Abschnitt Buer - Haltern, für den seit vielen Jahren unter der Bezeichnung V 9 (Verkehrsband Nr. 9) eine Trasse freigehalten wurde, ist jetzt zunächst eingleisig gebaut und 1968 in Betrieb genommen worden. Es wird angestrebt, den Personenbahnhof Buer-Nord weiter nach Osten zum Stadtzentrum zu verlegen. Im Stadtteil Gelsenkirchen-Hassel ist an dieser Bahnlinie ein neuer Haltepunkt "Gelsenkirchen-Hassel" eingerichtet worden. Der erwähnte Abzweig nach Bochum wird bereits seit langer Zeit in der Planung nicht mehr berücksichtigt. Ebenso fallengelassen worden ist auch die beim Zusammenschluß geforderte Stichbahn Gelsenkirchen-Buer einer damals projektierten Industrieschnellbahn. Eine weitere geplante Eisenbahnverbindung von Buer-Nord über Wesel nach Holland wird ebenfalls nicht mehr verfolgt.

pito
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Beitrag von pito »

  • Neben den bereits erwähnten sowohl dem Personen- als auch dem Güterverkehr dienenden Eisenbahnlinien, sind im Stadtgebiet noch die reinen Güterzugstrecken Herne - Gelsenkirchen-Bismarck - Gelsenkirchen-Buer-Hugo - Gelsenkirchen-Horst-Nord- Oberhausen - Osterfeld und ferner Gelsenkirchen-Hbf -Gelsenkirchen-Schalke-Süd - Gelsenkirchen-Heßler - Oberhausen-Osterfeld vorhanden.

    Wie die alten Verkehrswege dienen auch die Eisenbahnlinien im Ruhrgebiet vorwiegend der West-Ost-Verbindung. Nur wenige vermitteln den Verkehr von Norden nach Süden. Das heute im Industriegebiet vorhandene dichte Netz von durchgehenden Ost-West-Linien ist der privaten Initiative entsprungen. Bereits um 1920 wurden Vorschläge entwickelt, diese Linien durch entsprechende Nord-Süd-Verbindungen zu ergänzen. Im Gelsenkirchener Raum gehören dazu die bereits erwähnte und jetzt dem Verkehr übergebene Verbindung (V 9) von Essen-Hbf über Gelsenkirchen-Hbf, Gelsenkirchen-Euer-Süd, Gelsenkirchen-Euer -Nord, Marl nach Haltern und eine Verbindung von Gelsenkirchen-Hbf nach Bochum über die sogenannte "Salzstrecke“, die zugleich den direkten Anschluß nach Hagen und Wuppertal herstellen sollte (V 45). Die Verbindung nach Bochum ist mit der Planung einer Stadtbahn für das Ruhrgebiet aufgegeben worden.

    Als ein wesentlicher Fortschritt ist die bereits auf vielen Strecken durchgeführte Elektrifizierung anzusehen, die den Erfordernissen des modernen Verkehrs entspricht.

pito
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Beitrag von pito »

  • In Gelsenkirchen sind heute insgesamt 18 Bahnhöfe vorhanden, als Bahnhöfe für den Personen- und Güterverkehr mit Ortsgüterbahnhof:
    • 1. Gelsenkirchen-Hbf an der Köln-Mindener Bahn
      2. Gelsenkirchen-Wattenscheid an der Rheinischen Bahn
      3. Gelsenkirchen-Schalke an der Emschertalbahn
      4. Gelsenkirchen-Buer-Nord an der Strecke Osterfeld – Hamm
      5. Gelsenkirchen-Buer-Süd an der Strecke Wanne-Eickel -Gelsenkirchen-Zoo - Borken – Burlo
    als Bahnhöfe ausschließlich für den Personenverkehr:
    • 6. Hp Gelsenkirchen-Schalke-Nord *
      7. Hp Gelsenkirchen-Heßler *
      8. Hp Gelsenkirchen-Hassel, ab 29. 9. 68 an der Strecke Gelsenk.-Buer-Nord - Haltern (V 9)
      9. Gelsenkirchen-Horst-Süd an der Emschertalbahn
      10. Gelsenkirchen-Zoo (Bismarck) an der Strecke Wanne-Eickel - Gelsenkirchen-Zoo - Borken – Burlo

      * = an der Strecke Wanne-Eickel-Gels.-Zoo - Essen-Hbf, beide Hp entfallen mit der Stillegung der Strecke G. -Zoo – Essen-Hbf
    als Bahnhof für den Personen- und Güterverkehr ohne Ortsgüterbahnhof:
    • 11.Gelsenkirchen-Rotthausen an der Strecke Gelsenkirchen-Hbf - Essen-Hbf
    als Bahnhöfe ausschließlich für den Güterverkehr mit Ortsgüterbahnhof:
    • 12. Gelsenkirchen-Schalke-Süd an der Güterstrecke Wanne-Eickel - Gelsenkirchen-Hbf - Gelsenkirchen-Schalke-Süd – Osterfeld
      13. Gelsenkirchen-Horst-Nord
      14. Gelsenkirchen-Bismarck
      an der Güterstrecke Wanne-Eickel-Gelsenkirchen-Bismarck – Osterfeld
      15. Gelsenkirchen-Wattenscheid an der Strecke Essen-Nord -Dortmund-Süd – Altenbeken
    als Tarifbahnhöfe für den Güterverkehr:
    • 16. Gelsenkirchen-Stadthafen über Gelsenkirchen-Bismarck
      17. Gelsenkirchen-Hochöfen über Gelsenkirchen-Hbf
      18. Gelsenkirchen-Hugo an der Güterstrecke Wanne-Eickel - Gelsenkirchen-Bismarck – Osterfeld
Zuletzt geändert von pito am 07.09.2009, 22:56, insgesamt 3-mal geändert.

pito
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Beitrag von pito »

  • Die Bahnhöfe bzw. die Empfangsgebäude wurden zunächst nur in recht dürftiger Bauweise erstellt (siehe Anlage 6). Erst im Jahre 1902/1903 wurde beispielsweise der Hauptbahnhof völlig umgebaut und ein neues Empfangsgebäude errichtet. Die neue Bahnhofsanlage erwies sich allerdings schon kurz nach ihrer Fertigstellung infolge der starken Verkehrszunahme als unzulänglich. Es war deshalb schon um 1925 beabsichtigt, den Hauptbahnhof großzügig umzubauen. Bereits zu dieser Zeit wurden größere Grundstückskäufe von der Stadt für Rechnung der Reichsbahn getätigt. Erst im Jahre 1962 wurde die beabsichtigte Neuordnung der Umgebung des Hauptbahnhofes Gelsenkirchen, die mit einer Stadtsanierung verbunden ist, in einem Bebauungsplan festgelegt. Mit dem Beginn des ersten Bauabschnittes nach einem inzwischen allerdings auch schon wieder weiterentwickelten Plan ist 1969/70 zu rechnen. Im Jahre 1927 wurde der Bahnhof Gelsenkirchen-Bismarck unter Beseitigung von Bergschäden umgebaut und das Empfangsgebäude auf der Südseite des Bahnhofes errichtet. Dieses Gebäude wird jetzt von dem Bau des Emscherschnellweges (OW III) betroffen. Es ist vorgesehen, das Gebäude abzureißen und unter den Bahnanlagen Räumlichkeiten für einen neuen Zu- und Abgang zu errichten.

    Das vorhandene bzw. geplante Eisenbahnnetz ist, getrennt nach Bundesbahn- und Privatbahnlinien in Anlage 5 dargestellt. Die im Gelsenkirchener Stadtgebiet vorhandenen Schachtanlagen sind ebenfalls angegeben. Zusätzlich sind die Kreuzungspunkte mit den vorhandenen Kraftfahrzeugstraßen eingetragen. Es sind heute insgesamt 54 niveaugleich und 76 niveaufrei ausgebildete Kreuzungen vorhanden. Die Beseitigung der Plankreuzungen im Zuge der Emschertalbahn sollte gleichzeitig mit der schon vor dem Kriege beabsichtigten Hebung der Eisenbahnstrecke erfolgen. Die Stadtverordnetenversammlung hatte für den Bau breiterer, den Verkehrsbedürfnissen genügenden Unterführungsbauwerken große Summen bewilligt. Leider mußte zunächst wegen des Ausbruchs des ersten Weltkrieges und später wegen der großen Geldentwertung von der Ausführung dieser Arbeiten Abstand genommen werden.
Zuletzt geändert von pito am 07.09.2009, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.

pito
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Beitrag von pito »

  • Schon im Jahre 1928 hat der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk im Rahmen einer Verkehrsuntersuchung über Plankreuzungen auf die Dringlichkeit der Beseitigung der Kreuzung der König-Wilhelm-Straße (heute Kurt-Schumacher-Straße) und der Bahnlinie Oberhausen - Wanne-Eickel (Emschertalbahn) sowie der Zechenbahn der Bergwerksgesellschaft Consolidation hingewiesen. Nach dem zweiten Weltkrieg war sowohl auf der Emschertalbahn als auch auf der König-Wilhelm-Straße eine derart starke Verkehrszunahme zu verzeichnen, daß eine baldmögliche Beseitigung dieses Kreuzungspunktes unumgänglich wurde. Es wurde ermittelt, daß eine Verlagerung des Schienenverkehrs auf andere Strecken ausgeschlossen war. Nach eingehenden technischen Untersuchungen und Durchführung eines Kostenvergleiches zwischen einer Über- und einer Unterführung hat man sich dann für den Bau einer Hochstraße entschieden, die im Jahre 1964 dem Verkehr übergeben wurde. In Übereinstimmung mit dem Entwicklungsprogramm Ruhr ist zunächst vorgesehen, zwei weitere wichtige Schienenübergänge niveaufrei auszubilden. Es sind dies die Kreuzungspunkte der Emschertalbahn mit der Bismarckstraße und der Bahnlinie Recklinghausen-Oberhausen mit der Feldhauser-/Dorstener Straße.

    Das Bestreben, einen Vorortverkehr ähnlich dem Berliner oder Hamburger Muster zwischen den größten Städten des Ruhrgebietes einzuführen, besteht schon lange. In einem am 30. 8. 1965 zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und der Deutschen Bundesbahn abgeschlossenen Rahmenvertrag ist jetzt der viergleisige Ausbau der Bundesbahnstrecken Duisburg-Essen-Bochum-Dortmund (Bergisch-Märkische-Strecke) und Duisburg-Oberhausen-Gelsenkirchen-Dortmund (Köln-Mindener-Strecke) zur Einführung des Schnellverkehrs mit starrem Fahrplan auf diesen Hauptverkehrsstrecken festgelegt worden. Es wird angestrebt, im Interesse einer flächenhaften Verkehrserschließung weitere Strecken in das Schnellverkehrssystem einzubeziehen. In weiter Zukunft soll das S-Bahn-System auf das gesamte Ruhrgebiet und darüber hinaus bis nach Düsseldorf, Wuppertal und Köln ausgedehnt werden.

pito
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Beitrag von pito »

  • Es ist zwar auch heute noch theoretisch möglich, die fehlende echte Nord-Süd-Verbindung im Gelsenkirchener Eisenbahnnetz unter Einschaltung von Kopfbahnhöfen zu schaffen. Ein entsprechender Vorschlag ist bereits ausgearbeitet und in Anlage 5 mit angegeben worden. Die Notwendigkeit und Dringlichkeit einer derartigen Eisenbahn-Nord-Süd-Verbindung ist aber mit der Planung der Stadtbahn zumindest bezüglich des Personenverkehrs erheblich zurückgegangen. Die dieser Eisenbahnverbindung im Personennahverkehr zugedachten Aufgaben können sicherlich von den im Gelsenkirchener Stadtgebiet geplanten beiden, etwa in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Stadtbahnlinien besser übernommen werden.
Quelle: Generalverkehrsplan der Stadt Gelsenkirchen, 1969

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Anlage 5:
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Beitrag von pito »

Der Hauptbahnhof um 1900:
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Quelle: Generalverkehrsplan der Stadt Gelsenkirchen, 1969

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Heinz H.
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Von Buer in einem Rutsch zur Nordsee

Beitrag von Heinz H. »

Mit dem "Rheingold" von Buer an die Nordsee: Die Mülheimer Arbeitsgemeinschaft Nostalgie-Zug-Reisen bietet Karsamstag 20. April 2019 eine Sonderfahrt mit dem historischen Rheingold-Express nach Norddeich-Mole. Der "Rheingold" ging erstmals 1928 auf die Reise.
Traditionelle RHEINGOLD-Karsamstagsfahrt nach Norderney

Von Köln durchs Niederrheingebiet und dem nördlichen Ruhrgebiet geht es mit einer elektrischen Lokomotive (BR 110) über Münster dann auf die Emslandstrecke bis Norddeich Mole. Hier endeten einst die traditionellen Bäderzüge. Auf dieser Strecke fuhren bis Herbst 1977 die letzten von der Deutschen Bundesbahn noch eingesetzten Dampflokomotiven...
https://www.nostalgiezugreisen.de/20-04-2019-norderney
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BildIn der Ferne pfiff schon die Lokomotive, dann fuhr der Zug in den Bahnhof ein.
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Abfahrt am Bahnhof Buer-Nord ist um 6.55 Uhr, Rückkehr gegen 22 Uhr. Tickets kosten zwischen 109 und 169 Euro. Die Kosten für die Überfahrt mit dem Schiff nach Norderney sind im Fahrpreis enthalten.

_____ :winken:
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