Der Weise vonne Zechenwiese

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gutenberg
† 26.10.2015
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Der Weise vonne Zechenwiese

Beitrag von gutenberg »

SHANGRI LA liegt im Kohlenpott!

Auf alle Fragen die richtige, die wahre, die echte, die weise Antwort gibt:
Johann Krapulski, der Weise vonne Zechenwiese.

edit Verwaltung: Bild auf eigenen Wunsch des Einstellers wieder entfernt.

Man hatte ihn fast vergessen, nein, man hatte ihn vergessen, Johann Krapulski, genannt Hanne, in seiner Hütte im Rest des Scholvener Naturschutzgebietes „Buerelter“. Halb verfallen stand sie da, noch hinter dem Holzschuhmacher-Forst, der fast zur Gänze dem Kraftwerk zum Opfer fiel.
Da wohnt er nun und keiner Weiß, wie alt er wirklich ist. Ist er überhaupt Hanne Krapulski? Könnte er nich Horus, sein von Jahrmillionen? oder Gilgamesch, oder der Graf von St. Germain?
Sind die Weisheiten der Zeit wirklich nicht von ihm, wie die ewigen Verschwörungstheoretiker vermuten.
Oder ist er gar William Shakespear. Die Glatze könnte stimmen, wer weiß.
Nach neuesten Vermutungen der Wattenscheider Abend Zeitung ist eer in keinem Fall johann Krapulski vonne Zechenwiese sondern einer, der so weise ist wie dieser. so aussieht wie dieser und zufälligerweise so heißt wie dieser.
Wie dem auch sei, Fragen werden ihm von Frau Else Fattmann vorgelegt, einer neuzeitlichen Pythia im zarten Alter von erst 86. Eine der letzten Sprecherinnen des fast ausgestorbenen Scholvisch.


Frage vom 3. Juli 2014, gestellt von Professor Börne-Busch, Industriealrat des Städteverbundes Gelsenkirchen-Acapulco:

Wieso gibt es schon wieder Malesten mit erhöhten Benzolwerken in Scholven?

Hanne K.:
Dem lustigen Laien würde nur einfallen zu sagen: Weil in Scholven aus Erdöl Sprit gemacht wird.
Aber das ist es nicht. Nein!

Hauptursache sind die Zewurski-Drosseln. Diese, erst vor wenigen Jahren im Kral BumPeng in Mali von
Dr. Zewurski, einem der größten Vögel-Fachleute weltweit, entdeckten Drosselart, schädigen den Mustervorort
Scholven gleich auf zweifache Art:

Sie fliegen als Flugvögel (Der Name „Zugvogel“ ist irreführend, welcher Vogel reist mit dem Zug?) aus dem
afrikanischen Sommer in das etwas angenehmehre Klima Europens, um hier zu brüten.
Das wirft die Zwischenfrage
auf: Sind es europäische Vögel, die nach Afrika fliegen oder afrikanische Vögel, die nach Europa fliegen? Hier hilft
uns die Logik weiter, denn die Vögel haben, schon bevor sie über Scholven kreisen, ein schwarzes Gefieder. Der Kral
BumPeng liegt im Herzen Afrikas, welches man auch „Schwarzafrika“ nennt. Na? Dämmert es?

Zurück zum Thema: Auf ihrer langen Reise, gegen die die besten Brieftauben des Reviers blind umherirrende
Nichtse sind, als würde „taub“ nicht schon reichen, überqueren in Tansania die erste Erdölraffinerie, das
berühmte Werk „Cummun Waitres Here“ „CWH“, eine der größten petrochemischen Anlagen Afrikas. Übrigens:
an dem Namen kann der Fachmann den Einfluss der deutschen Sprache auf das Kisuhaeli der ehem. Kolonie
„Deutsch-Ostafrika“ erkennen. Der Name bedeutet nämlich: „Hier kommen wir weiter“ und zeigt den trutzigen
Willen der heimischen Ölindustrie an, mitten in den Fortschritt hineinzumarschieren. Allerdings hält die
britische Königin (BP) in Zusammenarbeit mit dem Oranischen Königshaus der Niederlande (Shell) 99,7% der Stammaktien des Unternehmens.
Aber so ist das nun mal.

Der Flug geht weiter in die Nahost-Region. Wieder werden Raffinierie über Raffinerie von den Flugvögeln überflogen.
in den Köpfen der Tiere herrscht nur ein Gedanke: Nix wie nach Scholven! Was sie nicht absichtlich tun: Mit ihrem
linksgedrehten Gefieder nehmen sie bei jedem Flug über ein Chemisches Werk mehr Benzoldämpfe in ihr
Federkleid auf, wäre es rechtsgedreht, könnte es wieder ablaufen, aber gegen die Naturgewalten helfen keine
Deiche und keine Seismographen und also auch keine linksgedrehten Federn.

Irgendwann dann sehen von oben das Gasthaus zur Erholung, die von oben wie der Felsendom aussehende
Josefskirche und die Hansakampfbahn.

Und weil sie schon so viele Raffinerien überflogen haben, drehen sie über dem ehemaligen Hydrierwerk eine
Ehrenrunde und schütteln sich dabei das Gefieder aus. Dabei werden enorme Mengen an Benzol freigesetzt. Den
Vögeln ist das schnurz, denn noch hat ihnen keiner gesagt, wie giftig das Zeug ist.

Nur die Giftmesser der Behörden verzeichnen dann einen erhöhten Benzolwert in Scholven.


PS: An die Verwaltung: Ob wir für diesen Fred zur Belebung des Buerschen Geschäftes wohl wieder so eine geniale Grafik bekommen?

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gutenberg
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Der Weise vonne Zechenwiese

Beitrag von gutenberg »

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Heute., am 5. 7. 2014, gibt es gleich mehrere Fragen, auf die der olle Hanne in seiner
Hütte natürlich die echten, die richtigen Antworten hat?


Aber zunächst in eigener Sache: In weit mehr als über zwei PN habe ich zu hören bekommen, dass das
Avater für den Krapulski zu „östlich“ aussieht. Das Teil würde zwar zu Shangri La passen, aber nicht zur Zechenwiese.
Da waren sich alle drei Einsender einig. Es mag auch etwas dran sein, am „Östischen“, denn das Bild zeigt den älteren
Bruder des Idols Uljanoffs (ist russisch, wird „Lenin“ gesprochen, eigentlich sogar „Ijiennin“, man vertue sich nicht in der
russischen Sprache...), nämlich den Herrn Franz-Josef Marks.


Da hat sich einer beim Entwurf des Titels in der Bilderkiste vergriffen.

Und noch eines: Wer unter den Millionen Usern der GG eine Tastatur am Computer hat und wenn er dazu noch den
ollen Krapulski kennt, was sollte der anderes tun, als für uns den Weisen zu fragen und die Antworten hier zu
veröffentlichen? Es gilt keine Altersbegrenzung, keine Nationalitäten- oder Parteienfrage,
auch Frauen sind herzlich eingeladen mitzumachen!

Frisch ans Werk!

Woher kommt eigentlich Fußball?

O Volk, glaube nicht, was die Fans singen, wenn sie in Singelaune sind weil der SV Werder mal nicht gegen den Abstieg
spielen muss: „Football is coming home“. Nein nein, der Fußball ist kein Engländer. Der Sport des Engländers, der sich
ein Pferd leisten kann, ist Polo, ein Sport, bei dem man Pferden mit langen Knüppeln die Beine wundhaut, für den,
der sich Pferd und Kfz leisten kann ist dieses, einem normalen Mitteleuopäer nicht vertständliche Kricket, bei
dem weiß gekleidete Männer auf einen Holzball eindreschen um damit lustige kleine Klötzchen umzunieten, die sie vorher
nach Sandkastemanier aufgebaut haben, der Sport der Sporte. Die Schotten, die ja irgendwie englisch angehaucht
sind (siehe Maria Stuaet und
Elsbett die Erste) hauen mit Eisenstangen, an denen unten Gewichte angeschraubt sind, kleine genoppte Bälle durch
die Gegend, bis diese in Löcher fallen. Wohl waren das ursprünglich Karnickellöcher, und der Vorgang diente wohl dazu,
den Frettchen zu zeigen, wo man die putzigen Viecher totbeißen kann. Nach einem deutschen Auto nannten sie das „Golf“.

Wer sich in England nix leisten kann und das ist bei denen, seit sie kein Weltreich mehr zum Ausplündern haben, genauso
die Masse der Menschen wie bei uns auch.
Fußball reicht viel weiter zurück
als bis zur Royal British Football Assocciation 1880 zurück. Er hat seinen Ursprung im Religiösen. Die Ägypter haben
vor Tausenden und Abertausenden von Jahren beobachtet, dass die Mistkäfer sich in Driete sauwohl fühlten und anscheinend
nie starben. Sie gruben ihre Seele „Kaa“, wenn es an der Zeit war, in den Mist ein und ihre Prister rollten den Mist zu
Kugeln. Nach einiger Zeit war zu beobachten, dass die Seele „Kaa“ wie runderneuert aus dem Mist kroch.

Also bestimmten die alten Ägypter aus ihren Reihen Priester, die fortan Kugeln aus Mist rollen sollten und natürlich
auch mussten. Das heißt, wer partout nicht rollen wollte von den Priestern, durfte im Nil den Freischwimmer (Schwimmdauer:
eine Viertelstunde) machen. Der wimmelte aber von Krokodilen und noch gefährlicheren Nilpferden. Aus diesem Grund
hatte der „Pharaonische Ägyptische Schwimmverband“ auch auf die Fahrtenschwimmerprüfung
(Dauer eine halbe Stunde schwimmen) verzichtet.

Nun ist da ja so, dass zu keiner Zeit Menschen gern in den Exkrementen anderer Lebewesen wühlen und zu Kugeln rollen
möchten. Deshalb hatte der Pharao Friz-At-Waltun ein einsehen mit der Not der Preister und gewährte ihnen aus der
Gnade seiner Vollendung heraus, hinfort die Bälle mit den Füßen rollen zu dürfen. Aber das gab neuen Ärger in Thebens
Straßen und daran waren nicht die Priester schuld. Denn der Allmächtige Gott hat am sechsten Schöpfungstag, als
er den Menschen schuf, nach seinem Bilde, nach seinem Bilde schuf er ihn, der männlichen Hälfte der Erdbevölkerung,
dem Adam, ein Gen eingepflanzt, das die männlichen Einwohner der Erde dazu bringt, dass sie, wenn sie einen kugelförmigen
Gegenstand sieht, prompt dagegen treten muss.

Man stelle sich jetzt das unter der Sonne schmorende Theben vor. in dem eine Gruppe jugendlicher Berufsschüler
auf dem Weg von der Zeugnisausgabe mit drohendem Schwimmunterricht, also relativ außer Rand und Band, auf eine
Mistkugeln schiebende Gruppe kahlköpfiger Priester stieß.

Aus diesem Grund halte ich, Hanne vonne Zechenwiese, nicht das brauchbare Rad für die erste HighTech-Erfindung
der Menschheit, sondern den kugelförmign Gegenstand.

So ging die Faszination der Kugel mit der Entwicklung des Menschen mit.

Aber leider gibt es immer wieder im Leben der Menschen, meist infolge von Kriegen, Zeiten, in denen die Leute
riefen: „Wir hatten ja nix“.

So auch in Deutschland.

Die Kinder der ersten Ostpreußen, die der Ruf der Kohle gelockt hat, oder die von ihren Gutherren günstig an
die Magnaten verscherbelt wurden, hatt keine kugelförmigen Gegenstände, Sie hatte Hunger, das ja, aber nichts
zu spielen. Und die Kinder derer, die hier, im Gebiet zwischen Lippe, Emscher und Ruhr, gesunde Bauernhöfe
hatten, durften nicht mit den Po...ckenkindern spielen. Denn „de heppt joa gaor nex an de Füüt“. Was die Kinder aus
dem Osten aber hatten, war Verstand und die Fähigkeit, überall, wo Holz war, auch Feuer machen zu können. Den
Boden im Ruhrgebiet nennt man auch „sandigen, lehmigen Lössboden.“. Aus em Lehm formten sich die Kinder kleine
Kügelchen, die sie „Knicker“ nannten und brannten diese im Holzfeuer. Nun hatten sie ein Spielzeug. Das wiederum
berichteten die Kinder der Ureinwohner ihren Eltern. Und, der Charakter des Menschen funktioniert immer und
überall, die Eltern hielten die Landarbeiter, die bei ihnen Essen durften wenn genug gearbeitet hatten, an auch
Kugel zu brennen, aber größere die „von denen da“. immer und immer größer wurden die Lehmhaufen, bis einer der
Jungens, ein gewisser Willhelm Szepan, einen der Landknechte beobachtete, Wie dieser versuchte, mit einer
Schweineblase, die er umkrempelte und mit Kalk ihrem natürlichen Kreislauf entriss, eine kürbisgroße Lehmkugel zu formen.

Willi lief hin zu dem Landarbeiter, einem gewissen Stoffel Rahn, und unterbreitete ihm eine Idee. Die Blase wurde
aufgeblasen (so schließt wieder ein Kreis) und verknotet und man versuchte das alte Spiel „ich kann weiter als du!“
mit neuem Material. Das war, 1815, die Geburt des Fußballs im Revier. Was aus den beiden Erfindern geworden ist,
weiß niemand. Aber der Sage nach hatten sie später einmal prächtige Jungens in der Nachkommenschaft.

Und:
Warum haben die Männer einen Bart und die Frauen nicht?

Darauf gibt Hanne Krapulski zwei Antworten:
Die erste lautet: Da kennt ihr meine erste Frau nicht mehr.

Die zweite, um jetzt mal keinen Ärger zu bekommen, schieben wir alles auf die alten Griechen, die glaubten
nämlich, die Götter hätten die Frauen zur Freude der Männer geschaffen. Und welchem Mann gefällt eine Frau mit
Vollbart? Mit Bart hätten die Frauen von Vorzeit an sich rasiert. Also da, wo es jeder sehen kann.

Nun nehmen wir mal die Sanitärecke eines Mannes. Ein Wasserkran, eine Klosettschüssel, ein Eckchen irgendwo für den
Becher, die Zahnbürste, den Rasierpinsel und den Klingenhalter. Da, wo Die Dame des Hauses herrscht, äh, sich
frischmacht, sieht es aus mit bei einem Messi im Gartenschuppen, weil Hempels nicht so ein großes Sofa haben.

Und nun stell man sich mal vor, Frauen würden sich jeden Morgen rasieren, damit sie nicht aussehen wie
Andrea Pirlo, der Italiener.

Und deshalb haben Frauen keinen Bart, denn wie sagte Schiller in seinem Gedicht, das auch
ohne Beethoven schön ist:

Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder – überm Sternenzelt
muß ein lieber Vater wohnen.

Und dieser liebe Vater erspart uns den Anblick dieser Badezimmer

In einigen keltischen Völkern muss wohl noch eine Urerinnerung an bärtige Frauen geben, warum sollten die Engländer
sonst „God shave the queen“ singen?

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gutenberg
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Der Weise vonne Zechenwiese

Beitrag von gutenberg »

Bild
Heute geht es in der Hütte, in der Hanne Krapulski wohnt, etwas stiller zu. Etwas diffuser und etwas geheimnisvoller.
Herr B. aus dem Sadtbezirk B. der Megalopolis G. hat eine weltphilosophische Frage gestellt:

„Menschen waren nicht auf dem Mond!“, Das Erdöl wächst von allein nach!“, „Castro hat Kennedy erschossen!“,
„Schorsch Dabbelju hat mit seinem Spießgesellen Rampsfeld das World-Trade-Center in die Luft gejagt!“ ,In der Area 51
steht ein UFO’ usw.. Warum gibt es Verschwörungstheorien?

Nach einem tiefen Schluck Linie-Aquavit, einer gehörigen Prise Snuff, einem Schmalzbrot mit Schmalz und einer Flasche Bier,
antwortet der Weise vonne Zechenwiese:

„Da muss man erssma den Begriff klären. Als hier die Nazis wüteten, taten sich einige preußische Offiziere zusammen,
um den Urheber all des Elends zu beseitigen. Datt war eine Verschörung, und zwar eine sinnvolle. Watt abber Journalisten
schreiben, ist meistens Quaak und dummet Zeuch. Klaa gipptatt auch gute Journalisten, den Schollatuhr zum Beispiel,
abber die sterm aus.

Nehmwer ma den Mond. Nach Völkerrecht isdatt ja amerikanischen Boden. Der waa unbewohnt als der Louis
nich, der andere, der Neil Armstrong seine Fläche betreten tat. Mittatt Sternbanner inne Hand. Wenn datt Holliwutt
gemacht hätt, hätter gesacht: ,Wie kamm in Pieß’, verstehße. Datt wär allet viel dramatischer verlaufen.
Natürlich waan die aufem Mond. Bis auf die mitteen kaputten Tank, wo der Forrest Gamp mitgemacht hat, waa
letztens noch inne Glotze.

Ich weiß datt nemmich, weil ich weiß, datter Armstrong ein amerikanischen Baptist waa. Für die gilt, watt inne Bibel
steht. Vor allen Dingen lügen die nich. Undenkbaa, datteer sich in son Fääk einspannen lassen würt. Datt sind
gezz viel gewichtigere Fakten als den ganzen Krempel vonne NASA.

So. Und warum gezz die
Verschwörungstheorie? Datt liegt am Menschen inne Seele. Kumma, wir haam dammals mitteen Bernie Laaks, den
Bernie Laaks seine Freundin, mit mich und mit mich seine Freundin, die Brigitte aus Hassel, und tie ganze Zweckler Klicke
ne Mondlandungspartie gemacht. Und glaubt mich datt, ihr Leute, kein ein’ häät dammals nicht geglaubt, datteer
Igel nich geländet häs, piep. Wir alle haam ja den Werdegang von den Wernher von Braun (obdatt wirklich kein Braun’n
waa?) und seine Raketen verfolcht. Erst die V 1, dann die Titan, wo nachher die Mercury-Kapseln flogen mitteen Affe
an Bord, danach die Gemini-Leute untann dat Apollo-Programm mitte Saturn. Gaab et gaakeine Geheimnisse.
Gekrönt von die Landung.

Unt dann gehen die Jahre int Land und die Erinnerung anne Mondparty wurt immer blasser. Unt dann steht da son Journalist,
dem sein Scheff grat gesacht hat: ,Meyer, wir brauchen ne Story, wose alle von reden und die sich vermaakten lässt in
Druck und Papier, im Web und inne Glotze. Und sie, Meyer, sie brauchen den Job. Verstehen wa uns?’ ,Jau’, sacht der Meyer, ,
wir vastehen uns’. Und er kukkt sich den Mond an und obwohl er ein deutschet Abbi hat, weißer, wie weit der Lorenz
entfernt iss. In Kilometer soviel, wie Gelsenkirchen mit Buer ma Einwohner hatte: Über 360.000. Im Schnitt. Und er
weiß noch, datteer Schpäß-Schattel ett ma gerade 635 km hoch geschafft hatte, obwohl er ein richtigen Kompjuter hatte
und nich son Atari wie datt Apollo-Dinges.

Und je länger er sich den Camembert sich da oben ankukkt, desto sicherer weiß er, dattatt unmöglich iss, datta ein Mensch
ma drauf gelaufen iss und dabei, nur unterbrochen vom ,Piep’, ständich gequasselt hat. ,Walk And Talk On The Moon’,
wie die Amis sachten.
Und so eine richtich bescheuerte Idee fndet dann prompt andere Bescheuerte, die datt noch ausaabeiten, bisse zum Schluss
sogga Zeugen hass, die dabei waan, als die Amis nich aufem Mond waan. So hat sich datt der Scheff von den Meyer vorgestellt.

Und gezz kann die NASA noch so viel beweisen und Beweise vorlegen und kann ein Handstand nachen anderen
machen, die Verschwörung ist tausendmaa spannender als die Waaheit.

Inne Errija Fifti Wann iss son Übungs- und Entwicklungs-Center vonne US-Airforce heimisch. Da daaf kein’ hin oder gaa rein.
Datt liegt sowieso schon da, wo die Klapperschlange den Leguan ,Good Night’ sacht, aber der Zaun und die Kameras
rundum machen et erst richtig geheimnisvoll. Und weil ma in ein kleinet Faamerstädtchen namens Rosswell in
Neumexiko, wo sich der Coyote mitteen Steppenwolf paat, ein Wetterballon abgestürzt is, untie Leute glaupten, datt
wär ein UFO gewesen, weil die am 24. Juni 1947 von ein Flieger namens Arnold erfunden worden waren als
,Fliegende Untertassen’, fing datt UFO kukken richtig an. Fortan galt allet, wat am Himmel leuchtet oder glänzt, als ein
UFO aus den Weltraum.

Und datt Rosswell-Ding, watt bekanntermaßen nie existiert hat, steht gezz als Studienobjekt in die Errija Fifti
Wann. Bis gezz ham die Studien abber noch nix gebracht. Wir haam Schwierigkeiten, zum Mars zu kommen, die Jungens
wärn etliche Jahre unterwegs. Mit Weltraumtechnik ständ der Mars schon beim Obama im Vorgaaten. Nich ma ein Mittel
gegen Schnuppen haam die Alliens uns beigebracht.

Der amerikanische Physiker Berthold Anton Mauer, geboren in Erle bei Raesfeld, errechnete aus dem Abstand der
Elektronen zum Atomkern, dass unsere Erde aus Nichts besteht. Als er das sich selbst beweisen wollte – vielleicht hat
er auch nur etwas falsches geraucht – rannte er vor die Außenmauer des Smithsonian-Institutes. Das Kinn als
Knautschzone weit vorgestreckt. Der Versuch endete abrupt. In seiner Heimatstadt in good old Weltmeisterland benannte
man sein Denkmal nach den Namenssilben Beton-Mauer.

Wennze bedenx, datt in Amerika der Präsident so eine Art Vater des Volkes ist, kann seine Ermordung niemals mit
,normalen’ Mitteln durchgeführt worden sein. Da hat ein durchgeknallter, ehem. Marine und Aus-und Wieder-Einwanderer
mit einem drittklassigen Karabiner der Firma Schonauer-Mannlicher, John Fitzgerald Kennedy, dem Hoffnungsträger
und Übervater einer ganzen Nation das Gehirn aus dem Schädel geschossen.

Nur zwei Tatsachen ließen sich aus den Vorfällen in all ihrem Drama festhalten. Dass der jugendliche Präsident tot
und der Attentäter, ich will seinen Namen nicht nennen, weil er nicht würdig ist, genannt zu werden, ein verdammt
guter Schütze war.

Was ist da hineininterpretiert worden! Berge von Büchern und Filmen. Das einzige, was noch nicht auftauchte, ist der
Verdacht, das des Präsidenten Weib, Jaqueline Kennedy, ihren Mann erschoss, bevor sie aus dem Wagen kletterte.

Und gezz nach datt Öl untie Kohle. Ich waa ja, ihr würdet et nich glauben, wie lange ich untertage maloocht happ.
Da ham war noch mitteen Schlägel und dat Eisen Flöze abgebaut, die warn so klein, datt wir die ,Schnürriemen’ nannten.
Da hatteer Schlepper noch hinter den Hauer glegen und versucht, nicht an den Ausbau zu denken. Allet, ehrlich allet
konnte da passiern, du waass nich alleine, deine Kumpels passten auf dich auf, so wie du auf die Kumpels aufgepasst
hass. Nur dat eine, datt durftich nich widerfahren: Datte Klaustrophie krichtes. Sonne Raumangst. Nenee, nicht
Platzangst. Platzangst is, wenne dich nich trauss, übern freien Maaktplatz zu gehen, wenn se dich alle ankukken.

Raumangst.

Datt fängt mitte Atemnot an und dann fälltich ein, wie lange du nach übertage brauchss, wenne ma rauswillz. Untann
krabbelze außen Kropp raus und willz zum Schacht. Und spätetens dann haut der Steiger oder einer vonne Kumpels dir
den Weiberar..., dat iss ne Schaufel, vorn Kopp.

Datt tut weh, kann abber zwei Folgen haam, je nach Temperament und Schädeldicke. Entweder wirsse wach aus
dein Wahn und machs die Schicht mit Koppschmerzen zu Ende, odder du biss besinnunglos, dann bringse dich mitteen
Schneewittchensaach nach Schacht, der Steiger schlächt die als Verwundeten an und nachher sacht dich der
Werksaazt, datte nich grubentauchlich biss. Datt wa fürn Familienvatter im Revier keine schöne Nachricht.
Son Helfer übber Tage hat natürlich nich soviel verdient wie ein Fahrhauer oder Rutschenbär
da unten.

Abber sie haam uns und euch wohl erzählt inne Schule, datt die kohle aus Wälder entstanden die Versunken
sind. Bei datt Erdöl war mehr Fett im Spiel. Um ganz genau zu sein. Et waa dammals keiner dabei. Also genau weiß
man et aunich. Mir sind unter viele versteinerte Äste oder Blätter oder ma Trilobith untergekommen. Aber
nur im tauben Gestein, nie inne Kohle. Dat taube Gestein iss dann aufe Bergehalden gelandet und hat sich
auße Reste von Kohlenschlamm und den Druck von dat Eigengewicht selbst entzündet und schwelt so vor sich hin,
bis datt bisken Sauerstoff, watt da drin is, verbraucht is. Lohnt sich also nich, ma rufzuentern und nachzukukken
oppe nich ein Saurierskelett findest, für de Oma zu erschrecken.

Da hat ma einer ausgerechnet, watte fürn Wäldken brauchs, datt dadurch ein zwei Meter mächtiget Flöz wird.
Bei 250 Milljon Jahre und 800 Meter Tiefe müssen die Bäume mehrere zwei- bis vierhundert Meter hoch gewesen
sein dattet sonne Biomasse ergibt, aus die son Flöz gedrückt wird. Vielleicht waan se datt ja. Weiß keiner.

Aber bei datt Öl wirtett lustig. Dann müssen in Arabien aber ma viele Saurier rumgelaufen sein bei die Öllager wie?
Also musset wat anderet geben als den tierisch-biologischen Ursprung, aber watt?

Siehste! Wenn nemmich nix genauet bekannt is, dann sprießt die Fantasie, nä? Zumal in Amerika, wose inne Teerseen
in Kalifornien Saurierskelette finden. Also die alten Saurier wurden Öl, die jüngeren Stein, oder wie gezz?

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gutenberg
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Weltmeister

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Eine Frage, Herr Krapulski, die weltweit viele Menschen umtreibt, warum sind wir Weltmeister?

Hanne Krapulski:
„Zunächst in eigener Sache: Lassen sie bitte das ,Herr’ bei ,Herr Krapulski’ weg. Ich bin kein Herr. Ich habe noch mit Schlägel und Eisen gearbeitet. Apropo: Ich bin so alt, dass ich noch weiß, wie Schlegel-Bier schmeckt. Eine Brauerei, die immerhin noch mit Fritz Walter den „Fritz-Walter-Pokal für den mannschaftsdienlichsten Spieler“ auslobte. Ich kenne noch den Geschmack von Türkenkost aus einer Krüllpfeife, und weiß noch, wie eklig Kindern ein Braten vom Grubengaul aus der Freibank hochkommt.

Wissen sie was? Bleiben wir doch beim ,Herr’, ich habs mir als Kind schon verdient.

Warum wir Weltmeister sind?

Ganz einfach: weil Götze mit seinem Geniestreich bis kurz vorm Schluss wartete. Kennen sie den jungen Günter Strelitz noch? Nein? Der spielte nch der Hauerprüfung und einem Probetraining beim STV Horst-Emscher bei Fortuna Gladbeck-Schultendorf. In dem legendären Fight um den Stadtpokal 1950 in der Vestischen Kampfbahn.

Strelitz, geboren als Gelsenkirchener Altstädter, das sage ich ausdrücklich, um mir nicht den Vorwurf der Buerlastigkeit anhören zu müssen, verlor bei einem Arbeitsunfall auf Zeche Eimerweise in Wulfen vorübergehend das Augenlich auf dem rechten Auge. Warum Kalli Schmurgel, der Trainer der Fortuna Schultendorf, in in der 85. Minute als linken Läufer einsetzte, war der sehr dünnen Mannschaftsdecke, war zwar verständlich, aber eigentlich saublöd. Denn von wo bekommt der Linke Läufer seine Bälle? Nein, nicht von Adidas, sie Scherzkeks, er bekommt sie von rechts. Und wo war Günner Strelitz blind: Richtig, rechts!
Er hat also die Flanke von Pedder Kleine-Gung am Geräusch kommen gehört. Wie auch immer, er nahm den Ball mit der Brust an (immerhin eine Kleine-Gung-Flanke!) ließ sie abtropfen auf Kniehöhe, untatt mitten im vollen Lauf, stellt euch ma vor.

Un watt machter, dieser halbblinde Fußballgott? Er nimmt abtropfenden Ball volley und lupft ihn über den Keeper in datt Gebälk mittat Netz. Sen-sa-tio-nell!

Datt Volk waa außer Rand und Band. Die Fortuna Schultendorf hatte den Pokal Und Günner bekam von sein’ Vorstand die Siegpämie: Eine angebrochene Schachtel ,Red Rock’ mitteen Indianerkopp drauf. Giptett gaa nich mehr, war amerikanischen Tabak. Der Witz is gezz, datteer Günner einklich nur ,Senoussi’ geraucht hat. Höchstens zum Bier ma’ ’ne ,Overstolz’.

Wattat mit den Weltmeister zu tun hat? Datt hatt damit zu tun, datt datt Fußballspielen bei uns inne Gene liegt, genau wie datt Weltmeister werden.

Leider, untatt is wichtig wegen die Gene: Der Günner is kurz nache Stadtmeisterschaft auf Graf Moltke eins/vier kinderlos in ein Schuss gelaufen, wobei aufe Strecke von 200 Meter dat Hangende runnerkam. Da haamse ein’ leeren Saach begraben, damitt die Eltern wat zum Begießen haben aufen Friethoof.“

„Also, Krapulski, istatt der einzige Grund für datt Meisterwerden?“

„Natürlich nich, Fußball is watt ganz komplexet. Das hängt auch mit dem Volksempfinden zuammen. Die Männer und Frauen, die Buben und Mädchen draußen im Lande haben in den letzten Jahren ein Tal der Tränen durchschritten. Die mittelalten, so ab 30 haben sich gedacht, sie könnten ein schönes Leben führen, nach dem Praktikantentum, dem Abi und dem Studium zum Magister Artes, ohne Stress nach Feierabend, ohne Traung und vor allem ohne Nachwuchs. So nach dem Motto: Boh ey, wat haam unsere Alten maloocht, datt wir datt ma besser haam, und gezz? Die Alten gehen in Rente, aber gehen nicht Tod.

In der Resser Mark soll ein Vater sogar zu seinem Schwiegersohn geagt haben: ,Wenn ihr ein Häschen wollt, du und meine Tochter, müsst ihr halt sehr sparsam leben, mit Wüstenrot reden und bauen. Und in den 30 Jahren, die ihr zum Abzahlen braucht, könntet ihr Kinder großziehen. Viel teuer als jedes Jahr auf die Seyschellen oder wie die Salmonellen Eiländs da heißen, ist da auch nicht.!’ Und die Mama soll bejahend genickt haben.

Wenn ich jetzt die Kanzlerin erwähne, fang ich wieder an zu scholvern, hömma. Dat Mädel hat die Wahl gewonnen wie noch nie und dann machtse ne Große Koalition. Da kannse besser abtauchen und mittatt Handy telefoniern. Hättse dat, watt se so zu erzählen hat, den CIA gleich schreiben sollen, hättse datt Flätträät gespaat.

Und mit all dem Ärger hattsich dat Volk, datt Deutsche, ein prima Kaama verdient. Und stellt euch vor, der zuständige Erzengel hätte dem Michel, der ja unser Patron is, so wie die Marianne beie Franzosen, drei Stück Glück zur Auswahl überlassen: 1. Welfrieden, abgelehnt wegen Krauss Maffei und Rheinstahl, 2. Beseitigung der Altersarmut, abgelehnt wegen ,die alten Säcke haam doch Kohle genug, 3. Weltmeister in Brasilien!

Iss ja auch verständlich.

Also, wenn ihr noch ein paar Fragen habt, liebe Gelsenkichener, Gelsenkirchen-Bueraner und GE-Horster, setzt euch vor den Rechner oder euer plattet Brett und schreibt los. Je skuriler desto besser!

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Der Weise vonne Zechenwiese

Beitrag von gutenberg »

Als der Schneider Böck mit seiner Brücke ins Wasser fiel und mit verstimmtem Magen im Bette lag, ließ Wilhelm Busch, der größte der deutschen Unfugschreiber, das Kapitel mit folgenden Worten enden:
„Hoch ist hier Frau Böck zu preisen,
denn ein heißes Bügeleisen
auf den kalten Leib gebracht,
hat alles wieder gut gemacht.“
Als die Frau, mit der ich nicht zufällig seit 34 Jahren verheiratet bin, das alte Logo für Hanne Krapulskis Geschichten sah, und ohne Kenntnis des 13tägigen Krieges, sagte sie spontan:
„Was hast du denn da gemacht. Der Kerl sieht ja aus wie Hitlers älterer Bruder. Und dann nimmst Du noch so eine Nazischrift dazu. Schlimm, schlimm...“
Eines habe ich gelernt in meiner langen Ehe: Dass meine Frau immer Recht hat. Frauen haben überhaupt immer Recht. Und ich muss mir eingestehen, sie hatte wirklich Recht. Und ich war im Unrecht. Aber meine Frau hat keine Ahnung, weshalb ich jetzt manchmal „Frau Böck“ zu ihr sage.

Deshalb ab heute: Krapulski im neuen Gewande!

BildUnter Verwendung eines Fotos von DamianLuagsh

Die Frager: „Oh Weiser, bitte sage uns, woher kommen die Leichtathletik-Sportarten?“

Der Weise:
„Da habt ihr ein weites Feld aufgetan. Ein wahrhaft weites Feld. Jeder, der des Lesens und des Schreibens mächtig ist, sich also über der SMS-Basis befindet und ganze Sätze formulieren kann, mit dem Satzgegenstand, früher sagte man noch Subjekt, und Satzaussage, vulgo Prädikat, weiß, dass die ollen Griechen die Olympiade erfanden.

Was aber schon falsch ist, denn die Olympiade ist die Zeit zwischen zwei Olympischen Spielen. Während der Spiele hielt man Frieden untereinander, davor und danach drosch man wieder mehr oder weniger fröhlich aufeinander ein.

Und diesem Aufeinander-Eindreschen dienten die olmpischen Diziplinen als Training. Speer werfen ist klar. Diskuswerfen schon weniger, aber die Geburt dieses Sportes ist schon interessanter. Der Wissenschaftler sagt natürlich, dass das die Veredlung des Steineschmeißens wäre, das noch bis in die 70er Jahre auch in diesem Lande geübt wurde. Ihr glaubt es nicht? Nicht im Zeitalter der Feuerwaffen, sagt ihr? Schaut euch mal im Landeskriminalamt in Düsseldorf auf dem Innenhof die zerbeulten Wasserwerfer der Polizei an.
Nein, der Diskuswurf entstand friedlich, wusste damals doch keiner, wo Vietnam liegt und der Rote Danny hatte noch nicht entdeckt, das ,unterm Straßenpflaster der Strand liegt’. Diese Aussage wurde übrigens nur in Frankreich als romantisch dargestellt. In Deutschland zeigte sie nur, dass der junge Mann so weit vom Straßenbau entfernt war, dass er nicht wusste, dass Pflastersteine in Schmiersand gebettet sein müssen.

Nein, Steinschmeißen war nicht der Impuls für den Diskus.

Der lag darin, dass die jungen Männer damals die Rinderherden der Gemeinde hüten mussten. Junge Männer müssen stets wissen, wer der stärkste, der lauteste, der dickste, kurzum der ,König der Berge’ ist. Und einer, der mit Sicherheit nicht zu den Königsanwärtern zählte und wahrscheinlich für irgendwelche Mängel gehänselt wurde, entdeckte, dass der gemeine Kuhfladen, liegt er nur lange genug in der Sonne, hart wie Holz wurde. In Altgriechisch, dem Koine, werden diese flachen Phänomene ,Ku-Ka-Ke’ genannt Ein kurzer Kampf mit den mediterranen Fliegen, und der Fladen gehörte ihm. Und er benutzte ihn wie einen Frisby. Und er traf den König der Berge und merkte sich die Entfernung, die sein Geschoss zurücklegte. Dann verzog er sich ein paar Meter weiter und der König verstand. Nahm seinerseits ein Exemplar der Art, die man heute in den USA „Bull shit“ nennt und – traf natürlich nicht. Und der Gehänselte schaute fortan aus sicherer Sicht, wie sich seine Altersgenossen mit Ku-Ka-Ke bewarfen. Sein größter Triumph war dann der Weidenabtrieb, wenn die Besitzer der Tiere zu den jungen Männern sagten, sie sollten sich erst einmal waschen, bevor sie die Kühe zum Melken anfassten.

Dieser griechische Held, aus Sparta, dessen Name nicht überliefert ist, hat den Diskuswurf in die Welt gebracht. Nennen wir ihn ehrenhalber Bio-Frisby, das würde ihn sicher freuen.

Oder wie der Weitsprung in die Welt kam. Nein, es waren nicht die Spartaner, die einfach wissen wollten, wer es denn nun am weitesten konnte? Griechenland, Hellas, war ein trockenes Land. Deshalb konnten die Leute nicht schwimmen. Und sie mussten jedes Rinnsal überspringen oder mussten zu Hause bleiben. Das änderte sich erst, als der Ingenieur, Architekt und Pferdemetzger Sanos Fransciscos Goldos Gatos aus Alexandria (nicht das in Ägypten, sondern das an der Gr.7 zwischen Marathon und Mykene gelegene Dorf) auf die Idee des Brückenbaus verfiel.

Fortan war die mühselige Springerei egentlich überflüssig, aber man bleib dabei. So, wie es im Zeitalter von BMW, Porsche und Daimler-Benz immer noch Pferdeturniere gibt. ,Wose de Pferde mitte Knüppel vorde Beine kloppen’ wie der Wahlbochumer aus Koblenz, Jürgen von Manger, ein Poloturnier beschrieb.

Des weiteren haben wir da das Laufen bis zum Umkippen. Angeblich hat der Berufsläufer und Soldat Pheidippides einen Lauf von Marathon nach Athen in voller Rüstung und schneller als ein Pferd, zurückgelegt. Nebenbei gelang ihm eine der größten Leistungen der menschlichen Kulturgeschichte, nämlich nach 42.200 Meter schnellen Laufens noch in fehlerfreiem Koine-Griechisch zu rufen: NAINIKAMEN!, wir haben gesiegt!
Man fragt sich spontan, warum er kein Pferd genommen hat, sicher war noch Kavallerie auf dem Schlachtfeld oder ein Streitwagen. Und warum hat er seine Uniform nicht ausgezogen?

Nein, es war anders: Die Athener siegten in der Schlacht, OK. Nach so einem Gemetzel pflegten die, die dann noch stehen konnten, ihrem siegreichen Feldherrn zuzujubeln. Und ,Die Ebene von Marathon’ gab es damals noch gar nicht. Marathon lag ziemlich hoch in der Landschaft, und dieser Pheidippides warf im Jubel seinen Korinthischen Helm in die Luft.
Da Capo!
Korinthische Helme sehen fast aus wie umgedrehte Eimer mit einem runden Boden. Zumindest verhalten sie sich so, wenn sie einen Berg herunterkullern. Der Krieger eilte also seinem Helm nach und zwar mit so einem Schwung, dass er jedesmal, wenn er den Pott eingeholt hatte, diesen aus dem Lauf heraus ungewollt weiterkickte. Und wäre er nicht auf der Agora, dem Marktplatz von Athen, gestorben, würde er vielleicht heute noch rennen.

Das tun aber andere, die einen Lauf von 42,2 Kilometern für gesund halten.


Das ist Folge 1 von mehreren.

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gutenberg
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Der Weise vonne Zechenwiese

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Der Weise vonne Zechenwiese

Nomina omina sunt, woll?


Weiser, in der Schule haben wir gelernt, der Name Kirchhellen kämme von einer hellen, also weißen
Kirche, die in dieser traurigen Gemeinde einst stand. Nun ist die Kirchhellener Kirche aber Sandsteinfarben,
weil die Fassade aus Sandstein ist. Jawattenu?

„In der Schule lernt man viel. Wenn man klug und weise ist, und den Sinn der Schule erfasst hat.
„Non scholae, sed vitae discimus“, sagte Seneca nicht, sondern „Non vitae, sed scholae
discimus“.
„Nicht fürs Leben, sondern für die Schule lernen wir“. Er meinte das als Kritik. Er geißelte seine
Mitbürger Roms als süchtig nach Bildung, die Bildung in damaliger Zeit bestand im Studium der
Philosophen.

Und diese Bildung helfe nicht, vernünftig zu leben, sondern höchstens, gebildet
daherzuquasseln.

Und wie wären nicht in Deutschland, wenn wir nicht Bildungspolitiker gehabt hätten, die den Satz
umgedreht hätten un die die Verantwortung für Bildung zu einem großen Teil in die Gewissen
die Kinder impfte und so den Kindern, die langsamer lernten, als andere zu suggerieren, sie
seien dumm oder faul.

Für’s Leben gelernt, wurde in ehemaligen Volksschulen. Ein guter Volksschüler konnte im Leben alles
erreichen, wie berühmte Namen zeigen. Vielen der Superkarrieren folgte natürlich das Abitur auf
zweitem Wege, aber die Basis war die Volksschule. Ich hatte das Glück, auf Lehrer zu treffen,
die in mir die Leidenschaft, Wissen zu sammeln und die Neugier dazu weckten. Die Hauptschule
war und ist eben nicht die „Fortsetzung der Volksschule plus Englisch“.

Womit ich natürlich nicht sagen will, das einem Hauptschüler oder seiner Klassenkameradin nicht die
Welt offen steht. Es gibt in diesem Lande gefühlte 23.000 Möglichkeiten, das Abi zu erreichen
oder ohne Abi zu studieren. Oder ein gute Handwerker zu werden und in die Selbstständigkeit
zu gehen.

Wie war nochmal die Frage?“

„Es ging um die Städtenamen, Herr Krapulski, Stupor Mundi.“

„Ach ja, Kirchhellen. Wie hast du mich genannt? Stupor Mundi? Das Staunen der Welt.

Immerhin...

Also, bevor das hier im Ruhrgebiet richtig losging, lebte hier eine hochaufgeschossene kraftvolle
Urbevölkerung. Es waren so Typen vom Format und Aussehen eines Rolf Rüssmann selig. Sie sind
nicht ausgestorben. Sie haben sich nur vermischt und weitestgehend ihre Ursprache verloren.
Sie wird noch rudimentär in Oberscholven, Nordhassel und Polsum gesprochen. Sie heißt Nieder-
oder Plattdeutsch. Und bis auf wenige Ausnahmen kommen auch die Städtenamen aus dem Plattdeutschen.
Ein paar auch aus dem Friesischen und dem Keltischen. Diese erste Mischung verdanken wir Otto dem
Großen, der ganze Dörfer verpflanzte, weil ihm schon so etwas wie das ,Deutsche Volk’ vorschwebte.

,De Hell’ bedeutet auf Platt nicht, ,die Hölle’, sondern .die Lichtung’. Kirchhellen war ein Dorf, für das
man einen Teil des lippischen Urwaldes gerodet hatte. ,Kirche’ oder ,Kirchen’ für ,Ansiedlung’ begnet
uns ja im Namen unserer Stadt. ,Gelsenkirchen’ nun ja, ich will keinen enttäuschen. Aber eine
,Gelse’ plural ,Gelsen’ ist im Platten eine Mücke, Fliege, Bremse, also etwas, das flattert. Bevor der
Bergbau km, lebte das Dorf von der Schaf- und Ziegenzucht. Da fühlen sich Myriaden von Mücken wohl.
Dazu kamen die Wildpferde im Emscherbruch.

Über Buer wurden schon die dollsten Vermutungen angestellt, von ,Piure’ bis ,de Freeter Buer’
wobei die erst Bezeichnung nich übersetzbar ist, und die letztere heißt ,Die Bauern mit der Freiheit’,
und denkt man an die Go-Gerichtsbarkeit, das Markrtecht und die Stadtmauer, so wird das wohl
stimmen.

Die ,Glade Beke’, der die Stadt Gladbeck den Namen verdankt, gibt es noch heute als Kanalisation
unter der Stadt.

Die Orts-Endung ,...sum’ ist friesischen Ursprungs und heißt ,Ort’, ,Siedlung’. Mit „Poll“ bezeichtnet
der Friese als solcher einen sumpfigen, schweren, jedoch fruchtbaren Boden. Interssanter Weise kennt
man die Bezeichnung auch im Platten und in beiden Sprachen auch die Bezeichnung ,Brock’ oder ,Brook’
für den gleichen Boden. Im Emscherbruch oder dem Merfelder Bruch taucht er auch im Hochdeutschen auf.

So erklärt sich ,Polsum’ selber. ,Bochum’ ist ein Dorf, von Buchen umgeben und nicjht von Büchern,
wie das Wappen suggeriert.

,...trop’ als Endung bedeutet ,Dorf’. Bott, Pott oder Pütt, heißt Brunnen. Bottrop ist also ein Dorf mit
zentralem Brunnen für jedermann.

Wattenscheid liegt auf einer Wasserscheide zwischen Ruhr und Emscher.
Die Vorsilbe
,Cas...’ (lat. Castell) bedeutet eine Obrigkeitliche (kaiser-, könig-, fürstlich) Speichermöglichkeit.
Das war den damaligen Verhältnissen der Logistik geschuldet.
Castrop war
also ein Dorf mit Speicherschuppen.

Versucht’s nur selbst und geht dabei den direkten Weg. Keine Philosophischen Theorien aufbauen.
So etwas kannten die Leute damals nicht.

Habt ihr noch eine Frage?“

„Ja, Weiser, warum sagen die Kollegen aus dem östlichen und dem südlichen Ruhrgebiet ,woll?’
statt ,nä?“ und ,hömma!’?“

„Das ist eine gute Frage, sozusagen eine Kernfrage. Da müsen wir weit, weit ausholen.
Habt ihr
euch schon einmal Gedanken gemacht, wqarum die Baumwolle ,Baumwolle’ heißt?“

„Nein, Stupor Mundi, gerade jetzt habe ich gedacht, wo der Name Darmstadt wohl herkommen
mag...?

Krapulski beendet mit einer Handbewegung kurz aufkommendes Gelächter.

„Natürlich nicht, Handtücher, Bettwäsche wenn sie etwas taugt, Oberhemden dito, alles ist aus Baumwolle,
aber keiner macht sich Gedanken, wieso Bäume, die höchstens Bucheckern, Eicheln, Walnüsse
oder Klebenasen wie der Ahorn hervorbringen, mit Wolle, die wir auf Schafen wachsend kennen, in
Verbindung kommen. Obwohl das Kattun, oder Cotton, eher auf Sträuchern oder Büschen gepickt wird.
Aber den ,Cotton-Picking-Blues’ den kennen sie alle.

Es verhält sich so, dass nicht nur unser Volk, aber weil es so oft in Not gerät, besonders dieses,
aus der Not eine Tugend macht. Benzin aus Kohle, Margarine aus Kohle, Gummi aus Kohle, Honig
aus Zucker, Zucker aus Runkeln, baumwollähnliche Fasern aus Pappelrispen sind Ergebnisse solchen
Tuns.

Überall, wo Pappeln stehen, also besonders häufig im Ruhrgebiet, sieht man im Frühjahr diese
weißlichen Rispen, wie sie der Wind durch die Straßen trägt und sie an windgeschützteren Stellen,
wie Veranden, Balkonen, Bordsteinkanten und so weiter zu Boden sinken und sich sammeln und dabei
verknoten. Im ersten Weltkrieg wurde das Zeug von Kindern gesammelt, in Spinnereien zu Fäden
gesponnen und zu Verbandsstoffen und Uniformhemden verarbeitet. Das müsste sogar irgendwo
im Guugel stehen.

Stellt euch jetzt Pappeln vor zu einer Zeit, da alles viel größer war als jetzt. Die Vögeln waren
noch Saurier, ein Hähnchen also vielleicht ein T-Rex. Und unsere Pappeln über 100 Meter hoch.
Das war das Karbonzeitalter.

Die Wälder versanken, die Bäume senkrecht. Aus den Stämmen wurde Steinkohle. Und 150 Jahre
Bergbau im Rheinisch-Westfälischen Industriegebiet konnten an ihrer Masse nur kratzen. Aus den
Verästelungen oben, wo der Stamm in die Krone übergeht, entstand der fingerhaltige Mergel.
Man konnte bis vor 150 Jahren zu Kohleabbau den Mergel nicht durchstoßen, weil dann, an fehlenden
Pumpen gelegen, die Schächte abgesoffen wären, wie der Bergmann sagt. Als dann der Herr Mulvani
aus Irland kam und für eine leistungsstarke Wasserhaltung sorgte, konnten die Herren Mannesmann,
Grillo, Funke und Konsorten, den Kohlenpott gründen.

Was aber wurde aus den Blütenrispen der Riesenpappeln, die ja über dem Mergel lagen?
Natürlich,
daraus wurde das ,Rockwool’, aus dem man die Steinwolle mahlte. Dieses saulästige Dämmzeug,
das unter den Arbeitsanzug krabbelt und furchtbares Jucken verursacht. Dafür aber nicht brennbar,
und deswegen zur Produktion von Schießbaumwolle völlig ungeeignet ist.

Es wurde zuerst im östlichen und südöstlichen Ruhrgebiet im industriellen Rahmen abgebaut.
Legendär
die erste Baumwollzeche ,Wollfgang 3 / 4’ in Wollfrathshausen bei Rauxel oder die Schachtanlage
,Gewerkschaft Wollp-Ulli“, da, wo heute das Westfalenstadion steht. Hoffentlich haben die bei der
Stillegung alle Schächte, Strecken und Srebe gut verfüllt, sonst bekommen die Dingens mitten im
Heimspiel fiesen Ärger...

Und so, wie uns das als Kindern so vertraute ,Glück auf’ (was übrigens nicht bedeutet ,mögest
du glücklich wieder aus der Grube ans Licht fahren’ sondern aus dem Erzbergbau kommt und sagt:
,Viel Glück beim Aufschließen einer guten Erz-Ader’.) grüßten sich die Kumpel damals mit ,Woll auf!’.
Anders als beim ,Glück auf’, das man nur noch im Wahlkampf von Leuten hört, die nie eine Schüppe
zum Broterwerb in den Händen gehalten haben, ging das ,Woll’ in den Sprachgebrauch über.

Jetzt habt ihr wieder etwas wichtiges über die Welt und das Leben erfahren, woll?

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gutenberg
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Der Weise vonne Zechenwiese

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Der Weise vonne Zechenwiese

Oh, Weiser vonne Zechenwiese, beende alle Thekenzankereien und sage uns: Wer war Herr Einbahn?“

Johann „Hanne“ Krapulski, zog seine Pudelmütze, die mit der Schlägel und Eisen-Stickerei, gerade,
nahm einen tiefen Schluck kühlen Bieres, mit dem Handrücken wischte er sodann den Schaum aus
dem Stoppelbart und seine wasserblauen Alter-Mann-Augen schauten gutmütig auf die Schar der Fragenden.

„Da habt ihr aber in ein genealogisches Wespennest gestoßen. Fangen wir beim Anfang an.“

Wie um zu zeigen, dass die Antwort gar nicht unkomplex war und nicht leicht zu ergründen, hatte Hanne
seine ohnehin faltige Stirn in Falten gelegt und seine Blick begann sich, in dem von einem alten Scholfski
in den eines Philosophen zu verwandeln. Er lehnte sich in seinen Sessel zurück.

„Als das Fürstengeschlecht derer von Thurn und Taxis die Postdienste im deutschen Reich übernahmen,
legten sie nicht nur einen soliden Grundstock für die Milliarden der Fürstin Gloria, sondern sie standen auch
vor einem Dilemma. Der 30jährige Krieg hatt das Land gründlich zerstört. Von Reichsstraßen konnte keine
Rede mehr sein. Von dem, was die germanischen Stämme von den Römern übernommen hatten, hatten
Vökerwanderung, Mittelalter und Karl, der hypothetische, und die Landsknechtshorden bestenfalls

Trampelpfade übergelassen.

Gottlob gab es eine europäische, sehr verzweigte Familie, deren sagenhafter Begründer ein Meister
Ernban vom Hage war. Sein Name wandelte sich im Laufe der Zeiten zu Eiban von Hagen und schließlich
zu Einbahn. Die Hagenstraße in unserer Buerschen Heimat trägt noch heute zu seinen Ehren den Namen
„Einbahnstaße“.

Diese Familie war das, was das Geschlecht derer von Gelsen später für die Wasserversorgung
wurde, die Könige der Verkehrswege. Bis in den Sport gingen die Wege dieser Familie: Ein Rodolfus von
Bahn erfand die nach ihm benannte Rodelbahn. Oder von der schottischen Linie Isam of Bahn, der mit
James Watt die Eisenbahn erfand. Auch hier finden wir seinen Namen eingedeutscht. Die Grafen unter
den vielen Freiherren und Baronen von Bahn tagen bis auf den heutigen Tag den Titel Bann- oder Bahnscheff.
Der bekannteste unter ihnen war wohl Bannscheff Mehdorn.

Welche Familie, welche Kreativität!

Jochen von Schlinder, aus einem Seitenzweig, der Dichterkönig machte die Schlinderbahnen unsterblich.
Ein Cousin zweiten Grades von ihm war der sagenumwobene Carlos y Cegel ,el Foederale’ führte an
Europas Höfen die Bundes-Kegelbahnen ein. Nicht zu verwechseln mit der Bundesbahn, die von dem
Märkischen Großbauern Buntow von Merkel begründet wurde.
Ein Bahnscher
Gesellschaftsphilosoph, Kant von Lauf, machte die Laufbahn als Schicksal fest. Die Laufbahn in den Sportstadien
gestaltete sein Sohn ,Renner von Lauf’.

Der ,Niederländische Kepler’, Jan Vermeer van het Umlauf, brachte Ordnung in Newtons System und
wies den Planeten die ,Umlaufbahnen’ zu.

Der langjährige Chef des Buerschen Marienhospitals, der Herr Professor Kleine von Gross Bahn, brachte
ebenso Ordnung in die Anatomie. Jeder Medizinstudent büffelt seit seiner Reform die ,Blut-, Nerven- und
Lymphbahnen’.

Nicht nur im Bahnnen- und Wegebau tat sich diese Familie hervor. Gottlieb von Spiegel wies nach, dass
extrem junge Vogelföten für den Menschen, vorausgesetzt, man brät man sie in Guterbutter oder guter
Margarine. Jeder Koch kennt das ,Spiegelei’ als Grundlage eine guten Frühstücks.

,Egon, Graf von Zieher und Bahn’. Seinen abgespeckten und in die Länge gestreckten Meißel findet man
als ,Schraubenzieher’ heute noch in jedem Haushalt.

Seine Mutter war die legendär schöne .Isabel von Byrrhn’ die so ganz nebenbei die Glühbirne erfand. Und zwar
die mit dem Draht statt mit dem Kohlefaden.

Ja, die Bahns sind ein Beispiel für, dass der Adel auch andere Seiten hat als das Grüne Blatt uns glauben
machen will...

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sirboni
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Beitrag von sirboni »

Lieber Gutenberg
gehe ich recht in der Annahme, daß es sich bei dieser Dame
.......für die Milliarden der Fürstin Gloria
um Gloria von Thut und Thatnix handelt :?:
Wer Bier trinkt hilft der Landwirtschaft

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gutenberg
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Gloria

Beitrag von gutenberg »

Ja, das stimmt. Es ist die Fürstin Gloria Viktoria von Thut und Tatnix. Nicht zu verwechseln (um Himmels Willen!) mit der Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, das wäre ja Majestätsbeleidigung und was weiß ich noch alles.
Die Thurn und Taxis waren, jedenfalls nach Meinung einiger Historiker, maßgeblich an der Gründung des Mietwagenwesens beteiligt. Ob's stimmt? Man sollte mal Krapurski fragen...

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gutenberg
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Der Weise vonne Zechenwiese

Beitrag von gutenberg »

Der Weise vonne Zechenwiese
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Von Würstchen und Polizisten


„Der du uns so trefflich über Herrn Einbahn und seine Familie erzählt hast, sag an, weisestes Haupt
aller Weisen aller Zechenwiesen überhaupt: Was ist mit dem Herrn Vorfahrt?“

„Ihr meint, wegen der vielen Vorfahrtstraßen? Ach, ihr Kleingläubigen, es gab doch keinen Herrn
Vorfahrt! Vielmehr teilt die Straßenverkehrsordnung von 1970 einer Vorfahrtstraße das Zeichen 306
zu. Es sieht wie ein auf die Spitze gestelltes, quadratisches Spiegelei aus. Das bedeutet, abstrakt
ausgedrückt, das an Kreuzungen, an denen man dieses merkwürdige Schild sieht, die Regel Rechts vor
Links aufgehoben ist und man auf solcherart gekennzeichneten Straßen die Vorfahrt hat.

Die einmündenden Staße ziert ein sogenanntes „Stoppschild“. Im Grundriss ähnelt es einer Hamburger
Polizeimütze. Diese dankt die Hansestädtische Polizei einem gewissen Richter Schill, der in einer hellen
Minute, als er noch Politiker der Schill-Partei war, meinte, die Polizei solle auch wie eine aussehen.

Die grünen Jacken hatten fortan ausgedient.

Viele Menschen freuten sich darauf, dass man in Deutschland, wie auch in Europa, die traditionellen
Uniformen wieder ausgraben würde und bei uns die ,Tschackos’ solche auch wieder tragen würden,
aber dem Herrn Schill, der wegen seiner drastischen Urteile auch „Papa Ungnädig“ genannt wurde,
gefielen die New Yorker Cops besser. Der Herr Schill hat, in Spanien war es, glaube ich, lange wegen
Kokainbesitzes und dessen Verhökerung im County-Jail von Madrid gesessen.

Man kann eben nur vor den Kopp gucken, nicht hinein.“

Er schaute auf die Schar seiner Fans und sah neue Gesichter. Diese schaute er fragend an: „Na, was
hat euch denn hierhergetrieben, die Ruhe eines alten Mannes zu stören?“

Es waren offensichtlich Nachfahren der Scholvener Aborigines (= Ab Origines = Vom Original = Ureinwohner)
wie man an der Sprache erkannte:

„Wir haam da mehrere Fragen, hömma, da is datt mitti „Neue Kolonie“, da lieste inne letzte Zeit gaanix
neuet mehr von. Stimmdatt, dattett die nie gegeben hat? Nonimma als Plan?

„Also, das kann man so einfach nicht beantworten. Der Dingens, der sich das augedacht hat, plante
eigentlich etwas anderes. Der Vorort Scholven sollte sich seine eigene Soap-Opera schreiben.
Er, also der Dingens, wollte so ein bis zwei Folgen anregend vorgeben, und dann geschahen zwei Beiträge
und dann nichts mehr. Der Dingens war aber auf den Geschmack gekommen, dass Schreiben einen
Heidenspaß macht.

Das war der eine Aspekt.

Der zweite war, er hatte sich, bevor er über den Bergbau schrieb, in die Materie hineinrecherchiert
und sich die technische Unterstützung von reinen Bergbaufachleuten ,erbeten’. Das Fazit dieser Arbeiten
war, das es sich mehr als lohne, im Ruhrgebiet Bergbau zu betreiben. Und weil der Pott seit Jahrzehnten
mit dem Hintern nicht mehr hochkommt, wollte er diese Binsenweisheit unter die Leute bringen. Er
hat leider kein Feedback erhalten, wie man so schön sagt, was bedeutet, dass er bis an sein Lebensende
glauben wird, seine Story hätte Leser gehabt. Lassen wir ihn in dem Glauben, es war eine Knochenarbeit.

„Sind in dat Zigeunerschnitzel wirklich Zigeuner drinne?“

„Natürlich nicht. Wie wir von den tapferen pc-Rittern gelernt haben, gibt es Zigeuner gar nicht. Es
gibt nur Sinti und Roma. Und von einem Roma-Schnitzel oder einer Sinti-Wurst habe ich noch nie gehört.“

„Untie Weißwurst? Watt iss mittie gezz?“

„Da lauert wieder ein Stolperstein. Also einer, der sich im Pflastersteinverband durch das Wetter
hochgeschoben hat. Nicht diese andere Version. Ach wisst ihr was, vergesst den Stolperstein
als Beispiel, nehmt einfach ein Holperhindernis.

Es hat nichts mit der Farbe zu tun. Denn die ist ja nur unwesentlich heller als die der Bratwurst,
also die gute alte frische, die im Kringel, meine ich. Also keine Thüringer oder Rheinische oder Nürnberger.
(Gott, ist das alles kompliziert geworden...). Diesmal war es ein Metzger mit Namen Berthold Schwarz
aus Hamburg. Mit diesem Namen (Der Mönch Bertholt Schwarz gilt als der Erfinder des Schwarzpulvers)
wollte er eigentlich eine ,Knallwurst’ kreieren, aber es gab ja schon den ,Knacker’.

Dann mischte er gekochtes Kalbfleisch mit Gewürzen und gekochten Innereien und mengte das ganze
nach dem Pürieren zu einem Brei, füllte diesen in Därme, kochte das Ergebnis kurz an und fertig war
eine neue, schmackhafte Kochwurst. Dass diese Hamburger Spezialität die Nationalspeise des Freistaates
Bayern wurde, ist ein zweites Paradoxon. Das erste ist, dass der Metzgermeister Schwarz eine Weißwurst entwickelte.


„Unt stimmdatt, datti Gelsenkirch’ner Geschichten irntsonn Bundespreis kriegen sollen?“

„Nein, das stimmt nicht. Noch nicht. Aber sie hätten es sich verdient. Sie beweisen täglich, dass es
in des „Reviers“ traurigen Resten noch Leben gibt. Und nicht nur Rentnerleben. Sondern sehr, sehr
menschenwürdiges Leben. Und, in Bereichen, auch sehr reges Leben.

Natürlich haben – ,und das sage ich hier in aller Deutlichkeit, meine Damen und Herren, liebe Freunde,
die Jahre des Pontifikates des Herrn Kohl von der Palz und seiner Tochter im Geiste, der Frau Angela Sauer,
geborene Merkel, und da scheue ich mich nicht, das hier in aller Öffentlichkeit kundzutun, dass diese segensreichen
Jahre auch und nicht zuletzt im Ruhrgebiet ihre Spuren hinterlassen haben. Einer, der schwächer
ist als die ZehDeUh, könnte jetzt dorten durch die Arbeitsämter tanzen und die Kumpels fragen, ob
sie jetzt immer noch rot wählen würden oder ob sie ihre Lektüre gelernt haben, aber wir, in der Kenntnis
des deutschen Wählers und der Puben und Määtchen draußen im Lande, sagen einmal mehr: Kommet zu uns,
die ihr mühselig und beladen seid, wir werden’s euch schon zeigen’.


Sowas, ihr Lieben, liest man nur in den GGs.“

Hanne Krapulski musste ob seiner Worte und der Kanzlerparodie selber schlucken. Natürlich veredelte er
das Schlucken mit zwölf Jahre altem „Oude Genever“.

„Also nichts mit dem Bundeskulturpreis. Den brauchen die auch nicht. Aber ein paar Mark Zuschuss
könnte sich die Stadt der Tausend Feuer ruhig mal abknipsen. Denn die positive Werbe-Wirkung des
Bürgerforums ist doch wohl unbestritten...
Nach dem FC Schalke 04 kommen direkt die Gelsenkirchener Geschichten 06.“

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gutenberg
† 26.10.2015
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Der Weise vonne Zechenwiese

Beitrag von gutenberg »

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„Lieber Hanne, wennze mir gezz sachs, datt die Hochstraße,
die et wohl in gede Stadt gibt,

wo man noch ein bisken Deutsch spricht, ihr’n Namen von „Haupt“, „erhaben“, „zentral und wichtig“,
hat, dann glaupich datt.
Aber wenne mir gezz sachz, datti vielen „Karl-Wagenfeld-Straßen“ inne Republik noch immer nach diesen
Nazi-Ideologen heißen, weil der ma watt in Plattdeutsch gedichtet hat, dann glaupich datt nich. Wattich
von den weiß, iss, datter den Heimatschutzbund Westfalen gegründet hat, weiler Angst hatte, dattie
slawischen Völker außen Industriegebiet herauskämen, um in Westfalen zu siedeln und dattat dat
Ende der Welt wär.
Errssma waan datt Menschen außen ganzen Reich dammalz, so hieß datt nun mal, und wenn auch, dann
waan datt doch bessre Menschen als diesen Karl. Die haam weenstenz malocht und watt geschaffen
gekricht, nemmich den Ruhrpott.

Abber einklich wolltich watt ganz andret fragen. Aber datt happich vergessen...“

Krapulski sah sich den Kreis Mitmenschen belustigt an. Wohl, weil er ihn so wissensdurstig anschaute.

„Ich verstehe das, im täglichen Leben begegnen dem Menschen Phänomene solcherart, dass man nicht
weiß, ob Gott nur die Logik oder auch das Denken zur Logik geschaffen hat. Mir geht’s doch genau so.
Neulich ging ich durch die Wiese, die vor meinem Wäldchen liegt und die in den goldenen Zeiten, als
es keine Arbeitslosen, aber dafür jede Menge Bergwerke gab, mein Ort der Stille und der Kontemplation
war.

„Alles wandelt sich und verschwindet scheinbar, die Steinkohle kam und ging, nein, das ist falsch, die
Kohle ist noch da, aber die Förderung ging. Und was wird, dachte ich, als eine Wolke gleichwohl fauligen
und doch beizenden Geruchs in meine Nase stieg, ein Geruch, der alles, was die
Scholven-Chemie je in die Luft pustete, an Gestank übertraf. So stellte ich mir den Saurierkäfig im
Garten der Riesen vor. Als meine Augen aufhörten zu triefen, war mir klar, dass ein freier deutscher
Landwirt dabei war, die Ernte des nächsten Jahres für sein Vaterland zu sichern.“

„Ja,“ unterbrach er sich, „habt keine Angst vor dem Wort Vaterland. Ihr habt nur dieses eine.“

Er zeigte mit seinen ausgebreiteten Armen, von denen einer seinen Krückstock, den nicht wenige für einen
Zauberstab hielten, seinen Zuhörern, dass sie einen Halbkreis um ihn bilden sollten.

„Was ich auf so aufdringliche Art mit der Nase wahrnahm, war ein Wunderprodukt der Natur. Viel wertvoller
als die Kohle es war. Denn mit einem Fuhrmannspinnchen voll von dem Wundersaft könnt ihr im Badezimmer
aus Wasser, einem Schwamm und einem Gerstenkorn einen richtigen Busch besten Gersten züchten.

Diese stinkende Brühe ist wirklich so fruchtbar, dass man auf den Mutterboden verzichten kann. Nur
solltet ihr nach dem ersten Versuch das Zimmer gut lüften oder zumindest die toten Fliegen vom Boden
zu kehren. Aber es klappt.

Wo kommt diese Art des Manna, das wir Gülle nennen, her? Hauptabbaugebiet für die Gülle ist das südliche
und westliche Münsterland. Fährt man zu ,Umkehre’, das ist die Zeit des Jahres, in der aus dem grusartigen
Urstoff die cremig bis flüssige Brühe gewonnen wird, duch diese Gebiete, besonders die Teile der Hohen Mark
um die Gemeinde ,Heiden’, beneidet man die armen Menschen, die durch Unfall oder Krankheit oder
Gewöhnung ihres Geruchssinnes verlustig geworden sind. Zur Gemeinde sei noch gesagt, dass sie einen
Betonförderturm aus der Spätzeit des Kohlebergbaues als Kirchturm umfunktionierte und durch ein
Missverständnis der Touristen aus dem Ruhrgebiet auch ,Maabeckeiden’ genannt wird.
Bild
Hier findet man eine Fülle der Fördertüme der Güllezechen. Weil die Gülle, oder, wie man korrekt sagt,
das Güllgestein, geruchslos OBERhalb des Mergels in ,Becken’ genannten Flözen ruht, sind die Fördergerüste
eher schornsteinförmig. Man hielt die Zechen früher oft für Bauernhöfe mit Brennlizenz für Alkohol, und
den ,Derrick’ genannten Bohr- oder Förderturm für den Schornstein der Brennerei.

Die Kumpel werden einzeln in den Schacht gelassen. Sie grüßen sich werktags mit „Tausend Nasen“, an
Sonn- und Feiertagen mit einem lauten ,Nase –rümpf’. Der Güllstein, von sich aus geruchsneutral,
beginnt im Augenblick des Kontaktes mit dem Tages- oder Mondlicht zu oxidieren. Diese Oxidation setzt
die Fruchtbarwerdung und die Ausgasung in Gang.

Das Güllgestein wird zu Grus in sogenannten ,Grustrommeln’ gemahlen und mit biologischen Flüssigkeiten
versetzt. Diese Abteilung einer Güllezeche heißt auch ,Grusine’. Der Vorgang ist in acht bis vierzehn Tagen
abgeschlossen und wird, wie schon erwähnt, .die Umkehre’ gnannt. Welche ,biologischen Flüssigkeiten’
zum Zuge kommen ist das Geheimnis der einzelnen Mitglieder der ,GPF’, der ,Gülle Produzierenden
Familien’, denn die einzelnen Zechen sind reine Familienbetriebe, denen meist noch landwirtschaftliche
Abteilungen zugegliedert sind.

Bei uns im Ruhrgebiet sieht man höchstens mal ein großes Fass auf Rädern, hinter einem Trecker
genannten Traktor vom mürrischen Landwirt gezogen. Ob er wohl weiß, wie mühselig sein Erntegarant
in den südlichen Tälern Monasteriens gewonnen wird?
Aber welchen
Preis mussten die Menschen dort zahlen? Man vermutet, dass die eingentümliche Sprache, das Platt- oder
Niederdeutsche, seine Wurzeln im Güllbergbau hat-
Wissenschaftliche
Studien der Universitäten Bochum und Duisburg haben nämlich ergeben, dass die Verständigung in
Platt deutlich weniger Sauerstoff verbraucht als in Hochdeutsch. Weniger Sauerstoff bedeutet
weniger Atemzüge, also werden auch weniger Güllemoleküle an den Geruchsnerven vorbeigezogen.

Die Art der ,biologischen Flüssigkeiten’ muss wohl auch mit der Schweinehaltung zusammnhängen.
Und hier vermutet der Prof. Dr. biolog. K. Nolle einen Zusammenhang mit einem bisher unverstandenen
Phänomen der Evolution: Den Zusammenhang zwischen der Kultivierung von Borstenvieh und blonden
Haaren. In allen Viehzuchtgebieten Deutschlands (Münsterland, Emsland, Friesland, Niedersachsen usw.)
überwiegt das strohfarbene Haupthaar.

Kann es sein, dass man deshalb so gut wie keine blonden Muselmanen sieht oder Indianer? Dass also
nicht die Gene das äußere des Menschen beeinflussen sondern die ,Stinkinoiae’, die geruchsproduzierenden
Strings im Elektron eines Gülleatoms? Und wenn es Gülleatome gibt. Ist die Gülle dann ein Element? Gibt
es im Weiterschluss radioaktives Güllgestein? Ist der Güllegestank nichts weiter als das Signal der
Gülle: ,Riecht’s nur her, ich bin’s. Ich bin das Stinkende!’ Eine lebensbejahende Vergündigung?
Ich bringe Fruchtbarkeit und Gestank!’

Wie sagte der große chinesische Zen-Buddhist Pin Schlau Pong?

Das Oben hat ein Unten und das Groß auch ein Klein.
Besser du bist arm und krank als reich und gesund.
Im Ersten bist du ein armer Hund,
aber im Zweiten hast Du Neider. Und du kannst in Versuchung geraten,
sie hassen zu müssen.
Also bleibe arm und krank und zufrieden.
(Übersetzung nach Hans-Josef Illacep)

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gutenberg
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Der Weise vonne Zechenwiese

Beitrag von gutenberg »

Der Weise vonne Zechenwiese[center]Bild[/center][center]Zeche Scholven vom Erdbach aus[/center]


Hömma, du Weisen!


Kevin Schrauber gehörte zu den Leuten, die unseren türkischen Mitbewohnern den Vorwurf machen, dass sie,
zum Teil hierzulande geboren, noch immer nicht richtiges Deutsch sprechen würden. Kevin wurde 1970 auch
hierzulande geboren, doch seine Vorfahren kamen mit der großen Einwanderungswelle 1915 nach Scholven. Es war
das erste Jahr des furchtaren Krieges, den man damals den „Großen“ und heute den „Ersten“ nennt. Es war
aber auch das zweite Jahr nach dem Abteufen der Schachtanlage Berlin in Scholven, und die Menschen aus dem Osten
es Reiches, vor allem aus Schlesien und Masuren, in die Bauernschaft mit der nördlichsten Zeche des Reviers.
Sie zogen nach Westen um ein wenig im Sonnenschein zu leben und fuhren in die Erde ein und sahen nur das
Licht ihrer trüben Funzeln.

Um auf Kevin Schrauber zurückzukommen: Über seine Kenntnis eines korrekten Hochdeutsches
brauchte man sich keine Illusionen zu machen.

Er stand zu Beginn der Dämmerung vor Johann Krapulskis Waldhütte und schwenkte eine Aldi-Tüte Nord, die
bunte Ausgabe.

„Hömma, du Weisen“, rief er. Der Stimme nach war er wohl nicht mehr „einer der Nüchternsten“

„Hömma, die Leute sagen mich, dattu für ne Pulle Doppelkorn einen alle Geheimnisse verraten täts!“

„Kann schon sein, junger Mann.“ Krapulski zögerte, dann rief er: „Dass sie es bis zur Hütte geschafft haben, zeigt,
dass sie noch vernehmungsfähig sind.“

Kevin trat ein und holte eine Flasche mit einer klaren Flüssigkeit aus der Tüte.

„Dattiss ein Produkt, hömma, datt hasse seit 46 nichmeer getrunken. Schwaatsgebrannten von ein Bauernhof aus
Haselünne. In Ammericka nennse datt den ,Muhnschein’. Die schmeißen da Eichenholzlatten rein, waaten bissken,
untann hamse, gee nach datt Getreide watt se genommen haben, ob Mais odder Gärste, Börbenn odder Skotsch.
,Muhnschein’ heißtatt, wall se datt nur nachts in die seine Wälder brennen können. Sonnz giptatt Zoff.

In Haselünne nehmse sogga Hafer für die Sauermaische und Runkelzucker für die Süßmaische. Mitten Rest
davon fütternse die Schweine. Die haam dann beim Schlachten aufen Katzhof zwaa eine geschwollene Leber, aber,
verdammich nomaa, die haam weenstenz glücklich gelebt.“

„Mehrfach gebrannt, klarer als Quellwasser, ich würde beim Schütteln...“ Krapulski schüttelte die Flasche, „nach Anzahl
der Bläschen auf etwa 42 Prozent Alkoholgehalt schließen.“

„Gut geschütt..., äh, geschätzt, Weisen vom Pütt, mitteen Öchslemeter genau 42,8 leckere Prozent.“

„Geschätzt? Junger Mann, ich habe 45 die halbe Siedlung mit Schabau beliefert. Und Hafer? Hafer hatten wir keinen.
Abber ein paa Kartoffeln hier, ein bischen Obst dort und für alles nur Kupfer nehmen, Für den Kessel, die Spirale, die
ganze Anlage. Wir hatten im Schrebergaaten einen alten Badeofen umgebaut. ,Kaldewei extra’ hieß das Dingen.
Da wird man zum Fachmann. Der halbe Schrebergarten hat gebrannt oder gekeltert, den berühmten Sommerwein.
Sehr lecker, aus Gartenobst gemacht, mit Weinhefe. Gab einen furchtbaren Kater.[center]Bild[/center]
Die andere Hälfte baute Tabak an. Das war sehr arbeitsinteniv. Die Pflanzen sahen erst aus wie wie die Junfpflanzen der
Sonnenblumen. Und die Tschakos wussten nicht oder taten so, als wüssten es wirklich nicht, dass Sonnenblumen erst im
Sommer blühen und nicht im Frühjahr schon hochtreiben. Im August, wenn die Sonne knallte, konnte man die
großen Blätter ernten. Die wurden im Geräteschuppen mit dem Kopf nach unten zum Trocknen aufgehängt.

Wenn sie trocken und braun waren, wurden sie in Einmachgläser gestopft, und im Einmachkessel mit etwas
Wasser gekocht. dann schwammen sie in so einer braunen Brühe. Danach werden sie wieder getrocknet, und sind jetzt
gegen Schimmel gefeit. Das nannten wir Fermentation.

Der Tabak hatte es in sich, aber er war besser als das Rauchen von Rosen oder Teeblättern.

Gegen den Hunger hielten wir Kaninchen. Gras gab es in Oberscholven genug an den Wegesrändern. Nur den
Bauern nichts wegnehmen, die brauchten eine gute Grasmahd.

Inszwischen hatte Krapulski zwei Fuhrmannspinnchen geholt und Kevin Schrauber hatte eingeschenkt.

Als beide wieder Luft bekamen, sah der Weise Kevin an und der sagte prompt: „Iglaup, wir nehmen noch ein, wa?“

Die Antwort folgte auf dem Fuße: „Ja sicher!“

Der Abend schien gemütlich zu werden. Krapulski ging in den Nebenraum, der sein Schlaf und auch sein
Konservenvorratsraum war un holte zwei Dosen Thunfisch. Und ein Glas Gurken sowie einige Scheiben guten Landbrotes,
sowie es früher die Frau Stappert vom gleichnamigen Hof in Feldhausen selber gebacken hat.

„Jau, gezz kann und morgen nix passieren!“

Kevin schaute für einen Moment ernst drein. Eine Sekunde nur, aber Krapulski entging nichts. Und diesen Blick
kannte er.

„Wo warst du denn, damals als du noch...“

„Als ich noch Aabeit haben tat, meinze. Mann, ich bin gelernten Dratzieher. Ich mein, son echten, alsse noch unter
die Berliner Brücke Draht gezogen haam. Dann kaam die komische Vereinigung. Eerst haamwer uns ja noch gefreut
ür unsere Landsleute außen Osten, dattse gezz frei waan. Dann ham wir mit eine Statt von die Paatnerschaft geschlossen
untann haam die unsre Firma mit Steuergeschenke rübbergezogen.

Seitdem haamse mich fümfma umgeschult und ich bin son besseren Tagelöhner geworden. Man muss ja seine Kinder
am Kucken halten. Haam ja auch beide studiert und mach gezz ein Praktikum nachn andern. Nee, is aunimmer waa.
Gezz sind se sozial aufgestiegen unt haam befristete Aabeitsverträge. An die seine Rente daaf ich gaanich denken.
Bis die ma 15 Jahre vollhaam. Nee...

„Aber Mutti sagt doch immer, uns geht es noch gut!“

„Weisse watt, du alten Weisen, wir nehmen uns noch ein, dann glauben wir datt auch.“

„Junger Mann, welche Frage haben sie denn auf der Brust? Ich meine, die Menschen kommen zu mir, wenn sie eine
Frage bewegt.“

„Datt iss aufen eersten Blick wat einfachet, abber wenze drüber nachdenx: Wie kommtatt Salz in dat Meer?“

Krapulski wollte gerade loslegen, leerte seinen halbvollen Fuhrmann und holte tief Luft, als Kevin ihn unterbrach.

„Da happich nemmich im Fernsehen wat interssantet gesehen, hömma. Da finste nemmich im Festland im Boden
vonne Felsen und sowatt Löcher, die wo früher ma im Meer gelegen haben. Und gezz kommt datt: Obwohl die schon
Millionen Jahre alt sind oder so, haam die nich ein Körnken weniger Salz als datt Meer heute. Also, datt am Hilgenrieder
Siel, wose Proben genommen haben. Ich mein, wenn die Millionen Jahre mehr Steinsalz auße Flüsse abgekricht haben,
müsste dat Hilgenrieder Siel schon im Salz verwunken sein.

Jetzt wollte Krapulski wieder loslegen, aber Kevin unterbrach ihn abermals:
„Allet Leem kommt austatt
Meer, sagen die immer. Beweis: Die Tiere aufem Land untauch die Menschen haam dat Meer mitgenommen wie son Ami
aufen Mond auch ein bisken Erdatmosphäre mitnimmt. Deshalb, wall wir außen Meerwasser komm, schmecken unsre
Tränen noch heute salzig. Da is nemmich genau so viel Salz drin wie in die Ozeane heute. Wann sind wir denn
außen Wasser gekrochen?

Unt mitti Pütts, kumma, da sind Pütts im Walsum, odder waan da gedenfalls. Untie haam das verdammich mächtige
Flöze Steinkohle abgebaut. Von Walsum nach Wesel kannze ein Stein schmeißen. Und von Wesel nach Alpen kannze
den gleichen Stein chmeißen, der liegt nemmich auf die neue Rheinbrücke. Und in Alpen baun se aufen weißen Pütt
Steinsalz ab. Dammals Solvay und wie dat gezz heißt, weißich nimmehr. Ja wattennu, Wälder oder Ozeane? Aufe
Entfernung von zwei Steinwürfe?“

Endlich gelang es Krapulski, zu Wort zu kommen.

„Kevin, du lebst zu spät. Es kommt darauf an, zu rechten Zeit die rechtn Fragen zu stellen. Wärest du eher geboren,
so 300 Jahre, wüsstest du die Antwort. Du wüsstest, dass es so und nicht anders Gottes Wille war. Weil es aber viel
schwerer ist Gott zu leugnen als ihm zu glauben oder an ihn zu glauben, sind Generationen von Wissenschaftlern damit
beschäftigt, uns die Welt ohne Gott zu erklären.“

„Watt soll denn son allmächtigen Gott davon haben, einen riesigen Salzstock neben Kohleflözen einzurichten?“

„Ich weiß es nicht, lieber Kevin, und weiß du was, Gott hat es auch nicht nötig, mir das zu erklären. Bei den alten
Griechen galt es als Gottesbeweis, etwas nicht erklären zu können. Kein Mensch, zum Beispiel, kann sich selbst
wegdenken. Das wäre ein Beweis dafür, dass nach unserem Sterben Gott für uns die Geschäfte führt.

Aber weiß du was? Bis Halloween ist noch ein paar Tage Zeit. Lass uns noch dein Fläschchen leichter machen, dann hast
du es auf dem Nachhauseweg leichter...

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gutenberg
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Das Buch Shangrikirchen

Beitrag von gutenberg »

Der Weise von der Zechenwiese (14).
[center]Bild[/center]
„Sag an, Weiser, bevor wir uns unwiderbringliche Fähigkeiten hier abfrieren, woher
kommt all
dieses Wissen und die Weisheit einer ganzen Welt und ausgerechrechnet in den Rest vom Holzschuhmacher
Wäldchen an den Nordrand des Kohlenpottes?“

„Rede nicht so einen Blödsinn, Johannes Kwiatkowski, Ur-Enkel des sagenumwobenen Reviersteigers Erwin
Kwiatkowski, dessen einst stolze Festung auf der Straße, die dem Bergrat Mentzel gewidmet ist, des Mannes also,
der die Zeche Scholven abgeteuft hat, stand und noch steht, verkauft an den Motorradclub ,Bandidos’, zur
Freude des ganzen Viertels, wie man hört.

Dein Großvater, Jupp geheißen wie ich, war der tapfersten einer, der, als wir noch Schuljungen waren, vor ,Nabers’,
später ,Auf’m Kamps’ oder Egon Klopries’ Gaststätte, einen Perksappel hochheben konnte, der noch qualmte. Zur
Mittags- und Feierabendzeit waren die Bürgersteige der Kneipen voll von angebundenen Pferden in ihren Wagensilen.
Was meinst du wohl, warum das größte Schnapspinnchen den Namen „Fuhrmann“ trägt?

Oder erst dein Vater Konrad Kwiatkowski, auch ,Konni’ oder KK genannt, der mit seinen Freunden der Welt
das Geheimnis der Pferdebeine nahebrachte und ihr die Lösung zeigte.

Und du stehst vor mir mit deiner Lebensgefährtin, wenn du keine Angst vor ihr hast, warum heiratest du sie dann
nicht? Du trägst eine amerikanische Arbeiterhose und sagst, dieser Tropennovember wäre kalt? Schäme dich vor
deinen Ahnen.

Was machst du eigentlich beruflich?“

Ich bin Hauptschullehre in den Tiefen des Gaues, der einst blühte und den man stolz ,Das Revier’ nannte.

Krapulski musste grinsen, weil ihn einer mit seinen eigenen Waffen zu schlagen versuchte.

„Hauptschullehrer? Dann tretet ein ein, frierende Gestalten, eure Tapferkeit eilt euch voraus. Oder der Ruf von solcher.

Umwat gedet?“

„Hast du all dein Wissen so im Kopf? Abrufbereit? Oder, wie der Kölner als solcher sagt:
,Stonn datt all parat?’“

"Ihr meint, ich solle Euch das ,Buch von Shangrikirchen’ zeigen, oder dessen Abschrift.
Das Original ist beim
Brand der Bibliothek in Alexandria durch die Truppen Marcus Antonius’
47 (vor Jesu Geburt) vernichtet worden.

Das Geheimnis des Buches ist, dass jeder, der es lesen will, auch kann. Der Goßbritannnier liest es auf Großbritannisch.
Der Niederländer auf holländisch, der Österreicher liest es auf Kottanisch, jener Wiener Sprache, die nach dem
legendären „Inspektor gibt kein“ benannt wurde.

Aber wahr ist auch, dass man es nicht nachschlagen kann. Wenn seine Zeit erfüllt ist und man schlägt das Buch
auf, ist auch die genaue Erläuterung des Dinges oder des Sachverhaltes lesbar, deren Zeit erfüllt ist. Oder wie oder
was.

Im Umkehrschluss heißt das, wenn man abends darin schmökert, sagt einem das Buch, womit man sich jetzt
eigentlich zu beschäftigen hätte!

Der Lehrer und seine Freundin schauten verwirrt aus der Wäsche.

„Ihr habt ja recht. ,Grau, teure Freunde, ist alle Theorie, und grün des Lebens goldner Baum.’ Mit diesen Worten hat
der alte Mephisto zwar recht, aber warum ein goldener Baum grün ist, steht nicht einmal im Buch Shangrikirchens.
Schlagen wir es einfach auf und lassen uns überraschen.“

Er ging in seinen Verschlag und kam mit einer Holzkiste heraus, die mit allerlei Messingbeschlägen
geschmückt war. Ihr Format entsprach in etwa einer Streichhozschachtel von ungeheuren Ausmaßen. Katholisch
ausgedrückt, es hatte die Ausmaße eines 300jährigen Meßbuches. Mit Mühe wuchtete er das Teil auf seinen Tisch. Es war
blitzblank und bar jeden Staubes.

„Wuala, sagte er, das unbezahlbare und originale Buch von Shangrikirchen!“

Er hantierte am Metallverschluss herum, klickte hier und schaltete dort, legte die Seitenteile um und zog die Lampe,
die über dem Tische hing,
herunter, so dass auf das Buch ein kreisförmiger Lichtschein ging.

„ Es sind ja schon einige Fragen und Antworten gefallen, am heutigen Nachmittag, und dem Buch entgeht nichts. Junger
Herr Kwiatkowski, darf ich die Lebensabschnittsgefährtin bitten, das Buch irgendwo aufzuschlagen?“

Sie trat vor und schlug mühsam das Buch in etwa eim Drittel des Textes auf, las, sah auf und schaute sehr blond
die Männer an.

„Nun, schöne Frau, was steht dort?“, sagte Hanne.

„Hier steht,“ sie räusperte sich, „wetten, dass du „Ann-Katrin“ heißt? Und deine Mutter Melanie? Und dass ihr beide
blond seid?“

„Sei nicht so vorlaut, Buch, sonst rufe ich Heini, den Holzwurm!“ Er schlug das Buch mit lautem „Rumms“ zu.

Das Mädchen war blass geworden. Auf seiner Stirn standen Schweißperlen. „Mir wird immer so schnell schlecht
in der letzten Zeit“.

„Frau Gefährtin, ich habe hier in meinem Haus Sanitäranlagen, damit kann kein 5-Sterne-Hotel mithalten. Diese Hütte ist
nach dem Ruhrgebietsprinzip „Außen Pfui, innen Hui“ gebaut worden.“

Das Mädchen verschwand durch die entsprechende Tür.

„Sie hat einen sehr empfindlichen Magen,“ sagt Kwiatkowski, „hatte sie immer schon. Wir kennen uns ewig.

Hanne Krapulski grinste seinen Gast an.

„Nein, nein Hannes, der Lehrer, deine Gefährtin ist im dritten Monat. Ein Wunder, dass man noch nichts sieht.

Krapulski schlug das Buch auf. und las vor:
„Manfred Schmidt klagte bei dem Scheidungsanfall sein Leid: ,Noch häufiger, als eine frühschwangere Frau
die Toillettentür schließt, höre ich die Haustür, die meine Frau hinter sich zuzieht, um sich in des Buhlen Armen wohl zu fühlen.’

Man kann auch sagen: noch öfter als sich deine Frau sich übergeben zu müssen meint, geht seine Olle fremd.

Gezz biste Platt, wie? ich bin auch immer ganz fertig, wenn ich das Buch hervorhole. Letztens waren mir die
Kartoffeln ausgegangen, Weil es in Scholven keine Geschäfte gibt, hätte ich nach Gladbeck laufen müssen, mein
Dieselgolf streikt mal wieder. Hatter manchmal. Also fragt man seine Nachbarn. Das Buch lag offen auf dem
Tisch. Noch als ich meine Joppe anziehen wollte, sah ich, wie eine Schrift auf der aufgeschlagenen
Seite entstand.

,Martinus hätte ja seine Nachbarn nach ein paar Kartoffeln fragen können. Aber noch keine fünf Jahre ist es her,
dass er so etwas versuchte. Dass seine Nachbarn geizig waren, wusste er schon und rechnete nicht wirklich damit,
Kartoffeln zu bkommen, aber dass sie ihm das trockene Kartoffellaub noch als echten Darjeeling-Tee
verkaufen wollten, überraschte ihn doch.

Kwiatkowski hatte wohl das erste Erschrecken über seine Vaterschaft überwunden. Ebenso wie sein Erstaunen über
das Buch. Jetzt kam die Neugier.
„Manifestiert es sein Wissen immer in direktem Bezug?“ wollte er wissen.

„Nein, das wundert mich auch, es spricht meist okkult, also verborgen, mehr Delphi-Orakel als Tagesschau. Manchmal
meine ich, es will nur die Menschen veräppeln. Oder an der Nase herumführen. Da frug mal einer: Gibt es Ufos?
Und das Buch anwortete direkt und klar: Ja, die gibt es. Dann frug der Mensch: Gibt es intelligentes Leben
außerhalb der Erde? Wieder kam eine direkte und klare Antwort: Nein, das gibt es nicht. Dritte Frage: Ja, aber wer
kann dass denn wissen?
Es schrieb die mit
Noten verzierten Worte: Weiß der Geier oder weiß er’s nicht, ganz egal ich liebe dich! Und malte dahinter einen Kußmund.“

„Na, dann hat es wenigstens Humor!“

„Humor? Der Mann war katholischer Dechant mit lila Bisen am Jakett.“

Kwiatkowski hatte noch nicht genug.

„Was war denn seine zutreffendste Aussage?“

„Johannes Kwiatkowski! Was gibt es zutreffenderes als eine schwangere Freundin?“
Damit war die
Audienz aufgehoben.

Als Krapulski das Buch wieder sorgfältig verpackte, öffnete es sich und der Weise las: Mensch Hanne, willst du dem
Kinde mal sagen, dass es einen bescheuerten Vater hat, oder soll ich das tun?“

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gutenberg
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Der Weise vonne Zechenwiese

Beitrag von gutenberg »

15

Leserzuschriften

„Waschkörbeweise“ wäre noch untertrieben, wollte man die Posteingänge beschreiben,
die täglich über Hanne Krapulkski, den Allberater, den Gutwissenden, den
Lebensfreund hereinbricht.

Selbst er kann sie nicht alle beantworten und so lastet diese Tun auf den Geschichten
seiner Heimatsstadt (...Und da schreib mal ruhich Gelsenkirchen hin, ich bin zwar
in Buer geboren, aber irgendwann muss mal Schluss sein mit der Verhumpserei,
die südlich der Emscher Geborenen können ja im Prinzip auch nichts dafür,
dattse Gelsenkirchgänger sind. Also, gezz Schluss mit euern Streit,
gudunge nochmol!).

Also greife ich zum Wäschekorb mit dem ältesten Datum und fange an. Ich habe vor,
noch vor den nächsten Sommerferien fertig zu sein.Bild

@Karl-Heinz Semmentaler,
Mückengeneral in Ruhe.
Nein, Herr Semmentaler, wir werden Ihnen weder Herrn Gutenberg noch sonst
ein Redaktionsmitglied – die Redaktion heißt übrigens bei uns „Verwaltung“
und die Redakteure sind „Eminenzen“, für eine Schleifstunde in Ihrem
Schrebergarten zur Verfügung stellen, nur weil der olle G. sie in seinem
Sammelsurium „Lange Haare etc. verwendet hat. Nein, wir können Herrn G.
auch keine langen Locken stutzen, der Herr G hat Glatze.

@ Kevin Schmilewsky.
Lieber Kevin,
nein, die Mücken haben keine Generale, „Mückengeneral“ wird der Oberstabsfeldwebel
wegen seiner Schulterklappen genannt. Stell Dir eine gleichschenkelige Raute vor,
wie „Vorfahrtstraßen“-Schild und in einer Linie darunter drei auf dem Kopf stehende
Winkel, wobei der erste Winkel mit seiner Spitze die Unterkante der Raute berührt.
Sicher, es it nur ein Zufall, dass die Obere Raute mit dem Winkel fast so aussieht
wie das HJ-Symbol. Vielmehr entstand sie für Portepeeträger, weil man keine
Tradtionen zu den Sternen der Wehrmacht aufbauen wollte. Noch dazu wurden
die Winkel der US-Army praktisch auf den Kopf gestellt, um zu verschleiern,
dass die Soldaten der Bundeswehr anfangs als Auxilartruppen der 7. US-Army
dienten.

Ich will nicht behaupten, dass es zu den pregnantesten Eigenschaften des
deutschen Beamten zählt, immer voll daneben zu greifen, aber es
kommt vor.

@ Michel Deutschmann.
Nein, lieber Michel, es stimmt nicht, dass die Hälfte der der Pegida-Demonstranten
Hurkatoren und Instant-Rassisten wären. Ich erkläre hiermit ausdrücklich, dass die
Hälfte der Pegidas keine Hurkatoren und keine Instant-Rassisten sind.

@ Rosemarie von Gegenüber.
Es stimmt, aus Instant-Kaffeepulver kann man durch Aufbrühen mit heißem
Wasser echter Bohnenkaffee bekommen. Wie kommst Du gerade jetzt
darauf?

@ Wolf von Hackethal.
Nein, in Hallenbädern werden keine Hallen gebadet. In Zigeunersaucen sind auch
keine zerkleinerten Zigeuner enthalten oder in Jägersauce keine ausgedienten
Jäger. Erstens heißen Jäger nach pc Waidmänner, plural Waidleute, oder bei e
ntsprechender hormoneller Andersentwicklung Waidfrauen, plural Waidvolk,
respektive bei ersten Beispiel spricht man von Sinti und Roma.

@ Markus Maritim.
Hallo Markus.
Die Etymologie der Rockmusik kennt mehrere Schulen. Die Erste führt den Begriff
auf die Schottische Militärmusik zurück, die ja ausschließlich in Röcken zelebriert
. Und nur im Gehen: sich bewegende Ziele lassen sich schwerer treffen. Weil
ihre Musik quälenden Ohrgeräuschen gleicht, scheint schon mal den einen oder
anderen Schotten, der sich keiner ahndungswürdigen Schuld bewusst ist, zu
veranlassen, zum Karabiner greifen.
Aber diese Musik war schon mit einem Namen belegt, bevor Michael Lekkebusch
von Radio Bremen von auf diesen Bolzen kam.

Gleiches gilt von der Kölner Band Brings, dessen Sologitarrist im Kilt
aufzutreten pflegt.

Rein musikalisch gesehen ist Rock das Gegenteil vom g. a. Rock’n’Roll.
Dort steht
“Rock“ für „stampfen“. Und den King oder Peter Kraus oder Ted Herold als
Rocker zu bezeichnen, scheint doch sehr weit hergeholt zu sein. Dann schon
besser Teddy von den Divers damaliger Zeiten.

Nimmt man jedoch den Begriff „Krautrock“ (den übrigens John Sloman+ von
den Uriah Heep erfand), der die deutsche Rockmusik mit dem Bild der deutschen
Hausfrau von 66 gleichsetzte, ist man vielleicht auf der richtigen Spur. Warten
wir die Entwickelung ab. Vielleicht ist unter den Millionen GG-Lesern der eine,
der die Lösung kennt.

Wir sind gespannt.

@ Susanna Claudia Roth-Czojczefski
Hallo, gnädige Frau!
Nein, “Für Sie” ist keine Höflichkeitsformel beim Überreichen eines Geschenkes,
oder nicht nur, sondern der Name einer Frauenzeitschrift, die schon seit 50 Jahren
die Emanzipation der Frau in der Gesellschaft voranzutreiben versucht. Behufs
dessen muss der Mann in seiner Leistung möglichst mickrig gemacht werden,
aber auch wieder nicht zu sehr, weil man Angst hat (Stand 1960), dass
„die Männer“ „den Frauen“ das Taschengeld für den Kauf der „Für Sie“ zu
verweigern. Dazu gibt diese Zeitschrift noch viele Tipps, wie sich das
Weibsvolk zu schminken, frisieren und kleiden hat, für den Fall, dass „der Mann“
nicht mehr anspringt, oder alle Frauen sich gegenseitig so gefallen, dass sie
den Kontakt zu Männern nur noch in gewissen medizinischen Labors
wünschen.

Was die Macher der Zeitschrift noch nicht gemerkt haben ist, dass wir jetzt in
einer Zeit leben, in der einige Männer sich zu lockeren Verbänden zusammentun,
um die MÄNNLICHE Emanzipation in der Gesellschaft zu forcieren. Mir gibt meine
Frau zum Beispiel kein Taschengeld mehr für neue Tintenpatronen für
meinen Drucker...

@ Martin Pommeransyk
Hallo Martin,
Nein, dass „ß“, genannt „Rundes-S“, „Puckel-S“ oder „Es-Zett“, ist im
deutschen Sprachraum (außer in der Schweiz, die die billigeren englischen
Schreib- und Texteingabe-Maschinen der IBM oder Olivetti verwenden
wollten, statt „Olympia“-Wilhelmshaven. Ein ausgewachsener Verrat an der
Kultur, der sich aber automatisch relativiert, wenn man einen Schweizer/In
Schweizerdeutsch sprechen hört)
Bild
@ Friedrich Graf vom Ophof
Hallo Fritz!
Nein, der Berger See ist ein Bueraner See und kein Grenzsee. Und die Aussagen
des Professors Hader vom Ulk, Geograph, dass der Berger See angelegt wurde,
um den A...h der Welt zu kaschieren, sind völlig aus der Luft gegriffen und
entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage. Den A...h an der nördlichen
Grenze einer der glänzendsten Metropolen der Welt, der Mutter der
Fortschrittsstädte überhaupt, anzusiedeln, zeugt für einen Geographen
von ziemlicher Ignoranz. Auch und gerade wenn man sich, wie Hader vom
Ulk als „den letzten abenteuernden Wissenschaftlers“ bezeichnen lässt,
weil er sein Fachgebiet, die „Industriesavanne zwischen Rhein, Ruhr und
Lippe zu Fuß, per pedes apostelorum, noch dazu ohne Träger, abgewandert
ist und dieses sein Fachgebiet genau vermessen hat. Die Abweichung vom
zeitgleich aufkommenden „Gooole Earth“ lag bei unter 10 Prozent (genau 9,785).
Diese Leistung steht für immer in den Annalen der Bodenwissenschaft
festgeschtieben, und keiner kann sie ihm wegnehmen. Das besondere daran,
nämlich das „ohne einheimische Träger“, relativiert sich, wenn man weiß,
dass Hader vom Ulk in Gladbeck-Brauk geboren und, bis zu seinem Studium
an der Mercaror-Universät in Walsum, aufgewachsen ist.

@ Ludger Lüttenschulte
Hallo Ludger!
Freut mich, dass Du die Unterschiede zwischen Stadt und Land bemerkt hast.
Wie Du schreibst, bist Du geborener Kattenvenner. Nun Deine Frage beantwortet
sich fast von selbst. Der Chemiegeruch, den zeitweilig im Norden unserer Stadt
wahrnimmst, foltert auf gleiche Weise die gleichen Sensoren Deines Geruchssinnes,
wie die Nasen des Städters vom Güllegeruch auf dem Lande malträtiert werden.
Und den Rest, dass man sich an alles gewöhnte, vergiss mal wieder.

Aber Kattenvene liegt ja im Großraum Lengerich-Lienen und das gehört
historisch schon zum Einzugsgebiet Osnabrücks, von wo aus es zum
Kalkrieser Moor nur noch ein Katzensprung ist. Dort wiederum fand man Reste
der letzten Phase der Varusschlacht.

Du könntest also, quasi als Fachmann, eine der großen Fragen der Historie lösen.
Cassius Dio schreibt in seinem Bericht über die Schlacht, das Arminius einen
Graben ausheben ließ und die Cheruskischen Krieger anwies, darin in Deckung zu
gehen „Arminius Fosse fodere per Salti currere pro Miles cherusceri subire in
praesidium.“ So eine Kampfweise mag für die Apachen gegolten haben, aber
keineswegs für die Germanen. Oder liegt doch ein Schreib- oder
Übersetzungsfehler vor? „Arminius Fosse fodere per Salti currere pro cupa et cupi
Jucca per premere Romani!” Arminius ließ einen Graben ausheben und fassweise
mit Gülle füllen, um die Römer zu bedrängen!“

Hat die münsterländische Viehhaltung eine der größten Schlachten der Antike
entschieden?

@ Fräulein Frieda Müller
Hallo Frieda, ich finde es schon cool, dass Du Wert auf das „Fräulein“ legst. Es ist
eine sehr ehrfuchtsvolle Bezeichnung und portiert Jugend, Frische und Schönheit.
Mit der Abschaffung dieses Vor-Namens hat sich die Emanzipation in
Zusammenarbeit mit der political correctness einen Bärendienst
erwiesen.
Nun zur Frage: Nein, Softeis-Verkäuferin ist kein Lehrberuf. Ebensowenig
wie Scharfschützin auf der Gefängnismauer.
Und auch Deine Schwester Paula, für die Du ja mitfragen solltest, muss ich
enttäuschen.
Nein, Mundgeruch ist kein Scheidungsgrund.

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gutenberg
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Der Weise vonne Zechenwiese

Beitrag von gutenberg »

Der Leserzuschriften weiterer Teil.

Wie sich der eine oder andere Leser erinnern mag, habe ich mich leichtsinnigerweise
Hanne Krapulski bei der Post zu helfen. Das heißt, ich lese dem Weisen die Briefe
vor und er diktiert die Antwort.

Und ich dachte, ich könne meinen Lebensabend genießen.

Spruch des Tages:

Art 5 Grundgesetz
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und
zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.
Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film
werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze,
den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht
der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre
entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

@ Dr. jur. Alfons Karamasow

Hallo Fonsi!
Nein, das siehst Du falsch. Die GGs sind ein Verein. Dieser Verein hat ein genehmigtes
Regelwerk, das sind die „Nutzungsbedingungen“ und sein Grundgesetz heißt
„Nettiquette“.
Und das alles ist auch gut so und richtig und wichtig.

@ Dr. phil. Rudolf Mommsen-Essen

Lieber Doktor Mommsen-Essen,

das hat nicht nur Sie als Historiker gewundert, dass der in Teil 1 am Rande erwähnte
Cheruskerfürst A-R-M-I-N-I-U-S plötzlich hier als „Mütze“ erscheint. Der Name
A-R-M-I-N-I-U-S ist weder beleidigend, noch herabwürdigend noch hat er irgendeinen
Hauch von diesen Neo---Erscheinungen, er ist auch nicht in würdeloser oder
beleidigender Weise angewandt worden. Er ist einfach historisch. Über den
germanischen Namen des A-R-M-I-N-I-U-S weiß man eigentlich nur, dass er nach der
bei den Germanen üblichen Nomenklatur irgendwie mit Seg oder Sig begonnen haben müsste.
Aber auch diese Theorie schwankt, denn geht man von mlat. A-R-M-I-N-I-U-S
aus, lautet eine der möglichen Übersetzungen „Mann der Waffen“ = Soldat. Nimmt man
dann den „Hermann“ als „Mann im Heere“ wäre auch die Berufsbezeichung
„Soldat“ fällig.
Bild
Der Gedanke, dass das Hermannsdenkmal seinen Namen zu Recht tragen könnte,
ist nicht ohne Reiz. Oder müsste es korrekterweise doch „Mützendenkmal“ heißen.
Oder der Fußballklub Mützin Bielefeld? Oder der Kaukasusstaat „Mützenrepublik“?
Wer weiß?

@ Walter Kullakowski
Hallo Walter!

Ja, leider hast du Recht. Der Februar gilt als der kälteste Monat im Jahr. Aber gottlob
das kalte, weiße Zeug, das früher „Felder und Seen unterm Eise ruhen und den Wald
einen tiefen Traum“ träumen ließ, der sogenannte Schnee, recht selten geworden.
In den 50er und frühen 60ern gehörte er zum Winter, wie die Pommes zur
Currywurst.

Durch sein Ausbleiben sind die Techniker auf den Plan gerufen worden, und so finden
Deutschen Ski-Langlaufmeisterschaften in Düsseldorf längs dem Rheinufer statt.
Vorbei an vollbesetzten Straßencafés.

Allerdings hatten wir Kinder nicht nur zum Geburtstag des Bundespräsidenten
damals schulfrei sondern „hitzefrei“ gab es schon, wenn es morgens um neun 25 Grad
warm war. Bei 25 Grad lockert heute ein KARSTADT-Abteilungsleiter noch nicht
einmal die Krawatte.

Die Klimaerwärmung hat auch eine andere Seite.

@ Claus Thal aus Zellerfeld

Lieber Claus,

du fragst, woher die Stadt Gelsenkirchen den Ehrentitel „Tausendfeuerstadt“ hat,
obwohl Du mehrfach in der Dunkelheit durchgereist bist. Was soll dazu
sagen?
Ich versuche es mal im alten Dialekt. Und um in den zu verfallen, muss man
ordentlich meckern.

Also, eine Stadt, die einen Film in Auftrag gibt: Gelsenkirchen, du machst mich!
und Sorge trägt, dass die eine, die nördliche Hälfte der Stadt, nämlich Buer,
gar nicht erwähnt wird, kann nicht normal sein.

https://meggschicksi.wordpress.com/2012 ... euerstadt/

In meiner Kindheit hatte GE 35 Zechen. Also, streng genommen, kann ein Bergwerk
mehrere Zechen haben, die sogar räumlich getrennt sind. Überall dazwischen
standen Kokereien, deren Koksausstoß pro Ofen in einer Batterie einem
Vulkanssbruch ähnelte. Dazu kamen die chemischen Werke in Scholven und
die der Gelsenkirchener Bergwerke AG, kurz Gelsenberg in Horst und Beckhausen.
Im Gelsenkirchener Teil der Stadt Gelsenkirchen, gab es jede Menge Stahlproduzenten
und Stahlveredler, das bedeutet pro Hochofen und Thomasbirne ein
tundenlanges Feuerwerk. Wenn man dann die A 2 oder A 42 oder A 40 befuhr,
sah man locker Millionen von Lichtern, von denen man sich die tausend s
chönsten aussuchen konnte und voller Stolz sagen
„Das ist meine Heimat!“

Und dieser Fußballverein, der immer in den blauen Hemden spielt und nie
Deutscher Meister wird (wohl aber war) singt noch heutigentages, als gäbet noch
die Industriestadt Ge:

Tausend Feuer in der Nacht
haam datt Fußballspiel’n zu uns gebracht.
Tausend Feuer, die am Himmel steh’n,
sehn den Eff-Zeh Schalke niemaals untergeh’n.

Nostalgie pur, nur dattse gezz statt „Hesekiel“ tüchtig „Mohammed“ am singen fangen.
Alz awärnse nich alle Schaalie.
Übrigens waandatt nur zwei Städte im Revier, die sonne Ehrentittel hatten, wie
schon gesaacht, Gelsenkirchen mitti Tausend Feuer und Duisburg, die
„Stadt Montan“.

@ Eduard Stenz, Berlin

Lieber Eduard!

Nein „ruhr-Zoo“ ist keine Bezeichnung für die gesamte Region Ruhrgebiet, sondern
den gab es wirklich und ein Besuch dort war ein Kindertraum und zählt zu den
schönsten Erelbnissen der Kindheit. Und wenn du mal zu Besuch im Revier bist,
weil du vielleicht mal frische Luft brauchst, dann besuche mich doch auf der
Zechenwiese. Dann unterhalten wir uns mal ganz smooth über Höflichkeit anderen
Menschen gegenüber.

@ Franz Liest

Nein, lieber Franz, das ist dir ganz recht geschehen. Du kannst doch nicht als
gebildeter Mitteleuropäer einem Konditor in das Schaufenster springen und dich
wie irre darin herumwälzen, nur weil er ein Schild da stehen hat: Heute
Rumkugeln.
Die Rumkugel ist ein geheimnisvolles Gebilde aus Konditorhand, stark kakaohaltig,
mit Rumaroma versetzt und mit Zuckerstreuseln ummantelt.

Auf einer Diplomatenjagd werden schließlich auch keine Diplomaten gejagd.

Das wäre es dann gewesen, für dies Woche.

Übrigens: Krapulski würde sich riesig freuen, wenn mal anderes Gedankengut in
den Freddi käme, als nur das von Hanne himself.






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