Hochstraße

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Jack Skysegel
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Re: Hochstraße

Beitrag von Jack Skysegel »

Bummel durch das schöne Buer-Mitte

Nicht falsch verstehen. Die Begriffe "Bummel" und "schön" dürfen als Ironie verstanden werden.

Gleich eingangs des Goldbergplatzes wird man charmant von der Ruine der ehemaligen Käseglocke begrüßt. Welch ein erhebender Anblick. :mrgreen: Im Grunde genommen warte ich täglich darauf, dass diese Baracke in sich zusammenfällt.

Weiter geht es mit dem nächsten Leerstand auf der Südseite des Goldbergplatzes. Und der dritte folgt sogleich. Die ehemaligen Geschäftsräume der McDonalds-Filiale. Wie lange steht das Ding eigentlich schon leer? Zwanzig Jahre?

Ein Stück weit die Horster Straße runter wird man an die ehemalige Fleischerei Ptassek erinnert. Vergangenheit. Nun stehen die Räume leer. Immerhin wurde die gähnende Leere durch ein paar Leuchtreklamen der Stadtwerke verziert. :mrgreen:

Auf dem Weg zum "Globus-Center" geht es vorbei an den leeren Räumlichkeiten der Firma Hunkemöller. Ein trostloser Anblick.

Die Spielhalle am südlichen Eingang der "Globus-Passage" ist raus, was an sich eine gute Sache ist. Gleich gegenüber starrt einen der nächste Leerstand an, gefolgt vom Leerstand, in welchem kurzzeitig der türkische Bäcker "Toros" ansässig war. Gegenüber war einmal eine Kodi-Filiale. Die Räume sind ebenfalls seit Jahren verwaist.

Ausgangs der Passage erinnert das heruntergelassene Rollgitter daran, dass dort mal ein Saturn-Markt ansässig war. Geschichte.
Überhaupt habe ich diesen Baukomplex seit jeher als Bausünde empfunden. Wie man seitens der Stadt so ein Ungetüm genehmigen konnte, ist mir ein Rätsel. Von Ästhetik haben die Verantwortlichen der Stadt Gelsenkirchen offensichtlich nicht die geringste Ahnung.

Gerry Weber im ehemaligen Karstadt-Gebäude ist raus. Weitere Leerstände schließen sich unmittelbar an die Vodafone-Filiale auf der westlichen Seite der Hochstraße an. Hübsch verziert mit Grafitti, wie so viele leerstehende Geschäftslokale.

Es folgt ein kurzer Abstecher zur Markthalle. Welch ein trauriger Anblick. Zur De-la-Chevallerie-Straße hin haben die gefiederten Freunde einen Absatz fleißig mit ihrem Kot zugepflastert. Welch ein hübsches Bild.

Gleich um's Eck, zur Marktseite hin, starrt einem ein dunkler Klotz entgegen, der von seiner Machart und Erscheinung mal überhaupt nicht zu dem hübsch verklinkerten Gebäude passt. Auch hier stellt sich die Frage, welcher Dummkopf das genehmigt hat.

Im Grunde ist die Markthalle reif für einen Abriss. Ich glaube nicht, dass das noch was werden wird.

Ohne darauf zu achten, ob die Geschäftsräume der Deutschen Bank noch leer stehen, führt mich der Weg zum Waiser-Gebäude eingangs der Hochstraße. Da wird man doch, wenn man die Hochstraße vom Goldbergplatz aus betritt, sofort auf das vorbereitet, was einem bei einem Bummel über die Hochstraße blüht.

Aber schon bald ziert der Weihnachtsmarkt unsere "schöne" Einkaufsstraße. Jedes Jahr frage ich mich, ob die Verantwortlichen nicht selbst lachen müssen, wenn sie die paar über die Hochstraße verteilten, heruntergekommenen Bretterbuden Weihnachtsmarkt nennen.

Mich zieht da nichts hin. Allenfalls der Glühweinstand bei Albring Rüdel ist ein lohnenswertes Ziel. Wenn ich einen Weihnachtsmarkt besuchen möchte, fahre ich nach Essen, zur Neuen Mitte in Oberhausen und nach Recklinghausen. Ja, in der Tat, der Weihnachtsmarkt in unserer Nachbarstadt ist ungleich attraktiver als die gedankenlose Ansammlung von Holzhütten in Buer.

Beim Stichwort Recklinghausen fällt mir sogleich das nächste Buersche Desaster ein, nämlich das Lichterfest 2022. Die Darbietungen im Museum waren okay, die Illuminationen in der St. Urbanus Kiche sehr beeindruckend. Die Darbietungen im Goldbergpark und an St. Mariä Himmelfahrt waren einigermaßen ansprechend, aber an der Hochstraße, dem Goldbergplatz und der Horster Straße zwischen Goldbergplatz und Rottmansiepe herrschte in Sachen Lichterfest das Nichts. Kein Vergleich zu dem, was einem bei "Recklinghausen leuchtet" oder beim "Gruga leuchten" geboten wird.

Buer-Mitte lädt mich jedenfalls nicht mehr zum entspannten Bummel ein. Allenfalls auf einen Kaffee im Crema Gelato e Caffe oder im Buerno. Ansonsten ist Buer gerade noch gut genug, um dort Dinge des täglichen Bedarfs einzukaufen. Kleidung, Schuhe, Elektro- und Elektronikartikel kaufen wir in Recklinghausen und im Centro, aber nicht in Buer, weil es einfach nichts mehr zu bieten hat.

Und die Bahnhofstraße ist keine Alternative. Die einzig lohnenswerten Ziele südlich der Kanalbrücke sind die Zoom-Erlebniswelt und die Marina. Ansonsten existiert der Süden für mich nicht.

Nach einer Kindheit in Münster und Resse sind meine Eltern 1971 mit mir nach Buer gezogen. Die Hochstraße der 70er Jahre habe ich geliebt. Sie war voller Leben und Abwechslung, vor allem optisch attraktiv. Von all dem ist nichts geblieben.

Buer stirbt nicht. Buer ist tot.

architectus
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Re: Hochstraße

Beitrag von architectus »

Jack Skysegel hat geschrieben:
25.10.2023, 14:24
Bummel durch das schöne Buer-Mitte

Nicht falsch verstehen. Die Begriffe "Bummel" und "schön" dürfen als Ironie verstanden werden [...]
Der wahre Auftakt ist nicht an der Käseglocke, sondern kurz davor am Rathaus.

Hier zeigt sich seit fast 8 Jahren ein Gerüst, welches Tag für Tag von uns bezahlt wird, obwohl es nicht genutzt wird, das Amt für Hochbau und Liegenschaften hat lt.WAZ keinen Plan, was früher einmal als Argument zur Sicherung gegen Abstürzendes diente, hält nun nich einmal dafür her.

Allgemeines Desinteresse der Verwaltung und natürlich ebenso der Politik, hoffentlich liest hier einer mit, anders kann man so eine Provokation der Bürger nicht mehr begründen, warum tut sich da nichts, warum zahlen wir ununterbrochen dafür, warum macht die Bezirksvertretung nicht Dampf, warum nicht der zuständige Bauleiter, warum nicht der zuständige Amtsleiter, warum nicht die Oberbürgermeisterin, sehen die nichts, empfinden die nichts oder was ist da los ?

Betrifft natürlich auch die Fleischerei Ptassek, ein Begriff für Buer mit Qualitätsanspruch, der gute Mann konnte die Erhöhung der Miete, der Städt. Miete nicht verkraften, steht jetzt mit seinem Wagen auf dem Markt und die Stadt verzichtet auf Einnahmen, kann nicht mehr vermieten...Leute, das alles ist unser Geld, was da verschleudert wird !

Ich danke für den vorangegangenen Beitrag und werde ihn jetzt gewiss nicht toppen,vielleicht dämmert es inzwischen hoffentlich dem ein oder anderen, was inzwischen bei uns los ist...

edit Verwaltung: Zitat gekürzt! Es ist nicht notwendig, den kompletten Text noch einmal zu zitieren

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Heinz O.
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Re: Hochstraße

Beitrag von Heinz O. »

architectus hat geschrieben:
25.10.2023, 15:21
...vielleicht dämmert es inzwischen hoffentlich dem ein oder anderen, was inzwischen bei uns los ist...
Jau, danke für deine immer wiederkehrende Bemerkungen. Alles Schei... in GE
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Jack Skysegel
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Re: Hochstraße

Beitrag von Jack Skysegel »

Nicht alles, aber fast alles.

Damals habe ich Max Merkel nicht verstanden, als er gesagt hat: „Das schönste in Gelsenkirchen ist die Autobahnauffahrt nach München.“
Heute weiß ich das einzuordnen.

romeospider
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Re: Hochstraße

Beitrag von romeospider »

... kommt die Mama nicht mehr und füttert euch? - Ihr ward bestimmt böse.
Wer lobt ist mächtig. Wer gelobt wird ist schwach. Wer gelobt werden möchte ist ein Sklave.

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Heinz H.
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Re: Hochstraße

Beitrag von Heinz H. »

:lachtot:
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Doppelgänger
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Re: Hochstraße

Beitrag von Doppelgänger »

Ein Highlight wurde vergessen: das 1A-Klientel auf der Hochstraße, das den Flair von Marxloh, Neukölln, Altendorf und co nach Buer bringt.

Die Parteinahme für Recklinghausen kann ich tatsächlich verstehen. Bei weitem nicht so runtergekommen, wie große Teile von Buer.

Buer lebt vom Glanz der Vergangenheit in den Köpfen der Menschen. Leerstände und rumänische Bettelbanden sind demgegenüber die neue Realität.

Und die wenigen urdeutschen Bueraner treffen sich bei Albring-Rüdel, im Hexenhäuschen und bei Weber - da denkt man einen Moment, dass die Zeit stehengeblieben ist. Bis man wieder einen Fuß vor die Tür setzt.

holzpichler
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Re: Hochstraße

Beitrag von holzpichler »

architectus hat geschrieben:
25.10.2023, 15:21
... Betrifft natürlich auch die Fleischerei Ptassek, ein Begriff für Buer mit Qualitätsanspruch, der gute Mann konnte die Erhöhung der Miete, der Städt. Miete nicht verkraften, steht jetzt mit seinem Wagen auf dem Markt und die Stadt verzichtet auf Einnahmen, kann nicht mehr vermieten...Leute, das alles ist unser Geld, was da verschleudert wird !
Der Eigentümer des Grundstücks Horster Str. 8 (Ptassek) ist nicht die Stadt Gelsenkirchen sondern die Stadtwerke Gelsenkirchen GmbH

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Westfale
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Re: Hochstraße

Beitrag von Westfale »

holzpichler hat geschrieben:
26.10.2023, 15:21
Der Eigentümer des Grundstücks Horster Str. 8 (Ptassek) ist nicht die Stadt Gelsenkirchen sondern die Stadtwerke Gelsenkirchen GmbH
Wie mir Herr Ptassek erzählte haben die Stadtwerke auf den Eingang seiner Kündigung nicht besonders reagiert. Also keine Rückfragen "Warum" o.ä.
westfale
Aus der Hochstraße darf keine Bahnhofstraße 2.0 werden.

architectus
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Re: Hochstraße

Beitrag von architectus »

holzpichler hat geschrieben:
26.10.2023, 15:21
architectus hat geschrieben:
25.10.2023, 15:21
... Betrifft natürlich auch die Fleischerei Ptassek, ein Begriff für Buer mit Qualitätsanspruch, der gute Mann konnte die Erhöhung der Miete, der Städt. Miete nicht verkraften, steht jetzt mit seinem Wagen auf dem Markt und die Stadt verzichtet auf Einnahmen, kann nicht mehr vermieten...Leute, das alles ist unser Geld, was da verschleudert wird !
Der Eigentümer des Grundstücks Horster Str. 8 (Ptassek) ist nicht die Stadt Gelsenkirchen sondern die Stadtwerke Gelsenkirchen GmbH
Das ist natürlich völlig korrekt, die Stadt hat nach und nach verkauft, was den Bürgern gehörte, nämlich Häuser und ich werde jetzt keine Details ansprechen, weil ich sonst Seiten füllen würde, ich denke, das haben aber auch viele mitbekommen, das ging hin bis zu so erlesenen Einzelgebäuden wie dem Bootshaus im Stadtwald, ich meine ihr habt hier auch darüber geschrieben ,..?.. aber auch über bemerkenswerte Häuser im gesamten Stadtgebiet war zu berichten.

Und wer das alles verfolgt hat, der wird dann auch sehr schnell bemerkt haben, wie das ablief, die Stadt hat günstig verkauft, nach wenigen Jahren wurde von den Eigentümern weiterverkauft mit Fakktor 3.
Ich hab`jetzt nicht verschleudert geschrieben, man beachte meine Wortwahl, das haben damals andere behauptet.

Das kann so fortgesetzt werden bis hin zum Chefarzthaus an der Kinderklinik, auch günstig verkauft und nach wenigen Jahren mit Faktor 3 wieder verkauft.

Das alles ist in dieser Stadt so gelaufen, weil "offiziell" die Argumentation geführt wurde, Alte Häuser kosten Geld, die Stadt hat kein Geld so etwas zu unterhalten...

Von mir jetzt keinen Kommentar dazu, ich bin vom Fach, könnte...mach ich aber nicht :D :wink:

Dieser Wandel hat im Laufe der Jahre dazu geführt, dass die Stadt den Haushalt aus Verkäufen stützte und das Liegenschaftsamt andere Funktionen bekam, Arbeiten entfielen auch beim Hochbauamt bzw. der eigenen Werkstatt, die unsere Stadt vorgehalten hat um günstig eigene Gebäude warten zu können.
Damit kam die Geburtsstunde von Tochtergesellschaften.

Wer Tochtergesellschaften oder angehängte Wohnungsbauunternehmen von der Struktur her dargelegt haben möchte, kann sich im Netz informieren, Fachleute reden von intermediären Strukturinterdependenzen zum Wohle der Stadt, der Laie sagt, die machen das aus Steuerlichen Gründen, eigentlich haben beide recht, hängt aber noch mehr dran, wie man hier sieht.

Nun sind wir beim Thema, eine Tochter vermietet und eine Stadt sollte genau das tun, was uns hier alle bewegt, darauf achten, dass eben Unterstützung dort ansetzt, wo sonst wichtige Teile der Struktur verlorengehen, dass man sich wenigstens darum kümmert, tätig wird.

Wer rechnen kann, wird feststellen, dass bis jetzt etwa ein Jahr keine Miete eingenommen wurde und wir sind noch nicht am Ende viel wichtiger aber ist der Verlust dessen, worüber wir hier schreiben und natürlich der Leerstand an sich.

Die Stadt hat letztlich bemerkt, dass durch ihre Untätigkeit Fronten verhärtet waren, da kam dann der Vorschlag zum alten Mietpreis weiterzumachen, aber da war es schon zu spät.
Vorausdenken, sich kümmern , wertschätzen, aktiv sein und nicht hinterherlaufen,das wäre wünschenswert aber es kommt immer wieder in dieser Form zum Tragen mit all dem, was man hier bei einigen Dingen zu Recht beklagt.

Hier nun, Wandel nach 36 Jahren ...und wenn es denn ein Index-Mietvertrag gewesen sein sollte, wie Ptassek in der WAZ berichtet, dann ist das ein Sterben auf Zeit, wird heute bereits kontrovers diskutiert und für Handwerksbetriebe eine Art Damoklesschwert, ich hätte so etwas auch nicht unterschrieben...
Ich werde dann mal abkürzen, das Netzt hält vor, was andere nicht mehr wissen wollen , ich stelle es mal ein...


"" Statt vorher 28 Euro habe er plötzlich 36 Euro pro Quadratmeter zahlen sollen, berichtet der Inhaber der „WAZ“. In dem Zuge enthüllt er ein pikantes Detail: Vermieter sei eine Tochter der Stadt Gelsenkirchen. Hier sollte doch eigentlich Verständnis für die angespannte Lage im Handwerk herrschen?

Stadt Gelsenkirchen rudert zurück – doch Entscheidung steht

Nach der Kündigung des Mietverhältnisses habe die Stadt doch noch angeboten, beim alten Mietpreis zu bleiben. „Aber das gibt mir keine Garantie, dass nicht trotzdem demnächst die Miete erhöht wird – vertraglich ist das nämlich als Inflationsanpassung möglich“, erklärt Ptassek. Und so bleibt es dabei. Die Metzgerei wird schließen.""


https://www.derwesten.de/staedte/gelsen ... 28866.html

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Heinz H.
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Re: Hochstraße

Beitrag von Heinz H. »

:roll:
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

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exbulmker
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Re: Hochstraße

Beitrag von exbulmker »

Den Postings von @jack skysegel, @architectus und @doppelgänger ist nichts hinzuzufügen.
Sie sind treffend und beschreiben die aktuelle Situation.
Wer das negiert erkennt die Realität nicht.
Die o.g. Mitglieder haben allerdings vergessen, das zu erwähnen, was alles negative in den Schatten stellt: der Buersche Walk of Fame. :)

Der einzige Lichtblick ist für mich momentan noch der Buersche Markt, wo die Markthändler sich redliche Mühe geben, ihn attraktiv zu halten.

Angesichts der Untätigkeit - oder Unfähigkeit? - der Stadt, d.h. Politik und Verwaltung, habe ich nur begrenzte Hoffnung, daß hier eine Kehrtwende geschafft wird.
Allein die wieder aufgeflammte Diskussion um die Markthalle zeigt, daß die Stadt nicht begriffen hat, hier gefordert zu sein und aus der Schmollecke herauskommen sollte.
D.h. nicht, T. Bernau hätte mit seinen Vorwürfen Recht; der wirft auch nur Nebelkerzen um von seinem Versagen und seiner gegenwärtigen Situation abzulenken.
Aber gerade weil er durch seine zu erwartenden Strafen und anschließendem Haftantritt jetzt schon eine "lame duck" ist, und das auf Jahre hinaus, muß die Stadt hier aktiv werden und versuchen eine vernünftige Lösung für die Markthalle zu finden; einen Abriß des Gebäudes wäre m.E. kontraproduktiv.
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Re: Hochstraße

Beitrag von exbulmker »

Noch etwas zu Buer und der Gesamtstadt - gehört u.U. in einen anderen Thread:

Die Stadt hat eine Umfrage in Auftrag gegeben, wie die Bürger die Stadt sehen.
Zufällig gehörten meine Frau und ich zu den Auserkorenen einer Telefonbefragung des beauftragten Meinungsforschungsinstituts.

Ich kann jetzt nicht mehr alle Fragen aus dem Gedächtnis heraus reproduzieren - die Befragung dauerte ca. eine Viertelstunde -, aber einiges habe ich noch behalten.
Die Eingangsfrage war, was mir Positives zu Gelsenkirchen einfällt; dazu hat ich keine Antwort, vielleicht habe ich auch nicht lange genug überlegt, aber die Zeit war bemessen.
Zum Gegenteil konnte ich genug beisteuern.
Weitere Fragen drehten sich um die Kompetenz der Ratsparteien, d.h. welcher Partei man zutraut, die Migrations-, Finanz- und Sozialpolitik oder die Wirtschaftsförderung besser zu managen.
Welche Verkehrsmittel ich benutze und was ich vom ÖPNV und vom Radwegenetz in Gelsenkirchen halte war auch ein Thema.
Wie ich die Arbeit der Oberbürgermeisterin bewerte wollte der Meinungsforscher wissen, leider ging die Notenskala nur bis 5.
Abschließend wurde noch gefragt, welche Kommunalpolitiker ich namentlich kenne.

Wie ich dem Frager entlocken konnte, hat die SPD vermutlich die Umfrage in Auftrag gegeben, vlt. aber auch die Stadt direkt.
Es scheint, als bekämen die regierenden Ratsparteien angesichts einiger Wahlergebnisse in anderen Regionen und einem üblen Trend, langsam Existenzängste.
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Wacholderjupp
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Re: Hochstraße

Beitrag von Wacholderjupp »

Momentan liegt der Fokus wohl mehr auf die Bochumer Straße.
Da findet man wohl keine Zeit um sich das Rathausgerüst zu kümmern, geschweige um die Markthalle, die sich in sicheren Händen befindet.
Alles zu seiner Zeit, die Mühlen mahlen langsam, bitte die Stadtverwaltung nicht überfordern.

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exbulmker
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Re: Hochstraße

Beitrag von exbulmker »

Wacholderjupp hat geschrieben:
28.10.2023, 11:19
Momentan liegt der Fokus wohl mehr auf die Bochumer Straße.
Da findet man wohl keine Zeit um sich das Rathausgerüst zu kümmern, geschweige um die Markthalle, die sich in sicheren Händen befindet.
Alles zu seiner Zeit, die Mühlen mahlen langsam, bitte die Stadtverwaltung nicht überfordern.
Bei aller Kümmerung um die Bochumer Straße, aber es kann doch nicht sein, daß ein Rathaus jahrelang eingerüstet ist und Kosten verursacht, weil die Verwaltung bzw. die Verwaltungsspitze sich nicht zu einer Entscheidung durchringen kann. Es scheint wie üblich, es werden nur Gründe angeführt, warum es nicht geht, aber keiner überlegt sich, wie es denn gehen könnte.

Daß sich die Markthalle in sicheren Händen befindet, da bin ich mir nicht ganz schlüssig.
Es könnte durch aus sein, daß die die Finanzverwaltung, um ihre Steuerforderungsansprüche zu sichern, sich hier und da hat in das Grundbuch eintragen lassen oder auch in Gesellschaftsanteile von GmbHs hineingepfändet hat. Wenn es so wäre, könnte man davon sprechen, die Markthalle befände sich in sicheren Händen, aber nicht in denen von T. Bernau, die wären ihm dann irgendwie gebunden.

Eine öffentliche Verwaltung kann man nicht überfordern, das ist in der Organisationsstruktur nicht vorgesehen :)
Die Friedhöfe sind voll mit Menschen, die zu Lebzeiten als unersetzlich galten.

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