Kindheit in Gelsenkirchen
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Kindheit in Gelsenkirchen
Ich möchte den Anstoß geben, Kindheitserinnerungen aus Gelsenkirchen auszutauschen.
Wer kann sich noch erinnern an:
- den "Verkehrskindergarten" Ende der 60er Jahre auf dem Dach des Kaufhofs. Dort konnte man mit Gocarts fahren, oft war außer einem Kaufhof-Mitarbeiter (zur Aufsicht und um Streitigkeiten um die begrenzt vorhandenen Gocarts zu verhindern) auch ein Verkehrspolizist anwesend. Es gab aufgemalte Wege und aufgestellte Verkehrszeichen.
-die hölzerne Rutschbahn im "Modehaus Boecker", eine Möglichkeit, mich als Kind in die Stadt zu locken
-den "Teich", rund, ca. 25 m im Durchmesser und sehr flach, im hinteren Teil des Stadtgartens (also fast am Schweizer Dorf). Auf dem gab es in den 60ern zumindest am Wochenende runde, eiserne "Gondeln", in denen man sich mit Stecken auf dem Teich bewegen konnte.
Wer kann sich noch erinnern an:
- den "Verkehrskindergarten" Ende der 60er Jahre auf dem Dach des Kaufhofs. Dort konnte man mit Gocarts fahren, oft war außer einem Kaufhof-Mitarbeiter (zur Aufsicht und um Streitigkeiten um die begrenzt vorhandenen Gocarts zu verhindern) auch ein Verkehrspolizist anwesend. Es gab aufgemalte Wege und aufgestellte Verkehrszeichen.
-die hölzerne Rutschbahn im "Modehaus Boecker", eine Möglichkeit, mich als Kind in die Stadt zu locken
-den "Teich", rund, ca. 25 m im Durchmesser und sehr flach, im hinteren Teil des Stadtgartens (also fast am Schweizer Dorf). Auf dem gab es in den 60ern zumindest am Wochenende runde, eiserne "Gondeln", in denen man sich mit Stecken auf dem Teich bewegen konnte.
Ich möchte mal sagen können: Daß ich das noch erleben darf!
- kellerfrau
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Re: Kindheit in Gelsenkirchen
Die fiel mir neulich auch wieder ein.immers04 hat geschrieben:die hölzerne Rutschbahn im "Modehaus Boecker", eine Möglichkeit, mich als Kind in die Stadt zu locken
Die war aus Holz und hellgrün gestrichen und führte vom Erdgeschoss runter ins Untergeschoss...
- piratenauge
- Beiträge: 1259
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Gondeln
Hatte als Gast ein Foto von den Gondeln im Park eingestellt.
Findet man unter: Stadtteil Altstadt-Stadtgarten damals
Findet man unter: Stadtteil Altstadt-Stadtgarten damals
- Verwaltung
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Re: Gondeln
Hier isses noch mal:piratenauge hat geschrieben:Hatte als Gast ein Foto von den Gondeln im Park eingestellt.
- Detlef Aghte
- † 18. 01. 2023
- Beiträge: 4780
- Registriert: 13.02.2007, 13:44
- Wohnort: 45891 Gelsenkirchen
Re: Gondeln
Verwaltung hat geschrieben:Hier isses noch mal:piratenauge hat geschrieben:Hatte als Gast ein Foto von den Gondeln im Park eingestellt.
Wunderschön, da kann Männlein seinen englischen garten in die Tonne kloppen,hätte Assauer gesagt
detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch
Wieso eigentlich Gondeln? Die wurden damals immer Tonnen genannt. Vielleicht kannten wir auch noch keine Gondeln. Nein, anders, in Gondeln schwebte man durch die Luft, auch ein Sessellift war für mich eine Gondel.
Zu Wasser gab`s nur Boot, Schiff, Kahn oder eben Tonne.
@detlef: also in die Gondel kloppen.
Gruß Männlein
Zu Wasser gab`s nur Boot, Schiff, Kahn oder eben Tonne.
@detlef: also in die Gondel kloppen.
Gruß Männlein
Mein Reich die Straße, in den 50ern ungefährlich (?) mit vereinzelten Autos, und der Wedelstaedt-Park in Ückendorf. Fremdheit und von den Eltern geforderte Vorsicht: "Strassenbahnerhof" an der Ückendorfer Straße, (Werkswohnungen Bogestra?), dort endete meine gefühlte Sicherheit, es gab chronische Rivalität mit Manfred B. und seinen Freunden, eine Keilerei mit ca. 10, bei der ich die gewohnte Ängstlichkeit unterdrückte und den Gegner unter kritischer Anteilnahme von ca 20 Zeitgenossen zu Boden rang. Im v-Wedelstaedt-Park der Spielplatz, hohe Rutsche, in der Hocke gerutscht, am Bretterstoß in der Mitte der Rutsche blieben die Schuhe stehen und ich mußte die Rutsche kopfüber verlassen: Armbruch.
Strenge Warnungen vor Blindgängern, Angst vor Kinderverderbern und Mord, saß im Nacken bei Erkundungen des grünen Halden- und Brachgeländes hinter dem Park, unheimliche Bäche, die in Betonbetten flossen und durch später vergitterte Schlünde in den Gebirgen der aufgetürmten Halde verschwanden, eine Terra inkognita mit dem Geheimis der Gefahr, des Verlorengehenkönnens.
Highlight die mit eigentümlichem röhrendem Eisenbahngeräusch laufenden Karussels im Stadtpark, wunderbar zum Auf- und Abspringen, immer voll besetzt.
Brötchenholen bei Bäckerei Kumpernas an der Ecke zum Festweg, später Bange, Duft aus der Backstube, Wollust des Brotduftes und der Plätzchen, später ein magerer kranker Bäcker, dem wohl das Mehl die Gesundheit zerstört hat. Dann war Schluß mit Brötchen.
Strenge Warnungen vor Blindgängern, Angst vor Kinderverderbern und Mord, saß im Nacken bei Erkundungen des grünen Halden- und Brachgeländes hinter dem Park, unheimliche Bäche, die in Betonbetten flossen und durch später vergitterte Schlünde in den Gebirgen der aufgetürmten Halde verschwanden, eine Terra inkognita mit dem Geheimis der Gefahr, des Verlorengehenkönnens.
Highlight die mit eigentümlichem röhrendem Eisenbahngeräusch laufenden Karussels im Stadtpark, wunderbar zum Auf- und Abspringen, immer voll besetzt.
Brötchenholen bei Bäckerei Kumpernas an der Ecke zum Festweg, später Bange, Duft aus der Backstube, Wollust des Brotduftes und der Plätzchen, später ein magerer kranker Bäcker, dem wohl das Mehl die Gesundheit zerstört hat. Dann war Schluß mit Brötchen.
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Re: Gondeln
Verwaltung hat geschrieben:
die gondeln waren doch nur beipack.
hier wurde anfang der 60er gebadet in dem betonteich.
meist ausgestattet mit den damaligen beigen kunststoffsandalen
um sich vor den scherben im wasser zu schützen.
mit den mitgebrachten decken wurden kleine zelte an den bäumen gebaut.
da sind wir von rotthausen im sommer immer hinmaschiert.
geld für einen grimbergbesuch abkassiert und dann im stadtgarten gelandet.
das geld wurde an den klümchenbuden gelassen.
ganz schöne strecke, der rückweg war nicht spaßig,
man war ausgetobt und der weg nach hause ging nur berauf.
zweifel ist keine angenehme voraussetzung, aber gewissheit ist eine absurde
- Benzin-Depot
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- Wohnort: Gelsenkirchen
Mehr darüber findest Du im Fred Stadtgarten damalssurfdonald hat geschrieben:die gondeln waren doch nur beipack.
hier wurde anfang der 60er gebadet in dem betonteich.
(...).
Dort hat u.a. "PEDY1965" ein schönes Foto der Badeaktivitäten eingestellt
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
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Affenkäfig
Im ersten Teil meiner Kindheit existierten Spiel- und Bolzplätze noch nicht. Aufenthaltsbereich und Spielgerät war praktisch alles, was irgendwie zugänglich und erreichbar war. Dann gab es in den frühen 1960-er Jahren etwas umwälzend Neues. Der "Affenkäfig" zum Ballspielen in Verbindung mit ebenso eingezäunten Spielplätzen. Eine Zeitenwende und eigentlich der Tod des Straßenfußballs und des unbekümmert Herumstromerns, aber ein Anziehungsmagnet.
Wer erinnert sich?
Mit jeder Generation, die irgendwann geht oder zuminderst älter wird, verschwinden
ihre Begriffe und auch viele Utensilien. Neu kommen hinzu. Ich selbst, Jahrgang
1950, besitze kein Handy, aber ich weiß noch, dass man aus Schießdraht
hervorragende Krampen fertigen und mit diesen wieder ein Fletschgummi aufmunitionieren kann.
Ich glaube, viele unserer Erinnerungen waren ursprünglich der reine Blödsinn.
Vielleicht werden wir ja sehen...
Das war ein Weihnachtsgeschenk...
ihre Begriffe und auch viele Utensilien. Neu kommen hinzu. Ich selbst, Jahrgang
1950, besitze kein Handy, aber ich weiß noch, dass man aus Schießdraht
hervorragende Krampen fertigen und mit diesen wieder ein Fletschgummi aufmunitionieren kann.
Ich glaube, viele unserer Erinnerungen waren ursprünglich der reine Blödsinn.
Vielleicht werden wir ja sehen...
Das war ein Weihnachtsgeschenk...
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Gutenberg
Haben hier schon einen Fred.
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=4717
Haben hier schon einen Fred.
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=4717
Wollevon waldbröl hat geschrieben:
Wir haben aus Draht Krampen gemacht und mit nem normalen Gummifletscher die Dinger verschossen.
Wolle
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Zu meiner Zeit war ein Fußball eine Kostbarkeit. Wer so einen mit genähter Lederhülle und mittels Spezialpumpe aufpumparer Gummiblase besaß, hatte tausend Freunde. Aber wir erfanden auch tausend Methoden, aus allenmöglichen Abfällen (Lumpen, Fahrradschläuche) selbst Bälle herzustellen, mit denen sich auch ganz gut pöhlen ließ.
Aus Schießdraht wurden allerlei Dinge gebastelt,wie dieses Körbchen als Tischdeko zu einer Konfirmation.gutenberg hat geschrieben: aber ich weiß noch, dass man aus Schießdraht
hervorragende Krampen fertigen
Auch grössere Körbchen oder Handtaschen für die Puppenmuttis wurden so hergestellt.
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.