Kindheit in Gelsenkirchen

Kindheit und Kinder in verschiedenen Epochen

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immers04
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Kindheit in Gelsenkirchen

Beitrag von immers04 »

Ich möchte den Anstoß geben, Kindheitserinnerungen aus Gelsenkirchen auszutauschen.

Wer kann sich noch erinnern an:

- den "Verkehrskindergarten" Ende der 60er Jahre auf dem Dach des Kaufhofs. Dort konnte man mit Gocarts fahren, oft war außer einem Kaufhof-Mitarbeiter (zur Aufsicht und um Streitigkeiten um die begrenzt vorhandenen Gocarts zu verhindern) auch ein Verkehrspolizist anwesend. Es gab aufgemalte Wege und aufgestellte Verkehrszeichen.

-die hölzerne Rutschbahn im "Modehaus Boecker", eine Möglichkeit, mich als Kind in die Stadt zu locken

-den "Teich", rund, ca. 25 m im Durchmesser und sehr flach, im hinteren Teil des Stadtgartens (also fast am Schweizer Dorf). Auf dem gab es in den 60ern zumindest am Wochenende runde, eiserne "Gondeln", in denen man sich mit Stecken auf dem Teich bewegen konnte.
Ich möchte mal sagen können: Daß ich das noch erleben darf!

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kellerfrau
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Re: Kindheit in Gelsenkirchen

Beitrag von kellerfrau »

immers04 hat geschrieben:die hölzerne Rutschbahn im "Modehaus Boecker", eine Möglichkeit, mich als Kind in die Stadt zu locken
Die fiel mir neulich auch wieder ein. :idea:

Die war aus Holz und hellgrün gestrichen und führte vom Erdgeschoss runter ins Untergeschoss...

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piratenauge
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Gondeln

Beitrag von piratenauge »

Hatte als Gast ein Foto von den Gondeln im Park eingestellt.
Findet man unter: Stadtteil Altstadt-Stadtgarten damals

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Verwaltung
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Re: Gondeln

Beitrag von Verwaltung »

piratenauge hat geschrieben:Hatte als Gast ein Foto von den Gondeln im Park eingestellt.
Hier isses noch mal:

Bild

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Detlef Aghte
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Re: Gondeln

Beitrag von Detlef Aghte »

Verwaltung hat geschrieben:
piratenauge hat geschrieben:Hatte als Gast ein Foto von den Gondeln im Park eingestellt.
Hier isses noch mal:

Bild




Wunderschön, da kann Männlein seinen englischen garten in die Tonne kloppen,hätte Assauer gesagt
detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

Männlein
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Beitrag von Männlein »

Wieso eigentlich Gondeln? Die wurden damals immer Tonnen genannt. Vielleicht kannten wir auch noch keine Gondeln. Nein, anders, in Gondeln schwebte man durch die Luft, auch ein Sessellift war für mich eine Gondel.
Zu Wasser gab`s nur Boot, Schiff, Kahn oder eben Tonne.
@detlef: also in die Gondel kloppen.
Gruß Männlein

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rm
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Beitrag von rm »

Mein Reich die Straße, in den 50ern ungefährlich (?) mit vereinzelten Autos, und der Wedelstaedt-Park in Ückendorf. Fremdheit und von den Eltern geforderte Vorsicht: "Strassenbahnerhof" an der Ückendorfer Straße, (Werkswohnungen Bogestra?), dort endete meine gefühlte Sicherheit, es gab chronische Rivalität mit Manfred B. und seinen Freunden, eine Keilerei mit ca. 10, bei der ich die gewohnte Ängstlichkeit unterdrückte und den Gegner unter kritischer Anteilnahme von ca 20 Zeitgenossen zu Boden rang. Im v-Wedelstaedt-Park der Spielplatz, hohe Rutsche, in der Hocke gerutscht, am Bretterstoß in der Mitte der Rutsche blieben die Schuhe stehen und ich mußte die Rutsche kopfüber verlassen: Armbruch.
Strenge Warnungen vor Blindgängern, Angst vor Kinderverderbern und Mord, saß im Nacken bei Erkundungen des grünen Halden- und Brachgeländes hinter dem Park, unheimliche Bäche, die in Betonbetten flossen und durch später vergitterte Schlünde in den Gebirgen der aufgetürmten Halde verschwanden, eine Terra inkognita mit dem Geheimis der Gefahr, des Verlorengehenkönnens.
Highlight die mit eigentümlichem röhrendem Eisenbahngeräusch laufenden Karussels im Stadtpark, wunderbar zum Auf- und Abspringen, immer voll besetzt.
Brötchenholen bei Bäckerei Kumpernas an der Ecke zum Festweg, später Bange, Duft aus der Backstube, Wollust des Brotduftes und der Plätzchen, später ein magerer kranker Bäcker, dem wohl das Mehl die Gesundheit zerstört hat. Dann war Schluß mit Brötchen.

surfdonald
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Re: Gondeln

Beitrag von surfdonald »

Verwaltung hat geschrieben:Bild

die gondeln waren doch nur beipack.
hier wurde anfang der 60er gebadet in dem betonteich.
meist ausgestattet mit den damaligen beigen kunststoffsandalen
um sich vor den scherben im wasser zu schützen.
mit den mitgebrachten decken wurden kleine zelte an den bäumen gebaut.
da sind wir von rotthausen im sommer immer hinmaschiert.
geld für einen grimbergbesuch abkassiert und dann im stadtgarten gelandet.
das geld wurde an den klümchenbuden gelassen.
ganz schöne strecke, der rückweg war nicht spaßig,
man war ausgetobt und der weg nach hause ging nur berauf.
zweifel ist keine angenehme voraussetzung, aber gewissheit ist eine absurde

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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

surfdonald hat geschrieben:die gondeln waren doch nur beipack.
hier wurde anfang der 60er gebadet in dem betonteich.
(...).
Mehr darüber findest Du im Fred Stadtgarten damals

Dort hat u.a. "PEDY1965" ein schönes Foto der Badeaktivitäten eingestellt
PEDY1965 hat geschrieben: Bild

Übertrag von : http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 796#281796
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

surfdonald
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Beitrag von surfdonald »

herzlichen dank.
zweifel ist keine angenehme voraussetzung, aber gewissheit ist eine absurde

Hafenjunge
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Affenkäfig

Beitrag von Hafenjunge »

Im ersten Teil meiner Kindheit existierten Spiel- und Bolzplätze noch nicht. Aufenthaltsbereich und Spielgerät war praktisch alles, was irgendwie zugänglich und erreichbar war. Dann gab es in den frühen 1960-er Jahren etwas umwälzend Neues. Der "Affenkäfig" zum Ballspielen in Verbindung mit ebenso eingezäunten Spielplätzen. Eine Zeitenwende und eigentlich der Tod des Straßenfußballs und des unbekümmert Herumstromerns, aber ein Anziehungsmagnet.

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gutenberg
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Wer erinnert sich?

Beitrag von gutenberg »

Mit jeder Generation, die irgendwann geht oder zuminderst älter wird, verschwinden
ihre Begriffe und auch viele Utensilien. Neu kommen hinzu. Ich selbst, Jahrgang
1950, besitze kein Handy, aber ich weiß noch, dass man aus Schießdraht
hervorragende Krampen fertigen und mit diesen wieder ein Fletschgummi aufmunitionieren kann.

Ich glaube, viele unserer Erinnerungen waren ursprünglich der reine Blödsinn.

Vielleicht werden wir ja sehen...

Das war ein Weihnachtsgeschenk...Bild

Bild

Bild

von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

Gutenberg

Haben hier schon einen Fred.
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=4717
von waldbröl hat geschrieben:
Wir haben aus Draht Krampen gemacht und mit nem normalen Gummifletscher die Dinger verschossen.


Wolle
Wolle

TheoLessnich
Abgemeldet

Beitrag von TheoLessnich »

Zu meiner Zeit war ein Fußball eine Kostbarkeit. Wer so einen mit genähter Lederhülle und mittels Spezialpumpe aufpumparer Gummiblase besaß, hatte tausend Freunde. Aber wir erfanden auch tausend Methoden, aus allenmöglichen Abfällen (Lumpen, Fahrradschläuche) selbst Bälle herzustellen, mit denen sich auch ganz gut pöhlen ließ.

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bostonman
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Beitrag von bostonman »

gutenberg hat geschrieben: aber ich weiß noch, dass man aus Schießdraht
hervorragende Krampen fertigen
Aus Schießdraht wurden allerlei Dinge gebastelt,wie dieses Körbchen als Tischdeko zu einer Konfirmation.Bild
Bild
Auch grössere Körbchen oder Handtaschen für die Puppenmuttis wurden so hergestellt.
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

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