Papst Franziskus

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gutenberg
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Beitrag von gutenberg »

TheoLessnich hat geschrieben:Sehr geehrter Herr Oberlehrer,
was Du Anwürfe nennst, sind größtenteils Reaktionen von mir auf Statements, die das deklarierte Thema bereits verlassen haben. Diese Liberalität macht für mich den Reiz des Forums aus. Wer will kann ja selektiv lesen. ich glaube weniger, dass Pedanten das Leben bereichern und betrachte dieses Forum nicht als ein Reservat für Moralisten und Katholiken.
Lieber Theo!
Auch Dir: Ein frohes neues Jahr!

TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Lieber Gutenberg,
auch Dir ein GUTES neues Jahr. Der Wunsch ist aufrichtig, wie der Respekt, den ich Dir aufgrund Deiner Beiträge hier zolle.

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

Die ersten neuen Kardinäle im Pontifikat von Papst Franziskus.
16 neue Wahlkardinäle wird es geben sowie drei Kardinäle, die das 80. Lebensjahr bereits überschritten haben.
Auch ein Deutscher ist unter den neuen Purpurträgern: Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, der Chef der vatikanischen Glaubenskongregation.
Joseph Kardinal Ratzinger (1981–2005) war einer seiner Vorgänger. Auffallend ist, dass außer den vier Kuriennomminierungen nur zwei Europäer dabei sind.
Neben einem Kanadier kommen neun neue Kardinäle aus Südamerika (5), Afrika (2) und Asien (2).

Der nachfolgende Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/01 ... ted-765918
des Internetauftritts von Radio Vatikan

„Es gibt eine Kongregation für die Bischöfe, eine Kongregation für Priester und eine für religiöses Leben. Warum gibt es keine Laien-Kongregation? Sie sind die Mehrheit in der Kirche, stellen aber bloß einen Rat in der Kurie. Es gilt als sicher, dass der Papst ein neues Dikasterium für die Laien etablieren möchte. In diese Richtung gehen die Vorschläge. Immer in dem Versuch, die Kurie agiler zu machen.“

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gutenberg
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Zeichen

Beitrag von gutenberg »

"Der Globus quietscht und eiert,
der Rost sitzt überall.
Bald ist er ausgeleiert,
der alte Erdenball..."

Setzt man statt "Globus" "die römischen Kirche" ein. sieht man nun, dass sich zumindest einer der Profis bemüht, den Prozess zu stoppen.
Setzt man statt "Globus" "Europa", sieht man, dass der Erdteil stetig im Range sinkt.
Hinter beiden sitzt der gleiche Mann.

Ich glaube nicht, dass durch die scheinbare Bevorzugung Lateinamerikas bei der Verteilung neuer Pfründe eine Art Vetternwirtschaft durchschimmert, sondern, dass ein Nichteuropäer nicht mehr in Europa den Mittelpunkt der Welt sieht, wie wir das verständlicher Weise tun.

Sondern, dass der Papst in der Dritten Welt die Zukunft sieht. Vielleicht nicht die der Menschheit, aber die der Katholischen Kirche. Das mutet seltsam an nach dem Versuch, der "Theologie der Befreiung" die Kirche dort auf Links zu wenden. Weder die neue Theologie, noch die Nichtreaktion der Römischen Kirche darauf haben - jedenfalls für uns hier sichtbar - keine Veränderung in den Ländern dort herbeigeführt. Übrigens auch Che Guevara nicht.

Ich möchte dem Papst die Hand schütteln und ihm, wie Georg von Frundsberg in Augsburg zu Luther, sagen: "Mönchlein, Mönchlein, du gehst einen schweren Gang."

Vielleicht schafft es dieser Mensch, die Kirche Petri an Haupt und Gliedern zu reformieren.
Es wäre nicht nur für die Katholische Kirche gut, es wäre gut für die ganze Christenheit.

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gutenberg
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Hope

Beitrag von gutenberg »

Nach der Lichtmess-Messe wird in den Kirchen der Blasiussegen gespendet. Schade, in diesem Jahr kann ich aus Mobilitätsgründen an keiner Messe teilnehmen. Ich wäre gerne dabei, denn der Blasiussegen gehört zu meinen, wie ich sie nenne, „Kindheits-Geborgenheits-Bildern“. Die gekreuzten Kerzen in der weihrauchgeschwängerten Luft, dahinter das gütige Gesicht unseres alten Dechants, das leise geraunte Latein des Segens untermahlt vom dezenten Orgelspiel unseres herrn Thoma, gab mir ein wunderschönes Gefühle der Geborgenheit. Ein Gefühl der Geborgenheit im Glauben.
Diese, zu den Volkstraditionen gehörende Sakramentale innerhalb der katholischen Kirche wäre fast ein Opfer des Zweiten Vatikanums geworden. Der damalige Papst Johannes XXIII wollte mit der Einberufung des Konzils erreichen, das „frische Luft“ in die Gemeinschaft der Gläubigen einzöge. Nicht wenige Katholiken meinen indes, das Konzil sei eines der „nichtskostenden“ Reformen gewesen. Einführung der neuen Messe, Einführung (zur Freude der Aschendorffschen Verlagsbuchhandlung) neuer Gebetsbücher, wobei man sich fragt, was denn am „Gotteslob“ soviel besser ist als am „Laudate“. Messdienerinnen durften zum Altar, was viele als ersten Schritt zur Priesterin ansahen. Abschaffung des Latein als verbindliche Sprache der Liturgie.
Kein Wort vom Zölibat, kein Wort von der Priesterweihe für Frauen, kein Wort zu sozialen Schieflage in den Ländern der Dritten Welt. Also nichts, was den „kleinen Katholiken auf der Straße“ vom Hocker gehauen hätte. Außer der Abschaffung der alten Kirchenlieder und deren Ersatz duch Kumbayah Mylord mit Händeklatschen, als wären wir auf einer Baumwollplantage, in den Kirchen auch NRWs.
Also hoffen wir auf einen Menschen, der von anderen Menschen zum Papst zum „Pontifex maximus“ „zum höchsten Brückenwärter“, gewählt wurde, dass er nicht abweicht von dem Weg, den man schon in den ersten Tagen seine Pontifikates erkennen zu können glaubte.
Und vielleicht die stellenweise Wiedereinführung der alten Messe, die uns älteren Herrschaften so fehlt. (Siehe unter „Kindheits-Geborgenheit-Bilder“)

TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Es war auf dem Nachhauseweg vom Blasiussegen. Tolpatschig wie ich oft war, hatte ich mich an der Kommunionbank ungeschickt angestellt. Meine Geschwister nahmen mich auf dem Heimweg deswegen auf die Schippe. Da mir das Zeremoniell schon damals im Vorschulalter albern vorkam, und ich dann auch noch verar...t wurde, wallte Zorn hoch; ich ließ mich zu einer den Priester diskriminierenden Bemerkung hinreissen. Prompt kündigte mir meine überfromme Mutter dafür eine Tracht Prügel an, und das in einem Ton, der mich schlimmes ahnen ließ. In meiner Angst suchte ich im Nachbarhaus Zuflucht, wurde aber auf Verlangen meiner Mutter aus dem offenen Fenster direkt in ihre mütterlichen Arme gereicht. So entging ich zu Hause nicht der "Abreibung", die ich bis heute nicht vergessen habe. Lieber erinnere ich mich an die Art Blasiussegen, die mir so manche Sexgespielin hat zukommen lassen.

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rapor
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Beitrag von rapor »

Die "alte2 Messe war mir schon früh suspekt. Ich hatte immer das gefühl, die da vorne haben was zu verbergen und betonen ihre scheinbare Überlegenheit, dazu dies den "Schäfche" den Rücken zukehren, das für mich unhöflich ist.
Toll, aber auch merkwürdig bis seltsam die "Verkleidung", schön bunt, aber wer zieht so etwas freiwillig an, als Mann.
Gut gefiel mir ein Vikar Beckmann in S.Georg. Das war ein "richtiger" Mensch, schlug nicht, war ansprechbar und antwortete so normal, das man wusste was er meint.
Bei Bedarf segne ich mittlerweile selbst, eine neue Wohnung, nette Menschen, bestimmte Situationen. Eine extra profi-Kaste empfinde ich als überzogen.

Letztens gehört:"Ich glaube an einen Gott, der mich liebt, auch wenn ich nicht an ihn glaube." H.G. Butzko
Für mich erschaffen wir unsere Götter mit unserem Glauben. Glauben ist mir wichtig, ein Teil meiner Möglichkeiten. Ob ich das Objekt des Glaubens in mir sehe oder außerhalb, ist für mich zweitrangig.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

Mein lieber Theo Lessnich, was hast du für eine schlimme Kindheit gehabt
das erklärt so einiges.
Wenn Toleranz zur Einbahnstrasse wird, dann muss man sich bei den Gelsenkirchener Geschichten über Bereicherung nach Art von Theo Lessnich erfreuen, ob man will oder nicht.

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gutenberg
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Beitrag von gutenberg »

TheoLessnich hat geschrieben:Es war auf dem Nachhauseweg vom Blasiussegen. Tolpatschig wie ich oft war, hatte ich mich an der Kommunionbank ungeschickt angestellt. Meine Geschwister nahmen mich auf dem Heimweg deswegen auf die Schippe. Da mir das Zeremoniell schon damals im Vorschulalter albern vorkam, und ich dann auch noch verar...t wurde, wallte Zorn hoch; ich ließ mich zu einer den Priester diskriminierenden Bemerkung hinreissen. Prompt kündigte mir meine überfromme Mutter dafür eine Tracht Prügel an, und das in einem Ton, der mich schlimmes ahnen ließ. In meiner Angst suchte ich im Nachbarhaus Zuflucht, wurde aber auf Verlangen meiner Mutter aus dem offenen Fenster direkt in ihre mütterlichen Arme gereicht. So entging ich zu Hause nicht der "Abreibung", die ich bis heute nicht vergessen habe. Lieber erinnere ich mich an die Art Blasiussegen, die mir so manche Sexgespielin hat zukommen lassen.
Mein lieber Theo, ich muss schon sagen, in Verhältnissen aufzuwachsen, die einen kleinen Jungen veranlassen, ins Nachbarhaus zu flüchten, dort aber statt auf erhofftes Asyl auf üblen Verrat und Auslieferung an die Häscher trifft, ist mehr als starker Tobak.

Und dass Dein bewunderswert analytischen Denken schon im Vorschulalter so ausgeprägt war, den Kirchenschnickschnack als solchen bloßzustellen, lässt auf einen absoluten Durchblick in allen Dingen dieser Welt erahnen.

Von einigen Backpfeifen mal abgesehen, von denen einige vielleicht sogar berechtigt waren, habe ich als Kind diese Art der Gewalt nicht kennen gelernt.
Und wenn ich von der Geborgenheit im Glauben spreche, die mir in meinem, stellenweise nicht gerade langweiligen Leben, stets geholfen hat, dann betone ich damit, dass ich das Glück hatte, in einer väterlichen und mütterlichen Kirche aufzuwachsen.
Durch die Menschen, die mich damals geleitet haben, seien es Priester oder Jugendleiter, Nonnen oder Gemeindeschwestern oder die Brüder in der DPSG hatte ich eine - zumindest in der Erinnerung - glückliche Zeit damals.

Und, nebenbei noch erwähnt, der Witz mit dem Wort Blasius-Segen ist so heute noch so geschmacklos wie er es schon in Noahs Arche war.

TheoLessnich
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Beitrag von TheoLessnich »

Hallo, lieber Gutenberg, es freut mich für Dich, dass Du zu Noahs Zeiten eine so geborgene Kindheit genießen durftest. Den besagten Witz habe ich erstmalig erst bei der Hochzeit zu Kanaan gehört. Solche Evergreens sind doch immer wieder herzerfrischend, nicht wahr?

Doch Scherz beiseite, was aus heutige Sicht starker Tobak ist, war doch noch in den 40er, 50der Jahren völlig normal, nämlich, dass Eltern wie Lehrer und Pastoren beliebig von ihrem Züchtigungsrecht Gebrauch machten. Als völlig normal sehe ich es auch an, dass ein Vier-, Fünfjähriger die für ihn unverständlichen, kirchlichen Zeremonien in diesen seltsamen Amtstrachten erst staunend, dann mit verkniffenen Lachen zur Kenntnis nimmt.

Anders als offenbar bei Dir war meine Teilnahme am kirchlichen Geschehen immer Befehl und Gehorsam, also Zwang, nötigenfalls mit dem Knüppel, ein ständiger Frust, Einschüchterung und Kleinmachen, ein schlechtes Gewissen einreden, mit Hölle und Teufel Angst einflößen.

Das war die eine Seite meines frühen Lebens, Ausfluss des religiösen Fanatismus meiner Mutter. Andererseits ließ sie mir eine Unmenge Freiheit. Meine Kindheit hatte ihre Schatten, aber auch viel Sonnenlicht.

Das wollte ich nur mitteilen, um Fehlschlüssen vorzubeugen.

Rüdiger Georg
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Re: Papst Franziskus

Beitrag von Rüdiger Georg »

Zeitlich abgestimmt zur Weltsynode 2023 und, in Anbetracht der voranschreitenden Zerstörung unseres Planeten, als Weckruf zur Umkehr, veröffentlicht Papst Franziskus das Apostolische Schreiben "Laudate Deum", mit welchem er entschieden den 'Schutz unserer Umwelt' einfordert.

Die 10 Kernsätze aus dem "Laudate Deum" von Papst Franziskus zum Klimawandel
an ALLE MENSCHEN, die guten Willens sind
1
„Mit der Zeit wird mir klar, dass wir nicht genügend reagieren, während die Welt, die uns umgibt, zerbröckelt und vielleicht vor einem tiefen Einschnitt steht.“

2
„Wie sehr man auch versuchen mag, sie zu leugnen, zu verstecken, zu verhehlen oder zu relativieren, die Anzeichen des Klimawandels sind da und treten immer deutlicher hervor.“

3
„Die Wirklichkeit ist, dass ein kleiner Prozentsatz der Reichsten auf der Erde die Umwelt mehr verschmutzt als die ärmsten 50% der gesamten Weltbevölkerung.“

4
„Der menschliche – anthropogene – Ursprung des Klimawandels kann nicht mehr bezweifelt werden.“

5
„Nie hatte die Menschheit so viel Macht über sich selbst, und nichts kann garantieren, dass sie diese gut gebrauchen wird, vor allem wenn man bedenkt, in welcher Weise sie sich gerade jetzt ihrer bedient…“

6
„Es bleibt bedauerlich, dass man globale Krisen verstreichen lässt, wo sie doch die Chance bieten würden, heilsame Veränderungen herbeizuführen.“

7
„Zu sagen, dass man sich (vom nächsten Klimagipfel in Dubai) nichts zu erwarten braucht, gliche einer Selbstverstümmelung, denn es würde bedeuten, die gesamte Menschheit, insbesondere die Ärmsten, den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels auszusetzen.“

8
„Hören wir endlich auf mit dem unverantwortlichen Spott, der dieses Thema als etwas bloß Ökologisches, ‚Grünes‘, Romantisches darstellt, das oft von wirtschaftlichen Interessen ins Lächerliche gezogen wird.“

9
„Es wird von uns nichts weiter verlangt als eine gewisse Verantwortung für das Erbe, das wir am Ende unseres Erdendaseins hinterlassen werden.“

10
„Ein Mensch, der sich anmaßt, sich an die Stelle Gottes zu setzen, wird zur schlimmsten Gefahr für sich selbst.“

Rüdiger Georg
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Re: Papst Franziskus

Beitrag von Rüdiger Georg »

10 Jahre Papst Franziskus
... ein unterhaltsamer Rückblick von Andreas Englisch
https://www.ardmediathek.de/video/ndr-t ... DE3MzgwYzc

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